Ganz unten glimmt schwach die Hoffnung – #FCSP und die etwas andere Niederlage daheim gegen den FCK

Wie Niederlagen sich anfühlen, das wissen wir alle mittlerweile sehr gut. Im Gegensatz zu irgendwelchen Erfolgen in Sachen Punktekonto. Das letzte Unentschieden haben wir am 12. Spieltag errungen, mittlerweile liegt der 15. hinter uns und damit fast die Halbzeit der Saison. Den letzten Dreier und auch den letzten Heimerfolg konnten wir am 9. Spieltag verbuchen, was ebenfalls was fast eine Hälfte der nahezu halben Spielzeit zurückliegt. Abgerutscht ans Tabellenende mit einem Torverhältnis von 4:17 und eben nur einem Punkt aus den letzten sechs Ligaauftritten sieht unsere Bilanz reichlich katastrophal aus. Und doch schreibe ich in meiner Überschrift von einem schwachen Hoffnungsschimmer. Und das mit Recht.

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Wenn man ganz unten steht, ist der Tiefpunkt schon von der Tabelle her logischerweise erreicht. Aber es ist das Auftreten der Mannschaft, insbesondere in der 2. Halbzeit, welches nicht so verzweifeln läßt wie an den letzten Spieltagen. Ja, man kann verlieren. Wir sowieso. Und, ja, das schmerzt. Aber wenn nach einem guten Auftritt, gut in Sachen Einsatz und Herz, es am Ende nicht reicht, dann ist Verzweiflung die falsche Reaktion. Das war kein lebloses Versagen. Hier war der FCSP als solches am Wirken. Und das haben wir alle endlich wieder spüren können. Passend dazu schon vor dem Spiel diese schmackhaft ausschauenden Muffins im Fanladen.

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Mir stand allerdings doch der Sinn nach etwas Warmen, weswegen ich wieder einmal beim Gemüseburger gelandet bin. Hier war die Schlange im Gegensatz zu den Glühwein- und Kaffeständen auch recht kurz. Vielleicht sollten bei diesen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt statt mobilen Bierverkäufen doch eher Heißgetränke ausgeschenkt werden…

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Von der Baustelle konnten wir uns auch keine wärmende Wirkung erhoffen. Hier wurde zwar für wohl zwei Spiele eine mobile Gästetribüne errichtet, doch das hatte eher andere Gründe als einen versuchten Kälteschutz…

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Da war der heiße Kaffee schon von einem wirkungsvolleren Kaliber. Machte zudem auch noch wach, was angesichts der frühen Uhrzeit und der doch recht ausgeprägten Dunkelheit am letzten Novembertag, auch wenn wir in den wohl hellsten Momenten dieses Tages gespielt hatten, sehr vom Nutzen war.

Auch die DSP Flagge hatte ich an diesem Tag dabei, wobei ich durchaus mit mir gerungen hatte, ob ich diese bei den Temperaturen und der letzten Auftritte wirklich mitschleppen sollte.

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Wie wirkliche Optimisten aussehen, war allerdings durch andere Details auszumachen.

Tor… Tor… Was war das nur nochmal?

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Beim Anblick der ausgehobenen Gruben in der Nord will ich die entstandenen Assoziationen gar nicht erst wiedergeben – aber vielleicht sollten wir an den Kampfmittelräumdienst denken und daran, daß mit eventuell gefundenem Arsenal unsere Mannschaft wieder etwas mehr Durchschlagskraft entfalten könnte… Wobei… Auch nicht gut. Zu kriegerisch. Nein, wir sollten einen ganz eigenen Weg ohne Bezugnahme auf solche Dinge aus der aktuellen Krise heraus finden. Da arbeiten wir noch dran. Ich hier an dieser Stelle auch noch.

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Kampf hingegen ist in jedem Fall gefragt. Leben an sich heißt ja kämpfen. Und nur wer aufgibt, hat wirklich verloren. Aufstecken ist also nicht die Lösung. Suchen wir diese anderweitig.

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Beim Anblick des Gästeanhangs muß ich daran denken, daß ein dichter zusammenstehen definitiv auch von Vorteil ist.

