Mit Niederlagen fällt es immer schwer, sich vom Tabellenende zu entfernen. Das Gegenteil, insbesondere daheim, ist da natürlich der Fall. Wir haben die rote Laterne sicher und festigen dies mehr und mehr. Dies noch vor der Winterpause zu ändern dürfte extrem schwer werden. Aber nicht unmöglich, vor allem nicht bei den ganzen positiven Zeichen, die die Mannschaft ausstrahlt. Womit ich keinen herausragenden Fußball meine, der wird derzeit einfach nicht (von uns) geboten – sondern die Mischung aus Taktik, Einsatz und Willen, die an eine Trendwende weiter hoffen läßt. Die Hoffnung aufzugeben nach gerade einmal der Hälfte der Saison und schon den Abstieg fest einzuplanen wäre auch vollkommener Schwachsinn. Daß uns wieder ein einziger Fehler das Genick bricht, das ist ungemein schwer zu verdauen – für die Mannschaft und für alle Fans auf den Rängen oder vor den Bildschirmen. Es ist halt passiert und daß dies der Fall ist, ist nach wie vor kein Zufall. Wir haben eine ungeheure Pechsträhne, die aber auch selbst eingebrockt ist. Doch all dies ist kein Ende, nur das der Hinrunde, die uns ganz unten in vielerlei Hinsicht sieht. Vorbei ist es aber für uns alle noch lange nicht.
Auch die Baustelle der Nord dauert noch eine ganze Weile an. Eigentlich stehen wir da ja so gut wie ganz am Anfang. Und müssen ersteinmal das Fundament legen, um darauf dann das geplante Werk errichten zu können. Womit wir eigentlich doch wieder genau in der Situationsbeschreibung der 1. Mannschaft angekommen wären…
Laut und zahlreich waren die Gäste, deren Hymne angenehm in meinen für Punkrock gerne offenen Ohren klang. Was für eine angenehme Abwechslung zu so manch anderen Liedern, die wir hier schon aufgrund der gastfreundlichen Geste des Vereins ertragen mußten.
In irgendeiner Weise darüber hinaus sind mir die Gästefans allerdings nicht aufgefallen – weder im positiven, wie im negativen. Bis auf, eben, deren deutliche Lautstärke. So etwas finde ich schön, das macht eindeutig mehr Spaß als gegen ein stilles Häufchen im Gästebereich. Wollen wir also hoffen, daß wir den SV Darmstadt 98 auch in der nächsten Spielzeit hier empfangen können.
Daran zu arbeiten ist dann aber vor allem unsere Aufgabe. Platz 15 hat Meggle ja ausgegeben in der jetzigen Situation als Saisonziel – und angesichts erneuter Ausfälle und der großen Schwierigkeit, hier eine normale Stammformation zu finden, die zur nötigen Sicherheit gelangt, eine alles andere als einfache Aufgabe. Aber eben eine machbare.
Sehr spannend fand ich die neue taktische Ausrichtung bei diesem Spiel, die ich schon seit Jahren gerne von uns gesehen hätte, vor allem auswärts und gegen stärkere Mannschaften. Mit zwei engen, disziplinierten Viererketten machten wir denen das Leben im Aufbau ungeheuer schwer, davor waren zwei weitere Spieler, von denen sich einer weiter zurück fallen ließ – und die alleine mit der Spielzerstörung beschäftigt waren. Leider klappte das Umschaltspiel bei Ballgewinn noch nicht, was zu so einer Spielweise dazugehört. Vorgemacht bekamen wir so etwas ja schon seit Jahren hier und sind ein ums andere mal in das offene Messer gelaufen. Nur eben selbst geschafft haben wir diese durchaus effektive Taktik nie. Diesen von Meggle gewählten Weg finde ich also schon einmal sehr wichtig und vielversprechend. Nur noch lange nicht vollkommen.
Überaus gelungen war aber wieder die Unterstützung von den Rängen. Das sah beim Einlaufen gut aus und auch das ganze Spiel über war es laut.
Mehr geht sicher immer, aber angesichts der aktuellen Situation eine sehr ordentliche Vorstellung von Fanseite aus.
So etwas fällt natürlich immer leichter, wenn auch vom Rasen her etwas kommt. Daran wird zumindest auch gearbeitet, so daß der fehlende Ertrag zwar nicht gepusht, aber eben auch nicht gehindert hatte.
Alle wollten. Aber am Ende standen wir halt wieder mit leeren Händen da.
Bis zum späten und sehr unglücklichen 0-1, ein torloses Unentschieden wäre dem Spiel viel angemessener gewesen, kam so auch immer etwas von den Rängen. Danach herrschte eher bedrückte Stille.
Es ist ja durchaus eine Situation für masochistisch Veranlagte. Immer wieder Mißerfolge. Oder, anders ausgedrückt: für Liebende. Nicht für Erfolgsfans.
