Auswärts können wir. #FCSP siegt in Braunschweig, Himmelmann über die Wahrscheinlichkeit.

Tabellenführer! Also in der Auswärtskategorie. Vielleicht sollten wir nicht mehr am Millerntor antreten in dieser Saison, holten wir dort doch nur im Schnitt einen Punkt pro Spiel, während wir auswärts unglaubliche vier von fünf Partien bislang für uns entscheiden konnten. Schaut man sich den Auftritt in Braunschweig an, dann sollte man diesen allerdings nicht als Blaupause für nachfolgende Spieltage nehmen – vom großartigen Ergebnis einmal abgesehen. Zwei Tore erzielt und zu null gespielt hört sich ja auch wirklich gut an. Hat man das Spiel jedoch gesehen, dann hat man jedoch etwas anderes in Erninnerung als ein bloßes Ergebnis…

Das galt mit Sicherheit auch für die Auswährtsfahrenden, zu denen ich wieder einmal nicht zählte – Danke an Tröööt erneut für die schönen Bilder! Ob aber am Bildschirm oder live vor Ort – zu durchleben waren zwei nahezu vollkommen verschiedene Halbzeiten.

Bei bestem Herbstwetter war der Weg ins – von Hamburg aus gesehene – nahe Braunschweig für viele ein gerne mitgenommenes Vorhaben. Ausverkaufter Gästeblock, wieder einmal.

Nur der Heimbereich war es erneut für die Gastgeber in dieser Saison nicht.

Inbesondere deren Ultras halten sich aktuell aus internen Gründen ja zurück. Was uns diverse unterirrdische Plakate diesmal wohl erspart hat…

Der Gästebereich war jedenfalls bestens zu hören.

Beim Heimbereich war der fehlende organisierte Support deutlich auszumachen. Am Bildschirm jedenfalls.

Die Stimmung im Gästeblock trübte das offensichtlich nicht.

Das Spiel an sich hätte das durchaus bewirken können. Jedenfalls fingen die Braunschweiger erdrückend stark an und spielten uns in der ersten Halbzeit regelrecht an die Wand. Schonn nach wenigen Minuten brauchte es eine Blitzreaktion von Himmelmann auf der Linie, der die Hand bei einem Schuß aus zwei oder drei Metern noch irgendwie an den Ball bringen konnte. Und auch in der Folgezeit kratzte er Bälle von der Linie, als wäre die gesamte Verteidigung allein seine Aufgabe an diesem Tag. Zumindest spielte der Rest der Mannschaft derart schlecht nach vorn, daß der Ball schon nach wenigen Momenten wieder bei den Gastgebern war, die uns arg unter Druck zu setzen verstanden. Nur eben nicht den Ball hineinbrachten. Denn da stand Himmelmann. Selbst einen Elfer hielt er – und dann auch noch den direkten Nachschuß in die andere Ecke. Unfaßbar! Und das waren nicht einmal alle seine Glanztaten in Halbzeit 1. Daß wir hier ohne Gegentreffer vom Platz gingen, das hatte mit Wahrscheinlichkeit schon nichts mehr zu tun – das war einfach nur… Himmelmann!

Den Einlauf in der Halbzeitpause merkte man nach dem erneuten Anpfiff deutlich, die Mannschaft trat wie ausgewechselt auf und spielte auf einmal mit. Mit der Einwechslung von Buchtmann, nach seiner Verletzungspause erstmals wieder auf dem Platz, kippte dann endgültig die Partie. Kurze Zeit später versenkte dieser sogar einen Konter zum alles andere als verdienten 0-1. Und als er dann im Zusammenspiel mit Sahin diesen auch noch zum Konter, der zum 0-2 führen sollte, auflegen konnte, da war die Partie endgültig entschieden. Auf den Kopf gestellt. Und abgefeiert. Verdient interessiert da doch nicht. Und Wahrscheinlichkeit braucht eh niemand.

Als dann auch noch ein echter Flitzer – endlich mal wieder völlig blank – auf das Feld rannte, war allen klar, daß es heute einfach rund läuft. Okay, das war einer der Braunschweiger und er hatte artig seine Finger in unsere Richtung gesteckt, die mittleren zumindest. Und vielleicht hatte er nach den Berichten um Kiel ja auch nur Sorge um seine Fanutensilien – dabei sind wir doch ganz lieb. Die Lacher waren eh auf unserer Seite…

Diesmal mußten noch nicht einmal unsere Spieler bei dem auf das Feld gestürmten Fan der Gastgeber einschreiten. Zeit zum Feiern also…

Und auch Zeit für ausgiebigen Beifall.

Den hat sich die Mannschaft mit der zweiten Halbzeit auf jeden Fall verdient. Und Himmelmann mit dem gesamten Spiel. Was für ein Auftritt!

9 Spiele gespielt, 16 Punkte beisammen – das ist der 6. Platz mit gerade einmal drei Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz (okay, 9 Tore Differenz kommen auch noch dazu) bzw. einem plus Tordifferenz zu einem möglichen – und zu einem (auch nur möglichen) Abstiegsplatz sind es bereits 8 Punkte Vorsprung. Das sieht doch richtig gut aus. Entspannter Zeitpunkt für eine kleine Länderspielpause – bevor es am Freitag, den 13, daheim gegen Lautern wieder um Punkte geht. Und darum, die Heimbilanz ein wenig aufzupolieren. Forza St. Pauli!

Mehr zum Spiel:
http://grenzenlos1910.com/bilderbuch-atmo-in-braunschweig/
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=8846
https://www.facebook.com/Supportblock/posts/1912138175779208
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2017/10/02/matchday-09-eintracht-braunschweig-vs-fc-sankt-pauli-0-2/