Knapp verloren, 0-4. Zum Heimspiel gegen den KSC und der #FCSP Fanclub-Delegierten-Versammlung.

Die Unlust bei FCSP Fans, über dieses Spiel etwas zu lesen, wird wohl nur noch von der Unlust, über dieses Spiel etwas zu schreiben, übertroffen. Die besten Voraussetzungen für einen Blogbeitrag also. Viel will ich über dieses 0-4 auch gar nicht an Worten verlieren, aber ein wenig um das Drumherum, wie das letzte Ligaspiel der Nord, und auch über die Delegiertenversammlung der Fanclubs des FC St. Pauli am Tag danach. So ein FCSP Heimspieltag ist ja immer viel mehr als Fußball.

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Der Spieltag fing schon einmal schräg an. In aller Frühe trafen wir uns vor dem Kiosk und standen auf der Reeperbahn herum, als auf einmal die Reiterstaffel auf dem Bürgersteig an uns vorüberzog, im Schlepptau die Gästefans, die von Hochsicherheitsbeamten eingekreist waren. Am Weg an uns vorbei, wir mußten uns ganz an den Rand drängen, schubsten die Beamten rabiat jeden Gästefan weg, der zu nah an uns herankam (die waren alle vollkommen friedlich, wohlgemerkt – also die Fans). Eine Handvoll KSC Fans ließ sich zurückfallen, um noch etwas zu trinken, alles vollkommen entspannt. Was für ein aberwitziger Polizeieinsatz wieder einmal. Und die Tierquälerei geht eh gar nicht.

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Am Millerntor angekommen hieß es erst einmal, die Nord an diesem Tag noch einmal besonders in den Blick zu nehmen – das letzte Überbleibsel des altehrwürigen Millerntors wird ja nach dem Pokalspiel am Diesnstag abgerissen. Und so einen letzten Anblick muß man einfach nochmal mitnehmen. Oder auch mehrere davon – die folgen noch.

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Keine Ahnung, um was es in diesem Gruß geht – aber an wen, das wird deutlich: Gate 9 von Omonia Nikosia.

EDIT: „NEIN ZUM TERRORGESETZ“ habe ich die Übersetzung bekommen, Danke an Greg. Okay, auf Englisch, aber das zu übersetzen fiel mir dann leicht. 😉 Worum es genau geht, habe ich leider immer noch nicht verstanden, da fehlen mir die Kenntnisse.

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Besondere Botschaften aus dem Norden in Form von Tapeten gab es an diesem Tag nicht. Aber, wie immer, viel Herz… Und auch noch anderes, aber dazu später mehr.

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Von der Süd ein interner Gruß.

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Und von der Nord, da mußte ich schon stark heranzoomen, doch etwas zu Lesen – aber auch dies ist ja sehr persönlich. So eine Tribüne wächst einem einfach über die Jahre ans Herz.

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Gewisse Spieler auch. Nehme ich jetzt jedenfalls mal an, daß hier Daube gemeint ist. Aber vielleicht auch wieder nur ein insider.

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Die Stimmung an diesem Tag war so eine Sache. Das Ergebnis hat natürlich zusammen mit dem Spielverlauf kräftig Einfluß genommen. Doch auch die Uhrzeit ist immer so eine Sache. 13 Uhr Spiele sind einfach verdammt früh und nicht mit Abendspielen vergleichbar.

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Sah dafür aber trotzdem ganz gut aus, was von den Rängen kam.

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Auch wenn die von weiter weg angereisten Heimfans, von denen es ja etliche am Millerntor gibt, und die schon Stunden vorher auf den Beinen waren, angesichts der Müdigkeit vieler Hamburger Heimfans sicher nur den Kopf schütteln konnten und dies weder zum ersten noch zum letzten mal…

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Egal, es ging am Anfang jedenfalls einiges und die Auswärtsniederlage in Düsseldorf war für niemand ein Problem.

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Frohgelaunt gingen wir alle in das Spiel und die ersten Minuten sahen eigentlich auch vielversprechend aus.

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Der Gästeanhang blieb da auch noch recht leise. Nebenbei gesagt, deren Hymne war (nicht nur für meinen Geschmack) einfach nur gruselig. Und die „Zugabe!“-Rufe danach bei uns bezeichnend. Anders konnte man das auch kaum noch kommentieren.

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Der vielumjubelte Einsatz des Freistoßsprays führte zu einer ersten Chance, die aber leider verpuffte. Wie auch unser gesamtes Spiel nach dem ersten Treffer der Gäste. Daß dieses Tor in der Mitte der ersten Halbzeit aus einer doppelten Abseitsposition heraus fiel, ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie ungerecht Fußball sein kann. Nach dem Gegentreffer änderte sich das Spiel vollkommen, was nicht an den gusten Gästen mit ihrem starken pressing und guter Verteidigung lag, sondern einfach daran, daß bei uns irgendetwas im Inneren zerbrach, als wäre der Glaube an die Wende irgendwie nicht mehr da. Insgesamt eher eine Halbzeit, wie wir sie unter Vrabec kennen. Irgendwie paßte das nicht zur neuen Meggle-Ära. Das 0-2 machte die Sache auch nicht besser später.

