Millerntor, Jahr100-Saison, 1. Bundesliga – es kommt: Eintracht Frankfurt

Die Freudenzeit geht weiter, am morgigen Samstag kommt aus dem wahrlich nicht schönen Frankfurt die Eintracht zu Besuch. Angenehme Gäste sehen zwar anders aus – und zwar sowohl, was die Fans, als eben auch was die Mannschaft in Sachen Spielstärke anbelangt – aber es ist nach wie vor einfach ein absolutes Highlight, daß wir in der 1. Fußball-Bundesliga gegen eine solche Mannschaft spielen dürfen. Allein der derzeitige Torgarant Theofanis Gekas ist ein Highlight als Gegenspieler, den am Millerntor auflaufen zu sehen schon die Sache wert wäre – wenn da nicht schon ausreichend andere Gründe eine Rolle spielen. Heimspiel! Für mich heißt dies: endlich wieder dabei (nach meinem Urlaub)! Und für alle anderen so oder so: Heimspiel!

Nach dem bravourösen Erfolg im DfB-Pokal gegen den HSV, der mit 5:2 nach Hause geschickt wurde, müssen sich die Frankfurter also mit uns herumärgern. Die Gelegenheit zu zeigen, welcher Verein in Hamburg gegen die Eintracht besser auszusehen in der Lage ist! Wobei wir nicht auf ein 3:5 aus sind oder ein 2:4, sondern eben auf mindestens einen Punkt, besser noch drei, allein wegen der Tatsache, daß wir eben um jeden Punkt für den Klassenerhalt kämpfen – und die Eintracht, bei aller Wertschätzung, eben doch nicht so übermäßig stark ist wie die Bayern oder die anderen Höchstkaräter, die demnächst für uns anstehen. Übermütig oder gar siegesgewiß sollte allerdings niemand in diese Partie gehen und wird es auch sicherlich nicht, dem Hamburger Stadtrivalen sei hier mal dank. Neben der schon eh feststehenden Wertschätzung für den Gegner werden Stani und Co. nach dieser Woche besonders gewarnt sein.

Nicht allein der zweitbeste aktuelle Torjäger der Liga, eben besagter Gekas, ist dabei für uns eine Gefahr, sondern natürlich die ganze Mannschaft – und von den besonders hervorzuhebenden Spielern auch der Brasilianer Chris, der wiedergenesen uns vor besondere Probleme stellen wird. Zwar sind wir in der Verteidigung bislang gut aufgestellt, doch so langsam mache ich mir Sorgen um unseren derzeit Besten, Carlos Zambrano, der von den Medien wiederholt wegen angeblich überharten, nicht bestraften Einsteigens kritisiert und sicherlich unter besonderer Beobachtung der Schiedsrichter stehen dürfte – ich befürchte beim kleinsten Zweifel eine gelbe bis rote Karte, quasi als Eigenschutz für den Schiri, der nach dem Spiel nicht in der Kritik stehen will. Daß Charles Takyi nicht in der Lage sein dürfte, für den FCSP das Spiel am Wochenende zu bestreiten, zähle ich hingegen nicht zu den besonders schwerwiegenden Ausfällen, haben wir doch mit Lehmann, Kruse, Naki, Bartels und anderen eine wahrlich starke Alternative im Mittelfeld. Vorne dürften Asamoah und Ebbers gesetzt für ausreichend Wirbel sorgen. Vielleicht kommt diesmal ja auch Hennings früher zum Zug und beschert uns die entscheidenden Momente. Ich traue es ihm absolut zu.

Wenn man die Statistik bemühen will, dann dürften wir am Samstag gegen Frankfurt mit Punkten rechnen, sind diese doch so etwas wie unser Lieblingsgegner daheim. Verloren haben wir bislang noch nicht gegen die Eintracht am Millerntor, weder in der ersten, noch in der zweiten Bundesliga. Von den sieben Partien haben wir sogar vier gewonnen, wie die Statistik bei http://www.transfermarkt.de/de/basics/vergleich/suche.html beweist. Wenn wir die Statistik folgerichtig weiterführen wollen, dann müßte es zu einem 2:1 Heimsieg reichen. Wenn…

Statistiken sind aber unsinnig für die Beurteilung der aktuellen Situation. die Frankfurter Eintracht ist seit einigen Jahren ein extrem starker und sehr ernst zu nehmender Gegner, der nicht nur mehr Erstliga-Erfahrung als wir besitzt, sondern auch einen Kader, der mindestens die doppelte Stärke in finanziell zu bewertender Hinsicht aufweist. Das sagt ja nicht unbedingt etwas, aber wenn man sich die letzten Spiele alle so ansieht, dann weiß mman schon, warum die Frankfurter in der Tabelle aktuell so gut (einen Platz besser als wir) dastehen. Und sie haben sowohl den HSV als auch die Stuttgarter – und das auswärts – geschlagen, an denen wir uns beim letzten Spieltag ja die Zähne ausgebissen haben. Auch in der Auswärtstabelle stehen sie einen Platz vor uns, so daß wir uns auf unsere Heimstärke, die sicherlich vorhanden ist unabhängig von der aktuellen Statistik, nicht verlassen können. Aber seit wann kann man sich auch auf so etwas verlassen?

Worauf wir uns verlassen können, das wird mit Sicherheit eine magische Atmosphäre werden. Und ein Anpeitschen der Mannschaft bis zur letzten Minute. Unabhängig vom Ergebnis. Wie es sich am Millerntor gehört.