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Wir müssen alle danach Ausschau halten, was jetzt noch weiterhilft. Wir alle wissen ja, was sonst droht. Wer schon eine Weile dabei ist, kennt die Niederungen der Liga 3 nur zu genau. Auch wenn sich diese wie alles andere auch geändert hat.

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Brauchen wir trotzdem nicht. Erst recht nicht bei den anderen dort vertretenen Vereinen. Nicht nur mir fehlt gerade ein Verein mitnichten.

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Und was wir noch viel weniger gebrauchen können, das ist, uns gerade jetzt zu entzweien.

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Das betrifft einzelne Tribünen, Fangruppen, Einzelpersonen, die sportliche Führung oder die Mannschaft. Einfach alle im Verein brauchen jetzt die Einheit, aus der wir die Kraft schöpfen können. Nicht im Sinne von Vereinheitlichung oder gleicher Meinung sein – sondern aus dem vereinten Wirken gemeinsam den Weg zu finden, den wir alle zusammen jetzt vor uns haben, um da unten raus zu kommen.

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Auch wenn nicht wirklich Zuversicht im Verein und Umfeld zu spüren waren, so war der Wille, an diesem Tag etwas zu bewirken, überall zu spüren.

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Es fing auf den Tribünen an und setzte sich genauso auf dem Feld fort.

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Spannend fand ich beim Einlaufen, daß unser zweiter Torhüter, Himmelmann, allen voran lief. Dennoch blieb er auf der Bank. Etwas schade eigentlich, den, ihn hätte ich gerne wieder einmal dabei gesehen.

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Allgemein haben wir noch weitaus mehr Spieler im Kader, als ich bei meinen letzten Aufzählungen, wem alles ich eine Kehrtwende hier zutraue, berücksichtigt hatte. Himmelmann ist nur einer von denen, die ich durchaus genauso hätte nennen können. Und daß es noch mehr Namen gibt, hat Meggle mit der, nicht nur für mich durchaus überraschenden, Aufstellung bewiesen.

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Gonther war wieder dabei und auch Halstenberg tauchte in der Viererabwehrkette auf. Görlitz bekam ebenso wie Bahn eine weitere Chance und der wiedergenesene Buballa fand auch einen Platz in der Startelf. Daß Thy erneut die Sturmspitze bildete, sorgte für die größte Verwunderung, denn sonderlich gelungen war sein vorheriger Auftritt dort nicht – sieht man sich allerdings die Ausbeute der anderen Stürmer derzeit an, so müssen wir den mit dem Trainingsleistungen vertrauten Trainerstab auch mit dieser Entscheidung vertrauen. Was später Budimir und Verhoek vor dem Tor abgeliefert hatten, wirkte quasi rückwirkend wie eine Erklärung.

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Vorne stimmt eigentlich so gut wie gar nichts bei uns – aber leider auch nach hinten nicht. Erneut gab es nur wenige Torschüsse auf unseren Kasten und erneut waren fast alle davon im Netz. Von den vier Versuchen gingen drei hinein. Inwieweit Tschauner da das eine oder andere mal etwas hätte machen können, weiß ich aufgrund fehlender Fachkenntnisse einfach nicht zu beurteilen – ich kann mich des – von jeglichen Fußballsachverstand verschonten – Gefühls allerdings nicht erwehren, daß Tschauner noch vor einiger Zeit einige Bälle mehr gehalten hätte. Und daß es vielleicht auch darum eine Idee wäre, ihm mal eine kleine Pause zu gönnen und den ebenfalls immens starken Himmelmann eine Chance einzuräumen. Wir haben ja zwei extrem starke Torhüter, da kann man auch mal eine Umstellung wagen. Nicht zur Deklassierung von Tschauner, aber verdient haben beide einen Platz im Tor und warum nicht dort auch einmal ansetzen. Mit klarer Rückkehraussicht. Was aber für beide gelten muß. Sicher, Baustellen haben wir genug, aber bei Möglichkeiten können wir gerne auch etwas versuchen.