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Manche Fanclubs haben ja Tapeten, die ich selten verstehe – die New Kids St. Pauli gehören da definitiv dazu.

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Da war das 1:1! auf der Haupt schon weitaus deutlicher. Wer die vor dem Spiel verteilten Flyer oder die Artikel in den Zeitungen, wie http://taz.de/!148347/, nicht mitbekommen hatte – es ging um den Hinweis eines weiblichen Fanclubs, daß der Frauenanteil in den Gremien des FCSP von Null einfach nicht gut ist. Da haben sie auch absolut Recht. Und wenn es auch so eine Sache mit Änderungen ist – da braucht es eben auch Personen für, die sich zur Wahl stellen, wie es zumindest beim auf der nächsten JHV zu wählendem Aufsichtsrat mit zwei Anwärterinnen der Fall ist – und sich auch in der Gesamtgesellschaft die Rahmenbedingungen ändern müßten, damit sich mehr Frauen für solche Positionen finden lassen, so halte ich auch aufgrund der auf die Aktion erfolgten Reaktionen, die vielfach übelster Sexismus waren, den Aufruf für wichtig. Wir können definitiv jede Form von Vielfalt im Verein gebrauchen wie auch sonst in der Gesellschaft.

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Worauf wir verzichten können, das sind andere Dinge. Und angesichts der am Millerntor gezeigten Deutschlandfahne, über deren Hintergrund ich jetzt nicht anfangen will zu spekulieren, möchte ich vom Gästeblock wie auch den gesamten Spiel wegkommen und etwas gänzlich anderes verlinken, was aber auch viel zu wichtig an diesem Wochenende war und ist und auch mit Fußball zu tun hat.

Worauf ich verweisen will, zur Abgrenzung vom obigen Bild und den Gästefans nochmal einen Absatz dazwischen geschoben, das ist der Aufmarsch der extremen Rechten in Köln unter dem Motto „Hooligans gegen Salafisten“ – siehe dazu den liveticker http://www.ruhrbarone.de/schlagende-verbindung-hooligan-treffen-in-koeln-liveticker/93187, der im Moment, wo ich das hier schreibe, noch aktiv ist. Hier beweist sich, wie wichtig es auch im Fußball ist, Nazis nicht einfach zu akzeptieren. Politik gehört eben auch ins Stadion, damit die Falschen dieses nicht übernehmen.

EDIT: http://antifapinneberg.blogsport.de/2014/10/26/nazis-hooligans-demonstieren-in-koeln/ faßt den Tag nachträglich mit vielen links zusammen.

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Tja… Worum es hier geht, hat sich mir leider nicht erschließen können. Mag mich wer aufklären?

EDIT: Passiert. Dank des Kommentarlinks, den ich hier mal hochhole, weiß ich da nun mehr: https://www.jungewelt.de/kapital-arbeit/keine-gnade-f%C3%BCr-terni. Danke.

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Dieses Banner wird sich sowohl in der Übergangszeit als auch danach auch einen neuen Platz suchen müssen…

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Und angesichts dieses Grußes an einen alten Fanclub noch der Hinweis darauf, daß es am Folgetag die Delegiertenversammlung der Fanclubs des FCSP gab. Hauptthema sollte das Miteinander und das Selbstverständnis werden. Nach dem Ausschluß eines Fanclubs im letzten Jahr nach üblen Vorfällen war dieses Jahr im Focus, welche Reaktion eine Öffentlichmachung im Netz von homophoben Mist in der Fanszene nach sich zog. Als Reaktion wurde beschlossen, die Kommunikation untereinander zu betonen und zu stärken, indem dies in das Selbstverständnis der offiziellen Fanclubs aufgenommen wurde. Mehr miteinander als übereinander reden ist mit Sicherheit richtig – ebenso wie ein konsequentes Vorgehen gegen Homophobie, Sexismus, Rassismus und dergleichen.

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Außerdem wurde im Hinblick auf die anstehende JHV auch der bevorstehende Wechsel des Präsidiums angesprochen. Das alte hatte, bei allen Unzulänglichkeiten (wobei ja auch niemand perfekt ist), gerade zum Ende hin viele gute Dinge vollbracht, wobei ich hier nur eben jene Seite http://www.kiezhelden.com/ als zum Bild passendes Beispiel nennen möchte. Oder auch die wirtschaftliche Entwicklung, siehe http://www.fcstpauli.com/home/verein/news/6302. Inwiefern das neue Präsisium diese guten Punkte weiterbringen und neues Gute einbringen werden wird, bleibt natürlich abzuwarten, aber da werden wir wohl erneut mit einem Vertrauensvorschuß arbeiten müssen. Nach dem Ende der Versammlung hatten wir jedenfalls Gelegenheit, uns einen ersten Eindruck zu verschaffen von ein paar dieser „Neuen“ – und wer nicht bis zur JHV warten möchte, um sich auf die ganzen Wahlen zur JHV vorzubereiten, kann in aller Ruhe dies am 4.11. tun: http://www.fcstpauli.com/home/verein/news/6293.

