Mit dem ersten echten Heimsieg in die neue Saison: #FCSP gegen Aachen

Der 3-1 Heimerfolg gegen Allemania Aachen war definitiv nicht ein schönes Fußballspiel, aber es war letztlich irgendwie doch alles dabei, was aus dieser Begegnung etwas Wunderbares und ein für das Millerntor typisches Spiel gemacht hatte. Leidenschaftlicher Einsatz, volle Unterstützung von den Rängen auch über das Spielgeschehen hinaus, Emotionen pur mit einer Herzrasenschlußphase und das alles auch noch als Freitagsspiel zur Domzeit.

Nun ist die Anstoßzeit in der 2. Fußball-Bundesliga an einem Freitag im August nicht gerade als Abendspiel zu bezeichnen, vielmehr war es um 18 Uhr ein schöner Sommerkick, der zur späteren Stunde sicherlich noch weitaus mehr Atmosphäre gebracht hätte – aber auch so ging man als Fan bei dem tollen Wetter zum ersten echten Heimspiel voller Vorfreude ans Millerntor.

Viel Zeit zu einem frühen Treffen am Stadion gab es aufgrund der Spielzeit an diesem Tag zumindest für uns Desorganisierte nicht, gleichwohl haben wir es geschafft, in einer kleineren Gruppe gemeinsam in die Haupt zu gehen. Vor dem gemeinsamen Eingang zur Süd wurde auch für das neue FCSP-Fanzine, die Basch Nr. 1 – http://basch.blogsport.de/ – geworben, eines der Nachfolgemagazine der Gazzetta d‘Ultrà. Wollte ich mir eigentlich holen, hab ich dann aber im letzten Augenblick bei der Vorfreude auf das Spiel vergessen…

Auf der Haupt angelangt habe ich ersteinmal meinen neuen Sitzplatz für diese Saison beäugt – schließlich kann ich nach wie vor nur dank einer Saisonkarte dabei sein, was eben leider auch einen anderen Platz im Vergleich zur Vorsaison bedeutet. Doch da ich aufgrund eines Kartentausches eh an diesem Tag woanders saß, blieb es bei einem kurzen Vorbeischauen. Wer meine Nachbarn sind und wie diese so drauf sind, das werde ich erst beim nächsten Heimspiel erleben.

Aber glücklicherweise gibt es altbekannte Gesichter auch auf andere Weise zu sehen. An dieser Stelle vielen Dank für das in der Hitze höchst willkommene Naß!

Oh, und ob das eine neue Version des Jolly Rouge dort vor der Loge sein sollte? Gar eine Anspielung auf den CSD an diesem Wochenende in Hamburg – http://www.csd-hamburg.com/? Sieht jedenfalls entweder verblaßt oder rosa aus – ob nun gewollt oder nicht, ich fands nicht unpassend, gerade an diesem Wochenende. Und ob Absicht oder nicht – das verdient es doch auch, erwähnt zu werden.

Der eigentliche Jolly Rouge hat ja bekanntlich, nicht nur vom Namen her, eine andere Farbe. Das Protestzeichen der Sozialromantiker-Initiative Bring Back Sankt Pauli war jedenfalls auch zum heimischen Saisonstart wieder überall zu sehen, nicht zu vergessen durch diese dauerhafte Installation an der Süd. Sehr schön.

Als die Mannschaft zum Warmmachen einlief, stieg der Lärmpegel deutlich. Das, was vom Dom herüberkam, sollte man bis auf einen kurzen Moment eigentlich bis nach den Abpfiff im Stadion selber, jedenfalls von der Haupt aus, nicht mehr hören. Aber zu sehen war es natürlich und das war wie immer ein schöner Anblick im Hintergrund.

Heimspiel und Dom – das paßt einfach wunderbar zusammen. Nur schade, daß die Flutlichter das Spiel über aus blieben. Zumindest ist mir nicht aufgefallen, daß sie angingen. Jede zusätzliche Hitzequelle wäre bei dem überraschend schwül-warmen Freitagnachmittag aber auch heikel gewesen…

Inwieweit eine von den Interessen des Profifußballs geprägte Reform der Amateur-Spielklassen in diesem Bereich auf Gegenliebe stößt, kann man sicherlich hinterfragen. Kritik gibt es jedenfalls von den Verlieren dieser Reform.

Wie schön, wenn bei all den Veränderungen auch manche Dinge bleiben – so wie eben die Unterstützung des FCSP durch die HT-Oldtras. Immer wieder schön anzusehen!

