Ein rundum gelungenes Wochenende liegt nun hinter mir – und damit auch die dankbare Aufgabe, all jene Erlebnisse in Wort und Bild hier wiederzugeben. Fast wäre es mir ja nicht vergönnt gewesen, tatsächlich live im Stadion von Union dabei sein zu können – nach Berlin wäre ich aber so oder so gefahren, auch ohne Karte – doch dank „Aux Armes !“ war mir dieses Erlebnis ja direkt vergönnt, ihm gehört somit und zwar bevor ich überhaupt hier weiterschreibe mein erstes Dankeschön in diesem Blogbeitrag. Rund um das 0-2 in Berlin gibt es aber noch viel mehr zu erzählen…
Meine Anreise erfolgte antizyklisch und individuell mit der Bahn, um schon mal zu einem ersten Treffen mit den lieben Menschen zu kommen, für die von anderer Seite irgendwann einmal der passende Begriff „Bezugsgruppe“ gewählt wurde – wer genau auf diese Idee kam, weiß ich ja gar nicht, aber ich verwende ihn nichtsdestotrotz und zwar gern. Ohne jene Bezugsgruppe hätte ich längst nicht so schöne FCSP Momente erlebt, was man vielleicht auch nicht immer aus meinen Blogbeiträgen erkennen kann, weswegen ich es an dieser Stelle gerne mal explizit äußern und damit ganz allgemein an alle aus meiner weitgefaßten Bezugsgruppe ganz unabhängig davon, ob diese nun in Berlin dabei waren oder nicht, meinen zweiten Dank aussprechen möchte. Es sind schließlich die Menschen rund um diesen Verein, die aus der Fanszene des FCSP überhaupt das machen, was mir an dieser so viel bedeutet und davon natürlich vor allem jene, mit denen ich persönlichen Kontakt pflege.
Um persönlichen Kontakt ging es auch im Vorfeld dieses Auswärtsspieles, denn mit dem werten Foxxi – http://foxxi.de/wordpress/ – wohnt nicht nur ein Desorganisierter in Berlin, er hatte gleich ein ganzes Programm auf die Beine gestellt, für das dem „Orgagott“ natürlich ein weiteres Dankeschön in diesem Beitrag gebührt. So trugen mich am nicht mehr ganz so frühem Freitagmorgen die Beine, natürlich unter Zuhilfenahme des ÖPNV von Berlin, zu Foxxis Wohnung, wo sich ein paar FCSP-Fans noch vor dem Aufbruch versammeln sollten. Doch vor diesem Aufeinandertreffen genoß ich gleich vor der Türschwelle ersteinmal den sich mir bietenden Anblick – ich fühlte mich gleich daheim. ^^
Nicht nur ein schönes zweites Frühstück wartete bei Foxxi auf uns, auch das eine oder andere Astra verlor hier seinen Kronkorken trotz der doch recht frühen Stunde. Es sollten noch ein paar Kollegen dazukommen vor dem Spiel, schließlich war schon von vornherein klar, daß nicht nur kein prozentiger Tropfen im Stadion von Union auf uns warten würde, das ganze Spiel war absurderweise sogar als Sicherheitsspiel ausgerufen worden, was im Vorfeld bei den Fans beider Vereine doch eher für Verwunderung gesorgt hatte. Und da das erstmals in dieser Saison ausverkaufte Stadion der Gastgeber durchaus auch etwas damit zu tun hatte, daß die vielen FCSP-Fans mit den wenigen Karten im Gastbereich sich nicht zufrieden geben wollten, hatte die Polizei auch die Botschaft herausgegeben, daß im Heimbereich keine Fans mit erkennbaren FCSP-Utensilien Einlaß finden würden – so wurde es mir zumindest weitergegeben. Hier übrigens die Meldung, die ich erst im Nachhinein gefunden habe: http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=10018&type=&menuid=57&topmenu=112. Zum Glück gehörte ich nicht zu den St. Paulianern, die sich derart einschränken mußten, da ich eine Karte für den Gastbereich abbekommen hatte – und damit war ich, wie man hier sehen kann, nicht allein in meiner Bezugsgruppe.