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Neben den ganzen „Neuen“ gilt es aber auch, an die zu denken, die schon lange dabei waren und dies immer noch positiv sind – wie eben Sven Brux. Danke für alles und Gratulation auch von meiner Seite aus an dieser Stelle.

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Oh, ja, das Spiel ging auch weiter. Man merkte, daß Meggle und die Mannschaft nicht mit dem bisher gezeigten einverstanden waren. Auf zwei Positionen verändert (für den schwachen Alushi und den nicht effektiven Nöthe kamen Görlitz und der starke Akzente setzende Verhoek. Leider sollte es nur wieder ein Strohfeuer bleiben, beim sehenswerten „Anschlußtreffer“ wurde diesmal leider Abseits gesehen und so verpuffte auch diese Chance ungenutzt. Zum Ende hin fielen noch zwei weitere Tore für die Gäste, was in der Höhe dann doch etwas unverdient war. Nicht aber deren Auswärtssieg, den hatten die sich redlich verdient.

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Trotz allem ein lautstarkes YNWA aus vielen Kehlen nach dem Abpfiff. Finde ich dann ja immer am beeindruckendsten. Nach Siegen dies singen fällt ja auch zu leicht, um irgend etwas zu bedeuten.

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Eine seltsame Abstimmung nach dem Abpfiff. Vor allem, weil es schwer war, diese 0-4 Klatsche daheim richtig einzuordnen. Mut machte das Spiel jedenfalls nicht. Und es auf einen einmaligen Ausrutscher oder dergleichen zu schieben stand offensichtlich niemand der Sinn.

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So einen Abschied hat die Nord echt nicht verdient.

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Aber am Dienstag gibt es ja noch eine Chance im Pokal, diese Pleite wieder gut zu machen und einen vernünftigen Abschied hinzubekommen.

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Ganz unabhängig vom Ergebnis.

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Während die Spieler sich noch im Kreis versammelten, wurde für das Abschiedsphoto der letzten Alttribüne alles aufgebaut.

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Auch die Gäste blieben dafür noch lange im Stadion. Kein Wunder, die hatten auch was zu feiern.

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Die Mannschaft bedankte sich trotz alledem anständig für den support.

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Und wurde entsprechend mit Applaus verabschiedet. Nicht für das Ergebnis oder die Leistung an diesem Tag – auch wenn der Einsatz in Halbzeit zwei schon weitaus besser war. Sondern weil es hier kein Weglaufen geben kann. Alle zusammen. Da müssen wir gemeinsam durch.

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Dann wurde Aufstellung genommen. So richtig Lust darauf hatte wohl nur der Gästeblock.

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Nicht vergessen, am Dienstag gibt es noch eine Gelegenheit. Nicht verzagen.

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Und diese Fans haben einen anderen Abschied verdient.

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Wobei – die Fans bleiben ja. Nur die Tribüne nicht. Nicht in dieser Form.

Und noch ist es ja nicht vorbei mit ihr. Bis Dienstag dann!

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Die Gäste verließen uns mit den drei Punkten und noch einigem mehr…

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Während wir uns auf die wichtige Zeit danach konzentrierten. Das Miteinander war gerade an diesem Tag ungemein wichtig, Was eben auch an den Menschen lag – vor allem am jenen, der zum Glück wieder dabei sein konnte! Das war unendlich wichtiger als so ein Ergebnis bei einem Spiel!

Und für mehr braucht es jetzt keine weiteren Worte. Bis Dienstag also.

Weiteres zum Spiel gibt es hier:
http://metalust.wordpress.com/2014/10/26/sterek-statt-karlsruhe-theres-a-place-for-us/
http://www.breitseite-stpauli.de/14-15-11.htm
http://grenzenlossp.wordpress.com/2014/10/26/wir-sind-noch-nicht-so-weit/
http://www.stpaulinu.de/its-a-kind-of-magic/jetzt-ist-zeit-fuer-bedingungslose-optimisten
http://fcspsouthendscum.wordpress.com/2014/10/26/matchday-11-fc-sankt-pauli-karlsruher-sc-0-4/
http://beebleblox.blogspot.de/2014/10/uberall-baustellen-fcsp.html
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=7603
http://www.stefangroenveld.de/2014/maximal-ungluecklich
http://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=302
http://rilrec.de/13/index.php/de/onlinezine/479-141027hh
http://stpauli-streets.eu/2014/10/montag-samstag-dienstag/