Nachdem ich die neue Haupttribüne ausführlich (siehe http://kleinertod.wordpress.com/2010/08/28/einweihung-der-neuen-haupttribuhne-am-28-08-2010/ und http://kleinertod.wordpress.com/2010/08/29/ansichten-der-neuen-haupttribuhne-des-fcsp-millerntor-2010/ vorgestellt habe – und bei dieser Gelegenheit freundlicherweise darauf hingewiesen wurde, daß man Tribüne selbstverständlich ohne „h“ schreibt, was mir bislang ehrlich gesagt schlicht und ergreifend entgangen war, doch zum Dazulernen ist es bekanntlich ja nicht zu spät – möchte ich nun auch noch etwas zu diesem Spiel gegen Hoffenheim und vor allem auch zum Tag als solchen schreiben. Es war schließlich eine ganze Menge los mit dem Weltastratag, dem Dom und natürlich dem Hauptereignis am Millerntor als solchem.
Los ging der Tag für mich mit einem frühen Abstecher an die Landungsbrücken. Den Weltastratag wollte ich doch einfach mal wieder mitnehmen und da das Spiel auf den späten Nachmittag gelegt worden war, empffand ich einzig und allein ein vorheriges Hingehen als sinnvoll. Zu späterer Stunde hätte ich vielleicht noch Hintorkeln können und hätte auch nicht mehr so viel mitbekommen. 😉
Schon recht früh am Tag gingen so die ersten Becher Astra über den Tresen und wurden hingebungsvoll gewürdigt. Die Preise lagen zwar über den schon hohen Halblitertarifen am Millerntor, doch dafür bekam man ja mit der Musik und der allgemeinen Stimmung auch eine gewisse Party geboten, so daß ich dies im Angesicht der damit verbundenen Kosten für angemessen erachtete.
Die erste Band war zwar musikalisch nicht so mein Stil, doch die FCSP-Befürwortungen und -Gesänge haben sie trotz alledem sehr sympathisch rüberkommen lassen.
Über den Dom gepilgert und dort auch nochmal eingekehrt, ging es anschließend für die ersten Ergebnisse zum Clubheim. Dort hielt es mich allerdings angesichts der Eröffnung der Haupttribüne nicht allzulange – diesen Teil kann man über die genannten Verweise oben verfolgen. Amüsant bei der Betrachtung des Gästeblocks fand ich, daß die Hoffenheimer, die sich schon friedlich bei der Südtribüne aufgehalten hatten, offensichtlich auch ausgiebig unseren Fanshop besuchten. Jedenfalls stach die Totenkopf-Tüte in der Kurve derart positiv heraus, daß ich diese Großaufnahme an dieser Stelle nicht unterschlagen wollte.
Beim Aufwärmen wurden unsere Boys In Brown mal wieder ausgiebig gefeiert und man merkte allen Beteiligten die ungeheure Lust auf den bevorstehenden Auftritt und das erste Heimspiel an. Dem Transparent der Süd konnte ich nur aus tiefstem Herzen zustimmen: die Sommerpause war wirklich ewig und die Gedanken sowie das Herz die ganze Zeit beim FCSP. Endlich konnte es losgehen!
Die Begeisterung war dabei nicht nur im Stadion zu spüren. Schon sehr lustig, dieser Fahnenschwenker auf dem Hochbunker.
Aber auch auf der neuen Haupt wurde kräftig Flagge gezeigt. Wer meinte, daß von dort aus nicht genügend Stimmung herüberkommen würde, der hatte in jedem Fall die Alteingesessenen vergessen. Die waren besonders heiß darauf, endlich wieder das Millerntor von der Haupt aus erleben zu können.
Im Gegensatz zu den von der Nord bekannten Herzfahne wurde die gigantische Fahne jedoch glücklicherweise nur beim Einlaufen geschwungen. Die Sichtbehinderung wäre aber auch ein wenig arg geworden auf die Dauer…
Bei dieser Gelegenheit muß ich aber bemerken, daß mir die zweite Herzfahne beim ersten Spiel doch ein wenig fehlte. Zumindest war sie nicht mehr dort und dies fiel doch schon auf.
