Alles eine Frage des Klimas – Derbymüder #FCSP Punkt in Osnabrück

Irgendwie hätten wir ja alle ein paar Wochen nach dem Derbysieg gebraucht, bevor wir wieder in den Ligaalltag eintauchen, aber leider hat der Spielplan weder auf die Fans noch auf die Mannschaft hier Rücksicht genommen und noch mitten in die Realisierungsphase – wir haben es wirklich geschafft! – kam schon der Anpfiff zur Auswärtspartie in Osnabrück. Alles andere als eine leichte Aufgabe, vor allem natürlich für die Spieler, die sowohl in den Knochen als eben auch in den Köpfen noch den Derbysieg hatten. So schnell wieder in die Spur zu finden ist wahrlich nicht gerade einfach und so sah es auch für eine Weile gar nicht gut aus, was da auf dem Rasen abging, so aus braunweißer Sicht gesehen – doch zum Ende hin ging es ja den Umständen entsprechend noch gut aus. Nach einem guten Ausgang ist es in Sachen Klimakrise leider noch ein weiter Weg, positiv formuliert, weswegen ja seit längerem Fridays For Future auf die Straße geht. Am Freitag vor dem Spiel war ja die weltweite große Aktionsdemo, auch in Hamburg. Die Frage geht uns halt alle überall an.

Auf den Derbysieg anstoßen – AUF ST. PAULI! – war in der Woche fast schon alltägliche Übung, da kam das nächste Wochenende wirklich nicht nur wegen des Derbytermins am Montag viel zu schnell. Weil die FFF-Demo bzw. der Klimastreik am Freitag mittag angesetzt war, fiel dieser Arbeitstag zum größten Teil auch noch weg, was den gefühlten Abstand zwischen den Spielen noch weiter verkürzte. Schräge Zeit.

Aber höchste Zeit, daß etwas geschieht, solange es überhaupt noch möglich ist – und damit meine ich natürlich die zu ergreifenden Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise, siehe aktuell https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sonderbericht-des-weltklimarats-land-unter-a-1288496.html den Bericht des Weltklimarates, angesichts dieser Aussagen die geplanten Maßnähmchen der Regierung wie blanker Hohn wirken.

Zwischen 70.000 (Polizeiangabe) und 100.000 Menschen strömten in Hamburg an den Jungfernstieg und rundherum, es war viel zu wenig Platz am Treffpunkt, es wurde allerdings nicht einmal mit einem Drittel der Teilnehmenden gerechnet.

Insgesamt war es nicht nur „der größte Klimastreik der Geschichte“ – https://fridaysforfuture.de/ruckblick-allefuersklima1/ – es war vor allem eine deutliche Aussage der Weltbevölkerung, allein in Deutschland mit 1,4 Millionen Protestierenden.

Wie viele es in den 150 Ländern sind bzw. waren weiß ich zwar grad nicht, es war in jedem Fall ein statement sonder Gleichen – siehe https://globalclimatestrike.net/.

Es hat wohl tatsächlich erst eine Ikone gebraucht, daß diese Krise mit Protesten und Aktionen begegnet werden konnte – und was für eine, https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/greta-thunberg-beim-klimagipfel-in-new-york-wie-koennt-ihr-es-wagen-a-1288231.html verdient die höchste Achtung und es wäre so wichtig, wenn dem Taten folgen würden.

Taten benötigt es auch in der Liga, wenn nach dem Derbysieg noch etwas anderes erreicht werden soll – wir stehen ja mittlerweile im Mittelfeld, aber das ist natürlich alles andere als gesichert. Nach dem 7. Spieltag haben wir jetzt 9 Punkte ergattert, was über die Saison hochgerechnet zwar zum Klassenerhalt langen würde, aber zum einen müßten wir diesen Schnitt auch in Zukunft erreichen und dann wäre es eben auch nicht mehr als dies.

Für uns spricht natürlich, daß wir diverse langfristige Ausfälle so langsam, nach und nach, zurück bekommen werden. Vor allem Henk wird hier ein wichtiger Bestandteil – hoffentlich, nach der langen Pause – wieder werden können, denn auch wenn Diamantakos einen enormen Lauf hat, so benötigen wir definitiv einen zweiten Stürmer der Extraklasse, nicht nur für den Fall eines Ausfalles, wie es zumindest gegen Sandhausen bei Dimi zu befürchten sein wird. Wenn wir wieder mehr Klasse zurückbekommen, dann wird das ein Luxusproblem im Kader werden.

