#FCSP 1 – 3 Düsseldorf – oder warum wir die 1. Liga nicht brauchen

Es soll ja einige FCSPler, Fans wie Vorstandsmitglieder, geben, die sich einen Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga wünschen. Zu diesen gehöre ich nicht und auch etliche andere Anhänger des FCSP träumen lieber von schönen Spielen als von einer Wiederholung der negativen Erfahrungen der letzten Saison. Auch vor diesem Spiel gegen Fortuna Düsselforf wurde die Erstligaatmosphäre von Erstgenannten herbeigewünscht – in gewisser Weise haben wir auch genau diese bekommen, was meinen Wunsch nach Zweitklassigkeit für die nächste Zeit nur bestätigte…

Massenweise Gästefans im Heimbereich, die diesen eher zu einem weiteren Gästeblock machten als daß man sich dort wohl fühlen konnte, das kenne ich nur zu gut noch aus der letzten Saison und ich bin nicht sonderlich scharf darauf, dieses wieder und bei quasi jedem Spiel zu erleben – insbesondere dann nicht, wenn diese Gäste dann auch noch am Feiern sind.

Was jetzt nicht gegen die – übrigens sehr friedlichen und angenehmen – Gäste vom letzten Spieltag gerichtet ist, sondern einfach schlecht für die Stimmung am Millerntor in meinen Augen ist. Wenn man schon ein Spiel (oder auch mehrere) verliert, okay, das gehört dazu – aber dann im Heimbereich umringt von jubelnden Gästefans zu sein, das macht das alles nicht gerade erträglicher. Aber wenigstens hat diese Niederlage die Chancen darauf erhöht, daß wir derartige Erlebnisse in der nächsten Saison nicht bei den meisten der Heimspiele befürchten müssen.

An einem Montag Abend ist es irgendwie immer ein wenig schwer, in die richtige Stimmung für einen Fußballabend zu kommen. Trotzdem war es für mich wie immer ein Erlebnis, das Millerntor zu betreten, das seit vielen Jahren nun schon sich wie ein zweites Zuhause anfühlt, ganz unabhängig von den Veränderungen, die unser Stadion im Laufe der letzten Jahrzehnte erfahren hat und auch noch erfahren wird.

Wie schon in meinem letzten Blogbeitrag erwähnt und mit vielen Bildern aufgezeigt, siehe http://kleinertod.wordpress.com/2011/10/14/dauerausstellung-millerntor-gallery-in-der-haupt-neubaustand-gegengerade-und-ausblick-fcsp-dusseldorf/, ist die neue Dauerausstellung im Gang der neugebauten Haupt ein großartiger Gewinn. Man fühlt sich nicht mehr so erdrückt in dieser Betonunterführung, auch wenn Sonnenlicht und grüne Natur nicht ersetzt werden können – aber diese Kunst schafft das Leben in diesen Gang zurück.

Alles habe ich dabei nicht zeigen können und werde ich auch mit dieser Ergänzung heute nicht präsentieren, will es auch gar nicht, denn dies alles sollte man selbst erfahren und sich in aller Ruhe angucken. Trotzdem ist es nach wie vor erwähnens- wie lobenswert, was hier geschaffen wurde.

Auch weil man immer wieder Neues entdecken und erfahren kann, ist diese Dauerausstellung großartig. So wird sie auch beim xten Besuch am Millerntor nicht langweilig, sondern regt immer wieder zum Betrachten ein.

Bald werden sich die normalen Besucher der Haupt eh wieder viel hier unten aufhalten, wenn die Kälte des Winters die Fans nach hier unten vertreiben wird. So ein Sitzplatz mit Abstand zum Nachbarn ist ja längst nicht so kuschlig warm wie die Bank auf der alten Haupt oder bei einem Stehplatz, wo man seine Umgebung im wahrsten Sinne des Wortes fühlt und sich daran erwärmen kann…

Allzu lang hat es mich natürlich nicht da unten gehalten, oben spielt die Musik. Naja, unser Verein, aber das ist in diesem Fall ja das Gleiche. Der FCSP rockt halt. Ganz im Gegensatz zu Sport1, denen wir diese Spieltagsansetzung zu verdanken haben.

