Anti-Rassismus Demo und #FCSP verliert in Dresden

Der FCSP fährt nach Dresden – und kommt mit leeren Händen zurück. Also alles wie immer. Nichts mit den einen Punkt mindestens, den wir benötigt hätten. Und nicht nur das Ergebnis, auch das Zustandekommen erinnerte an das Hinspiel: http://kleinertod.wordpress.com/2012/10/29/denkt-an-schweden-fcsp-dreht-daheim-die-partie-gegen-dresden-und-nebelschwaden/. Aus 0-2 macht auch hier wieder der Gastgeber das 3-2. Nur leider diesmal nicht mit dem guten Ende für uns. Das 6-Punkte-Spiel verloren. Während sich manche schon dem Frust ergaben, nutzte ich die Gelegenheit, die sich mir als Daheimgebliebener bot, und ging bei strahlender Sonne spazieren. Es gab ja auch noch einen lohnenden Anlaß an diesem schönen Frühlingstag und zwar die bundesweite Anti-Rassismus-Demo, die in Hamburg zur zweiten Hälfte der Begegnung am Hauptbahnhof startete und die glücklicherweise immer noch am Laufen war.

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Gegen Rassismus und Ausgrenzung auf die Straße zu gehen ist angesichts des Alltagsrassismus und der menschenfeindlichen Abschiebepraxis ein nötiger Akt, auch als Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen, die auch auf dieser Demo mitgelaufen waren. Da ich es nicht pünktlich zum Demo-Anfangspunkt schaffen konnte, lief ich die Demonstrationsroute, siehe dazu http://hamburggegenrassismus.blogsport.de/2013/04/04/infos-zur-demonstration/, einfach rückwärts von der Feldstraße ausgehend ab und stieß, diverse Team Sicherheits-Kräfte passierend, in der Mönckebergstraße auf den Demo-Zug.

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Menschen müssen hierzulande auch wie Menschen behandelt werden – dazu gehört die Abschaffung der Residenzpflicht, ein Ende mit dem Einsperren der Geflüchteten in gefängisähnliche Lager und ein Angehen gegen den alltäglichen Rassismus in unserem Land. Kein Mensch ist illegal.

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Daß in Hamburg die SPD, nach dem Schill-Schock bekanntlich weit nach rechts gerückt, eine noch härtere Gangart als die CDU hinlegt, siehe http://www.taz.de/Hamburgs-Fluechtlingspolitik/!113646/, macht nur noch deutlicher, daß dieser Umgang mit Menschen nicht zu akzeptieren ist. Insbesondere Abschiebungen sind keine Lösung und immer schlimme Eingriffe in andere Leben.

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Die Mischung aus einem immer dichteren Netz der Abschottung der EU nach außen und der Abschiebung von so viel wie möglich Menschen führt immer wieder zu Todesfällen. Die Asylpolitik der EU und von Deutschland kostet Menschenleben, wie hier nachzulesen ist: http://www.jungewelt.de/2013/02-11/020.php.

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Etwa 3500 Demonstrationsteilnehmer, so meine Schätzung, von über 3000 spricht der Veranstalter, siehe http://hamburggegenrassismus.blogsport.de/2013/04/06/vielen-dank/, liefen in diesem friedlichen Protestmarsch durch Hamburg und erreichten damit an diesem Samstag auch viele Flanierende in der Innenstadt.

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Bei Vorüberlaufen an dem Gängeviertel kam es zu einem schönen, laut-buntem Intermezzo mit den von dort aus mitdemonstrierenden Menschen.

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Solidarische Raketen wurden gestartet und ergaben zusammen mit Papierschnippseln ein schönes Bild ab.

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Glücklicherweise hatte Team Sicherheit an diesem Tag sich entspannt zurückgehalten und die Demo konnte unbehelligt und friedlich weiterlaufen. Die zweite Kundgebung hinter den Gerichtsgebäuden war für mich dann auch der Schlußpunkt an diesem Tag und ich zog mich wieder zurück – weitaus besser gelaunt nach dem schönen Spaziergang als noch direkt nach Abpfiff des Spiels in Dresden…

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Sicherlich sind wir jetzt wieder mitten im Abstiegskampf angekommen. Und das Restprogramm hat es auch in sich – aber das geht unseren Konkurrenten da unten ja auch nicht anders. Spielerisch war das ein ansehnlicher Kick, unterhaltsam und mit schönen Momenten auch für uns. Damit meine ich nicht nur die beiden Tore oder die gelungenen Rettungsaktionen von Tschauner, die schon früh Schlimmeres verhinderten, sondern allgemein das Auftreten an diesem Tag – zumindest bis zum 0-2. Warum wir bei einer Führung oder auch nach einem Ausgleich so häufig schwächer werden und die anderen Mannschaften einladen, zurückzukommen oder gar das Spiel zu gewinnen, das erschließt sich mir einfach nicht. Auch nicht, woran genau das liegt. Bis dahin war es ja wirklich ein überzeugender Auftritt und insbesondere die guten Leistungen von Kalla und Gyau haben mich an diesem Tag sehr erfreut. Wie dann aber das Spiel diese Entwicklung nehmen konnte, das gilt es wohl mal wieder aufzuarbeiten. Zum Verzweifeln ist und bleibt es aber viel zu früh. Abgestiegen sind wir noch lange nicht – nur eben wieder dabei im Kampf um den Klassenerhalt. Beim FCSP wird es halt nie langweilig. Weiterkämpfen, alles geben!

Mehr über dieses Spiel:
http://www.flickr.com/photos/auxarmes/sets/72157633187473934/
http://www.breitseite-stpauli.de/12-13-28.htm
http://centuria-braunweiss.de/neuigkeiten/151-28-spieltag-dynamo-dresden-gegen-fc-st-pauli
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=7006
http://metalust.wordpress.com/2013/04/09/zwischen-dresden-und-1860-kurz-was-zu-michael-frontzeck/
http://yorkshirestpauli.com/2013/04/08/its-in-our-hands/
http://spmblock.kulando.de/post/2013/04/09/the-better-part-of-valour-is-discretion.
http://fcumad.tumblr.com/post/47697916167/sg-dynamo-dresden-3-v-2-fc-sankt-pauli
http://www.gegengeraden-gerd.de/fc-st-pauli/schlafes-brueder/

Nachtrag zum Auswärtsspiel gegen Union Berlin zu den Vorfällen rund um die Fans von Partizan Minsk: http://sanktpaulimafia.blogsport.de/2013/04/09/428/.

Und noch eine Ankündigung für Donnerstag vor dem Heimspiel gegen 1860, eine Veranstaltung zur Green Brigade und Repression in Schottland: http://basch-fanzine.de/veranstaltung-zur-green-brigade-und-repression-in-schottland/. Hin da.