Mit lauten Gesängen wurde sich schon einmal auf das Spiel vorbereitet. Wer von den neuen Spielern Lübeck schon laut fand, der dürfte bereits in den Minuten vor dem Spiel nahe am Hörsturz gewandert sein. Wie immer Gänsehaut. Wir brauchen keine höchste Spielklasse für größtmögliche Stimmung – alles andere hätte mich aber auch arg verwundert.

Wenn ich schon nicht auf meinen neuen Platz saß, so habe ich doch schon mal wenigstens meine Jolly Rouge dort wehen lassen. Sonst hätte dort auch irgendwie etwas gefehlt… 😉

Zum Einmarsch der Mannschaft brach wie üblich die Hölle von St. Pauli los.

Nicht ganz normal war allerdings die noch nicht fertig ausgerollte Tapete – das hatte aber einen besonderen Grund an diesem Tag…

Konfetti und sonstiges Papier aller Art flog jedenfalls auf gewohnte Weise. Lediglich die neuerdings ausdrücklich verbotenen Wunderkerzen konnte ich nirgends erblicken – was vielleicht aber auch einfach an der Tageszeit lag. In diesem Punkt sind die neuen AGB in meinen Augen nach wie vor noch verbesserungswürdig. Haben wir hier doch zumindest ein gutes Beispiel dafür, daß eine gewisse Form von Pyro-Technik zumindest gefahrlos und kontrolliert abgebrannt werden kann.

Womit ich jetzt keine neue Pyro-Diskussion anstoßen möchte. Aber Support kann man ja eh auch auf andere Weise sichtbar machen. Der Nord-Support war auch wieder stark, trotz Tresendienst an diesem Spieltag. In den AFM-Container hätten die Herzfahnen aber auch kaum reingepaßt…

Die Fans waren jedenfalls wieder in der neuen Saison angekommen – und zwar alle, nicht nur der Teil, der bei den auswärtigen drei Partien bislang dabei waren (das Ausweichen nach Lübeck zählt schlicßlich nicht wirklich als echtes Heimspiel für einen Fan).

Süd, Nord, Haupt und Gegengerade haben jedenfalls wieder alles gegeben und lautstark die Mannschaft nach vorne getrieben. Wie das Millerntor nach dem Abriß und Neubau der Gegengerade auch immer aussehen mag, jetzt zählt ersteinmal die Gegenwart und das heißt die aktuelle Saison.

Und die Vergangenheit, aus aktuellen und traurigen Anlaß. Harald Stender ist gestorben – und für die vor dem Spiel stattfindende Schweigeminute war diese Tapete gedacht, die eben auch erst dann und nicht bereits beim Einlaufen der Mannschaften zum Einsatz kommen sollte. Treffendere Worte als die nachfolgend verlinkten kann man gar nicht finden, weswegen ich es bei diesem Verweis auch belassen will: http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=5807.

Die anschließende Schweigeminute hatte zwar keine vollen 60 Sekunden, das Millerntor war aber vollkommen still – so daß man an diesem bereits angedeuteten Moment den Dom nebenan hören konnte – was auf gewisse Art und Weise auch paßte. Im Stadion selber standen alle und verharrten in Stille.

Besonders hervorheben möchte ich hierbei das Verhalten der Gästefans, die gezeigt haben, daß man an einem solchen Moment eben auch als Gastverein Schweigen bewahren kann. Mein Kompliment für diese Aktion an die Gäste aus Aachen!

Ganz so unbekannt sind die Aachener für uns ja auch nicht, auch wenn der kicker der Auffassung ist, daß wir diese das letzte mal vor über 24 Jahren in der 2. Liga getroffen hätten – http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/spieltag/2-bundesliga/2011-12/3/1143008/spielverlauf_fc-st-pauli-18_alemannia-aachen-110.html (fast ganz unten) – diesen Faux Pas möchte ich einfach nur mit einem weiteren link von der gleichen Seite beantworten: http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/spieltag/2-bundesliga/2011-12/3/1143008/direktvergleichliga_fc-st-pauli-18_alemannia-aachen-110.html, insbesondere das Hinspiel in Aachen dürfte kaum ein FCSP-Fan vergessen haben angesichts des schlimmen Sturzes. Warum auch immer der Schreiber vom Kicker da 1987 im Sinn hatte…

