Der – hoffentlich nicht verflixte – 7. Spieltag steht bevor. Und wenn auch der aktuelle Tabellenplatz sowie die bislang erreichten Ergebnisse auf den ersten Blick recht beachtlich erscheinen, so stehen derzeit wohl vor allem die Sorgen im Vordergrund. Zu der nicht gerade optimalen Durchschlagskraft im Sturm reihen sich nun besonders die in der Abwehr tätigen Spieler in die Verletztenliste ein. Nachdem der wiedergenesene Kessler den wohl immer noch angeschlagenen Hain im Tor erstmal verdrängt zu haben scheint, sind die Ausfälle in der Verteidigung Innen mit Zambrano und Morena nun auch noch durch die Verletzung von Rothenbach auf der rechten Position verstärkt worden.
Die offizielle Nachricht von der Verletzung Rothenbachs – http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=7454&type=2&menuid=57&topmenu=112 – ist dabei kein Deut weniger reißerisch als die Artikel in den Boulevardmedien. Eine 20 cm lange Fleischwunde hört sich ebensowenig gut an wie die notwendig gewordene Operation unter Vollnarkose. Das könnte einen längeren Ausfall bedeuten. Und daß ausgerechnet der bei der Entstehung der Verletzung beteiligte, wenn auch nicht dafür verantwortliche, Moritz Volz vom Ausfall von Carsten Rothenbach profitieren könnte, indem dieser für ihn in die Verteidigung auf rechts gesetzt würde, das ist schon ein wenig seltsam. Andererseits wünsche ich mir einen Auftritt von Volz in einem Pflichtspiel schon etwas länger, nur eben nicht unter solchen Umständen. Jetzt schicke ich einfach nur mal die besten Genesungswünsche an Carsten Rothenbach!
Wenigstens gibt es auch gute Nachrichten – die Verletzungsliste ist doch nicht so lang, wie ich eingangs andeutete, scheint doch Carlos Zambrano wieder fit zu sein, er befindet sich zumindest aber wieder im Training – http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=7450&type=&menuid=57&topmenu=112.
Ob Marius Ebbers gegen die in dieser Saison extrem stark gestarteten Hannoveraner zum ersten Mal tormäßig zum Zuge kommen wird, das darf zwar bezweifelt werden, möglich ist es aber in jedem Fall. Vor allem auch deswegen, weil mit Gerald Asamoah und Fabian Boll zwei Stützen erstmals bzw. zurück in der Startaufstellung stehen könnten, die unserem Spiel sichtlich gut getan haben, wenn sie denn auf dem Platz standen. Gerade Asamoah dürfte für Ebbers Möglichkeiten schaffen, indem er die Bälle verteilt, Gegenspieler auf sich zieht und ihm so die Räume schafft, die ein Ebbers eben braucht. Bislang hat er sich derart weit zurückfallen lassen müssen, daß er kaum dort zu finden war, wo er eigentlich laut seiner Rolle als Sturmspitze vermutet werden müßte. Wie gesagt, nicht seine Schuld – aber die Situation zerrt sichtlich mit jedem Spiel, das an ihm vorbeiläuft, mehr an seinen Nerven. Siehe auch: http://www.mopo.de/2010/20100929/sport/stpauli/marius_ebbers_stress_mach_ich_mir_nicht.html.
Wichtig dürfte werden, daß der Einsatz zu 100% in allen Mannschaftsteilen stimmt. Über eine konzentrierte Verteidigungsleistung muß der Grundstein gelegt und dann vorne die Tore natürlich auch noch gemacht werden. Wobei wir eben die wenigen Chancen auch nutzen und die Fehler in der Abwehr abstellen müssen. Das klingt jetzt zwar arg nach Phrasen hoch drei, faßt aber die bisherigen Erfolgsrezepte und Probleme unserer Mannschaft in der 1. Liga kurz zusammen.
Nach der Englischen Woche mit den vielen Spielen kommt nach diesem Freitagsspiel ja eine längere Durststrecke ohne Spieltage. Das gibt dann aber auch ein wenig Gelegenheit, sich um andere Dinge zu kümmern. Trotzdem wird es sicherlich nicht leicht, so lange auf den magischen FC St. Pauli zu verzichten.
Eigentlich hatte ich ja damit geliebäugelt, zu diesem Auswärtsspiel trotz der uns nicht gerade freundlich gesonnenen Hannover 96 Fans zu fahren – doch da ich in Kürze in Urlaub fahren werde, habe ich mir diesen Streß dann doch erspart. Und schaue mir stattdessen das Spiel in meinem Lieblingsimbiß an bei einer leckeren Pizza und diversen Flaschen Astra. Forza St. Pauli!