Comeback aus Japan – #FCSP nach der Niederlage gegen Aue mit einem Dreier in Ingolstadt dank Miyaichi

Für mich waren das ja verlängerte Japanwochen, war ich doch in diesem schönen Land zum Urlaub und mußte dort die Pleite gegen Aue verfolgen – der Begriff von einem Auswärtsspiel paßte da wahrlich – und kaum daheim schoß ausgerechnet unsere Langzeithoffnung, Ewigverletzter und immer wieder sich voller Inbrunst herankämpfender Ryou Miyaichi das goldene Tor. Womit ich, nun, wo der Jetlag gerade mal so nachzulassen beginnt, endlich dazu komme, zu beiden Partien ein paar Worte zu verlieren, steht doch morgen schon das zweite Spiel der Englischen Woche an – und was danach kommt, das ist ja auch noch ein ganz anderes Thema. Und natürlich werde ich auch zu Japan viel schreiben – das bietet sich diesmal einfach an…

Daß wir mit Miyaichi einen herausragenden Spieler aus Japan bzw. von Arsenal seinerzeit geholt haben, ist ebensowenig ein Geheimnis, als daß davon aus Verletzungsgründen nahezu die ganze Zeit bislang bei uns nichts zu sehen war – was den Spieler naturgemäß noch viel härter als die Mannschaft bzw. den Verein oder uns Fans getroffen hat. Umso mehr freut es alle, daß er sich mit diesem Treffer in Ingolstadt so sehr selbst belohnen konnte. Möge es der erste von vielen noch folgenden im braun-weißem Dress gewesen sein! Ein wahres Zuckerschlecken für alle.

Aber nicht nur Fußballer aus Japan lohnen sich, um einmal ganz platt den Übergang zu suchen, auch das CraftBeer und die dortige Szene sind ein Genuß zu erkunden.

Wer es mal nach Tokyo schafft und dem CraftBeer nicht abgeneigt ist, darf sich gerne in die gemütliche und freundliche CraftBeer Kneipe „Watering Hole“ – https://twitter.com/watering_hole_ – trauen. Es lohnt sich.

Und bei der ganzen Auswahl an Japanischem CraftBeer ist so ein tasting tray auch immer zu empfehlen.

Es gibt natürlich auch anderem Bars, die einzelnen Brauerein zuzuordnen sind, wie beispielsweise Yona Yona aus Tokyo.

Von einem wunderbaren Design abgesehen haben sie auch schmackhaftes Bier anzubieten.

Weniger berauschend war ja das Spiel in Aue zu verfolgen aus der Ferne, was aber aus der Nähe sicherlich auch nicht besser aussah. Davon einmal abgesehen, daß wir ja nun bekanntermaßen gerne den Aufbaugegner spielen und Aue im Tabellenkeller dafür einfach prädestiniert war, haben wir im Erzgebirge ja nun auch in der Vergangenheit ebenso bekanntermaßen kaum mal etwas holen können – da war eine erneute Niederlage dort eher zu erwarten als mit etwas anderem gerechnet werden durfte. Wie unsäglich schlecht wir aber dort aufgetreten waren, das war schon ein hartes Stück. Keine absichtliche Arbeitsverweigerung, aber eben immer einen Schritt zu spät, zu wenig am Mann verteidigt und damit letztlich auch verdient verloren. Positiv war natürlich unser erneutes Stürmertor durch Veerman, der ohne Verletzung oder Sperre da vorne für den Rest der Saison gesetzt sein dürfte, aber die drei kassierten Gegentreffer hätten mit einer besseren Mannschaftsleistung im Verteidigen sicher verhindert werden können. Nun, passiert.

Zum Glück gibt es in Japan nicht nur Bier zum Herunterspülen.

Auch wenn es defintiv extrem schwer geworden ist, den guten Japanischen Whisky zu finden, in den Brennereien selber kann er zumindest noch verkostet werden.

Allein das Aufsuchen der dortigen Bars lohnt den Besuch einer Distillery.

Aber natürlich auch aus dem Gesichtspunkt einer Brennereibesichtigung eine Reise wert.

Dies sind übrigens die Brennblasen der Hakushu (ausgesprochen „Hak_shu“) Distillery von Suntory, die mit den zwei weiteren Distillen Chita (für Grain Whisky) und dem Flaggschiff Yamazaki (deren Sherry Abfüllung hatte 2013 die Auszeichnung Whisky des Jahres der Whisky Bible erhalten und damit den Run auf Japanischen Whisky ausgelöst) einer der beiden Großen im Whiskygeschäft in Japan sind (der andere ist Nikka mit Yoichi und Miyagikyo sowie einem ausgezeichnetem Grain).

Im Gegensatz zur Yamazaki Distillery, die die älteste in Japan ist, wurde Hakushu erst Anfang der 1970er errichtet. Die modernere Ausrichtung kann deutlich im Lagerhaus gesehen werden.

Aber auch der Hakushu Whisky ist typisch für die 70er Jahre, sehr weich und fast geschmacksneutral. Aber eben doch nur fast, das, was zu schmecken ist, ist gut gemacht und wirklich fein.

Mir sind die Ecken und Kanten von Yamazaki aber weitaus lieber. Und wer den Blend Hibiki kennt, kann sich in den Suntory Distillery Bars mit den Einzelfässern vergnügen, die es nur dort zu trinken gibt, aus denen der Blend hergestellt wird. Wie beim Hibiki 17 beispielsweise der 17 jährige Yamazaki Sherry Cask – einfach ein Traum und allein die Reise nach Japan wert.