Irgendwann ging es natürlich auch los und der Rest der FCSP-Fans wurde unterwegs „eingesammelt“. Während es an der Station noch recht leer war, sah es in der S-Bahn selbst ganz anders aus. Wie lang wir insgesamt unterwegs waren, ist mir jetzt nicht in Erinnerung geblieben, es war auch nicht o wichtig, doch dafür waren überall in der Stadt unterwegs schöne FCSP Aufkleber zu bewundern… Daß das Stadion von Union Berlin, die Alte Försterei, natürlich längst nicht so zentral wie das Millerntor liegen würde, war uns natürlich schon klar, doch so bekamen wir ja ja auch etwas mehr von der Stadt zu sehen.
An der Station Berlin-Köpenick, die in der Nähe der Alten Försterei liegt, strömten dann auch die Menschen nur so aus dem Zug – natürlich vor allem die Besucher des Fußballspieles, aber, wie es sich für ein Sicherheitsspiel gehört, natürlich in freundlicher Eintracht und bunt gemischten Haufen.
Die eigentliche „Fantrennung“ wurde dann an den Ausgängen vorgenommen – Heimfans nach rechts, Gäste nach links. So trennten sich die Wege unserer Bezugsgruppe, die zum Teil im Heimbereich das Spiel verfolgte, an dieser Stelle. Natürlich nicht ohne Siegeswünsche für die „andere Seite“, was in diesem Falle sich für „beide Fanlager“ unserer Bezugsgruppe ja auch bewahrheiten sollte. 😉
Aber auch mit den echten Union Fans kamen wir nahezu durchweg gut aus. Wir haben uns wirklich willkommen gefühlt. Deswegen mal an dieser Stelle ein allgemeines Dankeschön an alle EISERN! Union Fans.
Auch wenn ersichtlich alkoholisierte Fans keinen Zutritt zum Gästebereich gemäß den Angaben auf der Unionseite erhalten sollten, so konnte ich mir natürlich noch ein wenig einheimisches Bier auf dem langen Weg zum Stadion nicht verkneifen. Beim Kauf dieses Gerstensaftes sprach uns eine Gruppe Unioner an, die uns freundlich darauf hinwiesen, daß wir doch viel netter seien als die St. Pauli-Fans vom letzten mal mit bunten Haaren, die so gestunken hätten… Zeit für uns, uns mit einem laut geschmetterten Zeckenlied umzudrehen und diese Leute hinter uns zu lassen. Man muß ja nicht mit jedem Eisernen gut zurechtkommen…
Den ganzen Weg hielt das Berliner Pilsener nicht, aber eine große Zahl von Polizeiwagen stand herum und so war schon lange vor dem Auftauchen dieses Wegweisers halbwegs deutlich, daß wir auf dem richtigen Weg waren. Irgendwann, als es uns doch etwas lang vorkam, fragten wir dann einen sehr freundlich aussehenden und sehr hilfsbereiten Polizisten, der nicht zu den Schildkröten zählte, sondern locker an seinem Motorrad lehnte – solche Typen sollte man bei Fußballspielen einsetzen und zwar nur solche, dann würde es vermutlich vil weniger Probleme geben. Deeskalation kann so freundlich sein…
Irgendwann kam die Alte Försterei in Sicht, die Anzahl abgestellter Flaschen nahm auch zu, ein untrügliches Zeichen dafür, daß es nicht mehr lange zum Stadion selber sein konnte. Auf dem Weg begegneten uns übrigens auch noch diverse Unionfans, die wohl auf dem Weg zur S-Bahn-Station waren, um getreu der Fantrennung den anderen Ausgang zu nehmen… Ach, das mit dem Sicherheitsspiel war einfach nur absurd, auch wenn deren Weg auch ohne dies vielleicht nicht anders verlaufen wäre. Aber besonders genau nahm es die Fraktion Grün offensichtlich nicht mit dem angekündigten Sicherheitsspiel und das war auch gut so.
Passend zum Namen liegt die Alte Försterei nicht irgendwo in einem Zementkomplex oder auf der grünen Wiese, sondern ist umgeben von Bäumen und sogar ein kleiner Bach fließt neben dem Stadion entlang. Sehr malerisch und angenehm, hier fühlt man sich schon beim Annähern wohl.