Aus so einer Situation kommt man ja auch nicht so ohne weiteres heraus. Außer natürlich, man sucht sich einen erfolgreicheren Verein. Doch das ist natürlich keine Option. Nicht einmal für die Spieler, wie ich sie einschätze – die wollen hier alle weiter alles geben. Am mangelnden Einsatz liegt es wahrlich nicht, daß wir so weit unten stehen.
So besch… die Situation auch ist, so wichtig ist es, mit dem Herz dabei zu bleiben. Und eben niemals aufzugeben. Außer eben das Aufgeben, wie schon im Titel formuliert. Das habe ich ja längst hinter mir. Nur wer aufgibt, hat schließlich verloren.
Zur Halbzeit dann ein ganzes Tapetengewitter von der Süd. Die erste, die ich zumindest mitbekam, beschäftigte sich augenscheinlich mit der unerträglichen Situation in unserem Land. Unerträglich, daß manche Politiker den rassistischen Menschenhassern wieder entgegenkommen wollen. Daß das schon lange kaum noch wahrhaft existente Asylrecht weiter eingeschränkt wurde, paßt ins Bild. Die Ähnlichkeiten zu den 90ern sind seit längerem nicht von der Hand zu weisen. Man möchte durchweg brechen. Aber darf eben auch da nicht aufgeben. Es gibt aber viel zu tun aktuell, siehe nur http://bubgegenextremerechte.blogsport.de/2014/12/14/bagida-npd-nazigida-advent-advent-asylheim-brennt/.
Ein Abschiedsgruß kam als nächstes an die Reihe…
Worum genau es hier geht, habe ich nicht verstanden – und auch der link bringt mich nicht weiter: https://www.facebook.com/permalink.php?id=1464672453764368&story_fbid=1536367846594828. Anyone?
NACHTRAG: Vielen Dank für die Aufklärung in der Kommentarspalte. Den passende link dazu hole ich nochmal hoch: http://www.fussball-tuerkei.de/index.php/nachrichten-leser/items/passolig-was-steckt-dahinter-103409.html.
Wer uns als Mannschaft ungemein weiterbringen könnte, das ist definitiv unser wohl mit Abstand stärkster Spieler im Moment: Ratsche. Vollkommen überraschend war er schon wieder auf der Ersatzbank dabei. Für die Startelf reichte es verständlicherweise noch nicht. Aber das macht Hoffnung! Ratsche is back!
“Nothing is over yet, solidarity to the political prisoners“ – übersetzt von https://fcspsouthendscum.wordpress.com mit einem Gruß nach Griechenland.
Zu diesem schrecklichen Todesfall ein link: http://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Riazor-Blues-quotDies-nennt-man-Mordquot&folder=sites&site=news_detail&news_id=8449.
Zu dieser Tapete, die den Abschluß der Halbzeit“show“ der Süd bildete, braucht es weder einen link noch eine große Erklärung. Die Freundschaft zwischen Schickeria und USP ist bekannt. Und besonders schwierig dürfte das Verhältnis untereinander kaum sein.
Schwierieg ist allein die Lage, in der sich der FCSP befindet. Extrem schwierig. Aber eben auch nicht zum Verzweifeln. Nur zum Trauern nach der erneuten Niederlage.
Angesichts mancher Stimmen, die man immer öfter lesen muß an manchen Stellen, möchte ich einfach nur an die alte Weisheit, die schon den Deckel des „Anhalters“ zierte, erinnern: „DON’T PANIC!“
Lieber weiter saufen gegen den Abstieg. Konzentrieren wir uns darauf, was wir können und geben alles. In diesem Sinne: Prost. Und bis Mittwoch, zumindest auswärts gehts dann ja schon weiter mit der Rückrunde… Also ich glaube weiter an diese Mannschaft und an den Trainer. Auf Verzweiflung habe ich keinen Bock. Forza St. Pauli!
Mehr zum Spiel:
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2014/12/14/matchday-17-fc-sankt-pauli-sv-darmstadt-98-0-1/
http://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=309
http://beebleblox.blogspot.de/2014/12/nicht-mehr-als-erwartet-fcsp.html
http://blutgraetschedeluxe.com/2014/12/15/lang-und-weit/
http://randnotizen.schuninio.de/lieber-fcsp/
https://grenzenlossp.wordpress.com/2014/12/15/entscheidend-ist-was-hinten-rauskommt/
http://www.stefangroenveld.de/2014/fast-ein-punkt-gewonnen
http://amrandedesdorfes.blogsport.de/2014/12/15/fc-st-pauli-vs-sv-darmstadt-1898-01/
http://metalust.wordpress.com/2014/12/15/was-ist-das-ziel-in-diesem-spiel-fc-st-pauli-darmstadt-01/