Nachbetrachtung zum Jahr 100 Konzert

Nun ist es also vorbei – das lange erwartete und ersehnte Geburtstagskonzert des FC St. Pauli. Gelungen war es defintiv – auch wenn das für diesen Verein so typische Chaos einfach nicht ausbleiben wollte. Leider handelte es sich bei den äußerst mißratenen Dingen ausgerechnet um die Getränkeversorgung, welche einfach nur noch katastrophal war. Anstehzeiten von einer ganzen Stunde für ein Getränk – ob nun Bier oder Wasser – waren einfach unerträglich. Wenn man, wie ich, voller Durst Richtung Getränkestände wanderte und einfach keine Chance sah, überhaupt in absehbarer Zeit an ein benötigtes Naß gelangen zu können – ganz zu schweigen von einem leckeren Astra – dann bleibt doch leider ein deutlich negativer Nachgeschmack. Ausgerechnet mit Latte Macchiato mußte ich dann im Millerntor meinen Durst stillen – das einzige Getränk, welches man in unter einer Stunde Anstehzeit ergattern konnte. Einfach unwürdig für St. Pauli. Kein einziges Astra. -.-

Hinzu kam der alles andere als angenehme, wenngleich für solche Veranstaltungen typische Umstand, daß man das Stadion nicht verlassen konnte, um sich außerhalb etwas zu trinken zu besorgen, wenn man nicht hinnehmen wollte, daß man nicht mehr hineingelassen würde. Hier gaben die Sicherheitsleute eindeutige Antworten, die zwar nicht überraschten, wohl aber bei der grausigen Getränkeversorgung schon ein wenig an „Körperverletzung“ erinnern mochten (fühlte mich jedenfalls irgendwann so, als könnte ich umkippen vor lauter Durst) – aber an den Anführungszeichen möge man doch bitte erkennen, daß dieses Wort kein ernstgemeinter Vorwurf sein soll. Es hätte nur einfach eine andere Planung für alle Beteiligten ein besseres Ergebnis gebracht – mehr Konsum auf der einen Seite, glückliche Besucher auf der anderen. Aber okay, das Chaos kennt man ja vom FCSP…

Etwas Besonderes war der erste Moment in jedem Fall, als man sich auf den heiligen Rasen begeben konnte. Zwar – bzw. glücklicherweise – überdeckt durch spezielle Kunststoffplatten, doch immerhin – da stand man nun und konnte ein ungeheures Gefühl genießen. Der Blick auf die Tribühnen von dort aus vermittelte mir jedenfalls in etwa eine Vorstellung von dem, was ein Spieler, gerade einer Auswärtsmannschaft, wohl fühlen mag, wenn er erstmals hier aufläuft…

Die Bands, die zum 100-jährigen Geburtstag aufspielten, waren angenehm und gut ausgesucht, die Ansagen von Bene zudem sehr kurzweilig. Alles in allem so gesehen sehr gelungen und gut organiniert, nur um einmal diesbezüglich keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen. Anfangs füllte es sich recht langsam, doch es dauerte nicht lang und es war wirklich voll – daß das Festival ausverkauft war, konnte man somit gut nachvollziehen. Ich will mal ein paar Bilder versuchen einzufügen, welche zwar nur mit einer Handykamera geschossen wurden, aber vielleicht einen kleinen Eindruck vermitteln mögen…

Das letzte Bild zeigt übrigens mein persönliches Highlight vom Jahr 100 Konzert: TALCO. Wie schon im Knust am Vorabend ein absolut geniales Konzert. Wie schon auf den Alben hervorragend und mitreißend. Warum nicht alle wild am Tanzen waren vermochte ich zwar nicht zu verstehen – aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Ein weiteres Highlight war der Hannover Seemanschor, welcher, äußerst amüsant, Schlachtgesänge von St. Pauli Fans nachsang – besonders das Zeckenlied wußte dabei zu begeistern. Mitgesungen wurde lauthals und ein Stimmungshöhepunkt gefunden. Bei der Version des berühmten Hans Albers Klassikers „Auf der Reeperbahn…“ wurde ebenfalls begeistert aus zehntausenden Kehlen der Gesang mitangestimmt. ^^

Bei Bela B. fiel dann doch irgendwann der übergroße Durst auf – und ich entschied mich, die bisherigen, sehr schönen Stunden für mich das ganze Festival sein zu lassen – nur um ENDLICH an mein Astra außerhalb des Millerntors gelangen zu können. Auf ein derartig langes Anstehen hatte ich jedenfalls keinen Bock. So verabschiedete ich mich durstig, aber glücklich – und ging ein paar Stunden vor Schluß, um mich am nahegelegenen Kiosk das ersehnte Astra besorgen zu können.

Bis auf das Versorgungsmißgeschick ein sehr schönes Konzert.

Herzlichen Glückwunsch, magischer FC St. Pauli!