So ganz richtig lag der Kicker eh nicht, in den Spielereignissen wurden beispielsweise sämtliche gelben Karten für die Gäste angegeben und keine für uns – das liest sich in der Statistik auf der offiziellen FCSP-Vereinsseite schon ganz anders: http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9465&type=&menuid=57&topmenu=112 2 gelbe Karten haben wir erhalten. Eine, soweit ich mich erinnere, gab es nach dem 3:1, den Grund dafür hatte ich allerdings nicht nachvollziehen können, da beim Jubeln weder das Trikot ausgezogen wurde noch sonst eine regelwidrige Aktion von mir beobachtet wurde. Vielleicht kann mich da einer aufklären. Ebenso habe ich nicht verstanden, daß nach dem harten Einsteigen gegen Kalla, weswegen dieser verletzt raus mußte, nur auf Gelb entschieden wurde.

Auch Ebbers hatte es ja leider übelst erwischt, ich wünsche den beiden alles Gute und eine rasche Genesung. So ganz steht es ja noch nicht fest, wie schlimm es wirklich ist – http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9455&type=&menuid=57&topmenu=112. Hoffen wir alle das Beste.

Spielerisch war die Partie ja reichlich komplex. Weil von unserer Seite eben zuerst überhaupt gar nichts ging und auch später nicht immer alles nach Zweitligafußball aussah. Aachen hatte einen ausgezeichneten Start hingelegt und das 0-1 fiel sehr verdient nach einem Gesamtabwehrpatzer, bei dem zuletzt sogar der diesmal nicht ganz so starke aber trotzdem sehr wichtige Boll mitwirkte. Egal, auch das 1-1 hatte einen Abwehrfehler diesmal auf der anderen Seite als Vorspiel gehabt. So etwas passiert eben, wenn eine Mannschaft drückt und das hatten die Boys In Brown nach dem Rückstand auch gemacht. Ohne Kampf wäre das Spiel aber auch hoffnungslos verloren worden. Sogar das 2-1 konnte vor der Pause nach einem Elfmeter durch Bruns noch verbucht werden – wobei ich entgegen der Behauptung des Aacheners im Nachhinein durchaus von einer Berührung mit dadurch veranlaßtem Sturz und damit einem berechtigten Pfiff ausgehen würde, nur eben auch davon, daß viele Schiedsrichter einen solchen Zweikampf nicht zwingend als elfmeterreifes Foul angesehen hätten.

Egal, mit der Führung ging es dann in die Pause. Da hatte ich dann Zeit, bei den Oldtras vorbeizuschauen. Überraschenderweise stand ein Ordner vor dem Gang nach unten, der mich selbst für ein Bild der Blumenkästen partout nicht durchlassen wollte. Wie ich bei einem Gespräch erfuhr, war das aber noch längst nicht alles. Sogar den Oldtras war durch dem Ordner untersagt worden, das Banner von unten aufzuhängen, er verlangte derartiges durch ein Anbringen von oben – hier half erst ein Herbeirufen von Sven Brux weiter. Nun mag der Ordner neu und damit unsicher gewesen sein, was er gestatten sollte und was nicht – aber offensichtliches Fanverhalten zur Unterstützung wie das Anbringen eines Banners oder auch das Abbilden derartiger Teile zu verhindern, das geht dann doch eindeutig zu weit. Das erinnert mich an den Versuch, das Aufpeitschen der Sitzplätze zu untersagen – nun, über alles kann man ja sprechen und kommunikativ abklären und für die Zukunft verbessern. Leider ist dies offensichtlich etwas, was man mit jedem Ordner neu erarbeiten muß in einer neuen Saison. Hier wäre eine entsprechende Anweisung an die Ordner schon sinnvoller, sonst muß man sich ja jede Spielzeit neu diese Selbstverständlichkeiten erkämpfen.

Desorganisiert sind wir schließlich schon selbst genug… ^^ Gut gelaunt ging es durch die Pause und bei der Schwüle war das erfrischende Bier besonders willkommen.

Wie wichtig die politische Aktivität ist, auch im Stadion, darauf habe ich schon mehrfach verwiesen. Hier geht es um eine Solidaritätsbekundung zur Protestbewegung No Tav angesichts der aktuellen Probleme mit der Staatsmacht, siehe http://www.infoaut.org/blog/no-tavabenicomuni/item/1978-il-st-pauli-sta-con-le-montagne-notav sowie http://at.indymedia.org/node/20940 zum ersten Einlesen – ohne mir jedes einzelne Wort der verlinkten Texte zu eigen machen zu wollen, kritisches Lesevermögen setze ich einfach voraus.

