Seit nunmehr sechs Pflichtspielen ungeschlagen hält die mit dem Heimspiel gegen Kiel begonnene Serie auch in Nürnberg weiter an – was uns vor dem Montagsspiel auf den sechsten Platz der Tabelle hochbringt. Wie eng die Tabelle zusammen ist, läßt sich daran erkennen, daß der aktuell Dreizehnte mit einem Sieg am Montag uns auf den siebten Platz verdrängen könnte, was zur Folge hätte, daß wir zwei Punkte vom möglichen Aufstiegsplatz entfernt wären. Dies zeigt aber nur, wie schnell sich die Tabelle mit jedem Spieltag ändern kann und nicht, daß wir nun in sicheren Gefilden oder gar auf einmal mit im Aufstiegskampf wären. Laßt uns also weiter an der Miniserie arbeiten und nicht irgendwelchen Träumen nachhängen, außer der von einem weiteren Derbiesieg in der Rückrunde…
Dem Desorgansiertem fiat_morales, der vor Ort ein paar schöne Eindrücke einfangen konnte, gehört mal wieder der Dank für die für diesen Blogbeitrag verwendeten Bilder. Ich hoffe, es sprang vor Ort auch das eine oder andere leckere Bier heraus. Soll ja nicht immer eins griffbereit sein, wenn es gebraucht wird…
Das am Sonntag am hellichten Tag stattfindende Auswärtsspiel hatte zwar kein Flutlicht benötigt, diese Flutlichtmasten sind aber immer ein schöner Anblick.
Gilt sogar bei diesem Stadion, was jetzt sonst nicht gerade zu besonderen Hochgefühlen einlädt. Das Nürnberger Stadion gehört meiner Meinung nach jedenfalls nicht gerade zu den schönsten dieses Landes…
Wenigstens die Mischung auf Mehrwegbecher und bauseits ermöglichte Becherhaltungsmöglichkeit ist ein Lob wert. Auch wenn sich das Stehgefühl in dieser Enge nicht wirklich angenehm anfühlt.
Das im Gästeblock mal wieder zu sehende Fahnenmeer war dann im Gegensatz zu den offiziellen Gedöns auf dem Platz – was ich nie verstehen und hier auch nicht zeigen werde – ein schöner Anblick.
Am Bildschirm dürfte es aufgrund dieser altertümlichen Laufbahn im Stadion auch einfacher gewesen sein, das Spiel zu verfolgen. Da fehlte natürlich das Liveerlebnis, das ja unschlagbar ist. Sehenswert war die Partie aber in jedem Fall, auch daheim.
Die Gastgeber überließen uns im Anfang weitesgehend den Ball und versuchten uns, wie im letzten Spiel gegen Hannover so perfekt zelebriert, auszukontern. Nur gingen wir auf diese Einladung nicht ein und hielten uns im Spielaufbau vorsichtig zurück, um unsererseits nach Gelegenheiten zu suchen, ohne aber zu viel zu riskieren. So hatten wir einerseits viel Ballbesitz, andererseits aber auch wenig Gelegenheiten. Und erzielten doch wie aus dem Nichts das 0-1 durch Gyökeres in der 23. Minute.
Das Tor sollte die erste gewichtige Abseitsentscheidung an diesem Tag sein, hob doch der Linienrichter früh die Fahne beim Paß von Becker nach außen auf Ohlsson, der die Flanke zum Tor gab – doch zum Glück pfiff der Schiedsrichter erst nach dem Tor ab, so daß der VAR die vollkommen absurde Abseitsentscheidung aufheben konnte. Dennoch, sowohl in dieser Handhabung als auch sonst halte ich vom VAR nichts, das Spiel als solches verliert an Reiz durch solche Entscheidungspausen.
Danach verloren wir leider die Kontrolle über das Spiel und die Gastgeber drückten immer stärker auf den Ausgleich. Vor allem Himmelmann zeichnete sich grandios ein ums andere mal aus und hielt uns nicht nur insgesamt im Spiel, er brachte uns auch mit dem 0-1 in die Pause.
Kurz nach dem Wiederanpfiff kam dann leider doch der letztlich verdiente Ausgleich, als Sobota einen Paß auf außen unglücklich so unterband, daß daraus eine Vorlage für den Torschützen der Nürnberger wurde und Himmelmann hier machtlos war. So blieb es trotz Chancen auf beiden Seiten auch bis zum Ende, wobei auch der Pfosten uns einmal weiterhalf. Aber auch ein unglücklicher Lauf von Penney, der dadurch einen wunderschönen Treffer von Mats mit der nächsten relevanten Abseitsentscheidung an diesem Tag – diesmal gleich zutreffend auf dem Platz entschieden – zunichte machte. Schade.
Ein gutes Spiel und ein verdientes Unentschieden ist dann aber auch am Ende ein Ausgang, mit dem wir hochzufrieden aus den neunten Spieltag gehen können. Dreizehn Punkte machen einen Punkteschnitt von 1,44 pro Spiel, was einen Kurs auf 49 Punkte bedeuten würde – also ein gutes Mittelfeld, was in dieser Spielzeit wirklich großartig wäre. Aber so eine Punkteausbeute die ganze Spielzeit über hinzubekommen, das ist ja nun wahrlich keine Selbstverständlichkeit.
Wir sind weit davon entfernt, Bäume ausreißen zu können – aber derzeit zum Glück auch weit genug von der Panikzone da unten entfernt. Wobei jetzt fünf Punkte auch kein beruhigender Abstand darstellt, aber die letzten Auftritte machen zuversichtlich, nur eben auch nicht mehr. Wobei das ja durchaus noch kommen kann, wenn wir diese Serie weiter ausbauen könnten. Warten wir es ab und feuern unsere Mannschaft weiterhin an. Es macht in jedem Fall viel Spaß, dieser Mannschaft beim Spielen zuzusehen.
Derartiges hingegen ist weniger ein Anblick, der sich lohnt. Aber in Nürnberg bleiben möchte wohl eh kein mensch, jedenfalls nicht von uns. Am 19.10. – was für ein magisches Datum – geht es gegen Darmstadt wieder daheim am Millerntor um Punkte. Bis dann! Auch wenn ich nur vor dem Spiel vor Ort werde sein können – manche Termine lassen sich nicht verschieben…
Mehr zum Spiel:
http://millernton.de/2019/10/07/verein-am-wochenende-39-2019/