[Werbegeschenk erhalten – klarstellender Hinweis zum Verständnis, auch vorab] Auf Einladung des Vereins hin habe ich mich entschlossen, zur diesjährigen Trikotvorstellung zu gehen. Der neue Ausrüster Under Armour ist schließlich ein Thema, welches auf diese Weise einmal etwas näher beleuchtet werden kann. Die neuen Trikots sind es natürlich auch. Und daß dann auch noch direkt im Anschluß die aktuelle Millerntor Gallery eröffnet wurde, war umso mehr ein Grund, Eindrücke zu sammeln und sie hier mitzuteilen. Überraschenderweise war dies aber noch lange nicht alles – es gab gewichtige Veränderungen im internen Bereich der Süd, von welchen wir Fans eigentlich nur den neuen Spielertunnel zu sehen bekommen. Aber an diesem Tag waren auch die neugestalteten Räumlichkeiten im Vorfeld einsehbar, von wo es aus raus aufs Spielfeld für beide Mannschaften geht. Alles in allem viel zu sehen.
Die Unterschriften der Spieler sehen noch ein wenig klein auf der Wand aus, hier werden aber über die Jahre noch viele neue dazukommen und sicherlich ein Hingucker werden.
Statt grauer Wände ist in der Süd kurz vorm Einlaufen nun ein gewisses Diskofeeling angesagt. Zumindest wirkte die farbliche Gestaltung so auf mich.
Fehlten nur noch die flackernden Lichter.
In jedem Fall eindrucksvoller als die grauen Betonwände davor.
Schön auch die chaotischen Graffitis im Eingangsbereich.
Paßt alles gut.
Der Totenkopf wirkt auch beeindruckend.
Schade nur, daß hier die Regenbogenfarben fehlen. Das wäre noch schön gewesen, auch diesen Aspekt noch mit einzubinden. Und wäre als farbliche Auflockerung ja auch nicht falsch gewesen. Aber unter dem Strich gelungen, wie ich finde.
Diese Umgestaltung wurde vom neuen Ausrüster genauso finanziert wie der neue Spielertunnel aus Metall, der das doch vom Winde des öfteren verwehte vorherige Teil ersetzt. In diesem wurde dann auch die Pressekonferenz abgehalten.
Genauer gesagt die Werbeveranstaltung für Under Armour. Die gräßlichen und unendlichen Marketingsprüche wiederzugeben erspare ich an dieser Stelle.
Die Ablehnung für diesen Ausrüster aufgrund der engen Verwicklung mit dem Militär (ursprünglich waren sie neben anderen Sportrichtungen auch als Marke für Kampfsportbekleidung gegründet worden und haben Militärunterwäsche im Programm), einer Jagdkollektion und daß ihre Produkte bei Academi (früher Blackwater) geführt werden, ist mehr als nachvollziehbar. Andererseits sind andere Ausrüster hier auch nicht wirklich weit von entfernt bzw. agieren in der gleichen Weise, so daß diese Argumentation ein wenig an Kraft verliert. Was die kritikwürdigen Punkte nicht weniger kritikwürdig macht. (NACHTRAG: Absatz korrigiert in Bezug auf die ursprüngliche Ausrichtung.)
Angeblich soll der Deal ja der Beste für den Verein gewesen sein. Was auch immer das heißen mag. Zumindest im finanziellen Bereich ist dies nachvollziehbar wie auch in solchen Dingen wie den hier offiziell übergebenen Spielertunnel.
Aber auch im sozialen Bereich will sich der neue Ausrüster engagieren und soll laut persönlicher Nachfrage bei Andreas Rettig im Anschluß an die Pressekonferenz auch dafür einen Betrag im sechstelligen Bereich geben. Wir werden es noch erleben. Passend insofern die Übergabe dieses T-Shirts von Oke. Auch wenn ich mit nicht sicher bin, ob UA den FCSP tatsächlich versteht.
Das war jedenfalls ein sehr großer Aufwand, um die neuen Trikots vorzustellen. Es ging wohl vor allen auch darum, den neuen Ausrüster näherzubringen.
