Früher war mehr Sommerpause – vom Saisonfinale bis zum Neustart, wenig Zeit für den #FCSP

Die – wegen der unerträglichen Winter-WM – verkürzte Sommerpause macht es für eine Mannschaft im Umbruch nicht einfacher. Und genau das Problem hat der FCSP in diesen Tagen. Nach den vielen Verabschiedungen im letzten Heimspiel der Saison 2021/2022 kamen noch weitere nicht verlängerte Verträge sowie zusätzliche Abgänge in der Transferperiode hinzu. Erwartungsgemäß haben uns die wichtigsten Stützen der zumindest zur Hälfte jeweils erfolgreichen zwei Spielzeiten verlassen, allen voran Burgstaller und Kyereh. Spieler, die nicht einfach eins zu eins zu ersetzen sind und für die wir nur mit Glück Nachfolger finden werden bzw. gefunden haben, die in diese Fußstapfen erst noch hineinwachsen müssen. All das braucht Zeit, also eben jenes kostbare Gut, von dem es in dieser Sommerpause noch weniger als sonst gibt.

Verlassen haben uns neben den schon erwähnten Guido Burgstaller und Daniel-Kofi Kyereh außerdem James Lawrence, Sebastian Ohlson, Rico Benatelli, Simon Makienok, Christopher Buchtmann, Philip Ziereis, Marvin Senger, Finn Ole Becker, Christian Viet und Maximilian Dittgen. 12 Spieler, die wir, bis auf wenige Ausnahmen, häufig in der Startelf wiedergefunden hatten. Macht’s gut und Danke für all das, was ihr jeweils für den FCSP geleistet habt!

Neu hinzugekommen sind bis hierhin David Nemeth, Manolis Saliakis, Connor Metcalfe, Carlo Boukhalfa, Nathanael Kukanda und Niklas Jessen aus der eigenen Jugend sowie Johannes Eggestein und David Otto. Also nur acht Neuzugänge für zwölf Abgänge. Natürlich herzlich willkommen am Millerntor für alle Neuen –

wie auch für die Spieler, die womöglich noch kommen werden. Bedarf ist definitiv auf einigen Positionen immer noch vorhanden.

Im Tor sind wir weiterhin gut aufgestellt, Vasilj und Smarsch werden sich erneut um die Position Nummer 1 im Tor im positiven Sinne streiten und dahinter haben wir eine klare Nummer 3 Ahlers. Also Kontinuität hier.

In der Abwehr sieht es etwas komplizierter aus. Rechts sind mit dem viel versprechendem Saliakas sowie den altbewährten Zander und Wieckhoff drei Stützen vorhanden, links konnten wir zum Glück Paqarada halten und auch Ritzka kann diese Position gut ausfüllen, so daß die Außenverteidigung mindestens die Qualität der letzten Spielzeit haben wird.

Spannend ist die Innenverteidigung, wo wir nicht nur viele Abgänge, sondern zudem auch aktuell Verletzungssorgen nebst einer Sperre für den ersten Spieltag haben. Trotzdem sind mit dem teuersten Transfer aller Zeiten, David Nemeth, der im Test bis zu seiner Verletzung ausgezeichnete Ansätze zeigen konnte, sowie Medic, Beifus und Dzwigala drei altbewährte Kräfte im Kader – und dazu noch der Langzeitverletzte Avevor, aber nach der langen Ausfallzeit dürfte es fahrlässig sein, ihn mitzuzählen.

Einsatzbereit davon ist im ersten Heimspiel lediglich Medic, aber auch Ritzka könnte ja in der IV eingesetzt werden, dennoch keine Breite im Kader, die wir hier gerne hätten. In Sachen Qualität könnte es angesichts des starken Neuzugangs hier sogar zu einer Verbesserung gekommen sein, hoffen wir das Beste und gucken außerdem, ob es noch zu einem weiteren Neuzugang kommen wird.

Wie in der IV gab es auch im Mittelfeld starke Veränderungen. Smith und Aremu sind defensiv nach wie vor dabei, neu ist Metcalfe dazu gekommen, nominell einer mehr als letzte Spielzeit.

