Mit neuer Hoffnung in die Winterpause gehen – was nichts anderes als drei Punkte daheim und den Sprung von Platz 18 auf Platz 17 bedeutete – das war das Ziel gegen den VfR Aalen und das wurde geschafft. Ein echter Brustlöser, der die Vorbereitung trotz des Innehaltens eines direkten Abstiegsplatzes weitaus einfacher machen dürfte, als es von einem Platz darunter der Fall gewesen wäre. Der neue Trainer mit seinem Heimdebut kam sehr gut an und dann war da auch noch das verrückte Wetter… Was für ein Jahresabschluß!
Enorme Wassermengen von oben ließen schon an einen Wechsel der Sportart denken, so war bereits das Hinkommen auf trockene Weise vollkommen unmöglich. Aber in Hamburg nun wirklich nichts ungewöhnliches. Eher etwas, das Mut macht. Hamburger Wetter.
Mut angetrunken vor dem Anpfiff hatten wir uns nicht – wir haben ein paar edle Tropfen verkostet. Ein erster Tageshöhepunkt. Mit wohl dosierten Mengen.
Die Baustelle der Nord hingegen hatte schon vor dem Anpfiff mehr als genug gesoffen…
„Wilden Westen Weg“? Immer schwer, von hinten Tapeten zu entschlüsseln. Zumal man nie weiß, ob man diese auch vollständig erwischt, wenn man sie nur von hinten erahnt.
Was die Mannschaft unter Lienen bereit ist zu bringen, das konnten wir schon in seiner ersten Partie erahnen. Wobei ich ja nach wie vor der Meinung bin, daß das unter Meggle nicht anders ausgesehen hätte, wo wir endlich nicht mehr gegen die Mannschaften von oben antreten mußten. Und mit der Rückkehr der Verletzten sowie einer gemeinsamen Vorbereitung läuft es unter jedem Trainer besser. Ewald Lienen hat allerdings schon deutlich gemacht, daß unter ihm ein Motivationsschub möglich ist – wie er mit den Fans interagiert hatte schon vor dem Anpfiff, ließ erahnen, wie er es mit den Spielern hält.
Die Vorfreude auf das Spiel war jedenfalls spürbar.
Und es sprach viel dafür, daß dieses Ergebnis vor dem Anpfiff sich in ein für uns positives an diesem Tag wandeln würde.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt so zuversichtlich war wie gegen diese Gäste aus Aalen an diesem Tag.
Von der Süd kam passend zum letzten Auftritt des Jahres und vor der Winterpause eine Choreo, an die man sich noch lange erinnern kann.
Kaum besser kann man von Fanseite die bevorstehende Winterpausenüberbrückung zelebrieren!
Sehr gelungen!
Und eine wunderschöne Liebeserklärung in schweren Zeiten.
Zusammen kommen wir da unter wieder heraus.
Nur zusammen.
Ein echtes Highlight vor dem Anpfiff.
Und der Funke war offensichtlich auch bei der Mannschaft vorhanden.
Von einem Überspringen der Funken möchte ich gar nicht schreiben…
Schon auf dem Rasen brannte die Mannschaft wie von selbst.
Und auch wenn es dafür keine Choreo gebraucht hatte…
Das sah einfach toll aus!
Auf einen gelungenen Durchstart vom jetzt 2014 geschaffenen Fundament in 2015 zum Klassenerhalt!
Die Durchfeuchtung von oben nahm in den ersten Minuten eher zu – aber wenn das Herz dabei ist, dann stört sowas nicht wirklich.
Und die Mannschaft ließ den Trainer auch nicht im Regen stehen…
Die erste Halbzeit gehörte klar dem fcsp und folgerichtig fiel auch das 1-0 durch Verhoek.
Unerwartet hingegen der deutliche Wetterwechsel zu Sonnenschein.
Aber das nahmen wir zum Jubeln natürlich erst recht gerne mit.
Zeit für ein wenig Luftholen in der Halbzeit. Und einem Gruß in privater Sache von der Süd.