Nicht alles erschließt sich so ohne weiteres wie die obige Tapete – dieses lustige Wesen ist aber zumindest kein Fan vom DFB… 😉

Negative Erfahrungen mit der Staatsmacht führen bekanntlich selten zu einer positiven Grundeinstellung dieser gegenüber – wobei ich jetzt mal nicht den naheliegenden Spieler nennen möchte, sondern einfach betonen möchte, daß es die Aufgabe des Staates wäre, derartige nach Möglichkeit zu vermeiden. Ansonsten können bei einem Anlaß Emotionen hochkochen und wie in Paris seinerzeit oder aktuell in London-Tottenham ausarten, siehe http://www.taz.de/Strassenschlachten-in-London/!75806/.

Was sich zuerst ein wenig seltsam ausmachte, nämlich das Hochhalten der „Pfui“-Zettel zeitgleich beim Hereinlaufen der Spieler der Gäste, ergab wenige Momente dann doch einen anderen und zwar den wirklichen Sinn der Aktion, nämlich die Kritik an den absurden Anstoßzeiten der zweiten Liga. Die Vermartungsinteressen derart gegen den Fan auszuspielen ist und bleibt einfach ein Unding, insbesondere bei einem Montagsspiel. Aber auch die anderen Zweitligaanstoßzeiten sind einfach nicht so fanfreundlich wie in Liga 1 ausgelegt – und das verdient eine solche Kritik fürwahr.

Als Tapete irgendwie amüsant, jedenfalls in der Verkürzung allein auf die Internetseite, da mache ich es hier mal einfach und bastele daraus auch gleich einen anklickbaren link: http://alerta.noblogs.org/. Lesenswert. Und erschreckend, wieder einmal, wie ich das einfach nur unterstützenswert finde, daß gegen Nazis derart mobilisiert wird.

Eine Mobilisierung der anderen Art gab es dann wieder wie schon auf der alten Haupt und ebenfalls von letzter Saison gewohnt durch unseren Anfeuerer. Sehr laut wurde wieder mitgemacht, wie auch allgemein von den Tribünen einiges kam – eben auch von der Haupt, doch inwieweit man das von den anderen Tribünen vernehmen konnte, vermag ich natürlich nicht zu sagen. So schön vereinzelte Rufe und ein Anbranden eines Roars auch sind, ab und an ist so eine konzentrierte Aktion einfach wichtig, um lautstark die Kräfte zu bündeln und das Team voran zu treiben.

Anfeuerungen haben unsere Spieler gerade in der zweiten Halbzeit aber auch wirklich gebraucht – das Millerntor war sicherlich einer der Gründe, warum bis zur letzten Minute dieser Sieg erkämpft werden konnte gegen engagierte Aachener Gäste, die uns das Leben wirklich extrem schwer gemacht hatten. Wie gut für uns, daß wir einen Tschauner hinten drin hatten, der wieder einmal sehr gut hielt – zwar patzte er auch einmal am Anfang auf durchaus krasse Weise, doch da stand der Gästestürmer zum Glück in Abseits, so daß dies seine offizielle Leistung nicht beeinträchtigt. Vielleicht hatte ihn ja auch die Pause im Pokal als solche unsicher gemacht oder er hatte sich von der allgemeinen Anfangsstimmung anstecken lassen, wer weiß das schon, später jedenfalls war er wieder eine Bank. Nur Thorandt war wieder einmal ein Schwachpunkt – da würde ich endlich mal Gunesch an seiner Stelle spielen sehen. Kalla hatte nach zuletzt starken Leistungen eher ein gebrauchtes Spiel, das ja durch die Verletzung auch noch verstärkt negativ in Erinnerung bleiben wird – trotz einiger guter Aktionen von seiner Seite aus. Bei Takyi war ich irgendwie nur glücklich, als er endlich ausgewechselt wurde, zu oft vertendelte er den Ball – aber auch da ließ die ganze Mannschaft sonst auch kaum was „anbrennen“… Zum Glück hatten wir einen ausgezeichnet aufgelegten Kruse, der mit diesem Spiel für mich endgültig bewiesen hat, daß er eine starke Rolle in dieser Mannschaft spielen kann.

