Alle geben alles beim 3:0 #FCSP Heimsieg gegen Fürth

Auf einem möglichen Abstiegsplatz stehend und nach einer längeren Punktedurststrecke war der Dreier am drittletzten Spieltag gegen einen Konkurrenten im Klassenkampf Pflicht – und das auch noch am Millerntor. Allen, wirklich allen war klar, um was es heute ging – und entsprechend war die Stimmung auf den Rängen schon lange vor dem Anpfiff. Bereits beim Einlaufen zum Warmmachen erreichte die Lautstärke auf den Rängen ein Niveau, welches wir während dieser Spielzeit über die eigentlichen 90 Minuten viel zu selten miterleben durften. Wie auch später auf dem Rasen die Mannschaft ein Level zeigte, welches wir gerne die ganze Saison über erlebt hätten. Aber die Notwendigkeit bringt nunmal eine Konzentration möglich, die ohne Druck so einfach nicht erreicht werden kann. Und wie groß der Druck war, das spürten alle lange vor dem Anpfiff. Zittern, Glauben, Bangen, Hoffen, bedingungslos nach vorne Schreien!

Da der befreundete Fortune ein letztes mal in dieser Saison am Millerntor dabei sein konnte – nächste Woche wird natürlich in Düsseldorf der Aufstieg gebührend dort gefeiert werden – war das erhoffte Altbiertasting für diesen Spieltag angesetzt worden – Danke nochmal an das liebe Mitbringen! Vor allem bei den von einem Tag zum anderen regelrecht explodierenden Temperaturen sehr willkommen.

In Gedanken an all die wunderbaren FCSP Fans, die diesmal nicht dabei sein konnten und auch an all die lieben Menschen, die es zu diesem Spiel geschafft haben ging es nach dem Vorglühen hinein ins Stadion. Alle zitterten überall gleich. Und gleichzeitig waren alle voller Energie und bereit, alles zu geben.

Manche verlassen uns ja nach dieser Saison, aber nicht jeder Abschied wird übel genommen. Den der Rauten aus Liga 1 würden wir jetzt auch nicht verfluchen, aber wenn die da so weiterkämpfen, dann könnten die das Wunder tatsächlich schaffen und nach all dem unverdienten Glück der Vergangenheit es dieses Jahr ja wirklich erarbeiten. Nun, wie bei uns sind es auch dort noch zwei Spieltage und alles ist möglich. Keine Zeit, mit welcher Motivation auch immer zur Vorstadt rüberzugucken – aktuell geht es nur um uns.

Die Gäste wirkten heute wie betäubt und das war natürlich gut für uns. Manchmal lähmt der drohende Abstieg einfach. Haben wir die Spiele zuvor ja selbst erleben müssen. Hoffentlich nicht mehr bis zum Ende der Saison, denn aus den beiden Spieltagen brauchen wir noch mindestens drei Punkte, womöglich reichen nicht einmal vier bei einem schlechtestmöglichen Ausgang der anderen Spiele. Es gilt also, weiterhin Vollgas zu geben. Also für uns. Fürth darf gerne weiter schlafen. Wir brauchen ja wen unter uns in der Tabelle…

Eigentlich fühlten wir uns schon beim Einlaufen der Mannschaften zum Aufwärmen und dem lautstarken support, was heute für uns machbar ist. Da war von Anfang an der Wille und der Glaube fühlbar.

Heute waren dann auch wieder restlos alle dabei im Stadion. Nicht nur die „üblichen Verdächtigen“.

Das ganze Stadion. Mit Ausnahme des Gästeblocks. So wunderbar laut und voller Kraft heute!

Der Spruch „hier gewinnt nur einer“ war heute so wichtig und richtig wie „noch nie zuvor“ – also in dieser Saison. Wir kennen ja solche wichtigen Spiele durchaus. Wie auch immer. Heute galt es, wieder einmal. Und wie!

Wenn wir auch unseren Verein überall hin begleiten – auf die 3. Liga hat einfach niemand Bock.

