Schaden für den FCSP – Schnitzler nahm Geld für Spielmanipulationen an

Die Schlagzeilen rund um den FC St. Pauli sind seit dem Mainz-Spiel alles andere als positiv. Zu den internen Problemen, die von der Vereinsführung hausgemacht sind, kommt nun ein weiteres Thema auf den Tisch – und zwar geht es um René Schnitzler, der im Jahr 2008 für Spielmanipulationen Geld angenommen habe, wie er selber zugab.

Es handelt sich um den Betrag von über EUR 100.000, die der ehemalige FCSP-Spieler angenommen habe. http://www.stern.de/sport/fussball/fussball-wettskandal-rene-schnitzler-ein-spieler-packt-aus-1639675.html

Die fraglichen Partien der 2. Bundesliga, die angeblich nicht durch die Entgegennahme des Bestechungsgeldes beeinträchtigt worden sein sollen:

18.05.2008 1.FSV Mainz 05 – FC St. Pauli: 5-1
26.09.2008 FC Hansa Rostock – FC St. Pauli: 3-0
19.10.2008 FC Augsburg – FC St. Pauli: 3-2
29.10.2008 MSV Duisburg – FC St. Pauli: 1-2
23.11.2008 1.FSV Mainz 05 – FC St. Pauli: 2-2

Mir fehlen für diese Tat momentan die Worte, vor allem, weil es arg nach Ausrede klingt, daß trotz des Annehmens von Geld keine Manipulation erfolgt sein soll. Und dann auch noch ausgerechnet bei einem Spiel gegen Hansa Rostock…

P.S.: Jekylla hat ein wenig intensiver recherchiert und hiernach soll er lediglich 57 Minuten in diesen Spielen dabei gewesen sein. http://santapauli.wordpress.com/2011/01/04/stille-post-lautes-netz-in-sachen-rene-schnitzler/ Wahrlich keine gute Ausgangslage, um diese Spiele zu manipulieren – was seine Aussage ein wenig unterstützt. Es bleibt allerdings dabei, daß er dadurch, daß er das Geld in diesem Sinne überhaupt angenommen hat, dem Verein geschadet hat. Dazu braucht es ja kein spielerisches Ergebnis, das Ansehen ist in jedem Fall betroffen.

P.P.S.: Auch der Verein deckt die Aussage des Spielers, daß dieser wohl keine Manipulationen vorgenommen habe: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,737644,00.html. Was das Geld von solchen Leuten anzunehmen nicht besser bei den Umständen macht. Allerdings sollte man seine Spielsucht als mildernden Gesichtspunkt in der Diskussion berücksichtigen.

Und noch ein Nachtrag: bei Sport1 wird aufgeführt, daß Schnitzler bei der ersten Partie gegen Mainz sowie gegen Augsburg und Duisburg gar nicht auf dem Platz stand. http://www.sport1.de/de/fussball/artikel_332411.html Allerdings wird auch von einem angeblich ebenfalls belasteten weiteren Spieler geschrieben. Alles sehr dubios. Wenn man aber sieht, daß bei dem zweiten Mainz-Spiel, wo Schnitzler eingewechselt wurde, in letzter Minute noch der Ausgleich für uns geschossen wurde, dann spricht wirklich einiges dafür, daß da keine (manipulative) Gegenleistung für das Geld erbracht wurde. Ob nun 105 oder 57 Minuten – Auffälligkeiten konnten vom Verein rückwirkend nicht bei den Spielen festgestellt werden. http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=8188&type=2&menuid=57&topmenu=112 Eines dürfte aber jetzt schon feststehen – der Fall ist eine menschliche Tragödie. Vielleicht ohne sportliche Auswirkungen, aber mit Auswirkung auf den Sport.