Vorschau: VFL Wolfsburg zu Gast bei unserem FC St. Pauli

Während man vielleicht beim VFL Wolfsburg in diesen Tagen mehr auf den möglichen Abgang von Dzeko in der Winterpause als auf das anstehende Bundesligaspiel am Millerntor schaut – siehe auch http://www.sport1.de/de/fussball/fus_international/fussball_international_premierleague/newspage_314243.html – stehen aktuell bei uns weniger Transfergespräche, als vielmehr die Bewältigung der aktuellen Niederlagenserie auf dem Tagesprogramm. Hinzu kommt die vor allem für den Spieler selbst aber auch für das Team insgesamt traurige Verletzung von Dennis Daube, http://www.fcstpauli.com/magazin/artikel.php?artikel=7831&type=&menuid=57&topmenu=112, der sich gerade erst in die Startelf gespielt hatte und nun schon wieder an einer Rückkehr arbeiten muß.

Sicherlich unglücklich aber auch aufgrund von Unerfahrenheit in der höchsten Spielklasse Deutschlands haben wir gegen weitaus stärker einzuschätzende Gegner wiederholt knapp verloren – gegen Hoffenheim und Leverkusen jeweils zum Ende des Spiels hin, wobei ein völlig anderer Verlauf mit einer Spur mehr Glück genauso drin gewesen wäre. Nun bringt es nichts, den scheinbar liegen gelassenen Punkten nachzutrauern – dies wäre auch nicht das Ding von Stani und seiner Truppe – sondern vielmehr konzentriert an das Feinjustieren und Abstellen der bisherigen Schwächen. Ein guter erster Schritt ist beim letzten Spiel gegen Leverkusen mit dem Abwehrverhalten bei Ecken schon gegangen worden – durch das Abdecken des Pfostens konnte ein Gegentor aus so einer Standardsituation schonmal vermieden werden – ein weiterer wurde im gleichen Spiel in der zweiten Hälfte unternommen. Wenn unsere Mannschaft so aggressiv auftritt wie in diesen letzten 45 Minuten des Spiels, dann werden sich die Chancen für uns auch vermehrt ergeben und sicherlich auch mal wieder genutzt werden. In die Vollstreckerfähigkeiten unserer Truppe habe ich jedenfalls absolutes Vertrauen – von einem Deniz Naki einmal abgesehen, der hier aber noch Lernbedarf und sicherlich auch -fähigkeiten hat. Vielleicht fehlt dem Genannten und auch einigen anderen auch nur das berühmte Erfolgserlebnis, damit die weiteren Torschreie von unseren Lippen nur so herabfallen können.

Neben dem Ausfall von Dennis Daube, der gegen Leverkusen eine ordentliche Partie zeigte, steht quasi als positive aktuelle Geschichte das ausgezeichnete Spiel von Fin Bartels. Wenn dieser seine letzten Leistung auch weiter so abrufen kann, dann haben wir auf dieser Position in jedem Fall einen wahrlich wertvollen Trumpf. Allgemein sind es ja die Neueinsteiger, die in dieser Saison alle so positiv aufgefallen sind, während die dienstälteren Spieler mitunter ein wenig hinter der Leistung der Aufstiegsspielzeit zu bleiben scheinen. Allerdings finde ich es auch auffällig, daß die Mannschaft dann am erfolgreichsten bislang in der 1. Liga gespielt hat, wenn besonders viele Spieler noch aus Drittligazeiten mit dabei waren. Hier ist ein Stammgerüst vorhanden, welches dem besonderen Druck der 1. Fußball-Bundesliga offensichtlich sehr gut standhält. Besonders auf weitere Einsätze von Fabian Boll, Florian Bruns und Timo Schultz, wenn auch nicht unbedingt über die vollen 90 Minuten, würde ich mich gegen den VFL jedenfalls freuen.

Sicherlich kommen mit Ausnahmespielern wie Diego, Grafite (dessen Einsatz nicht sicher ist laut http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/545116/artikel_Der-Woelfe-Sturm-laeuft-nicht-rund.html) und den genannten Dzeko, der ja zumindest im Hinspiel jetzt gegen uns dabei sein wird (obigen link kann ich irgendwie nicht Glauben schenken), absolute Starspieler am Sonntag zu uns – doch warum sollten nicht ausgerechnet die alten Hasen hier gegenhalten können? Zumindest mit der Unterstützung unserer ausgezeichneten Neuzugänge wie Zambrano und Bartels sehe ich bessere Chancen als viele vielleicht vermuten – was aber nicht heißt, daß ich einen Sieg erwarte. Ich erwarte vor allem einen absoluten Einsatz und Siegeswillen. Was dann dabei herauskommt, das werden wir erleben. Wir brauchen in der Hinrunde nach wie vor sieben Punkte. Das wären zwei Siege, von denen einer gegen Kaiserslautern hoffentlich eingefahren wird, und eben ein Unentschieden. Möglich sind ein bis zwei Siege und ein Unentschieden gegen alle noch in der Hinrunde bevorstehende Gegner – jede Niederlage mindert nur die Chance, diese Punkte in eben jenem Spiel zu holen, mehr aber auch nicht. Wir haben es nach wie vor in unserer Hand. Und haben die Fähigkeiten dazu in unserem Team. Absolut.

Schiedsrichter ist übrigens Markus Schmidt aus Stuttgart – als FCSP-Fan erinnert man sich gut an ihn wegen jener zweifach-fehlerhaften Rot-Entscheidung in der letzten Saison. Bei uns erwischte es mit einem anderen Schiri Boll gegen Hansa Rostock und Frings war bei eben jenem Schmidt der Leidtragende: http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/bundesliga-nach-sperre-frings-und-boll-kritisieren-dfb_aid_494879.html – der Mann stand seinerzeit nicht zu seinem Fehler, was nicht gerade vertrauenserweckend in seinen Leistungsstand ist… Naja, das bringt aber keiner Mannschaft per se einen Vorteil. Hoffentlich.

Die ausgezeichnete Stimmung gegen Leverkusen darf sich gegen Wolfsburg gerne wiederholen. Zumindest auf der von mir besuchten und wahrgenommenen Haupttribühne – Bereich H3 (bis H1) – ist ja ein deutlicher Stimmungsaufschwung zu beobachten gewesen. Unser Antreiber hat sich nach Informationen aus dem Forum ja auch insoweit mit dem Verein kurzgeschlossen, daß weitere – sehr peinliche – Unterbindungsmaßnahmen von Seiten der Ordner hoffentlich in Zukunft unterbleiben. Vielleicht kann man besagte Ordnungskraft ja auch hinüber zu den B-Sitzen versetzen – da dürfte derartige Unruhe aufgrund von überkochender Stimmung und der Bereitschaft nach mehr Unterstützung durch die Tribüne kaum zu befürchten sein…

Verzichten werde ich leider auf das geliebte Astra an diesem Tag. Ausreichend fit werde ich hoffentlich wieder sein, aber die doch starken Antibiotika werden mich an diesem Spieltag abstinent machen. Doch davon lasse ich mir weder Stimmung noch Support einschränken. Sonntag Nachmittag geht es also wieder los. Und noch dazu ein Flutlichtspiel beim Hamburger Dom. Was will man als Ausgangslage mehr? Let´s go!