#FCSP läßt gegen #FSV Frankfurt daheim die Ballons steigen einen Monat vor der JHV

Es gibt Siege, bei denen man sich nach dem Abpfiff nicht wirklich so fühlt, als hätte die eigene Mannschaft tatsächlich gewonnen – und das 2-1 gegen FSV Frankfurt war genau ein solches. So extrem, wie die Lichtverhältnisse am Millerntor an diesem Tag waren, die in stetigem Wechsel einen Teil des Stadions im warmen Sonnenschein, den anderen in herbstkühle Schatten gehalten haben, so krass fielen die Unterschiede auch zwischen den unterschiedlichen Phasen des Spieles selbst aus. Glücklicherweise konnten wir die drei Punkte bis zum Schlußpfiff retten, so daß der schon herbeibeschworene „Heimkomplex“ gleich beiseite gelegt werden konnte, doch sind es wieder nicht die sportlichen Aspekte dieses Spieltages, die rückblickend für mich zählen. Zu bewundern waren wieder herrliche Choreos und eine phantasievolle Fanszene, außerdem war die bevorstehende JHV das beherrschende Gesprächsthema. Es steht so einiges bevor…

Und es kommt dabei auf alle an. Die Gemeinsamkeit bringt erst die notwendige Stärke zur Erreichung der angestrebten Ziele. Wer nicht selbst aktiv werden kann oder möchte, hat auch immer andere Möglichkeiten wie hier angeregt durch eine Spende.

Welches Gesicht der FC St. Pauli im Herbst 2011 hat, das wird sich eh bald zeigen, wenn es im November zur Mitgliederversammlung geht. Beim FCSP darf es nicht um inhaltsleere Hüllen gehen, die nur zur Schau gestellt werden.

Aufgrund der Vielzahl der geführten Gespräche an diesem Sonntag bin ich zuversichtlich, daß ein nicht nur zahlenmäßig nicht unerheblicher Teil Veränderungen will – auch im Verein selbst.

Der relevante Termin dazu ist der 22.11.2011 – auf der JHV läßt sich etwas bewegen. Mit aller Hingabe, wie hier auch schon aufgezeigt: http://kleinertod.wordpress.com/2011/10/22/hingabe-ein-bring-back-sankt-pauli-album-von-implosion/.

Es gibt mehr als nur den Weg – und manche Irrpfade gilt es zu vermeiden. Wie auch den Weg, den Hamburg unter dem Schill offensichtlich nacheifernden Schreiber geht – mit Zomia kann die Hansestadt sehr gut leben, nicht aber weiter mit so einer Politik. Mehr dazu: http://zomia.blogsport.eu/2011/10/23/wagenplatzraumung-ab-3-11-nicht-mit-uns/.

Es ist ja momentan so einiges in Vorbereitung. Und auch an jenem Spieltag, als ich meine Bilder fertigte, war dies zu sehen. Wie die später zu bewundernde Choreo auf der Nord. Und der Aufbau des Winterdomes im Hintergrund.

Nicht viele Gäste haben es ans Millerntor geschafft, doch die, die gekommen waren, haben sich vorbildlich verhalten. Ich mag ja den FSV Frankfurt mit seiner Fanszene sehr gerne. Großartig, wie der Gästeblock auf die Aufforderung von der Süd, gemeinsam „St. Pauli“ zu rufen, im Wechselgesang einzugehen bereit war – nur schade, daß die Süd dies nicht mitbekam. Dafür aber Applaus von Haupt und Nord für diesen Auftritt. Auch innerhalb des Gästeblockes, der von St. Pauli-Fans durchzogen zu sein schien.

Allgemein hatte man den Eindruck, als würde sich die Fanszene des FCSP an diesem Tag eher mit sich selbst beschäftigen, wozu hier ja auch immer Politik und Gesellschaftskritik gehört. Ohne dabei den Support zu vernachlässigen. Das, was gegen Düsseldorf am Montag so überraschend schwach von den Rängen kam, sollte sich nicht noch einmal wiederholen. Die Bereitschaft, an diesem Tag voll mitzugehen, war schon vor dem Anpfiff überall spürbar.