Wann genau das sein wird, das steht natürlich noch nicht fest und wird voller Spannung verfolgt werden, aber mit den Rückkehren steigen natürlich auch die Frustrierten, die nicht zum Einsatz kommen können. In der Winterpause ist sicherlich mit einigen Abgängen zu rechnen.

Unsere Marktwerte – siehe https://www.transfermarkt.de/fc-st-pauli/startseite/verein/35 – sind ja insgesamt weiter gestiegen, was bei einem Spieler wie Conteh natürlich nicht verwunderlich ist, der hat die Aufwertung mehr als verdient. Wenn dann alle davon auch noch fit sein würden, wird die Kaderauswahl wahrlich hochwertig sein. Aber was Luhukay auf den Platz stellt, das weiß ja nicht nur gegen die Vorstadt zu überzeugen. Auch in Osnabrück wurde, bei aller erkennbarer Müdigkeit, gut und mit Moral dagegengehalten. Die Mannschaft hat Charakter. Und das wissen wir zu schätzen!

Wie übrigens auch gutes Essen, mit dem jede einzelne Person ja auch etwas gegen die Klimakrise unternehmen kann, siehe https://www.deutschlandfunk.de/klima-serie-der-eigene-beitrag-veganes-leben-als-co2.697.de.html?dram:article_id=456541.

Da weder ich noch sonst eine der üblichen Verdächtigen vor Ort in Osnabrück waren, habe ich natürlich hier auch nur diese Bilder zu bieten, aber dafür war es ja auch in Hamburg ein schönes Wochenende.

Und auf St. Pauli kann Fan ja überall trinken…

Daß nicht alle in Feierlaune in diesen Tagen sind, hat andere Gründe – wie beispielsweise der Abgang vom Behindertenbeauftragten, siehe https://www.fcstpauli.com/news/abschied-von-joern-weidlich-als-behindertenfanbeauftragter/ bzw. https://theworldnews.net/de-news/fans-kampfen-um-ihn-das-theater-um-den-engel-von-st-pauli. Nun mag mensch darüber streiten, ob die Ansiedlung des Beauftragten beim Fanladen der richtige Schritt ist, wenn aber nun Karten für die Spiele über das Kartencenter bezogen werden sollen und der gewohnte Ansprechparter wegfällt, so werden Barrieren aufgebaut und nicht abgebaut. Hier ist ja offensichtlich noch nicht alles so, wie es sein sollte. Siehe auch https://www.magischerfc.de/2019/09/schwieriges-thema/ dazu. Hoffen wir, daß hier der richtige Weg gefunden wird.

Insgesamt ist aber die Aussicht aus Fansicht positiv. Bei dem Derbysieg eigentlich klar.

Fakt ist, daß wir mit dem 1-1 in Osnabrück gut leben können angesichts der ganzen Umstände. Inwieweit wir im nächsten Heimspiel wieder voll im Saft stehen werden, wird auch von Dimi abhängen, auf den zu verzichten es bei seiner Form derzeit wohl sehr schwer machen würde. Für Henk wäre es zu früh, Miyaichi hat mit Dimis Vorarbeit zwar auch ein tolles Tor in diesem Auswärtsspiel erzielt, aber ob Tashchy, der im letzten Drittel für Dimi kam, diesen ersetzen kann, diese Bewertung ist er, gelinde gesagt, noch schuldig geblieben – es war allerdings im ersten Spiel nach dem Derby nicht wirklich ein aussagekräftiger Kick. Warten wird dies ab.

Zeitgleich zum Sandhausenspiel wollen übrigens Nazis in Hamburg laufen – siehe https://twitter.com/Antifa309/status/1176901362166222853 – Zeit, nach den Rechten zu sehen. Prioritäten setzen.

Mehr zum Spiel:
https://www.magischerfc.de/2019/09/goetterdaemmerung-in-osnabrueck/
http://millernton.de/2019/09/23/wir-haben-doch-alle-gar-keine-ahnung/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2019/09/24/matchday-07-vfl-osnabruck-vs-fc-sankt-pauli-1-1/