Wichtige Punkte gegen Sandhausen eingefahren – der #FCSP auf dem Weg aus dem Tabellenkeller?

Ja, das war ein typisches „Sechs-Punkte-Spiel“. Nicht vom Ergebnis her, denn solche verlieren wir ja gerne mal, traditionell betrachtet, gefühlt sowieso, aber die Ausgangslage war eindeutig – und um so schöner fühlt es sich an, daß wir uns alle Punkte sichern konnten. Was auch bei einem Sechs-Punkte-Spiel bedeutet, daß es nur drei davon gab – aber eben für Sandhausen keinen einzigen. Dieses 2-1 gegen Sandhausen war nicht nur wichtig, es fühlte sich insgesamt auch sehr gut an, denn wir haben diese spielerisch gekonnt und verdient ergattern können.

Nach den ersten 12 Spielen hatten wir lediglich 8 Punkte sammeln können, was einen Schnitt von 0,67 Punkten pro Partie machte – in einer ganzen Saison wären das magere 23 Punkte geworden am Ende und reichlich sicher einen direkten Abstieg, siehe https://www.kicker.de/2-bundesliga/tabelle/2020-21/13. Aus den folgenden 8 Spielen haben wir 14 Punkte ergattern können, also einen Punkteschnitt dabei von 1,75 erreicht, siehe https://www.kicker.de/2-bundesliga/tabelle/2020-21/20 – was in einer ganzen Saison 60 Punkte und damit Aufstiegskandidat bedeuten würde.

Insgesamt gesehen haben wir einen 1,1 Punkteschnitt und liegen so auf Kurs 37 Punkte, sind also immer noch nicht im sicheren grünen Bereich. Dennoch, so, wie wir aktuell aufspielen und punkten, sehe ich uns auf gutem Weg aus dem Tabellenkeller hin zu einem mehr oder weniger gesicherten Mittelfeldplatz – aber wir wissen ja auch,daß im Sport nichts sicher ist, zu viele Unvorhersagbarkeiten können passieren. Sammeln wir also weiter Punkt um Punkt, am liebsten dreifach und am liebsten gegen Vereine, die unter uns stehen oder dicht vor uns in der Tabelle. Aktuell stehen wir nun auf dem 14. Rang mit 4 Punkten (und 11 Toren) Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsrang, auf dem nun Sandhausen steht. Was nur wieder zeigt, wie immens wichtig diese Partie war.

Die Startelf erinnerte an das letzte Spiel, welches wir ja auch gewonnen hatten, weswegen sich ein größtmögliches Beibehalten der Personalien auch irgendwo anbot. Lediglich der wiedergenese Ohlson kam für Zander. Rückblickend betrachtet vielleicht nicht die beste Entscheidung bei diesem Gegner, denn wenn Ohlson in der Defensive auch extrem stark ist und hier Zander trotz guter Leistung ihm nicht ganz das Wasser reichen kann, so sind die Vorwärtsaktionen von Zander schon sehr ansehnlich und viele seiner Flanken erreichen unsere Stürmer, was bei Ohlson so eben nicht der Fall ist. Und gerade bei so effektiv verteidigenden Gästen wäre ein paßsicherer Außenverteidiger womöglich effektiver gewesen.

Andererseits war Schulle aus verständlichen Gründen auch darauf aus, die Defensive besser zu gestalten, denn da haben wir ja leider deutlichen Verbesserungsbedarf. Angesichts der starken Offensive trotzdem ein Problem, mit welchen es sich so lange gut leben läßt, solange vorn mindestens ein Treffer mehr erzielt wird. Hier erklären sich auch die Einsätze von Smith, der mit starkem Defensivspiel zu gefallen wußte, und die erst sehr späte Einwechslung von Reginiussen, der dort sichtlich noch seine Anpassungszeit benötigt, aber für die nähere Zukunft eine spannende Alternative zu sein scheint.

Sandhausen hatte mit einem destruktiven Spiel, starkem Anblaufen in der Mitte und konsequentes Besetzen der Außenbahnen unser Spiel in der Anfangszeit nahezu neutralisiert, lediglich Fernschüße schienen etwas Aussicht auf Erfolg zu haben, da beim Versuch, sich ganz nach vorne durchzuspielen, der Ball irgendwann doch verloren ging. Überraschenderweise lief unsere Spielidee nach dem Wechsel weitaus besser, ohne daß eine Veränderung bei den Spielern auf dem Platz noch der angewandten Taktik zu bemerken war – zumindest für mich nicht. Ob nun die Bälle konzentrierter gespielt wurden oder Sandhausen langsam müde gespielt wurde, vermag ich nur als mögliche Erklärung anzubringen, sichtbar war der Unterschied zur ersten Hälfte in jedem Fall.

Aber es dauerte bis zu den wilden sieben Minuten, in denen wir doppelt trafen und am Ende leider wieder einen Gegentreffer hinnehmen mußten. Letztlich blieb es aber bei diesem Torverhältnis, so daß wir den Heimsieg verdient eintüten konnten. Besonders auch wegen des herausragenden Zalazars und der Tore von Burgstaller und Kyereh, die uns als Trio einfach auf ein anderes level heben. Das ganze Spiel habe ich natürlich wieder live vertwittert, den thread gibt es hier zum Nachlesen: https://threader.app/thread/1357731407909556226.

In einer Woche geht es weiter, auswärts in Nürnberg. Kein leichtes Pflaster für uns, zudem werden wir dort auf Mats treffen, der uns das Spiel sicherlich noch schwerer machen wird, aber da Nürnberg lediglich einen Punkt und einen Treffer besser als wir dasteht, wäre ein weiterer Erfolg natürlich wieder extrem wichtig. Und so, wie wir aktuell aufspielen, da ist einfach alles möglich. Auf St. Pauli!

Mehr zum Spiel:
https://millernton.de/2021/02/06/fc-st-pauli-sv-sandhausen-21-entdeck-the-dreck/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2021/02/06/matchday-20-fc-sankt-pauli-vs-sv-sandhausen-2-1/