Vielleicht braucht es ja auch ab und an solche Ereignisse, damit man ins Nachdenken gerät und an einer Besserung arbeitet. Sehr schön die flammenden Worte im Vorwort der aktuellen BASCH dazu – http://basch.blogsport.de/2011/10/19/basch-6-erscheint-zum-spiel-gegen-frankfurt/ – es liegt an uns Fans, hier mehr zu geben und die Mannschaft nach vorne zu pushen, in jedem Spiel aufs Neue.

Da haben viel zu viele beim letzten Spiel nicht mitgemacht. Und doch gab es auch Ausnahmen. So, wie es auch an diesem Spieltag überall deutlich die Zeichen wahrzunehmen gab, die eine Veränderung wollen.

Mehr St. Pauli, wie wir es kennen und schätzen – und den Verein nicht zu einem seelenlosen Konsumprodukt verkommen lassen wollen. Auf den Plätzen brauchen wir Fans, fanatische Unterstützer des FCSP – und keine gelangweilten Konsumenten, denen der FCSP eigentlich vollkommen egal ist und die nur eines „Event“ wegens herkommen.

Das mag zwar Geld in die Kasse bringen, doch dadurch verliert man etwas viel wichtigeres. Und das darf nicht sein. Hier ist jede_r Berucher_in am Millerntor persönlich auch angesprochen, nicht in eine solche Konsumentenhaltung zu verfallen, sondern sich stetig aufs Neue persönlich einzubringen.

Wie wunderschön so etwas aussehen kann und wie sehr dies dann auch den Rest des Stadions eletrisieren und mitreißen kann, das sah man an diesem Sonntag mal wieder am Beispiel des Nord-Supportes mit der großartigen Choreo.

Aber es ist das Zusammenspiel aller Tribünen, Nord, Gegengerade, Süd UND Haupt, die aus dem Stadion des FCSP überhaupt erst „das Millerntor“ machen. Der letzte Teil meines Satzes mag ein wenig dünn wirken, doch es der erste Teil, das gemeinsame Zusammenwirken von vielen einzelnen Personen in den unterschiedlichsten Bereichen des Stadions, was einfach ungemein wichtig ist und was auch über den Neubau des Millerntors hinaus zu erhalten ist.

Das ist alles gar nicht so einfach, wie man auch am Beispiel der Süd sehen kann, wo der Teil der Fanszene, insbesondere eben USP, sich in der Mitte hinter dem Tor versammelt und ausgerechnet dort im Rücken die zumeist nur schweigenden Business-Sitzer ertragen muß. Hier liegt ein Konstruktionsfehler beim Neubau des Millerntors vor, der die Stimmung im Stadion erheblich beeinträchtigt. Die Idee aus Fankreisen, hier durch eine Versetzung der BS fort vom direkten Kontakt zu den Stehplätzen eine Veränderung herbeizuführen, halte ich für großartig und unbedingt unterstützenswert. Ein entsprechender Antrag auf der JHV wird jedenfalls meine Unterstützung haben.

Aber auch auf der Haupt sind bei der Planung der BS-Bereiche schwerwiegende Fehler gemacht worden. So sind nicht nur insgesamt viel zu viele BS ans Millerntor gekommen – zum Vergleich, Bayern hat 2.000 Business-Seats, der FCSP 2.500 oder gar noch mehr (Zahlen aus http://www.mopo.de/news/klub-vergleich-st–pauli-hat-mehr-business-seats-als-bayern-,5066732,6709978.html, ich recherchiere das nochmal genauer… Bzw. ein lieber Hinweis aus dem Forum brachte das genauer ans Tageslicht: der FCSP hat 2.484 B-Sitzer – laut http://www.stpauli-forum.de/viewtopic.php?t=63855, also sogar noch etwas weniger als die MoPo-Zahl, gefühlt aber immer noch viel zu viel) – diese sind darüberhinaus mächtige Störfaktoren am Millerntor. Die normalen Hauptsitzer sind in Teile zerrissen und eine Hälfte ist zwischen den BS und dem Gästeblock eingekeilt, zudem sitzen auf den BS hin zu diesem Bereich H1-3 auch noch zumeist Gäste, denen ja auch BS angeboten werden müssen. Daß die neu gebaute Haupt in diesem Bereich nicht die Stimmung wie die alte entfachen kann, erkärt sich schon hieraus leicht und das gehört korrigiert.