Auf dem Weg zum Gästeeingang konnte sich, wer noch nicht dazu beim letzten Heimspiel gekommen war, mit der aktuellen BASCH versorgen – schon allein wegen dem Interview mit Alex Gunkel zur AFM-Versammlung ein Muß: http://basch.blogsport.de/2011/10/26/interview-mit-alex-gunkelafm/. Es wird auf der JHV auch aus diesem Grunde sehr spannend werden. 22.11. – HIN DA!
Am Einlaß brauchten die Ordner eine Weile, aber es wurde auch nicht unverhältnismäßig ein jeder gefilzt. Die Schuhe beispielsweise durfte ich anbehalten, was ja nicht überall selbstverständlich ist. Daß niemand an diesem Tag diese Gastfreundschaft durch eine nicht genehmigte Aktion für die Zukunft auf die Probe gestellt hatte, möchte ich nur kurz aber ebenso positiv vermerken.
Ganz allgemein geht momentan ja eine gruselige Diskussion über Fans und Fußball ab – siehe nur http://www.sueddeutsche.de/sport/probleme-mit-fussball-fans-neue-krawalle-rund-um-fussball-spiele-1.1177002. Bei aller nötigen Verurteilung der aktuellen Gewaltausbrüche – Hintergrund für die aktuelle Eskalation in einigen Fanblöcken dürfte sicherlich das nicht sonderlich glückliche Auftreten des DFB in Sachen Pyro gewesen sein. Das kann und darf zwar nie ein Argument für Gewalt sein, aber wenn von dieser Seite aus dann sogar die Forderung laut wird, alle Ultras aus den Stadien zu verbannen, dann kann man über diese Hilflosigkeit dort nur noch den Kopf schütteln.
Wenigstens sind die neueren, oben nachzulesenen Äußerungen etwas differenzierter. Gegen Straftaten muß im Einzelfall vorgegangen werden, nicht durch kollektive Exzesse – und ob in Sachen Pyro wirklich der Weisheit letzter Schluß aktuell gefunden wurde, das will ich hier mal in Frage stellen. Wenn ein Unbeteiligter durch Pyro verletzt werden sollte, dann wird dieser sich jedenfalls nicht darüber „freuen“, wie vor kurzem bei einer TV-Berichterstattung zu hören, „daß Pyro verboten sei“ (Zitat nur ungefähr dem Sinn nach wiedergegegen) – das interessiert in diesem Fall sicherlich am wenigsten. Wenn Verbote nicht schützen, dann braucht es vielleicht einen anderen Weg, kontrolliertes Abbrennen vielleicht in einem Extrablock oder so. Aber genug dazu an dieser Stelle.
Nachtrag: lesenswert die Stellungnahme der Dresdner Ultras zu den Vorfällen http://www.stadionwelt-fans.de/index.php?head=Ultras-Dynamo-distanzieren-sich-von-Boellerwuerfen&folder=sites&site=news_detail&news_id=4585. Im Wege des vorauseilenden Gehorsams verzichtet Dynamo auf die Gästekarten bei uns – http://www.dynamo-dresden.de/de/aktuelles/verein/details/artikel/massnahmen-der-sg-dynamo-dresden-nach-den-ereignissen-beim-pokalspiel-in-dortmund.html. Wäre wohl auch so gekommen, aber schade ist das in Sachen Stimmung mit Sicherheit, auch wenn die Sicherheit dadurch eindeutig erhöht wird. Aber ohne Gäste ist ein Fußballspiel einfach nicht das Gleiche.
Hinein ging es jedenfalls in die Alte Försterei. Was für ein wunderschönes Stadion! Erinnert mich vom Charme her sehr an das alte Millerntor. Und wenn man bedenkt, daß es die Fans der Eisernen waren, die beim Umbau des Stadions mitgeholfen haben, um ihren finanziell so klammen Verein zu unterstützen, dann muß man dieses Stadion und vor allem den Verein noch gleich viel mehr mögen: http://www.tagesspiegel.de/sport/fussball/1-fc-union-liebe-ist-unbezahlbar/1797450.html – für mich eh eines der schönsten Geschichten im Fußball in unserem Land der letzten Jahre.
Leider kamen wir doch ein wenig spät in die Alte Försterei, das hatte ich eigentlich anders vorgehabt. Doch dafür sind wir gemeinsam mit der Gruppe gekommen, so daß mir diese Verzögerung auch egal war. Wie schon oben angeführt zählt die Gemeinsamkeit schließlich eine ganze Menge und auch so haben wir ja gute Plätze bekommen.
