Das Wort zum Sonntag – Auswärtsspiel in Köln

Nach einem spielfreien Wochenende geht es in der letzten Begegnung des Spieltages ziwschen dem 1. FC Köln und dem (bitte entgegen ab und an auftauchender Mißverständnisse bzw. grober Unwissenheit ohne Nummerierung) FC St. Pauli um viel: nur eine von beiden Mannschaften wird es bei einem Sieg schaffen, sich vom Tabellenende minimal abzusetzen. Und darum dürfte es in dieser Saison für beide Vereine gehen – um den reinen Klassenerhalt, der mit dem weitestmöglichen Abstand von den Abstiegsplätzen am sichersten gelingen wird. Die aktuelle Platzierung nach nur zwei Spieltagen sagt natürlich noch nichts über die zu erwartende Tabellensituation zum Ende der Saison aus, dafür ist es in jeder Hinsicht noch zu früh. Was aber aussagekräftig ist, das ist Auftreten beider Mannschaften in den bisherigen drei Pflichtspielen und dem daraus zu ziehenden Schluß für die aktuelle Form, mit welcher in diesen dritten Spieltag hineingegangen werden wird.

Ausweislich der Tabelle hat unser magischer FC hier einen kleinen Vorteil – und auch wenn man sich die gespielten Begegnungen anschaut, dann sieht es für unsere Boys In Kupferbrown vielleicht gar nicht mal so schlecht aus. Zugegeben, in der Domstadt (und damit meine ich nicht den Hamburger Dom, der größte Jahrmarkt in Norddeutschland, der mit dem Kölner wahrlich nur die Größe und den Namen gemein hat) haben wir bislang nicht wirklich etwas holen können. Und auch an Podolski haben wir nicht die besten Erinnerungen – ich verweise nochmals an seinen Treffer im DFB-Pokalspiel im Dress der Bayern gegen uns, was uns letztlich bei dieser Begegnung in die Knie gezwungen hatte. Aber andererseits haben wir mit seinem Sturmpartner zu Zweitligazeiten – keinen geringeren als Marius Ebbers – einen erstklassigen Spieler in unseren Reihen.

Gegen Hoffenheim durften wir daheim das Samstags-Spiel zu späterer Stunde bestreiten und standen auf diese Weise im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. Genutzt hat uns dies trotz gutem Dagegenhalten leider nicht, da die drei Punkte ja unglücklich doch noch mitgenommen wurden. Ob dies am Sonntag nun anders werden wird, das wird sich demnächst erweisen. Sollten wir es schaffen, den Gegner früh unter Druck zu setzen und mal ein frühes Tor zu erzielen, dann schätze ich unsere Chancen gut ein. Insbesondere nach den doch eher unglücklichen Auftritten der Kölner in dieser Saison – in Fortsetzung der letzten, wenn man es mal genau nimmt. Möglicherweise hat sich durch den Auftritt der Nationalmannschaft mit dem klaren 6-1 Sieg und dem erstklassigen Spiel von Lukas Podolski aber auch etwas bei unserem Sonntagsgegner geändert – wir werden es bald herausfinden.

Spannend wird auch, wer nach der Verletzung von Hain im Tor stehen wird. Auch wenn er angeblich wieder spielen kann, so sollen die Schmerzen immer noch da sein – und dieses könnte ihn behindern. Hier wäre es vielleicht an der Zeit, einmal einen der anderen beiden Torhüter in den Kasten zu stellen. Und nachdem Bene seine Fähigkeiten schon – wie ich finde, erfolgreich – in der Pokalrunde unter Beweis stellen konnte, so wäre eigentlich auch mal der Neuzugang Kessler an der Reihe, der ja gerade aus jener Domstadt gekommen ist. Vielleicht ist gerade dies die nötige Extramotivation, die bei der Frage des Mannes auf der Linie den Ausschlag gibt? Ich würde mich jedenfalls freuen, auch ihn mal spielen zu sehen. Jedenfalls in diesem einen Spiel. Für mich bleibt Hain nach wie vor die Nummer Eins und Bene der Mann dahinter, da er eben langfristig sicher bei uns bleiben wird. Aber dem Neuen muß ebenso auch eine Chance gegeben werden – wer weiß, was dann sein wird. Die Leistung entscheidet eben.

Das Schöne bei dieser Begegnung ist in jedem Fall, daß wir, im Gegensatz zu unseren Gastgebern, nichts zu verlieren haben. Wenn wir in Köln nicht bestehen sollten, gerade als Aufsteiger und insbesondere mit einem gerade erst als Nationalspieler so brillierenden Podolski in den Reihen des 1. FC Köln, dann wird uns daraus kaum einer einen Ausrutscher herbeireden. Eine Krise schonmal gar nicht – ganz im Gegensatz dazu steht dann aber die Situation bei den Kölnern, denen genau in der Konstellation, daß wir dort einen oder gar drei Punkte holen, mit derartigem Krach rechnen müssen, daß sogar deren Trainer zumindest auf einem Schleudersitz, wenn überhaupt noch auf der Kölner Bank in Zukunft sitzen dürfte. Genießen wir also dieses Spiel und nehmen wir mit, was immer wir mitnehmen können!