Wie gerne FCSP Fans nach Japan reisen, konnten wir in einer anderen CraftBeer Bar in Tokyo erkennen, wo einer der Aushilfskräfte von daheim dieses Glas mitgebracht hatte. Das mußte natürlich festgehalten werden…

Natürlich hat Japan noch mehr zu bieten als Alkohol – beispielsweise eine faszinierende Kultur und auch Natur. Beides kombiniert läßt sich beispielsweise in Nara erleben.

In dieser alten Stadt mit diversen Tempelbauten sind Rehe über derart lange Zeit gehegt und gepflegt worden, daß sie jegliche Scheu vor den Menschen abgelegt haben und von sich aus die Nähe suchen – auch, weil sie auf einen der Rehkekse hoffen, mit denen sie dort gefüttert werden dürfen. Nur besorgen muß sie schon ein Mensch, auch wenn sie gerne selbst vor der Kasse stehen…

Wer solche Rehkekse besorgt, darf aber nicht damit rechnen, auch nur die Zeit zu haben, das kleine Papierband darum abzumachen. Schon knabbern einen die Rehe an und stupsen einen von hinten…

Zu wenig zu essen bekommen sie hier definitiv nicht.

Von artgerechter Haltung will ich jetzt gar nicht anfangen, aber diese Rehe hier leben nicht in der Stadt, sondern im angrenzenden Wald, sie kommen nur von sich aus gerne zu den Menschen und holen sich ihre Kekse ab. Dafinitiv ein Erlebnis.

Aber auch die anderen Tempel im Land laden zu einem Besuch ein und so ein Inari-Schrein mit den vielen Roten Toren ist einfach ein Erlebnis. In Kyoto steht der gigantische Hauptschrein, wo man fast stundenlang durch die Roten Tore wandern kann, woanders fällt es kleiner, aber eben auch beeindruckend aus.

Am schönsten ist es eh, selbst auf Erkundungstrip zu gehen, wofür sich insbesondere Tokyo mit all den unterschiedlichsten Ecken anbietet. Im Stadtteil Yanaka kann man neben alten Stoffläden auch viele Katzen bewundern, die durch die Gegend streifen oder in den Geschäften selbst heimisch sind und in den Auslagen herumliegen – für Japanische Verhältnisse sehr ungewöhnlich, aber nicht nur deswegen ein Genuß. Wie auch die kleine CraftBeer Bar, die dort an der bekannten Katzentreppe aufgemacht hat und sehr Japanisch aufgemacht ist (wer dort auf die Toilette will, muß erst die eigenen Schuhe ausziehen, dann für den Weg durch den Laden die angebotenen Pantoffeln tragen und vor der Toilette selber in die angebotenen Kloschlappen wechseln. Und auf dem Weg zurück alles umgekehrt erledigen. Kein Witz!).

Das Japanische Essen ist übrigens auch sehr lecker und so etwas wir grob gesalzene Edamame ist einfach ein perfekter Snack zu einem Bier.

Und von den enormen Gegensätzen in Japan von ruhig zu hektisch, altmodisch zu modern und deren AUflösung zu einem einzigen Ganzen will ich nun endlich auch zum letzten Spiel überleiten, dem erolgreichen Auswärtskick in Ingolstadt.

Das sah ja schon das ganze Spiel über besser aus als gegen Aue. Jetzt nicht wirklich nach vorne, aber eben stabil in der Abwehr und vor allem anderen darauf bedacht, sich nicht hinten einen einzufangen. Was jetzt viel einfacher klingt als es umzusetzen ist, erfordert das doch über jede einzelne Spielsekunde den ganzen Einsatz der Mannschaft – aber eben jenes wurde wieder gezeigt. Man damit zusammenhängen, daß Avevor zurück kam zu diesem Spiel, der uns da hinten doch weitaus mehr gefehlt hatte, als es den meisten hätte klar sein können – vor allem auch, weil durch das nach vorn Ziehen von Knoll der Bereich vor der Viererabwehrkette beackert und verteidigt werden kann. Ganz wichtiger Aspekt in unserem Spiel in dieser Saison.

Der moderne Fußball hat sich halt auch schon in der 2. Bundesliga festgesetzt, also die Spielweise, die eine große taktische Geschlossenheit im Kampf nach hinten erfordert – und die Lücken, die sich in anderen Formationen bei uns in dieser Spielzeit auftun, haben leider erfolgreiche Spiele in anderer Besetzung verhindert. Die beiden Spieler sind enorm wichtig auf ihren beiden Positionen. Aber das gilt natürlich für die ganze Mannschaft.

Wozu eben auch ein Ryou Miyaichi gehört, der nach seiner langen Pause so erfolgreich zurückkommen und das immens wichtige Auswärtstor erzielen konnte. Drei weitere Punkte zu den sehcs, die wir aus den ersten beiden Spielen geholt haben, macht nun neun und einen Platz im Mittelfeld – drei Siege und drei Niederlagen in sechs Spielen macht einen Schnitt von 1,5 Punkten. Was übrigens ausreichend wäre für einen Klassenerhalt. Nur mal so.

Inwiefern wir aber gegen die immens treffsicheren Paderborner – 9 Treffer in den letzten beiden Spielen, davon 5 (!) gegen Köln (!!) – daheim etwas holen können oder gar in der Vorstadt selbst, das wird sich noch zeigen müssen. Einen Schnitt von 1,5 Punkten aus den beiden Spielen würde ich für einen Erfolg halten – natürlich insbesondere dann, wenn diese in der Vorstadt geholt werden könnten… 😉

Vielleicht sollte ich mein Japanisches Bierglas wieder hervorholen…

Paßt auf Euch auf!

Mehr zu den Spielen:

http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=9224
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/09/18/matchday-05-erzgebirge-aue-vs-fc-sankt-pauli-3-1/

sowie

http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=9227
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/09/22/matchday-06-fc-ingolstadt-vs-fc-sankt-pauli-0-1/