Fast ganz unten hatten wir jedenfalls einen schönen Bereich für uns entdeckt. Man sah zwar das Tor und die Außenlinie nicht wirklich, eigentlich gar nicht, aber dafür war die Stimmung bestens und wir konnten dicht am Geschehen sein. So mag ich es eh am liebsten. Dieses „so weit hinten wie möglich und so hoch oben wie machbar“ habe ich noch nie verstanden.
Den Weg zu unseren Stehplätzen im unteren Bereich habe ich allerdings wunderbar für so manches Bild des schon prall gefüllten Gästeblocks nutzen können. Aber auch die anderen Tribünen mit Ausnahme der Haupt, die an unsere alte Haupt optisch erinnerte, waren schon voll besetzt. Da lag was in der Luft und das war schön…
Da ich diesmal im Stehbereich meinen Platz gefunden habe und nicht jede Person in diesem Bereich gerne abgelichtet wird, habe ich von vornherein darauf geachtet, möglichst wenig in die Menge zu knipsen und im Nachhinein die Bilder auch etwas verfremdet. Also nicht wundern, die Unschärfe ist Absicht. Jedenfalls meistens. 😉
Für mich als Hauptsitzer ist es ja immer ein besonderes Vergnügen, wenn ich umringt von Fans bin, die das ganze Spiel über supporten. Man fühlt sich bei uns auf der Haupt ja ab und an etwas allein gelassen mit dem Bemühen, die Mannschaft nach vorne zu schreien – wobei es einige gibt, die hier für „Drive“ sorgen – ein Gruß an die Oldtras im allgemeinen an dieser Stelle, und wenn ich schon mal dabei bin, ganz allgemein dafür ein weiteres Dankeschön… ^^
Was das Mitsingen anbelangt, das ist auf der Haupt ja so ein besonderes Thema. Nur die wenigstens Lieder werden miteingestimmt, was zur Folge hat, daß ich hier bei etlichen Liedern auch nicht wirklich textsicher bin. Doch zum Glück hatte ich mal wieder die Gelegenheit, aus unmittelbarer Nähe Nachhilfeunterricht zu bekommen. Und spätestens beim „shalala“ fiel es mir wirklich nicht schwer…
Die Kulisse war eh beeindruckend, wobei ich hier den Heimfans ein ebenso großes Kompliment wie dem Gästeblock aussprechen möchte. Beim erneuten Gucken des Spieles am Bildschirm ist mir aufgefallen, daß die FCSP-Fans wieder einmal besonders gut zu hören waren. Das kam mir im Stadion selbst aus nächster Nähe natürlich auch so vor, aber schön, wenn sich dieser Eindruck später dann auch bestätigen läßt. Zum Glück ist unsere Mannschaft eine solche Stimmung gewöhnt, so daß sie sich nicht davon beeindrucken ließ.
Wir wollten ja hier bei Union etwas holen und waren hungrig auf die Punkte. Das hat man das ganze Spiel über gemerkt und auch an dem allgemeinen Befinden bei den Fans. Hier sollte heute etwas gelingen. Mindestens ein Pünktchen sollte es sein und daran glaubte die überwiegende Mehrheit fest. Ohne unsere Nr. 17 nach 17 Jahren ohne Erfolg gegen Union – http://mobil.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article2073345/St-Pauli-mit-Personalsorgen-gegen-den-Union-Fluch.html – das paßt doch irgendwie, da ging was! So sollte es ja auch kommen…
Eine Choreo hatte sich USP auch ausgedacht, Zettel wurden verteilt, die ich natürlich gleich mal näher in Augenschein genommen habe…
Schon vor Anpfiff war die Stimmung wunderbar und je näher das Einlaufen der Mannschaften rückte, umso besser wurde es.
Amüsant fand ich übrigens diese braun-weiß-rote Fanfahne mit dem Berliner Bären. Es gibt ja überall FCSP-Fans, auch in Berlin. Und heute war dieses Teil besonders sehenswert.