Montags geht einfach gar nicht und das wurde auch wieder deutlich von Fanseite aus kommuniziert. Womit man mal wieder sieht, daß Politik ins Stadion gehört, sowohl Fußball-relevante Themen als auch darüberhinaus gehende. In diesem Punkt irrt der von mir hochgeschätzte Spieler Klose eindeutig – siehe http://www.spox.com/de/sport/fussball/international/italien/1110/News/miroslav-klose-distanzierung-faschismus-fans-plakat-politik-vermischung-lazio-rom.html – es sind die Nazis und deren Ansichten, die nicht in ein Fußballstadion gehören!

Politik ist dabei auch eine FCSP-interne Angelegenheit, denn man muß auch immer in seinem eigenen Umfeld ansetzen, um die eigenen Vorstellungen verwirklichen zu können. Um bei unserem Verein die Geschicke mitbestimmen zu können, lohnt es sich eben, Vereinsmitglied zu werden – und zwar am sinnvollsten bei der AFM-Abteilung. Aber darüberhinaus muß man natürlich auch noch zu den Versammlungen gehen, AFM und insbesondere natürlich zur JHV des FCSP selbst – denn dort kann man durch die eigene Stimme mitwirken.

Leider kann man nicht überall so mitbestimmen wie beim eigenen Verein – dort aber kann man es und sollte sich diese Gelegenheit als mündiges Wesen auch nicht entgehen lassen. Viel zu oft muß man ja leider ohne eine Gestaltungsmöglichkeit hinnehmen, wie andere mit ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen über einen in seinem Leben entscheiden – so wie Sport1 mit den Montagsspielansetzungen, die aus Fansicht im Gegensatz zu einem Wochenendtermin zusätzliche Erschwernisse, vor allem für die Auswärtigen, die dafür häufig auch mal bis zu zwei Urlaubstage opfern müssen, bringen.

Hierunter leiden dann auch immer die Anhänger beider Vereine, denn auswärtige Fans gibt es ja auch bei Heimmannschaften. Die Fans aus Düsseldorf machten ebenfalls auf vielfache Weise deutlich, daß sie mit der bestehenden Situation, von der allein Sport1 und auch Sky profitieren, nicht einverstanden sind. Nun mögen vielleicht auch die Vereine von Mehreinnahmen durch diese Ansetzung finanzielle Vorteile erhalten, aber den Preis dafür zahlen eben die Fans – und das empfinde nicht nur ich als asozial und nicht gerecht.

Aber nicht nur hier gibt es Mißstände in Sachen Gerechtigkeit – bekanntermaßen insbesondere auch vor Gericht. Ein Beispiel gibt es bei dem oben erwähnten Namen, nachzulesen hier: http://www.mopo.de/nachrichten/verstoss-gegen-das-waffengesetz-strafbefehl-gegen-hamburger-anwalt-andreas-beuth,5067140,8303996.html – wobei ich es einfach absurd finde, daß ein Strafverteidiger in seiner Verteidigung nicht nur eingeschränkt, sondern dafür auch noch belangt werden soll. Machen wir uns nichts vor – wäre dies von einem Staatsanwalt mitgebracht worden, hätte das keine Konsequenzen nach sich gezogen. Aber das ist nur ein Beispiel von vielem, womit sich ein Strafverteidiger, nicht nur jener genannte, insbesondere bei Vertretungen von Mandanten der linken Szene, auseinandersetzen muß. Ebenfalls verlinken möchte ich dazu folgendes: http://kdw-neumuenster.de/cms/veranstaltung/event/das-hat-mit-gerechtigkeit-wenig-zu-tun/. Was die genauen, konkreten Hintergründe zu der obigen Tapete sind, weiß ich allerdings nicht.