Über Vereinspolitik hinaus gibt es ja noch eine Menge anderer relevanter Themen, wie bei diesem Banner aufgezeigt. Die Verletzung von Menschenrechten ist leider immer ein Thema, mit denen man sich auseinandersetzen muß. Leiden müssen die Menschen darunter auch in einem Staat wie den USA unter solchen Verstößen, wie der Fall der „Cuban five“ zeigt. Viele Informationen dazu liefern die Internetseiten http://miami5.de/ und http://freiheit-fuer-die-cuban5.de/.

Aber auch in unserer unmittelbaren Nähe passieren Dinge, die nicht hinzunehmen sind. Wie eben jenes absurde Law And Order-Spiel vom „Sheriff Schreiber“, der sich in seiner Saubermannrolle als Schill-Nachfolger auch noch pudelwohl fühlt – wenn denn die „unsachlichen“ Angriffe auf ihn nicht wären. Tja, wenn einer Gegenwind verdient, dann wohl dieser SPD-Politiker, der diese Partei in Hamburg auf absehbare Zeit in meinen Augen unwählbar macht mit einer ins rechte Lager immer weiter abdriftenden Politik.

Wer sich auf das unnachgiebige Einhalten von aus der Nazizeit stammenden Vorschriften beruft und Ängste in der Bevölkerung gegenüber Minderheiten schürt, der gehört einfach nicht in unsere Stadt – aber eigentlich muß man gar nicht groß gegen ihn agrumentieren, man muß ihm nur zuhören, der redet sich doch selbst ins Abseits: http://www.mopo.de/politik/bezirksamt-chef-markus-schreiber–spd—–ich-trage-den-sheriff-stern-mit-stolz-,5067150,11049310.html.

Wie schon oben angeschnitten hatte die Nord an diesem Sonntag eine unglaublich schöne Choreo auf Lager – und kurz vor dem Einlaufen der Spieler wurde sie in aller Pracht dargeboten.

Wie sehnsüchtig die Fans auf so etwas gewartet haben, das sah man daran, daß die Ballons nicht nur im eigentlich Bereich um und hinter den Nord-Stehplätzen gefragt waren, sondern sich über die ganze Nord verteilten.

So war die ganze Nord zu einem sehenswerten Farbenspiel geraten. Mein Kompliment an alle, die das ermöglicht haben! Großartig.

Die FCSP-Einzelbuchstaben-Doppelhalter dazu haben ein perfektes Bild gezaubert, das den einlaufenden Mannschaften gleich von Anfang an zeigen sollte, was an diesem Tag von den Rängen zu erwarten war.

Und da dieser Anblick einfach traumhaft schön war, werde ich davon auch so viele Bilder hier zeigen.

Nicht weniger liebevoll vorbereitet die Choreo auf der Süd, zudem auch noch mit einer wundervollen politischen Aussage – aber der von der BASCH im besagten Vorwort herbeigewünschte Wettstreit der Kurven um den schönsten Support hat an diesem Tag eindeutig die Nord gewonnen. Wobei in diesem Wettstreit des sich gegenseitig immer weiter überbietenden Supportens gewinnen wir ja alle.

Daß die Nord an diesem Tag beim Einlaufen im warmen Sonnenschein lag, so regelrecht erstrahlte, kam dann auch noch dazu.

Auf der Süd durfte dagegen sicher schon ein wenig vor sich hingefröstelt werden. Aber dafür wurde dort mal wieder ausgiebig gesungen und gesprungen. Auf den Stehplätzen, wohlgemerkt…

Auch die Gegengerade hatte ihre nicht nur lauten, sondern von der Ferne aus deutlich sichtbar supportenden Bereiche.