Auch der Nord Support war natürlich wieder mit am Start. Diese Kurvenvermischung bei einem Auswärtsspiel hat ja eh immer einen besonderen Reiz, wenn Süd, Haupt, Nord und Gegengerade direkt nebeneinander stehen und supporten. Auswärts sitzen ist eh kaum möglich, ganz nebenbei bemerkt.
Aber ich hatte ja zum Glück eine Stehplatzkarte. Das ist, zumindest auswärts, eh am schönsten. Sitzplatzbereich hat andere Vorteile, wie eben den festen Platz, egal, wann man kommt – aber das ist ein anderes Thema.
Ich würde jedenfalls nur schweren Herzens auf die Haupt verzichten wollen – auch da hat sich schließlich eine Bezugsgruppe entwickelt und man möchte die angefangene Arbeit, aus dem Bereich H1-3 eine supportkräftige Sektion zu entwickeln, nicht einfach liegen lassen, sondern weiter machen in dieser Richtung. Es soll ja überall am Millerntor laut sein!
Dann war es auch so weit und die Einlaufmelodie der Eisernen ertönte. Ein wirklich schönes Lied, welches mir noch weitaus besser direkt im Stadion gefallen hatte. Da gingen jedenfalls Elemente unter, die mir nicht so gefallen haben, während der Mitgröhlfaktor doch enorm ist bei dem Song.
Entsprechend mitgesungen haben auch fast alle Kehlen der Gastgeber. Text und MP3 findet man übrigens direkt auf der Vereinsseite von Union Berlin – was ich einfach klasse finde: http://www.fc-union-berlin.de/fans/hymne/. Ich glaube, daß dies bei uns nicht der Fall ist und daß hier ruhig mal Abhilfe geschaffen werden könnte, aber vermutlich gibt es auch gute Gründe dagegen. Wie auch immer.
Für einen Moment verstummte der Gastbereich auch ein wenig, doch spätestens, als die Mannschaften Richtung Platz kamen, ging das Gegensingen auch schon los. Schließlich durften die BoysInBrown hier nicht allein gelassen werden beim Einlaufen.
Aber die Kulisse von Union Berlin war einfach großartig. Sowohl akustisch als auch visuell. Das war spitze! Kompliment an die Eisernen.
Doch so oder so – auch von unserer Seite aus wurde sowohl stimmlich als auch durch optisch sichtbaren Support dagegengehalten.
Gesehen hat man dadurch vom Einlaufen natürlich herzlich wenig, aber das war ja auch nicht so wichtig.
Großartige Idee jedenfalls von USP mit diesen Zetteln in Schalform. Hatte ich dafür schon ein Dankeschön verteilt? Jetzt zumindest möchte ich das tun.
Ob von dort aus nun jemand mitliest oder nicht, ich fand die Aktion klasse.
Vor allem auch, weil es an der Alten Försterei besonders passend war. Heim. wie Gästebereich war so von Schals bzw. Zetteln erfüllt und ein einheitlicher Anblick war gegeben.
Natürlich mit leichter Differenz, aber farblich sehr dicht beieinander, was bei manchem Unioner die Fehleinschätzung auslöste, daß wir deren Farben hochgehalten hätten… Naja, ganz so weit geht die Fanfreundschaft jetzt auch nicht.
So ganz war der Blick aufs Spielfeld durch die Choreo zum Glück auch nicht verstellt, nebenbei angemerkt. Durch meine unmittelbare Nähe konnte ich von unserer Choreo, also die von USP zusammen von uns allen ausgeführt, jetzt natürlich keine Aufnahmen machen, aus denen man die Gesamtsicht sehen könnte. Die gibt es dann woanders zu sehen.
Dafür habe ich halt Eindrücke direkt aus dem Gästeblock zu bieten. Hat ja auch was.
Die Gesänge an diesem Tag waren einfach wunderbar. Die so oft geäußerte Kritik, USP würde einschläfernden Antisupport durch die Lieder liefern, habe ich noch nie wirklich verstanden. Ich finde es klasse, wie hier Lärm und Alarm gemacht wird. Und das Miteinander-Singen macht auch einfach Spaß. Besonders genial fand ich diesen Dauerchant „wir sind ooh-ooooh Sankt Pauli!“. Klasse. Schon in der Halbzeit hatte ich meine Stimmbänder bemerkt und hatte mich nach einen Scotch gesehnt… Einen solchen hatte ich jedenfalls mehr vermißt als ein alkoholhaltiges Bier in diesen Moment. 😉
Meine Jolly Rouge habe ich übrigens nicht mitgenommen, da ich durch eine Fahne die Sicht für die anderen nicht beeinträchtigen wollte. Aber ich habe mich gefreut, daß andere nicht so gedacht haben. Bring Back Sankt Pauli – die Sozialromantiker sind nach wie vor da und wichtig für diesen Verein!
