Nach dem 26. Spieltag stehen wir auf dem 15. Tabellenplatz, was gerade einen Platz vor dem Relegationsplatz und damit einem potentiellen Abstieg aus der Bundesliga bedeutet. 5 Punkte sowie 15 Tore Vorsprung haben wir – noch – vor dem 16, dem Vfl Bochum, der zuletzt sogar gegen Vereine wie den FC Bayern gewinnen konnte und sich in einem absoluten Lauf befindet. Wir hingegen konnten nach drei Niederlagen in Folge, gegen Freiburg und den BVB daheim sowie in Mainz, endlich wieder einen Punkt in Wolfsburg und zuletzt einen Heimsieg gegen Hoffenheim einfahren, was uns an letztere auf gerade einen Platz und einen Punkt Rückstand bei 6 Toren Vorsprung heranrücken ließ. Es ist also noch alles machbar.
Zwar sehe ich für uns wenig Chancen in München, aber Bochum muß in Leverkusen erst einmal etwas holen. Wunderbar, daß Irvine sich bei der Australischen Nationalmannschaft wieder an seine Abschlußstärke erinnern konnte, mit diesem daraus resultierenden Selbstbewußtsein sollte es doch auch bei uns wieder klappen.
Allgemein brauchen wir ja meist nur das eine oder andere Tor, um nach einem oder mehr Punkte greifen zu können. Da lassen wir viel zu oft was aus, was wir dringend im längeren Schlußspurt ändern müssen. Ob nun bei den Bayern oder dann gegen Gladbach, Leverkusen, Bremen, Stuttgart, Frankfurt oder die Mitbewerber um einen der rettenden Plätze, Kiel und am letzten Spieltag Bochum, wobei ersteres leider ein Auswärtsspiel ist.
Der Klassenkampf ist im vollen Gange. Es wird bis kurz vor Schluß nicht sicher sein, wie viele Punkte wir noch brauchen werden. Zwei Dreier gegen die Mitkonkurrenten könnten das rettende Ufer bedeuten, aber weder sind diese sonderlich wahrscheinlich noch wäre es zum jetzigen Zeitpunkt schon möglich, hier irgend etwas seriös vorherzusagen.
Das 1-0 daheim gegen Hoffenheim war unfaßbar wichtig. Und es hat aufgezeigt, daß wir in der Lage sind, in dieser Liga zu punkten. Wieder einmal. Und warum sollte dies nicht auch gegen Vereine aus der Tabelle weit über uns machbar sein? Sicherlich wird es uns gut tun, wenn wir uns nur auf uns selbst konzentrieren und versuchen, aus jedem Spiel irgend etwas mitzunehmen, sei es nun ein oder mehr Punkte oder auch nur das Torverhältnis im Auge zu behalten – darauf könnte es am Ende ja auch ankommen.
Durchaus möglich, daß wir auf einen Abstiegsplatz in der laufenden Spielzeit noch rutschen werden. Auch dann wird es darum gehen, mit dem nächsten Schritt wieder nach vorn zu kommen. Natürlich wäre es großartig, wenn wir uns mit so eimer Situation gar nicht erst auseinander setzen müßten – doch am Ende wird es wie immer auf die Endplatzierung ankommen und nie um ein Zwischenergebnis. Was sich aber schon jetzt festhalten läßt, das ist, daß wir Spieler im Kader haben, die absolut in dieser Liga mithalten können. Ob wir sie nach dieser Spielzeit werden halten können, steht naturgemäß auf einem anderen Blatt. Aber erst einmal steht diese Saison bis zum letzten Spieltag an. Und je früher wir die nötigen Punkte holen, umso weniger müssen wir uns mit den Gedankengängen von Spielern beschäftigen, die womöglich ihre Zukunft in dieser Spielklasse sehen und dabei womöglich spielerisch nicht mehr den Einsatz hinbekommen, den wir dringend benötigen, um das große Ziel zu erreichen.
Die nächste Saison kommt ja garantiert. Nur in welcher Liga, das steht nach wie vor nicht fest. Naturgemäß müssen wir zweigleisig planen und das wird natürlich die ganze Zeit auch so praktiziert werden. Spannend dürfte werden, wie schnell wir Rückkehrer aus dem Lager der Verletzten wieder mit von der Partie sehen werden, gerade Guilavogui kann für uns noch ganz wichtig werden und auch Mets werden wir definitiv noch sehr gut gebrauchen können. Wir werden spannende Spiele sehen, wobei es bis zuletzt auf jede einzelne Partie ankommen dürfte. Geben wir alles. Auf St. Pauli!