Haupttribühne – bleibt das Loch in der Stimmung trotz Neubau?

Immer weiter schreitet der Neubau der Haupttribühne voran. Es sieht so aus, als ob diese tatsächlich zum 1. Heimspiel (im großen und Ganzen) fertig werden könnte. Zum einen ersehne ich die Wiederherstellung der Haupttribühne innigst – die alte Haupttribühne hatte zwar ihren unschlagbaren Charme, doch die Zeit für ein neues Stadion war ja nun wirklich gekommen (ohne diesen Schritt würden wir diese Saison auch kaum gegen den HSV daheim spielen können…) und das auf einer vollen Breite des Rasens prangende Loch im Millerntor war ja wahrlich nicht so schön anzusehen wie das geschlossene Bild von einst. Andererseits wird sich erst in Zukunft zeigen, wie die Verteilung der Zuschauer – normale Fans sitzend außen und Business/Logen-Plätze in der Mitte – sich auf die Stimmung auswirken wird.

Manche werden vielleicht den „Kuchenblock“ nicht vermißt haben – und bei der Gelegenheit gleich die ganzen Sitzenden auf der Haupt, auch wenn diese nicht zu den Sonderblock-Leuten gehörten. Doch wurde in meinen Augen die alte Haupttribühne häufig falsch eingeschätzt – die Unterstützung auch von der Haupt war seit vielen Jahren wirklich gut.

Aus der gleichen Richtung der Kritiker stammt die Behauptung, daß die gute Stimmung allein durch den „USP“ kommen würde (inwiefern man jetzt andere Fanorganisationen hier miteinbeziehen will, das möchte ich jetzt nicht im Detail erörtern…) – doch schon lange bevor es organisierte Fangruppierungen und die Ultras von Sankt Pauli gab, war die Stimmung am Millerntor einzigartig und ist auch dann, wenn die organisierte Stimmung ausbleibt. Der berühmt berüchtigte Millerntor-Roar (dessen Ausgangspunkt aber definitiv nicht die Haupt damals war…) ist schon etwas länger in der Welt – länger jedenfalls, als etliche der „organisierten“ Fans ans Millerntor pilgern. Die Stimmung wird von den Fans gemacht – und das beinhaltet alle Fans.

Womit ich jetzt nicht auf den USP oder andere Fangruppierungen eindreschen will – vielmehr möchte ich meine Überlegungen zum Ausgangspunkt zurückführen: Platz genug ist für alle, die den Verein lieben. Wenn sie Geld haben, dann von mir aus auch auf den Businesseats und Logen – es soll ja auch etliche geben, die seit Jahren mit dem Herz am Verein hängen und trotzdem so viel Geld haben und dem Verein auch geben möchten, daß sie auf einen solchen Platz gehen.

Diejenigen, die zum Schaugucken kommen, auf die kann ich persönlich aber gut und gerne verzichten – und die Tatsache, daß der Anteil der extrem teuren Sitzplätze viel größer geworden ist als auf der alten Haupt, die macht mich schon etwas skeptisch, ob es mit der Stimmung in der Mitte viel her sein wird. Doch möchte ich nicht alle in einen Topf schmeißen, was ich sonst ja auch nicht mache – insbesondere nicht zu diesem Zeitpunkt, wo man noch gar nicht absehen kann, wie die Stimmung auf der neuen Haupttribühne werden wird. Fans kann es ja überall geben (hier will ich einfach mal meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, daß es eben doch den einen oder anderen Unterstützer auch im neuen „Kuchenblock“ geben wird – notfalls wird die Unterstützung von „außen“, also links und rechts von den sitzenden Fans auf der Haupt, sicherlich laut genug werden, daß man die Mitte ganz vergißt)… Mit diesem positiv gedachten Ausblick möchte ich abschließen:

Die Welt ist bunt – und Hamburg ist braun-weiß!