Warum ein neuer Blog?

Nun, die einfachste Antwort darauf lautet: warum nicht?

Es gibt wunderbare Blogs im Internet – und natürlich auch eine Vielzahl aus der Kategorie Gegenbeispiel. In welche Rubrik der Leser meinen Blog derzeit und / oder irgendwann einordnen will, das ist glücklicherweise nicht mein Problem. Meine Motivation, diesen Schritt fürs Erste zu versuchen, besteht darin, daß ich derzeit nur als Kommentator in anderen Blogs zu lesen bin – von anderen Aktivitäten im Netz einmal abgesehen. Da es aber immer wieder auch neue Themen gibt, über die ich an anderer Stelle noch nichts gelesen habe, will ich diese Lücke mit diesem Blog in Zukunft schließen können.

Thematisch werde ich mich mit diesem Blog im weiten Bereich des FC St. Pauli bewegen – andere Dinge kann man anderweitig von mir zu Genüge einsehen. Hier sei nun ein Platz für diese meine Leidenschaft, die seit ungefähr 1986 besteht, geschaffen.

Angefangen hatte mein Interesse am Fußball schon als kleines Kind, wobei ich zumeist die Spiele der Nationalmannschaft im Fernsehen verfolgte. Die Bundesligaclubs nahm ich erst nach und nach wahr, wobei sich mir früh eine Abneigung gegen den HSV – und zwar aus rein kindlich-naiven Gründen – eingeprägt hatte. Der Grund hierfür war schlicht und ergreifend, daß ich zu viele HSV Anhänger in Hamburg in meinem Umfeld kannte, mit denen mich einzig und allein eine persönliche Abneigung verband. Irgendwann im Jahre 1986 nahm ich vom Aufstieg des FC St. Pauli in die zweite Bundesliga Kenntnis und aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen war ich sofort Feuer und Flamme für den mir bis dahin vollkommen unbekannten Verein. Nachdem ich ein, zwei oder auch drei Jahre nur über Videotext die Ergebnisse des FC SP verfolgte, ging ich irgendwann zwischen 1987 und 1989 erstmals ans Millerntor – und war engültig infiziert mit dem St. Pauli-Virus. Diese einzigartige Mischung an unterschiedlichsten Charakteren, von Punks und Hafenstraßen-Sympathisanten bis hin zu Bankern mit Anzug und Krawatte, die gemeinsam, friedlich, humorvoll und voller Inbrunst eine herrliche Fußballparty zu feiern wußten, war für mich eine vollkommen andere Erfahrung als die, die ich bislang in anderen Fußballstadien oder durch das Zusammentreffen mit HSV-Fans und vor allem deren Hooligans zu dieser Zeit machen mußte. So fing seinerzeit alles bei mir an und seit diesen Tagen komme ich vom Millerntor auch nicht mehr los. Was für die Medien in etwa auch zu dieser Zeit als Kult stilisiert wurde, das war für mich einfach ein Ort, an dem ich mich sofort heimisch gefühlt habe.

Zu sagen gibt es nicht nur über diesen Anfang eine Menge, doch zur Vergangenheit sei an dieser Stelle ersteinmal genug gesagt. Den Blick richte ich lieber ins Hier und Jetzt sowie nach vorn, denn das Leben findet dort statt. Und der FC St. Pauli lebt nach wie vor, ebenso wie meine Leidenschaft und nun auch dieser Blog.

Willkommen, werte Leser!