Wirklich elektrisiert hat mich das Spiel aber erst in den letzten rund zehn Minuten, vielleicht waren es auch weniger. Da spürte ich irgendwie endgültig, daß es um etwas ging und mein Herz war vollends für diese Partie entbrannt. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich unbedingt diese drei Punkte und habe mir die Lunge aus den Leib geschrieen und bis zum erlösenden 3:1 gezittert, da ich jeden Moment mit dem Ausgleich rechnete, ihn aber partout auch nicht sehen wollte. Schwer zu erklären, denn das wollte ich vorher ja auch nicht sehen, nur hätte ich das da eher wohl einfach als traurig aber nicht unverdient angesehen – nun aber wollte ich unbedingt den Sieg. Da kippte irgendwie ein Schalter um, der das letzte Bißchen an Zurückhaltung verschwinden ließ. Ein magischer Millerntormoment, wieder einmal. Mit schönem Ausgang an diesem Tag.

Entsprechend groß die Freude und der Jubel auf den Rängen. Das war so erlösend wie wunderschön mitzuerleben.

Die Mannschaft lies sich erst Zeit zum Sammeln und wartete die Verabschiedung der Gästespieler von ihren Fans ab, bevor sie sich ihren verdienten Applaus nach dem Spiel abholen ging.

Zeit, ein You´ll never walk alone anzustimmen. Unabhängig vom Ergebnis – bei so einem Einsatz haben sie sich das erst Recht verdient. Das war braun-weißes Herzblut.

Gänsehaut wieder beim gemeinsamen Abfeiern. Wie hat mir das auch bei Erfolgen in der letzten Saison doch gefehlt!

So ein gemeinsamer Jubel ist einfach wunderschön.

Die ganze Mannschaft trat dabei als Einheit auf – verletzte Spieler eingeschlossen. Selbst Marius Ebbers soll wieder im Stadion trotz seiner Verletzung gewesen sein, weswegen er ja zwischenzeitlich sogar im Krankenhaus war. Nur auf das gemeinsame Arme-Hochreißen war es sicher cleverer nach der Verletzung zu verzichten… Nochmals, gute und schnelle Genesung!

Heimsieg, Dom – hach, wie schön kann so ein Freitagnachmittag bzw. nunmehr sogar beginnender Abend doch sein!

Auch dem verletzten Deniz Naki machte der Sieg und das gemeinsame Abfeiern sichtlich Freude.

Sogar zu einem kleinen kurzen Tänzchen ließ er sich Hinreißen. Zumindest lief er kurz ohne seine Krücken. Gern sehe ich ihn wieder rasch in der Mannschaft richtig dabei auf dem Feld.

In dieser Saison scheint es mit Naki und dem FCSP auch wieder einfach zu stimmen. Allgemein sehe ich trotz der Probleme an diesem Tag gute Aussichten für diese Spielzeit. Nicht unbedingt, was einen Aufstiegsplatz oder dergleichen angeht, ich meine die Chemie, die zu stimmen scheint. Ist ja nicht unwichtig, so etwas.

Daß an diesem Tag nicht alles optimal von uns gespielt wurde, dürfte auch dem Trainer nicht entgangen sein. Die Kritik vom Gästetrainer (EDIT: der natürlich in Wirklichkeit der Gästesportchef war, danke für den Hinweis an einen aufmerksamen Leser) hingegen verbat er sich – http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9463&type=2&menuid=57&topmenu=112 – aber ich schätze mal, sowas kann er auch besser selbst formulieren. Da wartet jedenfalls noch einiges an Arbeit, das hat man deutlich gesehen.

Aber gewonnen ist gewonnen. Drei Punkte, mit Kampf, letztlich auch egal wie, das zählt. Wobei ja auch der Einsatz an sich zählt, das hatte ja gestimmt. Das kann man durchaus feiern. Und wie. ^^

Was mich persönlich auch sehr gefreut hat, das war mitanzusehen, wie gut es zwischen dem Publikum und Deniz Naki es wieder am Millerntor läuft. Letzte Saison war ich jedenfalls sehr erstaunt, als ich mitbekam, daß es vereinzelt böse Momente gegeben haben soll – inwieweit das wirklich stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber Bilder wie dieses hier, wo er zur Feier die Andeutung machte, eine seiner Krücken in die Süd zu werfen, die machen schon deutlich, daß es jetzt absolut wieder paßt. Was auch einfach damit zu tun hat, daß Naki sich wieder darauf besonnen hat, Fußball zu spielen – wozu er letzte Saison aus was für Gründen auch immer ja kaum Gelegenheit hatte. Wie gut, daß es doch nicht zu einem Wechsel kam, ihn möchte ich hier kicken sehen. Er ist eine Bereicherung für den FCSP!