Mit viel Liebe zum Detail wurden wieder im ganzen Stadion Proteste gegen das Montagsspiel angebracht und diese wurden mit ebensoviel Engagement von Seiten von Sport1 mit Sicherheit wieder bei der Übertragung ausgeblendet. Kritik ausblenden gehört hierzulande ja einfach dazu. Aber kein Grund, deswegen alles zu schlucken.

Herrlich der Einfallsreichtum der Proteste gegen die Montagsspiele. Wirtschaftliche Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen, nur weil die Macht dazu besteht, ist ein Unding und gehört weltweit mit Widerstand bedacht. Sieht man ja auch bei anderen Themen aktuell: http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/hamburgschleswigholstein_nt/article13664952/Protest-Camp-vor-HSH-Nordbank-in-Hamburg.html. Der Widerstand ist verdient.

Das Protestzeichen der Sozialromantiker unter den FCSP-Fans, der Jolly Rouge, war natürlich auch an diesem Tag am Millerntor auszumachen. Im Gegensatz zu den anderen Protesten haben die Mitglieder aber ja bald Gelegenheit, durch ihre eigene Stimme dem Widerstand gegen die Mißstände Ausdruck zu verleihen. Die JHV naht…

Und wer da als Mitglied und Unterstützer der Sozialromantiker-Initiative fernbleibt, hat den Sinn und Zweck der Bring Back Sankt Pauli Aktion nicht verstanden.

Noch aber ist es nicht soweit. Und hier im Stadion war die Konzentration ja auch auf etwas anderes ausgerichtet, was sich in ein paar Wochen allerdings ändern wird, wenn es um weitaus mehr als nur um sportlichen und finanziellen Erfolg, sondern eben um die Seele des Vereins an sich geht.

Auf uns Fans kommt es an. Wir sind das, was den FCSP ausmacht – in aller Vielfalt. Das zählt mehr als wirtschaftlicher Erfolg. Was diejenigen, die daran verdienen, natürlich nicht interessiert. Aber das gilt es weiter, nicht einfach so hinzunehmen.

Das Beispiel der seit Jahren fortgesetzten Aktionen gegen die Montagsspiele der 2. Bundesliga zeigt, daß man einen langen Atem besitzen muß, wenn man gegen derartige Dinge angehen will. Erfolg ist natürlich nicht garantiert und hat sich auch in diesem Fall noch nicht eingestellt – jedoch: nur wer aufgibt, hat verloren!

Für die eigene Überzeugung gilt es nicht nur einzustehen, es gilt auch, hierbei nicht einfach aufzugeben, nur weil man nicht gleich das bekommt, was man will.

Das gilt für all die Proteste, die ich oben schon genannt habe und natürlich auch für unseren FCSP auf dem Platz. „Alles kann, nichts muß“ drückt dabei perfekt vieles von dem, was ich oben mit vielen Worten schrieb, kurz und prägnant aus. Erfolge sind realtiv. Den direkten Wiederaufstieg brauchen wir nicht, um glücklich zu sein, aber wir würden uns auch nicht dagegen wehren. Was wir aber brauchen, von uns selbst wie von der Mannschaft, das ist der nötige Einsatz, alles zu erreichen, was irgendwie möglich ist. So wird nicht nur der vielbeschworene Weg zum Ziel, so fallen auch die Dinge in ihrer Wertigkeit an den richtigen Platz.

Wie wichtig so ein Heimspiel ist, das erfährt man vor Ort spätestens mit dem Erklingen der Höllenglocken am Millerntor, wenn das ganze Stadion aus sich herausgeht und den Moment, ja, das ganze Leben in diesem Augenblick feiert und damit auch sich selbst zum Mittelpunkt macht.

Während alle Energie und Aufmerksamkeit auf die einlaufende Mannschaft und das bevorstehende Spiel gerichtet ist, wird das Publikum selbst zum Ereignis. Zu einem magischen noch dazu.

Auch dieses war wieder bei Spiel gegen Düsseldorf zu erleben und dieses wird in Erinnerung bleiben, ganz unabhängig davon, wie das Spiel letztlich ausging. Jenen Teil vergessen wir lieber schnell.