Davon einmal abgesehen, daß meine Fahnenstange nicht 1,50 beträgt, wie von der Stadionordnung von Union vorgegeben. Das schien aber nicht unbedingt ein Problem zu sein, eventuell auch mit entsprechender Voranmeldung, jedenfalls gab es auch weitaus längere Fahnenstangen zu sehen.
Relativ schnell ging dann auch die erste Halbzeit vorbei. Was da spielerisch auf dem Rasen abging, das möchte ich nicht allzu ausführlich kommentieren. Union schien etwas besser zu sein, aber wirklich viel hatten wir auch nicht nach hinten zugelassen. Ralle hatte leider nicht seinen besten Tag und verletzt mußte er dann auch ausgewechselt werden in der Halbzeit, wobei ich diesmal auch spielerische Gründe für überzeugend gehalten hätte. Ich möchte Gunesch trotzdem beim nächsten Heimspiel wiedersehen, er ist zwar nicht der schnellste Innenverteidiger, hat aber ein bärenstarkes Stellungsspiel und ist insgesamt eine Bank, gehört also nicht auf diese.
„Roma bleiben“ – „Abschiebung stoppen“ – mit dieser deutlichen Botschaft in der Halbzeitpause wurde auch politisch ein wichtiges Zeichen gesetzt. Den aktuellen Bezug findet man hier: http://romas-in-hamburg.blogspot.com/2011/10/abschiebung-im-morgengrauen-in-hamburg.html. Diese Praxis muß beendet werden, sofort!
Daß das „Z-Wort“ in diesem Zusammenhang der pure Rassismus ist, ist hoffentlich bekannt – aber an diesem Wochenende würde mich nichts mehr in dieser Richtung wundern. Denn, und das möchte ich in diesem Zusammenhang unbedingt noch einflechten, auch weil es eines der diskutierten Themen in Berlin selbst war, aber eben auch im Internet, es gab da noch einen anderen Aufreger. Darauf gestoßen bin ich über ein nicht mit uns nach Berlin mitgekommenes Fanclubmitglied von DSP, insofern möchte ich darauf jetzt auch verweisen: http://metalust.wordpress.com/2011/10/28/seufz/ – bitte anklicken und lesen, mitsamt der links, das ist WICHTIG. Sehr lesenswert dazu auch http://www.ring2.de/archives/die-privilegiertenspotten-zuruck/, die beiden verlinkten Blogbeiträge kann ich so nur zu 100% unterzeichnen. Das wichtigste Feld bei antirassistischer Arbeit ist und bleibt nuneinmal unser eigener Kopf – da steckt noch viel mehr an Unsinn drinnen, als wir es uns vielleicht eingestehen wollen aufgrund unserer Sozialisation in diesem Lande. Das ist einfach so und darum ist es wichtig, sich selbst nicht über dieses Thema zu erheben und ab und an mal ganz einfach die Klappe zu halten, bevor sonst ein schlimmer Müll herauskommt… Die Gedankengänge sollte man dann erkennen und an sich arbeiten, nebenbei bemerkt. Sehr gut dazu auch: http://juliaschramm.de/blog/moderne/wahrheit-und-normen/. Mehr dazu wie gesagt unter den angegeben links. BITTE LESEN.
In dr zweiten Hälfte wurde das Spiel von unserer Seite immer besser. Fast folgerichtig fiel aufgrund des stärker werdenen Spiels nach vorne dann auch das 0-1 durch Naki, der mir eh gut an diesem Tag gefiel. In Sachen Zweikampfverhalten lernt er jedenfalls immer mehr dazu und seine Giftigkeit macht ihn einfach sympathisch für mich. Das Tor habe ich selbst zwar nicht sehen können, da dieser Bereich durch andere für meine Augen verdeckt waren, doch das änderte nichts an meinen Jubel.