Den auf den Rasen einlaufenden Spielern und Unparteiischen bot sich somit wieder ein tolles Bild von allen Seiten – die Haupt in dieser Aufzählung mal ausgenommen, die kann ich von meinem Platz wenig beurteilen. Rund um die Blumenkästen kam jedenfalls wieder einiges.

Bei diesem schönen Wetter und der tollen Stimmung war somit alles für ein schönes Spiel getan, was von den äußeren Bedingungen eben so möglich ist.

Zumindest in der ersten Halbzeit zeigten unsere BoyzInBrown auch, daß sie im Gegensatz zur letzten Partie vieles anders machen wollten. Die geänderte Startaufstellung war dabei schon ein deutlicher Fingerzeig des Trainers.

Gleich auf fünf Positionen hatte er Wechsel im Vergleich zur letzten Startformation vorgenommen. Für den gesperrten Thorandt war Capitano Morena zurück, Kalla ersetzte Rothenbach, Takyi spielte in der Mitte, Schindler kam über außen und Naki stand im Sturmzentrum.

Morena und Takyi merkte man an einigen Unsicherheiten an, daß sie eine Weile nicht dabei waren – dabei vermochte Morena wie gewohnt die ganze Spielzeit über zu überzeugen, während Takyi nach einigen Fehlern auch ein paar Highlights zu bieten hatte, insgesamt aber später verdient als erster Spieler ausgewechselt wurde.

Während Kalla seine Sache auf der Außenverteidigerposition gut machte und wieder nach vorne sehr schön spielte, dafür aber dann auch ab und an hinten fehlte, hatte Schachten leider mehr als einmal das Nachsehen. Gut gefiel mir aber, daß wir mehr Einsatz auf den Außenpositionen zeigten und auch hier wieder versuchten, beim Angriff der Gäste hinten die Überzahl zu erreichen. Hieran mangelte es in den letzten Spielen doch deutlich. Nur leider kamen die Pässe doch viel zu oft noch in die Mitte und sorgten dort ab und an für Gefahr.

Mit dem starken Tschauner als Rückhalt und nicht wirklich torgefährlichen Gästen war das aber ein letztlich verdienter Sieg. Ich möchte mir aber nicht vorstellen, wie das gegen eine andere Mannschaft an diesem Tag gelaufen wäre.

So war diesmal der FSV Frankfurt ein Aufbaugegener für uns und nicht umgekehrt, wie schon oft genug erlebt.

Bevor die Träume aber zu sehr abheben und in ungeahnte Spähren davonzuschweben beginnen – ich halte einen Wiederaufstieg nach wie vor weder für sinnvoll noch für wirklich wahrscheinlich. Die jetzt auf den ersten drei Plätzen stehenden Mannschaften werden wohl auch am Ende der Saison da oben stehen. Was uns aber nicht daran hinern sollte, alles zu geben und eine tolle Saison abzuliefern. Auf dem Platz wie von den Rängen.

Und nicht nur am Millerntor ist Einsatz gefordert. Kukutza und kein Ende. Mehr dazu unter http://de.indymedia.org/2011/09/316958.shtml sowie http://florableibt.blogsport.de/2011/09/30/flo-und-rafi-auf-kaution-entlassen/ mit weiteren Verweisen.

Auf dem Rasen entwickelte sich zwischen den Großchancen der Gäste ganz zu Anfang und ganz zum Ende der ersten Halbzeit ein starkes Spiel unserer Mannschaft, ein abgefälschter Schuß des wieder einmal starken Kruse fand ebenso sein Ziel wie einer der vielen Schüsse des ungemein heißen Naki bei seinem hochverdienten Einsatz. Keinem habe ich an diesem Tag mehr einen Treffer gegönnt als Deniz Naki – und nicht nur sein anschließender Jubel zeigte, wie sehr er das Team mitzureißen imstande ist.

Es braucht ja immer diese Typen, die andere mitreißen. So auch bei uns auf der Haupt, wo unser Antreiber wieder einmal für einen tollen Moment gesorgt hatte. Da gibt es zwar nach wie vor noch Steigerungsfähigkeit beim Mitmachen, denn wie auf diesem Bild zu erkennen ist bei manchen der Konsum nach wie vor noch wichtiger als das Supporten, aber es wurde ab und an wirklich wieder laut bei uns.