Für diese Kulisse braucht es keine großen Erfolge – es braucht die Fanszene von St. Pauli in ihrer funktionierenden Gesamtheit.

Das wird ein reiner Fernsehzuschauer niemals verstehen können. Und das ist vielleicht auch gut so…

Am Bildschirm mag auch das Spiel einer Retortenmannschaft sehenswert sein – ein Erlebnis für den Besucher eines Fußballspieles wird derartiges aber nicht werden. Da sieht es am Millerntor ganz anders aus und zwar ligaunabhängig.

Der erste große Dämpfer des Spieltages gab es mit dem eigentlichen Spielbeginn, denn entgegen der angekündigten Aufstellung war Ebbers nicht mit von der Partie. Beim Warmmachen hat sich unser, wie an diesem Tag wieder deutlich sichtbar geworden nicht zu ersetzende, Stürmer leider verletzt und wird auch in Zukunft ausfallen. Wie Hennings nach dem Spiel ist ein Muskelfaserriß die Ursache und wie lange der Ausfall bei beiden sein wird, ist unklar, wie die Genesungswünsche für beide hier gewiß sind. http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9959&type=2&menuid=57&topmenu=112 Baldige Genesung für beide!

Der für Ebbers kurzfristig in die Startelf gerückte Sliskovic konnte leider überhaupt keine Akzente setzen, ihm fehlte einfach die Bindung ans Spiel und Ebbes Gefährlichkeit nach vorn, aber auch seine Anspielbarkeit im Sturm selbst, was definitiv einer der Gründe für die Niederlage am Montag war.

Ein weiterer war die unglaubliche Schiedsrichterleistung von Perl, der von Anfang an definitiv kein Heimschiedsrichter war und uns auch einen meiner Meinung und Sicht nach fälligen Elfer verwehrte.
http://mobil.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article2064016/St-Pauli-schlichtweg-zu-brav-fuer-den-Aufstieg.html Die Schauspielertruppe aus Düsseldorf hat sich hier auch nicht gerade beliebt gemacht, aber auch das kennt man ja aus der ersten Liga – so gesehen gehören die durchaus da hin.

Großartige Tore konnte man an diesem Spieltag auf beiden Seiten bewundern. Das 1:0 durch Kruse nach dem genialen Hackentrickpaß von Bartels wurde ja leider wie aus dem Nichts kurz vor dem Halbzeitpfiff sehr zur Freude der lautstarken Düsseldorfer Fans durch den Sonntagsschuß zum 1-1 egalisiert.

Aber schon zuvor ist die letztlich spielentscheidende Geschichte ins Rollen gekommen. Weniger ein konkretes Ereignis, als vielmehr die Tatsache, daß wir nach etwa der Hälfte der ersten Halbzeit, in welcher wir die Gäste klar beherrscht hatten, das sprichwörtliche Zepter und damit das Spiel aus der Hand gegeben hatten. Aus dieser Perspektive geht dann auch der in der zweiten Halbzeit eingefahrene Auswärtssieg der Gäste in Ordnung.

Zur Halbzeitpause gab es jedoch ersteinmal wieder wichtigere Themen. Und zwar die schon erwähnte Jahreshauptversammlung des FC St. Pauli, die vom Präsidium ja auf einen Dienstag und zwar den 22.11.2011 um 18 Uhr gelegt wurde. Offensichtlich versucht die Vereinsführung den deutlich sichtbar gewordenen Protest durch die Bring Back Sankt Pauli Aktion mit ihrem überall zu erblickenden Jolly Rouge und den angekündigten Anträgen auf der bevorstehenden JHV dadurch zu begegnen, daß ein möglichst längere Abstimmungen und starke Besucherzahlen behindernder Termin gewählt wurde. Nicht sehr souverän. Es liegt an uns, daß diese Taktik nicht fruchtet. Hin da!

