Auch in einer Länderspielpause reißen die Themen rund um den FCSP nicht ab und so werde ich in meinen Ausblick auf das kommende Spiel auch vieles mit einfließen lassen, was seit meinem letzten Blogeintrag Relevantes geschehen ist. Da gab es wahrlich einiges in den letzten Tagen, nicht nur die in der Überschrift genannten Dinge, auch die Terminierung der Mitgliderversammlung, den neuen FCSP-Film „Das ganze Stadion“ sowie die USP-Auszeichnung möchte ich diesmal ansprechen, denn all dies ist zu wichtig, als daß ich dazu gar nichts in meinem Blog stehen haben möchte.
Beginnen möchte ich natürlich mit der bereits in meinem letzten Heimspieltagsbericht http://kleinertod.wordpress.com/2011/09/24/gegen-aue-daheim-erstmals-in-dieser-saison-verloren-fcsp-und-die-demo-gegen-schreiber/ erwähnten neuen Dauerausstellung in der Haupttribüne, welche viel zu spannend und sehenswert ist, als daß ich diese nicht mit einem eigenen Artikel ehren wollte.
Allerdings habe ich diesmal die Bilder sehr klein gehalten, damit nicht durch diesen Blogbeitrag der ganze Reiz eines Selbsterlebens in der Unterführung der neuen Haupt verpufft. Die Bilder sollen also zum Selbstbetrachten anregen und nicht dieses ersetzen.
Über die einzelnen Kunstwerke und deren Urheber vermag ich allerdings keine Auskunft hier zu geben, da ich die Bilder vor dem Aue-Spiel geschossen und nicht die Zeit gefunden habe, mich intensiv mit den einzelnen Werken auseinanderzusetzen.
All dies soll mein Blogbeitrag auch nicht ersetzen, sondern einen ersten Eindruck vor allem für diejenigen schaffen, die nicht in diesen Bereich aufgrund Karten anderer Tribünen normalerweise vorstoßen. Ein Vorbeikommen lohnt also neuerdings, wie man sehen kann.
Bis zur Eröffnung der neuen Kunstausstellung im Millerntor, die glücklicherweise als Dauerausstellung angekündigt wurde, sah es hier unten ja reichlich trist aus. Nun hat dieser Teil des Stadions eine Chance, sich lebendiger anzufühlen. Eine großartige Idee und tolle Ausführung, danke an alle Beteiligten!
Nicht nur dieser Teil, die gesamte Haupttribüne war in dem äußerst sehenswerten „Das ganze Stadion“ – siehe http://dasganzestadion.de/ – ja gar nicht zu sehen, da die Aufnahmen zu einer Zeit stattfanden, als die Haupt noch eine Baustelle war und wir uns alle auf drei Tribünen verteilen mußten.
Herausgekommen ist ein derart spannender Film, daß ich nur hoffe, daß eine DVD davon erscheinen wird. Sehr lesenswert und passenderweise ebenfalls von einem weiteren Desorganisiertem stammend ist der nachfolgende Bericht: http://metalust.wordpress.com/2011/10/05/das-ganze-stadion-2/.
Gefühlt habe ich mich nach dem tollen Film jedenfalls fast so, als wäre ich gerade am Millerntor gewesen. Einfach genial!
Ebenfalls das Stadion und den Neubau des Millerntor betreffend hat es in den letzten Tagen ja auch einiges an Neuigkeiten gegeben. Es find an mit der ausgezeichneten Stellungnahme der Stadionbau AG zu den beiden Entwürfen der Gegengeraden: http://www.radiofreemusic.de/ag-stadionbau/AGStadionbau-Gegengerade-20110926.pdf – diese zeigen einige eklatante Schwächen des ursprünglichen Entwurfes, den ich hier Klinkerbau genannt habe, im Vergleich zur Welle auf – insbesondere in Sachen Fanräume hat die Welle explizit deutliche Vorteile vorzuweisen.
Allerdings bleibt das Problem mit dem Kostenrisiko sowie die anderen von mir schon angesprochenen Gesichtspunkte, siehe http://kleinertod.wordpress.com/2011/09/05/gegen-gerade-welle/ bestehen.
Die erste Kostenschätzung, die die mit der Ausführung des gesamten Tribünenneubaus beauftragte Firma Hellmich der Vereinsführung nunmehr vorgelegt hat, ist dabei nur ein Aspekt – was für tatsächliche Kosten am Ende herauskommen, läßt sich aus solch einer Kostenschätzung gerade bei einer noch nie dagewesenen Konstruktion wie der Welle ja nicht sicher ersehen.
