Mit vollem Einsatz in Unterzahl und anderswo – die FCSP Niederlage in Paderborn von Berlin aus betrachtet

Ein Auswärtsspiel nicht daheim, aber auch nicht vor Ort zu verfolgen, ist schon etwas anderes. Daß es eine Niederlage wurde – geschenkt, das kann schon mal vorkommen. Vor allem in Unterzahl und das fast von Anfang an, da ist so ein Ausgang fast schon normal. Vom Einsatz her war es ein großes Spiel, daß eigentlich ein Unentschieden verdient hätte. Aber das war so ein Spiel, wo es halt mal gegen uns lief. Die Reise wert war hingegen der Ort, an dem wir das Spiel verfolgten – Berlin macht auch dann Laune, wenn der FCSP dort nicht spielt. Mensch ist dabei trotzdem nicht allein, es gibt ja noch das OBE. Und gutes Bier.

Während sich etliche FCSP Fans wieder auf die Reise machten, um das Auswärtsspiel im Gästeblock in Paderborn zu verfolgen, genossen wir das Wochenende bei weitgehend schönem Wetter in Berlin. Und in angenehmer Gesellschaft im Oberbaumeck, der dortigen FCSP Fankneipe. Einfach mal wieder ein etwas anderes Auswärtsspiel.

Die Inzidenzen in Berlin sind aktuell geringer als in Hamburg, aber mit dem Schutzkonzept sind dort wie bei uns die Kneipen auf. Und auch schon vor dem Spieltag war ein kühles Naß so gut machbar.

Der Irish Pub an der Station Hackescher Markt ist jedenfalls ein guter Anlaufpunkt für ein feines Guinness, auch zu Corona-Zeiten. Vor allem gleich nach Eröffnung ist es herrlich leer dort.

Und sehr gemütlich. Dort laufen auch Sportereignisse auf dem Schirm, wenn mensch zur richtigen Zeit vor Ort ist. Aber nicht unser Grund zum Hingehen zu diesem Zeitpunkt.

Nichts geht über ein feines Guinness, um ein Wochenende einzuleiten.

Auf St. Pauli!

Berlin ist ja auch eine Reise wert. Und wir hatten eine schöne Zeit.

Über die Oberbaumbrücke ging es später an einem nett beschmückten Laden Richtung der Berliner FCSP Fankneipe.

Im OBE waren wir ja schon des öfteren, manches davon findet sich hier irgendwo auch im Blog. Schon längere Zeit nicht mehr, aber es fühlte sich so an, als wären wir erst vor kurzem hier gewesen.

Rechtzeitig kurz vor Anpfiff haben wir es an diesem Spieltag dorthin geschafft. Das Spiel lief auf diversen Bildschirmen schon mal an.

Und wir fühlten uns wieder gleich wohl dort.

Eine erste Runde an der Bar geordert und hinein ging es zum befreundetem Fanclub vor Ort, die dort einen festen Tisch zum gemeinsamen Gucken haben. Was nicht nur recht praktisch ist, vor allem aber ungemein gemütlich und gleichzeitig auch das Spaß macht.

Auch das Spiel machte ja in gewisser Hinsicht Laune. Damit meine ich nicht die frühe Rote gegen Ziereis in der sechsten Minute, die ein sehr engagiertes Gastgeberteam gegen uns forcierte. Die brannten aber auch ein Feuer in den Anfangsminuten ab, wir kamen nur sehr schwer in die Partie – und da waren wir auf einmal überspielt und Ziere wußte sich nicht anders zu helfen, als mit Einsatz der Hände am Körper den Gegenspieler minimal auszubremsen – was diesen nicht nur zu Fall brachte, sondern Ziereis eben auf den Platzverweis, auch wenn all dies sichtlich nicht sein Plan war. Einfach dumm gelaufen, aber kann passieren. Den Elfer hielt Vasilj zwar großartig, die Unterzahl über fast die gesamte Partie entschied dieses Spiel gleichwohl.

Ausgerechnet der Doppeltorschütze vom Derby, Makienok, mußte zur Stabilisierung der Hintermannschaft den Platz nach der Roten verlassen, so daß wir nur noch mit einer Spitze spielten, ansonsten aber das System versuchten zu halten. Die Paderborner, die eh gut gestartet waren und auch stark spielten, hatten so natürlich immer einen Mann mehr auf dem Platz und brachten uns dadurch unter enormen Druck. Aber wir vermochten uns tatsächlich zurück ins Spiel zu kämpfen und gingen gar mit einem Konter von Burgstaller in Führung.

Was für ein sehenswerter Abschluß von unserem Goalgetter. Und im OBE war natürlich die Stimmung so gut wie sicherlich auch im Gästeblock.

Kyereh hatte zudem seine Chancen, und irgendwie lief die erste Halbzeit scheinbar doch für uns. Aber gegen Ende erspielten die Gastgeber sich doch wieder Chancen und die Führung wackelte.

Der für sämtliche ausgefallene Rechtsverteidiger im Spiel aufgelaufene Dźwigała hatte dann kurz vor Ende der ersten Halbzeit einen unglücklichen Auftritt, bei einer Flanke auf einen Paderborner, der zwischen zwei Verteidigern stand, ging er so unglücklich in den Kopfball, daß dieser unhaltbar ins eigene Gehäuse einschlug.

Und so ging es doch mit einem Unentschieden in die Pause. Zeit für einen Gang an die Theke.

Wo es zum Glück nicht nur das eine Bier vom Faß gibt…

Aber auch das Wegbringen verlief stilecht. Was für eine schöne Stickersammlung! Neben DSP Aufklebern auch noch viele andere…

Viele andere war dann leider auch der Grund, warum wir in der zweiten Halbzeit dann doch mit der Niederlage leben mußten. Wir spielten zwar trotz Unterzahl ebenbürtig auf, das Abschlußglück war dann aber nicht auf unserer Seite. Die Paderborner hingegen schafften es, den beideitigen Chancenwucher zu beenden und netzten dann in der 65. Minute doch zum 2-1 ein.

Für uns war in Unterzahl ein Zurückkommen sehr schwierig, nun zogen die Gastgeber sich zurück und lauerten auf Konter. Außerdem war die Uhr ihr Freund, insbesondere je näher es zum Abpfiff ging. Wir hatten zwar Gelegenheiten zum AUsgleich, aber es war dann in der Nachspielzeit der eine Konter der Paderborner, der noch ins Netz ging und kein Schuß von uns – so daß es viel zu hoch am Ende 3-1 stand.

Nun, manchmal läuft es halt einfach nicht für einen. So ein Tag war es, aber dank des tollen Einsatzes der Mannschaft war dies einfach eine Nierderlage, die erhobenen Hauptes hingenommen werden kann. Ausgerechnet gegen Regensburg, die als einzige Mannschaft ohne Punktverlust sind, werden wir Ziereis, der zumindest dann sicher fehlen wird, in der IV ersetzen müssen. Aber hoffentlich wird dann Zander wieder fit sein.

Nach einer leckeren Stärkung in der Nähe des OBEs ging es dann für uns weiter durch Berlin – die armen Auswärtsfahrenden in Paderborn mußten hingegen irgendwie nach Hause kommen. Aber schön, daß solche Fahrten wieder möglich sind!