Die JHV wird mit Sicherheit aufregender werden als dieses Spiel. So viel ist schon mal sicher. Aber erst galt es ja hier noch, die Halbzeitpause über die Runden zu bringen. Beispielsweise durch das eine oder andere nette Gespräch.

Oder auch mit einem Schmunzeln wie bei dieser inhaltlich doch reichlich mißglückten Tapete… Mal ganz davon abgesehen, daß die Verdoppelung die Aussage nicht wirklich unterstrichen hat (die gewählte Formulierung hatte vielleicht noch einen Grund – vielleicht aber auch nicht), und auch einer allgemeine Kritik an der Datenkrake Facebook möchte ich hier nicht widersprechen (da sollte man sich wirklich genau überlegen, ob man sich dort anmeldet oder nicht) – aber diese Kritik richtet sich (vermutlich) wohl eher allgemein an die sich im Internet äußernden und tätigen Fans. Dabei kennt Kommunikation viele Wege und Spielarten – es ist letztlich der Inhalt der zählt, nicht die Plattform.
Nachtrag: das Spruchband hat doch seinen Sinn und seine Berechtigung, wie man hier nachlesen kann: http://sanktpaulimafia.blogsport.de/2011/10/19/spruchbanderklaerung-fcsp-duesseldorf – Facebookfake geoutet.

Die Abneigung gegenüber dem Internet kommt auch in der neuen Basch zum Ausdruck, was ich nun gar nicht unterschreiben könnte. Ein „früher war alles besser“ paßt für mich auch irgendwie gar nicht zum FCSP. Den immerwährenden Wandel gilt es anzunehmen und positiv zu gestalten – die Herausforderung gehört zum Leben dazu und auch zum FCSP, ohne daß dies immer und jederzeit gelingen kann. Aber man sollte da nicht von vorneherein aufgeben. Auch der in der neuen Ausgabe nachzulesende Irrtum, der zweite Becher sei wieder von der Haupt geflogen, regt mich zum Widerspruch an. Sorry, aber der kam aus der Süd von einem der Steher. Idioten gibt es überall – ohne den Wurf jetzt zu sehr zu verteufeln, das ist zwar eine Dummheit, die ich hier nicht sehen will und zwar nie wieder, bei der Bewertung einer solchen emotionalen Ausfallerscheinung sollte man aber die Relationen wahren. Trotzdem wie immer lesenswert http://basch.blogsport.de/2011/10/12/basch-5-erscheint-zum-spiel-gegen-fortuna/ – und nicht vergessen, die Ausgabe 6 erscheint zum Spiel gegen Frankfurt.

Allgemein möchte ich die Süd, USP und die Basch hier nicht schlechtreden, ganz im Gegenteil gilt es ja eher, die tolle Arbeit von da zu würdigen. Zu der verdienten und tollen Auszeichnung von USP hatte ich ja schon in meinem vorhergehenden Blogbeitrag etwas geschrieben, schön fand ich, daß dies auch im Stadion selber so geäußert wurde.

Auch sehr lobenswert fand ich die Gästefans, die sich nicht nur durch schöne Transparente, sondern auch lautstark und friedlich am Millerntor gezeigt haben. Bei ihrem letzten Besuch am Millerntor stand die alte Haupttribüne ja noch, es war zudem auch das allerletzte Spiel, welches die alte Haupttribüne erlebt hatte – die Karte von diesem Spiel habe ich bei mir noch an der Pinnwand. Ein weitaus gewichtiger Erinnerungswert als diese drei Punkte für die Gästefans, denen damit zumindest die Rückfahrt vom ungeliebten Montagsauswärtsspiel versüßt wurde.

Viel wichtiger ist und bleibt die anstehende JHV, zu der sich auch auswärtige FCSP-Mitglieder schon angekündigt haben und dafür mehr als einen Urlaubstag verbrauchen werden. Wer kürzere Anfahrtswege hat, gar aus Hamburg kommt, sollte sich das vor Augen führen und einfach kommen. ALLE HIN DA!