Es war nach dem Treffer eh erst etwas still im Block, da man sich nicht sicher war, ob das Tor anerkannt werden würde. Zum einen hätte der Schiedsrichter ja das unmittelbar vorhergehende Foul an Kruse und damit den Vorteil ab-pfeifen können und auch eine etwaige Abseitsposition von Deniz Naki war von unserer Position aus nicht sicher zu erkennen gewesen. War aber kein Abseits, alles richtig gemacht, das Schiedsrichtergespann war eh gut an dem Tag.
So ging es dann auch spannend weiter, denn natürlich wollten die Eisernen jetzt den Ausgleich erzielen. Morena, der für Ralle gekommen war, hielt aber zusammen mit Thorandt, der heute sehr stark spielte, hinten alles dicht, jedenfalls zusammen mit Tschauner und auch einigem Glück. Denn sowohl die Berührung im 16er, die zurecht nicht auf Elfmeter entschieden wurde, wie auch der Pfostenknaller hätten das Spiel auch in eine andere Richtung drehen können. Dem war aber nicht so.
Im Gegenteil, Thorandt sorgte dann sogar selber für die 0-2 Entscheidung. Grenzenloser Jubel war natürlich bei uns die Folge. Es wurde aber weder leiser noch lauter gesungen, letzteres war irgendwie gar nicht mehr möglich. Klasse Support!
Hingegen fiel die Stimmung bei den Eisernen nicht mehr so gut aus. Wobei sie nach wie vor ihr Team unterstützten. Ein tolles Publikum, ganz allgemein. Ich mag Union Berlin mit deren Fanszene.
Mit dem Schlußpfiff war der Jubel dann endgültig vollkommen frei von allen Hindernissen. Jetzt waren die drei Punkte sicher.
Und mit so einem Mitbringsel macht ein Auswärtsspiel natürlich besonders viel Spaß. Auch ohne Alkohol im Block.
Nach 17 Jahren endlich wieder ein Erfolg bei den Eisernen. Yeah!
Der verdiente Auswärtserfolg wurde dann natürlich auch wieder mit der Mannschaft zusammen gefeiert.
Hätte von mir aus auch noch länger so gehen können, auch wenn meine Kehle sich langsam wirklich nach etwas Balsam in Form von Whisky gesehnt hatte…
Das Stadion an der Alten Försterei war jedenfalls die Reise wert, in jeder Hinsicht.
Glückliche Gesichter auf dem Weg nach Draußen waren die logische Folge einer tollen Kombination aus der schönen Stadt, dem erfolgreichen Spiel unserer Mannschaft und den tollen Gastgebern mit ihrem schmucken Stadion.
Hier würde ich nächste Saison sehr gerne nochml herkommen. Erste Liga braucht doch niemand, ich will gegen so eine tolle Manschaft spielen und nicht gegen Retortenvereine wie da oben, wo nur noch der absolute Kommerz herrscht.
Bis zur nächsten Saison – hoffentlich!
Stadion wie Fanszene – Union Berlin ist eine Reise wert.
Das mit dem Sicherheitsspiel war echt eine Schnapsidee. Und Alkohol zu beschaffen war dann auch das vordringlichste Bedürfnis nach dem Abpfiff für viele. Das Team Green stand umher und hatte nichts zu tun. Einfach ignorieren. Es gibt aber schönere Anblicke. Und hoffentlich sind auch alle gut heimgekommen, die mit dem Bus angereist waren.
Für unsere Bezugsgruppe ging es dann erstmal zur Straßenbahn. Wir hatten ja noch etwas vor in Berlin. Da gibts schließlich noch mehr…
Gemeinsam mit Unionern war es eine schöne Fahrt weg vom Stadion. Dieses vorbeifahrende Auto war zudem ein Highlight. Der zuest aggressiv gedachte Versuch negativ aufzufallen und zwar eines arg angetrunkenen Unioner Fans, der das allbekannte Sch.. Sankt Pauli! rief, wurde gekonnt von der gesamten Gruppe wie gewohnt aufgenommen und erwiedert, was einen vollkommen perplexen Gesichtsausdruck nach sich zog – und einen weiteren Unioner auf den Plan rief, der freundlich mit uns redend endgültig die Situation entspannte. Man verstand sich ja allgemein gut.