Den Schnellschuß der Bild, die aufgrund der Differenz der veranschlagten Kosten für beide Tribünenvarianten bereits das Aus der Welle verkündet hatte – http://www.bild.de/sport/fussball/st-pauli/welle-weg-gegengerade-wird-normal-20334388.bild.html – widersprach der Verein ja rasch: http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9893&type=&menuid=57&topmenu=112.
Die genannten Zahlen scheinen aber mit denen aus der Kostenschätzung von Hellmich übereinzustimmen, wie sich aus den beiden gleich nachgereichten weiteren Artikeln der Hamburger Tageszeitungen ergibt. Da hört es mit der Übereinstimmung aber auch schon auf, denn die Zahlen selber werden aus diversen Gründen angezweifelt. Sehr schön kann man das im Abendblatt nachlesen: http://mobil.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article2057996/Millerntor-Stadion-Millionenschwerer-Rechenfehler-bei-der-Welle.html.
Zum einen ist also unklar, ob ein zutreffender Kostenvoranschlag die Welle wirklich erheblich teurer machen würde als den Klinkerbau, darüberhinaus bestehen aber auch grundsätzliche Bedenken gegen die von Hellmich vorgelegten Zahlen, die nicht nur im Vergleich der beiden Tribünenarten Fragezeichen aufwerfen.
Der Verein läßt jetzt die beiden Kostenvoranschläge von Dritter Seite aus prüfen, um vergleichbare Zahlen erhalten zu können. Ob dabei beide Tribünenvarianten nahezu den gleichen vorläufigen Preis haben werden, wie die MoPo mutmaßt, sei jetzt mal dahingestellt – http://www.mopo.de/fc-st–pauli/kosten-zu-hoch-angesetzt–neue-tribuene—welle–6-5–millionen-euro-billiger-,5067040,11006954.html. Spannend wird die Neueinschätzung aber in jedem Fall, wie eben auch die Entscheidung.
Für welche Variante auch immer die Vereinsführung sich entscheiden wird, die statischen Gesichtspunkte werden hoffentlich ausreichend berücksichtigt – denn die neue Gegengerade wird nicht nur mehr Platz für Fans bieten, auch die Chancen auf ein gemeinsames Hüpfen werden dort mit neuen Fans sicher steigen.
Und nicht nur die Welle, auch der Klinkerbau mit seiner Betonstruktur könnten hier auf besondere Probleme stoßen. Sehr lesenswert ganz allgemein dazu: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,791645,00.html.
Wir können hier nur hoffen, das alles gut gehen wird und die Statiker alles korrekt berechnet haben. Inwiefern eine hängende Stahlkonstruktion problematischer oder sogar weniger problematischer als eine starre Betonkonstruktion wäre, kann ich als Laie diesbezüglich nicht beurteilen. In Schwingung können jedenfalss beide Bauwerke locker gebracht werden. Ein ruhigeres Gefühl hätte ich ohne fachliche Kenntnisse diesbezüglich aber sicher beim Klinkerbau.
Warten wir aber mal ab, für welche Tribüne sich der Verein entscheiden wird. Nachteile haben definitiv beide Tribünenvarianten. Gebaut muß in jedem Fall eine Version werden, für eine dritte fehlt sicherlich die Planungszeit und eine Entscheidung wird voraussichtlich in den nächsten Wochen dazu fallen. Wir werden diese Frage also demnächst entschieden haben. Soviel jedenfalls steht fest.
Eine Bereicherung für den Verein wird eine neugebaute Gegengerade mit mehr Platz für weitere Fans so oder so werden.
Hingegen wird der Stadtteil St. Pauli von den wieder einmal ins Gespräch gebrachten anderen Plänen zur Seilbahn nicht profitieren, von den Touristen einmal abgesehen: http://www.mopo.de/politik/von-st-pauli-nach-wilhelmsburg-kriegt-hamburg-die-seilbahn-ueber-die-elbe-,5067150,11001576.html. Hoffentlich kommt das Teil nicht!
Eine Bereicherung sind bei uns aber zum Glück nicht nur die Bauwerke, sondern und zwar vor allem auch die Fans. Damit möchte ich zu USP und deren Auszeichnung für ihr Engagement insbesondere im Rahmen des Alerte-Netzwerkes überleiten.
Der Verein auf seiner offiziellen Seite ebenfalls von dieser Auszeichnung http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9924&type=2&menuid=57&topmenu=112 der Stiftung Auschwitz-Komitee für die antifaschistische Arbeit von USP. Mein Kompliment zu dieser Wertschätzung einer großartigen Arbeit!