Spielerisch wußten wir mit Hoffenheim über weite Strecken mehr als mitzuhalten. Das 0:1 war eher (un-)glücklich und spiegelte weder den Spielverlauf, noch die Chancenverteilung oder auch nur die Spielstärke beider Mannschaften an diesem Tag wieder.
Zambrano machte seine Sache bärenstark. Mit diesem Spieler ist uns ein echter Glücksgriff gelungen. Mein Kompliment an die sportliche Leitung für diesen Spitzentransfer! Ich befürchte allerdings, daß er uns in dieser Stärke nicht lange erhalten bleibt – aber eben mindestens in dieser Saison. Und dies – sowie ihn – gilt es aus vollem Herzen zu feiern, auf daß ihm irgendwann ein Abschied sehr schwer fallen würde.
Hain war nicht ganz so sicher wie gewohnt. Seine eine Kopfballabwehr hatte etwas arg beängstigendes, doch glücklicherweise ging der darauf folgende Schuß ja knapp drüber. Das Ding hätte er sich sonst wohl ankreiden lassen müssen. Am Gegentor war er aber vollkommen schuldlos. Man müßte eher fragen, ob ein solcher Karatekick nicht hätte abgepfiffen werden müssen – denn wenn Hain dort mit aller Macht zur Abwehr hineingesprungen wäre, dann hätte er sich mit Sicherheit verletzt. Aber der Schiri hatte halt auf Tor entschieden.
Die Einschaltung der Flutlichtanlage hat der Stimmung noch einen weiteren Kick gegeben, doch leider haben wir uns davon nicht noch weiter pushen lassen.
Sein Potential zu wenig ausgeschöpft hatte an diesem Tag für mich Rouwen Hennings. Sein einer Schuß mußte sehr schnell kommen und daß er den nicht aufs Tor und damit hineingebracht hatte, das nehme ich ihm aber definitiv nicht übel. Nur insgesamt schien er mir nicht ganz so offensiv durchsetzungsfähig wie sonst. Auch Naki kam nicht so richtig zum Zuge. Aber letztlich liegt das alles auch an der ausgezeichneten Verteidigungsarbeit von Hoffenheims Nationalspieler Beck. An dem kommt man wirklich nur ganz schwer vorbei.
Gänsehaut kam gleichwohl am Ende auf, als nach dem Abpfiff das „You never walk alone“ aus den Kehlen der Heimfans lautstark erklang. In der Niederlage zum Team stehen und dieses Lied singen, das ist Unterstützung. Bei Siegen allein so etwas anzustimmen, das hat was verlogenes – jedenfalls dann, wenn es nur dann geschieht. So war es genau richtig. Und die Botschaft kam auch an.
Es gab aber auch keinen Grund, mit hängenden Köpfen vom Platz zu stolpern. Die Mannschaft hatte großartig gespielt und nur der Erfolg war leider ausgeblieben.
Doch wenn wir weiter so spielen, dann werden wir auch zuhause unsere Punkte einfahren – da bin ich mir sicher.
Besonders dann, wenn nicht nur Asamoah mitspielt, sondern eben auch dann, wenn Takyi wieder dabei ist. Er dürfte die Abteilung offensives zentrales Mittelfeld auf eine Weise ausfüllen, die wir brauchen, damit unser bärenstarke Stürmer Ebbers auch wirklich zu seiner Funktion kommt – derzeit verteilt er mehr die Bälle für seine Kollegen, als daß er selbst an einem Abschluß arbeiten könnte.
Ich bin zuversichtlich, daß wir mit dieser Mannschaft noch einiges werden erreichen können. Es muß ja nicht gleich ein derart guter Platz sein wie die derzeitige Tabelle hergibt – aber gegen einen einstelligen Endplatz hätte ich auch nichts einzuwenden… Klassenerhalt ist und bleibt das Ziel, für das bis zum Schluß alles gegeben wird!