Die Halbzeitpause brachte wieder einiges von Seiten der Fans. Die Anerkennung der Arbeit von USP und dem Alerta Netzwerk durch das Auschwitz-Komitee hatte die Süd mit einem Dankeschön am Sonntag bedacht.

Staatliche Gewalt als Antwort auf politische Forderungen erlebt Chile aufgrund der dortigen Studenproteste – siehe auch http://derstandard.at/1318726438541/Regierung-droht-mit-Pinochet-Methoden – ein Ende ist noch nicht abzusehen. Auf welcher Seite die Sympathien verteilt sind hingegen schon.

Was ebenfalls unter den Fans an diesem Tag diskutiert wurde, will ich auch noch kurz ansprechen. Noch nichts Neues gibt es von der Gegengeraden zu vermelden, jedenfalls ist der Neubau nach wie vor nicht entschieden. Ob Welle oder nicht, es bleibt spannend.

Auch auf dem Rasen wurde ein Banner gezeigt. Es geht um den Kampf gegen Homophobie und Sexismus, siehe http://de-de.facebook.com/fightdiscrimination. Über die Gestaltung des Banners an sich mag man geteilter Meinung sein, manch einer fühlte sich ja an sein Leben erinnert bei diesem Spruch… 😉 Aber davon einmal abgesehen, auf andere Mitmenschen herabsehendes Herumgeprolle am Millerntor und anderswo können wir nicht nur nicht gebrauchen, es ist das Letzte und gehört mit Vehemenz bekämpft. Wie aktuell das Thema ist, hat man an diesem Wochenende leider wieder sehen müssen, in Schottland wurde ein Mensch für seine sexuelle Orientierung brutal ermordert – http://www.starobserver.com.au/news/2011/10/24/gay-man-beaten-burned-alive-in-scotland/64263. Es gilt, jeglicher Diskriminierung von Menschen die Stirn zu bieten, damit ein solches Klima im Keim erstickt wird.

Ein weiterer Gruß nach Babelsberg von USP [EDIT: von den Hinchas war die, siehe Kommentar] rundete die Pausenbanner ab – http://ultras-babelsberg.de/.

Aber auf auf der Haupt macht es Sinn, sich zu bewegen und einzufangen, was für Banner dort angebracht wurden.

Gerade dann, wenn diese aufzeigen, daß die Bring Back Sankt Pauli Idee auf allen Tribünen regen Zuspruch findet.

Die Stimmung bei dem 2-0 Pausenstand war natürlich erwartungsgemäß gut und ausgelassen.

Auch wenn die folgende Halbzeit mit ihrer spannenden Schlußphase die Nerven noch strapazieren sollte… Mal so als Überleitung, denn ich habe dieses Spruchband mal wieder nicht verstanden, möchte aber gerne an dieser Stelle unbekannterweise ebenfalls schnellstmögliche Genesung wünschen – sowas hat schließlich Vorrang.

Weitaus weniger schön ist jedoch die aktuelle Entwicklung im Viertel. Nach der Weinbar hat auch das Raval sein unmittelbar bevorstehendes Ende verkündet. Bauliche Anforderungen, die behördlich angeordnet wurden, sind einfach finanziell nicht zu wuppen. So werden zwei tolle FCSP Anlaufpunkte dahingehen und im Rückblick auf diese Saison als die wohl entscheidensten Verluste in Erinnerung bleiben. 🙁

Dafür haben die Nordherzfahnen Nachwuchs bekommen. Zumindest mit dieser bildgewordenen Hoffnung auf ein positives Nachrücken neuer Dinge sollten wir in die Zukunft gucken. Wäre toll, wenn Weinbar und Raval noch irgendeine Lösung, vielleicht an einem anderen, nahegelegenen Ort, finden könnten.

Auch die Süd unterstütze mit diesen Tapeten die schon oben beschriebene seit längerem aktuelle Aktion in der Pause.