Die aktuelle eklige politische Lage mit dem Wiedererstarken von Nationalismus und Rassismus mit Rückendeckung von der Politik, vor allem der Parteien mit dem „C“ im Namen, zeigt nur leider viel zu deutlich auf, was für einen Sch… in diesem Lande normal ist. Der Rechtsruck, der schon krass fortgeschritten ist, ist leider nach wie vor nicht am Ende. Selbst Menschenrechte und Verfassung sind auf einmal „verhandelbar“ – solange die Parteien nur am rechten Rand Stimmen fangen können. Bezahlen tun das ja nur andere. Soviel kann man gar nicht kotzen…
Was hier ein Drexler – ein Spieler der Gäste? oder wer? – geäußert hat, vermochte ich nicht in Erfahrung zu bringen. Ansonsten ist dem nichts weiter hinzuzufügen. Jede Abwertung des „anderen“ muß als falsch begriffen und unterlassen werden. So hat auch Homophobie keinerlei Toleranz verdient.
Und statt einem Kampf von der geborgenen Mitte gegen die Ränder bzw. von oben nach unten ist es Zeit für einen erfolgreichen Kampf von unten nach oben. Da haben wir wahrlich den passenden Trainer jetzt.
Inwieweit wir die richtige Mannschaft haben, wird sich noch zeigen müssen – aber diese Partie machte erneut Hoffnung. Das 2-0 fiel, ein Eigentor in brandgefährlicher Situation.
Und auch der Regen fiel wieder… Und wie.
Aber auch das 3-0 fiel, erneut durch einen Stürmer, Thy.
Nur das Wetter gefiel sich nicht im Durchhalten. Erneut kam die Sonne raus. Aprilwetter im Dezember. Verrückt.
Das 3-1 fiel auch noch und fast noch das 3-2 in den letzten Minuten, wodurch es nochmal spannend geworden wäre, doch wir kämpften den 3-1 Heimerfolg bis zum Schlußpfiff durch. Und dann durfte gefeiert werden!
Das hatte therapeutische Ausmaße.
Das Wetter an diesem Tag war wie die bisherige Saison – sehr wechselhaft.
Aber wenn am Ende wieder die Sonne bzw. Hoffnung steht, dann kann man noch so durchnäßt sein – es wird einem warm ums Herz.
Der ungewohnte Heimdreier wurde mit einer Inbrunst gefeiert, als wäre der Klassenerhalt schon geschafft…
Der wichtige Grundstein dafür war es zumindest.
Daumen hoch!
Und auch das gehört gefeiert.
Großartig, wie Lienen das Feuer weiter anfachte.
Auch als Motivator definitiv ein Guter!
Vor allem aber: das paßt.
ER paßt hierher.
Mit der Mannschaft sieht man keine Berührungsängste.
Zum gemeinsamen Feiern mit der Mannschaft war er ebenfalls dabei.
Auch wenn er sich bei der anschließenden Hüpfeinlage dann doch lieber altersbedingt etwas zurückzog…
Manche Dinge überläßt man irgendwann sinnvollerweise doch anderen…
Unter dem Strich: ein tolles Heimdebut von Lienen. Sowohl vom Spiel her als auch vom Drumherum. Herzlich willkommen beim FCSP, Ewald Lienen!
Den letzten Gemüseburger des Jahres – auf Hass oder Wut hatte ich keine Lust, ich wollte ihn aber trotzdem scharf haben… 😉 – und dann zum letzten gemeinsamen Umtrunk mit der Bezugsgruppe.
Vorher nocheinmal zur Süd geschaut, wo weiterhin gefeiert und gesungen wurde.
Alles in allem: der FCSP lebt noch!
Mehr zum Spiel: http://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=311
https://www.flickr.com/photos/auxarmes/sets/72157649788719566/
http://beebleblox.blogspot.de/2014/12/verzettelt-hol-den-fachmann-fcsp.html
http://moeliw.tumblr.com/post/105767260102/mit-ewald-aus-dem-keller
https://grenzenlossp.wordpress.com/2014/12/20/der-anfang-vom-anfang/
http://blog.uebersteiger.de/2014/12/21/19-spieltag-h-vfr-aalen/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2014/12/21/matchday-19-fc-sankt-pauli-vfr-aalen-3-1/
http://metalust.wordpress.com/2014/12/21/eher-big-band-als-modern-jazz-ensemble-fc-st-pauli-vfr-aalen-31/
http://www.stefangroenveld.de/2014/wind-und-regen
http://www.breitseite-stpauli.de/14-15-19.htm