Ausblick: #FCSP auswärts bei der Eintracht in Frankfurt – und Fanthemen

Eigentlich könnte ich es heute sehr kurz halten – unser magische FCSP spielt sein erstes Auswärtsspiel gegen die Eintracht in Frankfurt, diesmal im Gegensatz zur Vorsaison eben in der zweiten Liga. Das Aufeinandertreffen hatten wir ja letztes Jahr eine Klasse höher zweimal. Die Niederlage in Hessen beim letzten Aufeinandertreffen – siehe http://kleinertod.wordpress.com/2011/03/21/frankfurt-2-fcsp-1-oder-liga-1-liga-2/, war eher der Fingerzeig, daß wir in dieser Saison da spielen, wo wir eben nun auch sind, als irgendetwas anderes. Nun haben wir durch den Abstieg den einen oder anderen starken Spieler verloren, zwei davon spielen nun auch noch bei der Eintracht, die sich auch sonst verstärkt hat, so daß ich diesen klaren Zweitligatitelfavorit dieser Saison eindeutig die Siegeschancen zusprechen möchte. Soweit zum Sportlichen. Spannend sind aber die Themen neben dem Platz und zwar das, was die Fans an sich angeht.

Damit will ich jetzt nicht auf die mehr als einmal unangenehm aufgefallenen Frankfurter Eintracht Fans zu sprechen kommen – beim letzten Heimspiel bei uns haben die Anhänger der SGE nur zu deutlich gezeigt, daß sie diesem Ruf gerecht werden können. Hinzu kommt, daß ich mit den Eintrachtfans aus Frankfurt alles andere als positive eigene Erinnerungen verknüpfe. Sprich, ich habe diesen Verein nicht gerade gern. Es gibt aber auch Schlimmeres, was wir in dieser Saison auch wieder erfahren werden müssen, die Zusammensetzung der Liga ist ja bekannt. Aber dazu wollte ich jetzt nichts weiter schreiben.

Komme ich also zu dem, was ich wirklich schreiben wollte und nun auch werde: die Bekämpfung der Aussetzer und Ausschreitungen durch die Fanszene seitens des DFB und anderer Institutionen und Personen. Wir selbst haben schon am vergangenen Spieltag erfahren, was es heißt, wenn ein ganzer Verein für einen einzigen Bechertreffer eines VIP-Besuchers bzw. Haupttribünenfans bestraft wird. Und auch die SGE hat eine solche Strafe bei ihrem anstehenden Heimspiel hinzunehmen, doch bei ihnen trifft es vor allem eben auch die gesamte Stehtribüne, von der aus der Platzsturm ausging. Als wäre die zahlenmäßige Beschränkung der Fans nicht schon Strafe genug, werden hier aufgrund einer groben Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Tribüne) Kollektivstrafen ausgesprochen durch das Verbot für jene Gruppe, sich Zugang zu diesem Spiel zu verschaffen, daß man über eine solche Strafe wirklich nachdenken muß. Nachgedacht hat bei uns die Gruppe von USP, wie man hier nachlesen kann: http://usp.stpaulifans.de/2011/07/ankundigung-zum-auswartsspiel-in-frankfurt/. USP wird also keinen Support wie gewohnt abliefern und auch keine Choreos in Frankfurt darbieten – aus Protest gegen die verallgemeindernde Sanktion, die hier von der DFL bzw. dem DFB ausgesprochen wurde. Mit guten Gründen, wie ich finde.

Allgemein werden die Rufe nach harten Sanktionen gegen Fußballfans immer lauter und absurder – wie dies in einem Nachbarland ausschaut, hatte ich ja bereits in meinem letzten Post angeführt. Gerade für die zweite Bundesliga dieser Saison rührt ja auch die Polizei arg die Hasstrommel und möchte möglichst weitreichende Strafen und Maßnahmen gegen den Fan bei irgendwelchen Anlässen verhängt sehen. Nun kann man natürlich der Meinung sein – und das bin ich auch – daß für ein erhebliches Danebenbenehmen oder gar eine Straftat die betreffende Person mit einer Strafe rechnen muß – wobei man über die Höhe im Einzelfall wir ihre Begründung noch diskutieren kann – wenn es aber dazu kommt, daß verstärkt Kollektivstrafen verhängt werden, dann wird nur deutlich, wohin die Reise geht bzw. was damit bezweckt wird: das Verdrängen der normalen Fußballfans aus den Stadien zugunsten der finanzkräftigen und nicht mit dem Verein verbundenen Event“fans“. Das kann und darf nicht passieren und hiergegen gilt es anzugehen.

Dabei ist es nicht etwa so, daß es nicht auch Gründe für eine Kritik an einigen Fangruppen gäbe – im Gegenteil, es gilt hier durchaus nach Wegen zu suchen, die Probleme zu erkennen und anzugehen, bei jedem Verein auf eine eigene Weise. Aber auch hier gilt es, nicht gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten – nur zu schnell werden Rufe laut bzw. lassen sich unqualifizierte Kommentare in Zeitungen und im Internet auffinden, wonach Ultra-Gruppen der Zugang zum Stadion streitig gemacht wird (mit Sicherheit in der Mehrzahl von reinen Fernsehzuschauern) oder für irgendein nicht nachvollziehbares Verhalten vehemente Strafen gefordert wird. Ein Beispiel ist hier das aktuelle Geschehen in München, wo diverse Fangruppen mit dem neuen Torwart Neuer ein großes Problem haben. Hier würde ich deren Vorgehensweise nicht gerade als sinnvoll bezeichnen und auch die geforderten Verhaltensregeln in Richtung des ehemaligen Schalker Ultra Neuer nicht wirklich als hilfreich für das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein ansehen – aber wenn von vielen Ausschlüsse der kritischen Fangruppen gefordert wird, dann hört für mich jedes Verständnis auf. Fans haben das Recht auf eine freie Meinungsäußerungen, dürfen kritisieren und gehören dafür nicht streng bestraft – lediglich selbst dafür kritisiert, bzw. sie müssen mit einer Kritik auch leben. Weitergehend dazu möchte ich den nachfolgenden Text empfehlen: http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=5788.

Was für mich deutlich wird: diese Saison steht unter dem besonderen Stern des Umgangs mit den Fans – und zwar insbesondere durch die negative Besetzung durch Presse, DFB/DFL und Polizei. Hier gilt es gegenzusteuern und auch deutlich zu machen, daß auch gegenüber Fans Rechtstaatlichkeit zu wahren ist, Einzelfälle nicht zu Kollektivstrafen führen dürfen und bei Sanktionen stets auch die Verhältnismäßigkeit zu wahren ist. Und daß nicht allein Sicherheitsgedanken und Kommerzialisierung im Vordergrund stehen dürfen, sondern eben der Fußball – wozu heutzutage neben den Fans die anderen genannten Punkte dazugehören, nicht aber an alleiniger bzw, herausragender Stelle. Ja, ich will ein Spiel ohne gewalttätige Zwischenfälle erleben, durchaus auch mit maßvollem Kommerz, aber eben auch mit emotionalen Fußballfans und das Spiel als solches. In diesem Sinne hoffe ich auf ein schönes Spiel in Frankfurt und mehr noch auf eine erolgreiche Saison – nicht allein für unseren FCSP, sondern für den Fußball und seine Fans.