Manche Dinge sind eh zeitlos…

Für mich ist die Halbzeitpause immer viel zu wichtig, als daß ich diese mit Bierholen oder -wegbringen verschwenden möchte. Es sei denn, es geht wirklich nicht anders…

Es sind ja auch und gerade die Fanaktionen, die St. Pauli ausmachen. Das sind nicht nur die Spielzeiten zwischen den Pfiffen des Schiedsrichters…

So ein Spiel geht schließlich überweitaus mehr als 90 Minuten.

Wobei für mich der vielleicht wichtigste Teil eines Spieltages am Ende kommt.

Mit der Bezugsgruppe das eine oder andere Bier danach zu nehmen ist nicht nur ein sozialer Faktor, es kommen hierbei auch immer wieder spannende und interessante Diskussionen zustande.

Trotzdem ist die Freude immer dann am größten, wenn die Mannschaft zurück kommt nach so einer Pause.

Auch wenn unsere Mannschaft in der Pause ein klein wenig eingeschlafen zu sein scheint…

Wie schon in den letzten beiden Heimpartien wurde nach der Führung überraschend wenig nach vorn investiert und zu sehr zurückgesteckt, was den Gast wiederum aufbaute.

Andererseits hat es diesmal ja zum Sieg gereicht.

Hier am Millerntor würden wir diesen Gast aber sicher wieder gerne bald begrüßen dürfen. Also zumindest für mich wäre ein weiteres Jahr für beide Teams in Liga zwei am schönsten.

Den 2-1 Treffer zum Endstand hatten die Frankfurter sich auch mehr als redlich verdient gehabt.

Mit dem Abpfiff fiel dann aber von unserer Seite doch ein kleiner Stein vom Herzen. Am Ende wäre das Spiel ja wieder fast noch etwas gekippt. Dem starken Tschauner haben wir diesen Erfolg jedenfalls im hohen Maße zu verdanken, entsprechend fiel auch sein Extraapplaus aus.

Mit dem 2-1 halten wir den Abstand zur Spitzengruppe, haben den Gast aber leider weiter nach unten geschossen. Hoffentlich kommen die da wieder raus.

Mit dem Schlußpfiff begannen dann auch wieder andere Dinge an Gewicht zu gewinnen. Nicht umsonst sah man an diesem Tag auch wieder den Jolly Rouge überall im Stadion. Doch der eigentliche Protest war eher im direkten Gespräch deutlich wahrzunehmen.

Bevor die ausklingenden Gespräche aber weiter vertieft wurden, verabschiedete sich die Mannschaft und holte sich den verdienten Beifall für diesen Erfolg.

Nach fünf Tagen Pause zwischen den letzten Spielen stehen diesmal nur vier Tage Pause an, denn am Freitag geht es schon wieder in Berlin weiter. Und dort werde ich sicher wieder das eine oder andere bekannte Gesicht wiedersehen.

Vor der Domschänke gab es dies an diesem Sonntag auch wieder. Manch eine Person habe ich ja viel zu lange nicht mehr hier gesehen. Wie schön, daß Jekylla wieder Zeit zum Vorbeischauen finden konnte.

Aber auch andere, altbekannte Gestalten in braun-weiß waren wie eigentlich imme da. Eine tolle Runde.

Lediglich das sympathische Renterpaar wurde vermißt. Aber vielleicht la es auch an den Temperaturen draußen. Mit fortschreitender Stunde wurde es jedenfalls immmer kühler. Aber dafür erwärmten wir uns wieder an guten Gesprächen. Auf die anstehenden Tage und die kommende JHV darf man gespannt sein!

Die Hingabe für unseren Verein wird sich auch dann wieder zeigen können. Mit diesem letzten Bild vom Millerntor an diesem Tag ging es für mich jedenfalls davon.

Nocheinmal im Raval aufgewärmt und den Abend ausklingen gelassen gab es auch hier einiges an Themen für die nächste Zeit. Wer nicht mit nach Berlin kommt, kann seine Zeit ja anderweitig desorganisieren…

So oder so – we love Sankt Pauli!