Dann wurden die neuen Trikots auch präsentiert. Da diese mittlerweile längst überall zu sehen sind, verzichte ich auch eine nähere Beschreibung. Optisch finde ich sie persönlich gar nicht einmal so schlecht. Das Heimtrikot wirkt ein wenig belanglos und der Kragen stört mich, aber das ist Geschmackssache und es gibt Schlimmeres. Am Auswärtstrikot mit den gestalteten Streifen scheiden sich offensichtlich die Geister. Ich finde es gar nicht so schlecht, vor allem die Integration des Hauptsponsors ist gut gelungen ohne Balken oder ähnliches – mit dem großen Wurf vom letzten Jahr kann das Teil aber in keinem Fall mithalten, gerade die Regenbogenakzente waren einfach zu genial. Das Ausweichstrikot bzw. einmalige Pokaljersey ist hingegen schwarz und schick geworden, vor allem der integrierte Totenkopf gefällt. Die Stoffqualität macht einen sehr guten Eindruck, das ist ja auch nicht unwichtig. Nur schade, daß die Wappenapplikation so billig wirkt, das gab es schon mal besser bei anderen Ausrüstern.
Der eigentliche Hammer aus Fansicht dürfte aber der mehr als stolze Preis sein. Rund 75 Euro werden dafür verlangt – und die Mischung aus dem hohen Preis und dem Ausrüster an sich dürften ein Grund dafür gewesen sein, warum der nach der Präsentation geöffnete Fanshop zwar voller Trikots, aber ohne jeden Käufer war. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Die Verkäufer waren auch überrascht, daß sie nichts zu tun hatten. Es dürfte spannend, werden, ob sich dieses Desinteresse auch in Zukunft fortsetzen wird.
Geschenkt habe ich natürlich eines von der Präsentation mitgenommen. An dieser Stelle mal bemerkt.
Danach war es Zeit für einen Besuch der Millerntor Gallery. Die geht übrigens noch bis Sonntag: http://millerntorgallery.org/.
Hin da. Sehenswert.
Auch vieles, was bleiben wird und die Saison verschönert.
Zumindest in der Haupt und in der Süd.
Abnehmbares kann natürlich nicht bleiben, Thema Wurfgeschoß und so.
Schön die Offenheit in Bezug auf Künstler aus der ganzen Welt. Auch wenn sich anhand der großen Schwierigkeiten bei der Einreise wieder einmal traurigerweise zeigt, wie problematisch das Leben ist, wenn man nicht Europäer oder Amerikaner ist…
Zu sehen gibt es viel auch auf ungewohnte Art und Weise.
Nicht immer nur das, was man kennt – das macht es ja gerade so spannend.
Viele Werke sind übrigens gar nicht wirklich abbildbar. Man muß sie sich selbst ansehen. Und dazu einladen soll dieser Beitrag ja auch.
Vor allem, weil ich hier nur einen kleinen Ausschnitt vorstelle. Es gibt da noch so viel mehr.
Auch gibt es Kunst zum Anfassen wie dieses Teil hier in Anspielung auf tibetische Gebetsmühlen ist mit der kritischen Gesellschaftsspiegelung über die Macht der Werbung.
Diese ausrangierten Klavierinnenteile könnte ich mir auch gut in meiner Wohnung vorstellen. Großartig.
Ein Hingucker auch diese Installation mit Bezug auf das Viertel.
Und den Verein.
Nebst Fanszene. Oder auch: einfach vieles und mehr.
Schaut selbst vorbei.
Daß die Millerntor Gallery von Viva con Agua mit dem Verein initiiert wurde, kann man beispielhaft auch an den gestalteten Wasserflaschen wiederfinden. Das Wasser kann man übrigens auch kaufen und es lohnt: http://www.vivaconagua.org/.
Mein persönliches Highlight übrigens, was zum näheren Betrachten einlädt und wo man immer wieder etwas entdecken kann.
Damit lasse ich nun noch die Bilder sprechen…
Soweit also zur Millerntor Gallery. Auch von der Süd.
Die Hendricks Bar ist jetzt zwar nicht wirklich Kunst, aber ein schönes Design haben sie ja. Und gut ist der Gin auch.
Der Blick ins Innere muß natürlich auch sein.
Die Nord wurde ja fanseitig in der Sommerpause neu gestaltet.
Ein weiser Spruch und sehr gelungen.
Der Spruch auf der Süd ist für die Dauer der Ausstellung zwar versperrt, aber nun sind alle drei Stehtribünen mit Inhalten versehen.
Da fällt das Abwarten auf ein Ende der Sommerpause immer schwieriger…
Auch dabei waren:
https://metalust.wordpress.com/2016/07/15/reine-geschmackssache-neue-trikots-und-ist-das-verschwinden-des-regenbogens-auch-das-ende-reiner-symbolpolitik-des-fc-st-pauli/
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=8077