Natürlich ist eine JHV kein Flutlichtspiel und es wird nicht jeder Platz wie bei diesem Spiel besetzt sein – aber wer den FCSP liebt, der sollte kommen. Auch bei so einer Veranstaltung kann man erleben, was St.Pauli ist – ein Verein, ein Stadtteil, die Fans und noch viel mehr als das.

Erlebnisse der etwas anderen Art hatte ich an diesem Spieltag übrigens auch noch. Das war eh ein seltsamer Tag… Fragte mich die Neue im Büro doch, ob der Totenkopfbecher mein „HSV Becher“ sei… Dann wähnten mich einige vor der Domschänke beim Vortanken gar als FCSP und Düsseldorf Fan zugleich auszumachen wegen meiner gästefarbenen Jolly Rouge Fahne… Und im Stadion selber fragte mich ein seinen Platz suchender Gästefan doch glatt, ob ich mich hier auskennen würde… Sehr bizarr.

Aber die Gäste waren, wie gesagt, freundlich und nett und auch diese Geste hier oben wiedergegeben fand ich sehr sympathisch. Im Gegensatz zu deren Schauspielertruppe gönne ich denen die Punkte ja irgendwie dann auch.

Lieber auf Platz vier bis sieben bleiben und damit unter den ersten 25 in Deutschland als in die erste Liga aufzusteigen und dort den Überkommerz erneut ausgesetzt zu sein. Okay, ich würde mich nicht gegen einen Aufstieg wehren, aber lieber ist mir persönlich definitiv die Liga 2.

Der Zusammenhalt ist in jeder Liga und Situation gegeben, manschaftsintern wie auch von Fanseite aus, jedenfalls ingsesamt betrachtet, da bin ich mir sicher. Weniger schön fand ich hingegen, wie wieder einige Zuschauer bei uns abgewandert sind, kaum als wir 1-3 zurücklagen. Das hat die Mannschaft nicht verdient und solche Leute können ihren Platz gern für FCSP-Fans, die bis zuletzt supporten, abgeben. Auch der FCSP-Fan neben mir blieb bis zur Verabschiedungsrunde, bei der sich unsere Spieler nochmal einen Apllaus trotz der Niederlage bzw. der Niederlage zum Trotz abholten, und das, obwohl er aus Berlin angereist war und natürlich auch wieder heim mußte. Da stimmt der Einsatz. Und das sei dann auch mal als positives Gegengewicht genannt.

Allgemein ist es für Auswärtige einfach besser, an einem Samstag die Spieltage abzuhalten. Es wäre schön, wenn den Faninteressen vereinsübergreifend hier endlich mal Gehör geschenkt werden würde. Ja, ich weiß, eine Träumerei. Aber ich bin halt ein Sozialromantiker. 😉

Den Gästefans wünsche ich jedenfalls viel Spaß bei einem etwaigen Aufstieg und uns noch viel Elan in der weiteren Saison. Auch wenn der Ausfall von Ebbers schwer wiegt, da geht noch was. ^^

Wenigstens werden wir das nächste Heimspiel nicht schon wieder an einem Montag bestreiten müssen…

Oh, noch erwähnen möchte ich, daß ich mit Ralle wieder einen guten Innenverteidiger gesehen habe. Er konnte allerdings nach der wie ich finde übertriebenen gelb-roten Karte gegen Thorandt alleine da hinten in der Mitte den Abwehrriegel jedoch nicht dichthalten. Doch für die nächste Partie haben wir ja noch unseren Capitano, Gunesch und Morena zusammen werden da hinten schon was reißen. Aber eben nicht an diesem Spieltag. Was solls.

Um das Ganze dann noch zu verdauen ging es natürlich wieder zur Domschänke, wo noch sehr lange trotz des Tages getrunken und geredet wurde. Die „Bezugsgruppe“ danach ist einfach das Highlight des Spieltages gewesen, wieder einmal. So fuhr ich letztlich glücklich heim, in mein anderes Zuhause. Auch wenn das Aufstehen am nächsten Morgen dann echt hart war – aber das ist eine andere Geschichte… Bis bald!