Planungssicherheit – #FCSP Auswärtsniederlage in Lautern

Manchmal ist die Statistik doch sehr aussagekräftig – die mindestens 2 Tore Unterschied-Niederlage kam dann auch zustande. Ein 2-0 für Kaiserslautern macht nahezu alle Hoffnungen endgültig zunichte, so noch welche bestanden haben. Der Abstieg ist damit eigentlich nicht mehr abzuwenden. Und doch – rechnerisch ist aber immer noch etwas machbar, jedenfalls bei zwei Siegen in den letzten beiden Spielen und Niederlagen der Konkurrenz. Aber daheim die Bayern schlagen, die um einen CL-Platz kämpfen und jeden Punkt brauchen sowie auswärts die Mainzer, die ebenso auf Punkte für einen EL-Platz angewiesen sind UND dazu ein Einbrechen der Konkurrenz, gerade bei einer solch beeindruckenden Serie, wie es Borussia Mönchengladbach zuletzt gezeigt hat, das ist mehr als unwahrscheinlich. Das Thema ist durch. Planungssicherheit herrscht. Wir spielen nächstes Jahr zweitklassig. Ist ja auch nicht weiter schlimm. Noch zwei Bonusspiele, diesmal ohne Chance auf mehr, und dann sind wir wieder in der Liga, die wir so gut kennen.

Ist ja auch nicht wirklich dramatisch, daß wir die Klasse nicht halten. Und eigentlich ist die Jahr100-Saison wirklich gut für uns gelaufen. Nicht perfekt, klar, aber die „sechs sicheren Punkte“, die der Vorstadtverein gegen uns einplanen wollte, sind nur nichts für die geworden, nur einen haben sie mit Glück gegen uns geholt und wir haben (ebenso glücklich, aber eben mit Einsatz) den Titel des Derbysiegers geholt. Und den Stadtmeistertitel werden uns die Vorstädter jetzt so schnell nicht entreißen können, es sei denn, wir treffen uns bald wieder in einer Liga, ob nun in der 1. oder der 2. – beides ist schließlich möglich. Gerade weil letzteres der Vorstadtverein sich einfach nicht vorstellen kann und es sie vielleicht gerade darum irgendwann mal erwischt. Wie auch immer, an diese Saison können wir uns gerne und lange zurückerinnern, die fehlgeschlagene Mission Klassenerhalt vergessen wir sicher schnell.

Auf dem Betze dabei war ich ja wieder einmal nicht, sondern habe mir die Partie nur in einer Kneipe angesehen. Wir spielten ja eigentlich mal wieder gut mit, aber zweimal zuviel schlief ausgerechnet einer meiner absoluten Lieblinge, sonst ja eher Mister Zuverlässig, und so stand es dann letzten Endes 2-0 für die Lauterer, obwohl wir ja auch etliche Chancen hatten. Doch ein ausgezeichneter Heimtorwart, der durch ausgezeichnetes Stellungsspiel, wie in den Wiederholungen erkennbar war, die scheinbar schlecht geschossenenen Abschlüsse, die in Wirklichkeit das nicht waren, diese Großchancen einfach an sich verpuffen ließ. Und ein Ebbers, der wohl vollkommen vergessen hat, wie man einen Ball ins Tor versenkt, konnte uns am Ende auch nicht mehr weiterhelfen. Für mich war ein wenig unverständlich, daß Stani einen Gunesch, eben jenen Vorgenannten, der einen so schlechten Tag hatte, so lange auf dem Felde ließ – allerdings war er nach vorne gar nicht mal so schlecht, weitaus besser nämlich als nach hinten, beides sehr ungewöhnlich für ihn und letzten Endes zählbar nur in negativer Hinsicht. Ein Aufbäumen war von uns leider nicht zu spüren. Aber eben auch kein Einbrechen, was in einem Schützenfest hätte enden können. Warum im Forum jetzt so viele auf Ralle einschlagen, als hätte er noch nie im Leben einen Ball getroffen, verstehe ich bei seinen tollen Leistungen für unseren Verein ebensowenig, wie die schlechte Kritik für Bene, der bei beiden Treffern nichts machen konnte und der an diesem Tag keinerlei Fehler beging, sich aber auch nicht über Gebühr auszeichnen konnte. Die Tore muß man Gunesch ankreiden, die Niederlage der ganzen Mannschaft, aber man sollte auch nicht vergessen, daß ein schlechtes Spiel nicht eine ganze Saison darstellt und ein YNWA bei solcher Kritik von den Extremkritikern nicht mehr kommen sollte. Sehr schön dazu auch wieder http://blog.uebersteiger.de/?p=363.

Was war sonst noch? Nun, die FLORA BLEIBT – Demonstration http://florableibt.blogsport.de/2011/04/24/auftakt-der-demonstration-am-30-4-auf-16-uhr-vor-der-roten-flora-verlegt/ verbunden mit den von den Sensationsmedien sehnsüchtig herbeigeschriebenen Maikrawallen und der zeitgleich stattfindende Nachverkauf vom FCSP-Fanshop, zu dem es mich mal gezogen hat und weswegen ich einige Bilder in meinen heutigen Blogbeitrag stelle. Nachdem das Millerntor ja auch in den absurden Hochsicherheitsbereich der Polizei eingebunden wurde, siehe http://kleinertod.wordpress.com/2011/04/28/ausblick-nach-der-allerletzten-chance-auswarts-auf-dem-betze-fcsp/, mußte man mit einem jederzeitigen Vorgehen der Polizei hier rechnen. Bei meinem Kurzbesuch habe ich dergleichen nicht beobachten können, aber aus anderen Quellen kann man entnehmen, daß es insbesondere jene traf, die vom Äußeren her mit ihrem Migrationshintergrund (siehe dazu ausführlich http://metalust.wordpress.com/2011/05/01/racial-profiling/) der Polizei offensichtlich nicht gefiel. http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-stadt-als-beute/. Während die Boulevardpresse die Krawalle schon vorher geschrieben und brav veröffentlicht, sind andere da etwas objektiver, beispielsweise heißt es bei SpOn „Sehr zum Unmut vieler Schaulustiger bleibt es dann an diesem Abend im Schanzenviertel weitgehend ruhig.“ (Quelle und mehr dazu: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,759964,00.html. Krawalltouristen? Krawallmedien. Und ein staatliches Vorgehen, das zeigt, wie gerne manche sich wohl einen totalitären Polizeistaat herbeisehnen (solange es eben „die Anderen“ trifft). Abartig.

Beim Nachtverkauf vom FCSP-Fanshop war ich dann ja auch, wenn auch nur sehr kurz. Die beiden Teile, die ich interessant fand, gab es nicht mehr in meiner Größe, lange bevor ihre reduzierte Zeit gekommen war, so daß ich dann bald wieder davonzog. Alles in allem einfach ein schöner Spaziergang in einem St. Pauli in einem (alles andere als schönen) polizeilichem Ausnahmezustand. Aber das ist ja auch irgendwie das Schöne bei St. Pauli – langweilig und so durchschnittlich wie woanders wird es nie.

P.S.: Gratulation an den BVB zum Meistertitel, nebenbei bemerkt. Soviel Zeit sollte auch noch sein.