Um sich ein Bild über diesen Preis und die Arbeit von USP zu machen, empfehle ich ein Interview zu diesem Thema hier: http://publikative.org/2011/10/13/hans-frankenthal-preis-2011/.
Die Verleihung des Hans-Frankenthal-Preis für Ultrà Sankt Pauli (USP) ist ein schönes Zeichen allgemein an die Fanszene, nicht nur, aber auch unseres FCSP.
Ich persönlich hoffe, daß gewisse Vorbehalte gegen die Ultra-Kultur in allgemeinen, auch bei uns, dadurch endlich mal ein wenig aufgelockert werden. USP ist eine Bereicherung für den FCSP und darüberhinaus.
Und gleichzeitig sind wir alle gefragt, wenn es um Antifaschismus, des Kampf gegen Homophobie und Sexismus sowie ähnlicher Themen geht. Der Kampf ist ja jetzt mit dieser Auszeichnung weder für USP noch für alle anderen vorbei, sondern muß stetig weiter geführt werden und zwar überall.
Ein guter Weg dazu ist, daß man sich weiterbildet und seine Kenntnisse zu den Themengebieten vertieft. Beispielsweise auf der Veranstaltung, auf die hier hingewiesen wird: http://metalust.wordpress.com/2011/10/12/hin-da/.
Auch die Veröffentlichung am 23.11.11 scheint sehr interessant zu sein, siehe http://agqueerstudies.de/programm/programm/ – warum nicht am Tag nach der JHV dorthin?
Womit ich zu einem weiteren Thema meines Blogbeitrages überleiten möchte – der anstehenden JHV.
Im Nachklang zur AFM-Versammlung, hier http://kleinertod.wordpress.com/2011/10/04/schreiber-demo-fcsp-siegt-auswarts-in-cottbus-und-afm-versammlung/ nachzulesen, hat sich hinsichtlich der Terminierung aber auch der Notwendigkeit einer möglichst umfangreichen Teilnahme der Mitglieder des FCSP an der JHV Jekylla wieder lesenswert zu Wort gemeldet: http://santapauli.wordpress.com/2011/10/07/hintertucke-oder-heimlist/.
Der Termin selbst an einem Dienstag, den 22.11., 18 Uhr, ist eine Frechheit und soll wohl so einige vom Kommen abhalten.
Doch ist es an der Zeit, den Unmut über all das, was bei uns falsch gelaufen ist seit einiger Zeit, nicht allein durch den Jolly Rouge im Stadion, sondern eben auch durch ein entsprechendes Abstimmungsverhalten während der JHV aufzuzeigen. Ich sage daher: alle hin da!
Letztlich ist es ja auch egal, ob die JHV an einem Wochenende oder einem Werktag angesetzt wird, insbesondere dann, wenn man vor Ort wohnt, kann man ja auch kommen. Und es lohnt, sich einzubringen – das kann man ja auch im Stadion immer wieder erleben. Eine Stimme mag zu leise sein, gemeinsam aber sind wir laut und können etwas bewegen.
Bewegen kann auch unsere Mannschaft wieder einiges und zwar endlich wieder auf dem Platz in einem Punktspiel, noch dazu daheim und das gegen einen Mitkonkorrenten um die oberen Plätze, Fortuna Düsseldorf. Leider auch an einem unpassenden Termin für Auswärtige, nämlich erneut an einem Montag.
Nicht dabei wird in jedem Fall Lasse Sobiech sein, der aufgrund seiner Verletzung gleich die gesamte restliche Vorrunde ausfallen wird, was ganz bitter für ihn und uns ist: http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9909&type=&menuid=57&topmenu=112. GUTE BESSERUNG!
Sobiech war in der Innenverteidigung ja gesetzt und hatte großartige Leistungen gezeigt – hoffentlich bald wieder. Aber zum Glück haben wir da hinten ja auch noch den Ralle, der einfach mindestens ebenso großartig verteidigen kann. Und offensichtlich damit jetzt gesetzt ist: http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9919&type=&menuid=57&topmenu=112. Mit Gunesch da hinten sind wir auch bei diesem Ausfall bestens abgesichert auf der Position.
Noch angeschlagen ist unser aktuell wieder in gewohnter Stärke auftretende Ebbers, offensichtlich glücklicherweise nicht mehr unsere neue Nummer 1 Tschauner – http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=9923&type=&menuid=57&topmenu=112 – hoffentlich beide wieder fit und dabei am Montag, das wären jeweils herbe Verluste, die nicht so leicht zu ersetzen wären.
Im Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf hoffe ich natürlich wieder auf drei Punkte – möglich ist alles.
Absolute Unterstützung bis zur letzten Minute ist hingegen sicher!
Let’s go!