Ungeschlagen sind wir nicht mehr. Weder im Pokal, was das Ausscheiden bedeutete, noch in der Liga, in Magdeburg war mit dieser Serie Schluß. Unentschieden daheim im Stadtderby sowie gegen Osnabrück und Wiesbaden kostete uns zum Ende der Hinrunde die Tabellenführung, wo der Gastgeber vom Freitagsspiel für einen Spieltag sich vorschieben konnte. Doch die Siege gegen Lautern, Düsseldorf, Fürth und am letzten Spieltag gegen Braunschweig haben uns trotz der einen Niederlage wieder gut da oben positioniert. Kiel ist zwar nur drei Punkte und sieben Tore hinter uns, die Vorstadt auf dem dritten Platz hingegen ganze sieben Punkte und acht Tore hinter uns. Das macht ein beeindruckendes Polster, aber angesichts von noch 12 zu spielenden Partien ist hier gar nichts entschieden. Wir brauchen weiter eine gute Phase und viele Punkte, dann können wir den großen Wurf tatsächlich am Ende schaffen.
Wie schnell es in der Tabelle nach unten gehen kann, haben wir bei einem Punkteschnitt von einem Punkt aus den letzten drei Partien der Hinrunde gesehen. 2,4 Punkte im Schnitt aus den ersten fünf Partien der Rückrunde zeigen, daß lieber die eine oder andere Niederlage mitgenommen werden kann, solange öfter gewonnen wird. Von einem gleichbleibenden Schnitt in der Rückrunde wird nicht auszugehen sein, ein solcher würde uns aber mit höchster Wahrscheinlichkeit reichen. Und darum gilt es weiter alles zu geben!
Sowohl von den Rängen als auch auf dem Platz war das auch gegen Braunschweig so. Da wurde deutlich, daß sowohl die Ränge als auch die Mannschaft auf dem Platz das Spiel mit hohem Einsatz und spielerisch unter Hürzeler auch mit Können siegreich gestalten wurde. Anfällig waren wir trotzdem hinten für Konter, da hatten wir schon bessere Absicherungen hinbekommen und daran gilt es immer wieder zu arbeiten.
Die Sperre von Saad wird uns sicherlich nicht gut bekommen, andererseits haben wir auch die Spieler im Kader, die einen solchen Ausfall auffangen können. Und damit meine ich nicht den Winterneuzugang Erik Ahlstrand, auch wenn ich diesen nun auf der Bank vermuten würde, wenn nicht doch der Eingliederungsrückstand die Wahl auf einen anderen Spieler fallen läßt. Afolayan und Metcalfe haben schon bewiesen, was sie auf den Positionen leisten können.
Wir brauchen hier keine Luftschlösser zu bauen – wir müssen nur da weitermachen, wo wir in dieser Spielzeit uns hinbewegt haben. Sicherlich ist unsere Offensive ein Problem geworden, aber solange wir defensiv so gut stehen, daß wir die Spiele trotzdem positiv gestalten können, ist das weniger das Problem. Dennoch, eine bessere Chancenverwertung ist ungemein wichtig, um die Punkte auch dreifach einfahren zu können. Oder zumindest einfach, wenn ein Spiel auf der Kippe steht. Letzteres wäre beim nächsten Auswärtsspiel gegen Kiel gar nicht mal so schlecht. Die Gastgeber der nächsten Partie haben bewiesen, wie gut sie unterwegs sein können. Da müssen wir sowohl defensiv Lösungen finden als auch offensiv mehr Zug nach vorn zeigen als zuletzt. Vielleicht wäre das ja wirklich ein Spiel für einen wiedergenesenen Simon Zoller, zumindest in den letzten Minuten. Wir brauchen einfach Stürmer, die auch das Tor treffen können. Oder notfalls mal wieder Irvine, der ist ja wieder zurück und hat sich wieder gut als Kapitän zurückmelden können.
Wir haben das Potential, ein Spiel zu gewinnen – egal, gegen welchen Gegner. Aber in dieser Liga kann bekanntlich ja jeder jeden scglagen und so weiter, das ist bekannt und wurde uns von Magdeburg nur zu frisch erneut vor Augen geführt. Wußten wir, klar, aber haben wir lange nicht mehr so schmerzhaft zu spüren bekommen wie zuletzt. Ein Grund mehr, da jetzt wieder alle spielerische Stärke und Kampfkraft, die Lust auf ein zu Null hinten und Tore vorne, zu reaktivieren, wiederzubeleben, weiterzumachen. Einfach neue Lösungen für den schon bekannten neuen Weg zu finden, da ja jedes Spiel neue Antworten erfordert und wir mit dem Erreichten noch gar nichts erreicht haben, außer eben, uns dorthin gebracht zu haben, wo wir gerade stehen und das ist einfach eine gute Ausgangsposition. Sie zu nutzen wird unsere Herausforderung.
Gerne feiern wir einen Erfolg in Kiel, ob nun dreifache Punktausbeute oder auch einen einfachen Punkt. Alles hilft uns in der Tabelle, aber unter dem Strich brauchen wir natürlich weiterhin Siege, um dort oben zu bleiben. Nicht bei jedem Spiel, aber häufiger als die Konkurrenz. Wir stehen gerade wirkich gut da. Laßt uns daran arbeiten, daß wir dies weiter tun.
Denkt daran, wir haben jetzt Pommes am Millerntor.
Dann können wir ja auch aufsteigen.