Unsere Fahrt führte uns in den Stadtteil Prenzlauer Berg, wo das Restaurant „The Bird“ von unserem „Orgagott“ auserkoren wurde. Das American Steakhouse hatte passenderweise vor kurzem ein weiteres Geschäft in St. Pauli eröffnet und war allgemein sehr freundlich unserem Verein gesonnen, wie man später deutlich sehen konnte. Empfehlenswert: http://thebirdinberlin.com/ – auch für den Whisky war ich dort dankbar, wenngleich ich mich dort doch für Bourbon entscheiden mußte. Half aber auch gut.
Gemütlich zu sitzen und mit einer ganzen Menge an mitgebrachtem Heißhunger wurden die großen Portionen dankbar verschlungen.
Nach und nach trudelte auch ein großer Teil der Bezugsgruppe ein.
Als FCSP Fan war man ja hier auch offensichtlich willkommen. ^^ Die Dependance in Hamburg muß ich bei Gelegenheit auch mal austesten nach dieser Erfahrung.
Weiter ging es dann zur „richtigen“ FCSP-Fankneipe in Berlin, dem Oberbaumeck. Sowas von genial dort! http://www.oberbaum-eck.de/
Es war natürlich schon einiges los dort. Eiserne und FCSP-Fans feierten gemeinsam einen schönen Abend.
Hier wartete auch der restliche Teil der Bezugsgruppe.
Wen es mal nach Berlin verschlägt – unbedingt hin da!
Hier fühlten wir uns jedenfalls absolut zuhause.
Diese Kneipe ist ja nicht umsonst der Treff der Piratenbrigade, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Mit diesem Berliner FCSP Fanclub haben wir Desorganisierten uns wunderbar verstanden. Da paßt alles. ^^
Den Laden werde ich jedenfalls bei nächster Gelegenheit wieder besuchen, wenn ich mal wieder in die Hauptstadt fahre.
Dann schaffe ich es vielleicht auch mal länger als zum Bierholen oder -wegbringen in den Innenraum… 😉
Draußen war es aber eh noch halbwegs warm genug und man saß ja auch sehr schön da auf den Bänken.
Auch diese Ortswahl war einfach ausgezeichnet. Danke nochmal an Foxxi für diese Wahl.
Mit einem letzten Prozentpunkt auf der Akkuanzeige ging es dann nicht mehr wirklich früh langsam Richtung Schlafgelegenheit, auch für diesen Platz nochmal ein Dankeschön. War sehr angenehm und auch der Akku hatte die Ruhe wirklich nötig…
Frisch aufgeladen ging es dann am nächsten morgen recht früh und nicht wirklich ausgeschlafen, aber eben ausreichend gestärkt durch die Nachtruhe, zu einem weiteren Highlight des Berlintrips, dem Frühstücksbuffet in der Turnhalle: http://www.dieturnhalle.de.
Dieses Buffet ist einfach der Hammer!
Und in der gemütlichen FCSP Bezugsgruppe sowieso.
Ein Dankeschön an alle für dieses wunderschöne Wochenende!
Auch hierher werde ich mit Sicherheit wiederkommen.
Paßte ja auch irgendwie, nach einer sportlichen Ereignis in der Turnhalle abchillen am Tag danach… ^^
Irgendwann war dann für mich aber auch die Zeit zum Abschiednehmen an diesem Tag gekommen. Ich wollte ja nicht nur heim, sondern auch noch kurz etwas von Berlin haben.
Allein meinen Lieblingsplattenladen hier mußte ich in der Danziger Straße einen Besuch abstatten und wurde auch gleich wieder fündig. Noch so ein Ort, an den man als FCSP Fan wunderbar hingehen kann: http://www.vopo-records.de/. Dann ging es für mich auch wieder zurück nach Hamburg mit der Bahn, wo ich auf der Rückfahrt mit einem weiteren FCSP Fan ins Gespräch kam, der auch was mit Musik zu tun hat – bei dieser Gelegenheit ein Gruß an DJ DSL. Und allgemein nochmal an alle, denen ich in diesem Bericht meinen Dank ausgesprochen habe. Am nächsten Wochenende geht es dann auch wieder weiter, man sieht sich vor der Domschänke! Und danach vielleicht noch auf der Demo: http://zomiableibt.blogsport.eu/.