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Meggle wird ja sehr schnell alles mögliche vorgeworfen – zu viel oder zu wenig umzustellen, so oder so zu spielen, nicht um den heißen Brei herumzureden wie die dafür kritisierten Trainer davor und so weiter. Er kann eigentlich gar nichts richtig machen – zumindest, solange die Ergebnisse auf dem Platz nicht stimmen. Ihm das allerdings vorzuwerfen erachte ich für höchst unfair. Aus diesem Loch herauszukommen braucht es Zeit – und es ist ganz egal, ob wir diese haben, es braucht sie so oder so. Also hilft es überhaupt nicht, hier in Panik zu verfallen. Mir gefallen weitgehend die Varianten, mit denen Meggle versucht, aus den Spielern eine Mannschaft zu formen, die etwas reißt. Bei der einen oder anderen Entscheidung bin ich zwar etwas verwundert, aber, nochmal, ich bin bei den ganzen Trainingseinheiten nie dabei und von etwaigem Fußballsachverstand will ich erst gar nicht anfangen…

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In der ersten Halbzeit wirkte das phasenweise überraschend gut bei uns, nur wenig gefährlich für den Kasten der Gäste. Und wenn es mal um ein Haar dazu gekommen wäre, lief es doch anders ab. So schön es war, Bahn wiederzusehen, so wenig wirkte er mit dem Auftritt wie eine Verstärkung für die Mannschaft. Noch nicht. Aber seine Zeit mag durchaus noch kommen, sogar in dieser Saison. Verhoek für Bahn brachte eindeutig mehr Schwung nach vorne, aber wir mußten nach dem 0-2 Rückstand auch etwas tun. Auch Alushi machte keine glückliche Figur, weswegen Ziereis für ihn mitwirken durfte. Trotzdem möchte ich gerade das äußerst unglückliche 0-2 den beiden Ausgewechselten nicht in die Schuhe schieben. Soweit ich das gesehen hatte, spielte Bahn einen Querpaß, um aus der Bedrängnis heraus vier bis fünf Spieler des FCSP gegen einen einzelnen der Gäste, der weiter als diese vom Ball stand, die Kugel zu überlassen. Nur ging irgendwie niemand außer dem Gast in Richtung Ball und schon war die Einschußmöglichkeit und auch das Gegentor geschehen. Diese Schwäche wurde zum Glück in Hälfte zwei offensichtlich abgestellt, nun gingen alle dem Ball entgegen in jeder Situation, auch wenn es manchmal ein paar Sekunden zu lange dauern schien.

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Isngesamt wirkte unsere Mannschaft nach der Halbzeit wie ausgewechselt, nicht nur auf zwei Positionen. Zumindest war eine deutliche Steigerung beim Willen festzustellen. Dieser war vorher schon gut, doch der Einsatz wurde nocheinmal deutlich erhöht. Meggle scheint in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben.

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Nicht ganz so effektiv war dieses Zeigen der Tapete. Daß ausgerechnet dazu die große Fahne davor geschwenkt wurde, machte ein Entziffern nur sehr schwer möglich. Besser konnte ich es nicht einfangen. Und zum Verständnis kann ich auch nicht beitragen, das fehlt mir bei der Sportart doch.

NACHTRAG: hätte ich wirklich selbst darauf kommen müssen, das Ganze ist nun wirklich nicht unbekannt – es hat mit der Sportart nichts zu tun, sondern mit dem Fahrzeug, welches sinnvoll eingesetzt wird, siehe dazu auch http://usp.stpaulifans.de/antirazzista/. Ich stand nur, mal wieder, völlig auf dem Schlauch… Danke nochmal für den Hinweis in den Kommentaren!

FCSP-FCK 106

Es ist schon hart genug, sich derzeit mit Fußball zu beschäftigen. Auch wenn der Glaube weiter fort besteht, daß wir hier wieder große Spiele miterleben werden. Sehr schön positiv formuliert!

