Chemnitz ist nun wirklich nicht der Verein, zu dem man gerne für ein angenehmes Spiel fährt. Damit meine ich nicht die durchaus vorhandene Heimstärke des Vereins in der vierten Liga, sondern jene Anhänger, die noch aus dem Jahr 2006 in der Regionalliga nur zu gut in unangenehmster Erinnerung sind. Rote Fahnen mit weißem Kreis, U-Bahn-Lieder und versuchte Erstürmung der St.Pauli-Fankurve auf die Anti-Nazi-Rufe – von Rauchbomben und anderen nicht akzeptablen Dingen der Abkürzung wegen einmal abgesehen.
Reisen in den Osten waren vor allem in Zeiten der Drittklassigkeit ja nur selten in irgendeiner Hinsicht auch nur ansatzweise ertragreich. Doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei, womit ich nicht nur die Ligazugehörigkeit meine. Stani hat eine ungemein starke Mannschaft geformt, die sich wesentlich stärker präsentieren wird als damals auswärts in der dritten Liga. Angenehm wird es aber mit Sicherheit nicht.
Doch so eine Aufgabe ist ja auch eine Chance: ein unangenehmer Start, der nochmal daran erinnert, aus welchem Keller wir uns hochgearbeitet haben – und als Belohnung winkt beim Sieg nicht nur die nächste Pokalrunde, ganz unabhängig vom Ausgang des Spiels geht es danach ja weiter mit dem so lange ersehnten Kräftemessen mit Mannschaften aus der ersten Liga – zu denen wir ja neuerdings auch zählen, auch wenn man sich wirklich wieder daran gewöhnen muß.
Ein weiterer Gesichtspunkt als Motivationshilfe ist natürlich, daß mit einem Weiterkommen jene „Fans“ des Viertligisten wenig Grund zum Feiern haben würden. Nach dem Versenken der Kogge in der letzten Saison ein weiterer Aspekt, der das Team sicherlich anfeuern wird.
Wenn sie sich vor lauter Gesächsle nicht ablenken lassen – Jekylla hat ja so wundervoll aufgezeigt, welcher Humorfaktor im Sächsischen liegt… ^^