Nicht wirklich einfangen konnte ich den Moment, wo er mit seinen Krücken mit der Süd alleine eine kleine Welle machte. Naja, man kann die Teile hinter der Interview-Wand sehen. Aber es zeigt, daß Naki offensichtlich wieder wirklich Lust darauf hat, hier am Millerntor sich zu zeigen – und ich bin sicher, daß er heiß darauf ist, dies so schnell wie möglich wieder mit Leistung zu tun. Auf daß er rasch wieder fit sein möge. Spätestens zum noch weit in der Ferne liegenden Heimspiel gegen Rostock möchte ich ihn auf dem Platz und Tore schießen sehen… 😉

Nach dem Abpfiff ließ mich der Ordner dann doch herunter und ich konnte dabei helfen, das Oldtra-Banner abzulösen – das sich übrigens auch schon leicht grünlich verfärbt hat mittlerweile. Auch irgendwie passen, so ein farbbedingter Alterungsprozeß… 😉 Die Blumen in den Kästen jedenfalls sind frisch und geben dem H3-Block wie auch der gesamten Haupt nach wie vor Farbe – und das schon bevor die Süd so schön bemalt wurde. Sollte man ja auch mal erwähnen. Immer wieder eins schönes Bild, auf daß ich mich die Sommerpause über auch schon gefreut habe.

Nach dem Spiel war die Stimmung jedenfalls einfach nur gut – und es flossen noch so einige Kaltschalen, die ich beim besten Willen nicht mehr im Nachhinein zahlenmäßig angeben könnte…

Dies nicht nur, aber eben auch vor der Domschänke. Besonders schön mit all den lieben Leuten von Twitter und den Bloggern, die es hierhergeschaft haben. Auch die Desorganisierten, die an diesem Tag dabei waren, fanden sich standesgemäß irgendwie zufällig ein. Irgendwie wurde mir bei dieser Gelegenheit doch glatt auch ein wenig Geld aus der Tasche gezogen… 😉 Ein Gruß an alle – ohne jetzt die ganzen Namen aufzuzählen. War sehr schön, wie immer. Auch der Moment, als der Gästebus vorbeifuhr, der gehört irgendwie einfach dazu. Die Domkulisse vor Augen machte den beginnenden Abend noch angenehmer. Es war einfach eine schöne Partystimmung, bei der auch tiefergehende Gespräche möglich waren. Schließt sich ja alles nicht gegenseitig aus beim FCSP.

Und hier will ich doch noch einen link setzen, zu diesem Spieltag und allgemein jetzt passend: http://metalust.wordpress.com/2011/08/06/3074/.

Na, wenn man so etwas zum Spieltag Passendes angeboten bekommt, dann nimmt man es doch gerne an. Dieses schicke Teil hat dann auch gleich Platz in meiner Kamera-Tasche gefunden – das können wir sicherlich auch im weiteren Verlauf der Saison gut gebrauchen…

Irgendwann löste sich ein Teil vom DSP von der Domschänke und den anderen und machte sich auf zu einem kleinen Bummel über den Dom. Die gerösteten Pistazienkerne und der Wodka-Feige wie auch das Bier waren jedenfalls nicht zu verachten.

Zwei hatten gar die Lust auf ein wenig weitere Ablenkung. Mir war die Aufregung beim Spiel ja schon genug für diesen Tag, die Hölle von St. Pauli war wirklich ausreichend für mein Herz… 😉

Doch der Durst trieb uns dann doch noch weiter ins Shamrock, wo wir bei Snake Bite Black und gutem Whisky noch bis tief in die Nacht verblieben. Besonders lustig wurde es, als wir als frisch aus Glasgow kommende von Glasgowern am Nebentisch angesprochen und in ein stundenlanges Gespräch verwickelt wurden. Nicht mehr ganz nüchtern ließ ich leider meinen Bring Back Sankt Pauli-Schal im Shamrock liegen, doch ich bin sicher, daß die Glasgower sich über den gefreut haben werden und er so nicht in schlechte Hände gelangt sein wird… Naja, nichts ist von Bestand. Aber der Abend war einfach schön. Forza Sankt Pauli!