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Lange nicht mehr im Stadion aufgefallen ist diese Gruppe – die „Warriorz“ – und wenn es auf dem Level bleibt, hätte ich nichts dagegen. Wobei ich allgemein über die zu wenig weiß, um konkret etwas schreiben zu können. Aber Banner und Plakete an sich erfreuen mich halt (Ausnahmen muß ich jetzt nicht aufzählen, das versteht sich sicherlich von selbst im Kontext meines Blogs).

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Daß ein Verteidiger den Anschlußtreffer so kurz nach Wiederbeginn schaffen würde, hatten sicher nicht viele im Vorfeld geahnt. Daß dann so ein Ruck durch Mannschaft und Fans gehen würde, war ungemein wichtig und belebend. Mit ein wenig mehr Glück und vielleicht auch Können hätten wir den Ausgleich geschafft – und dann wäre noch mehr machbar gewesen. So kam es zu einem Konter und einem erneuten Treffer, der den 1-3 Entstand markierte. So schade! Denn nach dieser Steigerung wäre mehr verdient gewesen. Die Spieler sind erstmals nach langer Zeit wieder als Mannschaft aufgetreten und haben etwas in uns allen berührt. Nunja, bei fast allen. Daß nach so einem hoffnungsvoll einen hinterlassenden Spiel, trotz der Niederlage, so eine vorwurfsvolle, bis auf das aktuelle Endergebnis vorbereitete Tapete auf der Süd gezeigt werden würde, fand ich doch etwas befremdlich. Die Ergebnisse stimmen zwar ebenso wie die persönliche Ansprache an die Mannschaft, die daran ja etwas ändern muß, doch wie das Ganze funktionieren könnte, das haben wir ja endlich wieder erahnen dürfen. Das wirkte doch etwas schräg vom Zeitpunkt her – in meinen Augen.

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Es scheint, als ob diese Mannschaft sich endlich finden könnte. Noch weiß ich zwar nicht genau, aus welchen Spielern das sinnvollste team jetzt bestehen müßte bzw. welche Startelf nebst Auswechselspielern am erfolgreichsten die Wende schaffen könnte – gezeigt wurde aber so etwas wie die Erahnung einer Wendemöglichkeit. Und das gab, im Gegensatz zu den Auftritten davor, endlich wieder so etwas wie Hoffnung. Eine solche Niederlage ist keine Pleite, aus dieser kann etwas entstehen.

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Am Beifall, den die Spieler den Fans am Ende gaben – und auch umgekehrt – konnte das auch abgelesen werden. Nur die mit dem Banner bestückte Süd wurde da etwas ausgelassen, wenn ich es richtig wahrgenommen hatte. Mir war allerdings extrem kalt zu diesem Zeitpunkt, so daß ich mich ersteinmal aufwärmen mußte.

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Das heißt nicht, daß es ins Warme ging, wir fanden uns mal wieder lange vor der Domschänke ein, wo auch wieder der Gästebus vorbeifuhr. Nichts dagegen, wenn die hier so friedlich von dannen ziehen – nur bitte in Zukunft gerne ohne Punkte. Wir müssen das Herkommen wieder zu einer Last für die Gästemannschaft machen.

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Doch ersteinmal brauchen wir neuen Mut. Und Wärme. Wie durch ein paar heiße Grogs.

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Oder dem einen oder anderen Whisky, der vor und nach dem Spiel genossen werden konnte.

Nur von den Punkten, von denen träumen wir derzeit nur…

Mehr zum Spiel: http://moeliw.tumblr.com/post/104004057787/rote-laterne#_=_
http://www.kiezkieker-fanzine.net/2014/11/30/die-n%C3%A4chste-ansage/ (mit dem passendsten Cover derzeit, unbedingt besorgen!)
http://metalust.wordpress.com/2014/11/30/wie-wird-es-ein-st-paulianer-zu-sein-fc-st-pauli-kaiserslautern-ach-das-ergebnis-ist-doch-egal/
http://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=307
http://www.stefangroenveld.de/2014/weder-noch
http://beebleblox.blogspot.de/2014/11/arschkalte-adventsgeschenke-fcsp.html
http://provincefanatics.blogsport.de/?p=45