Zentral haben wir mit Irvine und Hartel zwei absolute Startelf-Kandidaten behalten, dazu kommt mit Boukhalfa nur ein Neuer für drei Abgänge – aber da Benatelli eh eher defensiv einzuordnen war, sind wir hier schwer einzuschätzen in Sachen Qualitätsänderung. Und dann ist da ja Niklas Jessen aus der eigenen Jugend, der aber wohl eher noch bei der U23 eingesetzt werden dürfte.

Das offensive Mittelfeld stellt das größte Problem aktuell dar, denn nur der Kyereh „Ersatz“ der letzten Spielzeit, Daschner, ist noch dabei – und wir wir diese für unser Spiel so wichtige Position besetzen wollen, ist aktuell nicht mal entfernt abzusehen. Daß wir hier Abstriche machen müssen, war von Anfang an klar, so einen herausragenden Spieler wie Kyereh haben wir hier lange nicht gesehen und das wird vermutlich auch länger so bleiben. Aber eine Verstärkung dürften wir da vorne defintiv noch brauchen, gerne eine mit dem Potential, irgendwie die dortige Rolle angemessen auszufüllen.

Ganz viel Potential haben wir im Sturm, um es einmal positiv auszudrücken. Der Torgarant der letzten Jahre, Burgstaller, ist nach eigenen Wunsch gegangen und wie wir diese Lücke füllen wollen, ist nur mit viel Phanasie aktuell darstellbar.

Zählen wir Kukanda hier mit, so haben wir von der Anzahl her die gleiche Stürmerzahl auf dem Rasen. Hier ist wirklich jede Entwicklung vorstellbar. Nur eben im Sinne eines eine unbestimmte Weile dauernden Prozesses und nicht eines sofortigen Einschlagens der neuen Kräfte. Was zwar auch nicht völlig auszuschließen ist, angesichts der Torquoten der letzten Zeit aber eher unwahrscheinlich sein dürfte.

Natürlich können wir darauf hoffen, daß im Laufe der Saison dieser Teil des Kaders so performen wird, wie wir uns das wünschen. Und unser Sportchef Bornemann hat in der Vergangenheit nun wirklich ein gutes Händchen bewiesen, vertrauen wir ihm also auch hier. Aber es wäre nicht überraschend, wenn zum Ende der Transferperiode noch ein Kracher hier kommen würde – zumindest ist fanseitig der Wunsch vorhanden.

Letztlich sind es die drei Baustellen IV, offensives Mittelfeld und Sturm, die eine Einschätzung der Stärke dieser Mannschaft so schwierig macht. Ein nahtlosers Anknüpfen an die starke letzte Spielzeit läßt sich so aber nicht vernünftig darstellen bzw. es sind zu viele Variablen, um darauf hoffen zu können.

Wahrscheinlicher ist es, daß wir am Anfang stärker mit dem Kaderumbruch zu kämpfen haben als viele andere Vereine und uns eher unten in der Tabelle wiederfinden. Mit der Zeit kann dieser Kader aber durchaus gut funktionieren, ein schlechter Start sollte uns also nicht nervös machen.

Sommerpause heißt ja traditionell auch immer Millerntor Gallery.

Und endlich war es auch wieder soweit.

Corona ist zwar nicht vorbei, aber mit Maske ist doch vieles wieder möglich.

Leider nur ein einziges Wochenende…

Aber viel Kunst bleibt bestehen.

Für eine Saison zumindest.

Eine Bereicherung für alle im Stadion.

Und manches Werk läßt sich ja auch erstehen, die Künstler*innen unterstützend.

Wie eben auch Viva Con Agua.

Geht übrigens auch spielerisch: https://www.wettenfuerwasser.de/

Oder per Becherspende. Was angesichts der gestiegenen Preise in dieser Spielzeit sicher nicht einfacher werden wird… Aber es geht an die Richtigen.

Und die Richtigen, die werden wir auch bald wiedersehen können. Die ganzen Fans rund ums Millerntor. Freuen wir uns einfach darauf, daß es bald wieder losgeht. Und geben wieder alles, um den FCSP zu unterstützen. FORZA!

Ebenfalls Gedanken zum Kader, gewohnt ausführlich, nun auch bei https://millernton.de/2022/07/06/zwischen-potenzial-und-sicherheit/