Und mit der Kraft und Lautstärke, mit der, zumindest bis zum 3:0, supportet wurde, war heute eigentlich gefühlt auch kein anderer Ausgang möglich. Nach dem dritten Tor setzte dann allerdings so etwas wie eine verwunderte Lähmung auf den Rängen ein, die zum Glück nicht bestraft wurde. Also auch in diesem Punkt gibt es Steigerungsbedarf, so toll der Auftritt auf den Rängen an diesem Spieltag auch war!

Bis zu der nicht nur gefühlten Entscheidung war das bei diesem vorletzten Heimspiel der Saison aber endlich wieder der Millerntor-Roar, die Hölle von St. Pauli, die die Gästespieler merklich verunsicherte und unsere Spieler weiter nach vorne pushte. Wie es denn auch sein soll.

Aber auch auf den Rasen zeigten die Boys In Brown, daß sie den Ernst der Lage und die daraus resultierende Notwendigkeit des unbedingten Kampfes begriffen und angenommen hatten. Gekämpft und gelaufen wurde unermüdlich und vor allem Kampfschnecke Kalla hat sich wieder einmal als unfaßbar wichtig für das Team erwiesen. Aber auch der Rest der Mannschaft war dabei. Wie auch das Publikum auf den Rängen. Alle zusammen.

Genau so müssen wir auch wieder beim letzten Heimspiel am nächsten Sonntag auftreten, wir brauchen die drei Punkte und eigentlich noch mehr als das. Keine Zeit also, sich auf irgendetwas auszuruhen. Weder auf dem Rasen noch auf den Rängen!

Das gilt übrigens auch für unsere 1. Frauen, die am 10.5. im Stadion Hoheluft im Pokalfinale stehen gegen den Bramfelder SV – um 16 Uhr geht es los. Hin da!

Auf dem Rasen war das gefühlt wie ein Spiel auf ein Tor, vor allem auch dank unserer neuen Nummer 1 im Sturm, Diamantakos, der noch eine weitere Steigerung zum starken Auftritt in Regensburg ablieferte und sich schon in der 7. Minute mit dem 1:0 selbst belohnte.

Rund 5 Minuten vor dem Seitenwechsel erhöhte dann auch noch Flum, der für den verletzten Buchtmann in die Partie kam, per Kopf zum 2:0. Da sich auch unser größer Pechvogel überhaupt, Ryou Miyaichi, bei der U23 schwer verletzte, beiden an dieser Stelle gute Besserung. Was für ein Sch…

Niemals aufgeben!

Es läuft nicht immer so, wie man sich das erhofft. Bestes Beispiel heute der Auftritt von Avevor, der eigentlich gut spielte, aber zweimal katastrophal die Gäste bediente, so daß es zweimal fast aus dem nichts geklingelt hätte. Ging nochmal gut, darf sich aber nicht mehr wiederholen. Wie schwer so ein Abstieg finanziell einen Club treffen kann und wie sehr dieser in Schieflage dadurch geraten kann, da gibt es ja leider genug Beispiele. Brauchen wir hier nicht und andere anderswo ebensowenig.

Aber auch bei Fehlern hat die Mannschaft an diesem Tag nicht aufgesteckt. Und was für unfaßbare Zweikämpfe gewonnen wurden, das war wirklich ganz groß. Natürlich besteht bei so etwas auch immer die Gefahr, etwas zu übertakten, wie es auch bei Schnecke an diesem Tag einmal passierte – aber dank des sehr viel laufen lassenden Schiris an diesem Tag ohne Folgen, Die Gelbe für Kalla am Ende der zweiten Halbzeit war dagegen eher ein Witz.

Die schönste Kombination schloß dann in der zweiten Hälfte Neudecker mit einem Traumtor ins kurze obere Eck ab, 3:0 und die Entscheidung des Spiels. Gerne hätten wir noch ein weiteres Tor für uns gesehen, hätte dies doch das negative Torverhältnis beider Vereine um eines zu unseren Gunsten gedreht, das müssen wir dann aber irgendwie anders schaffen.

Eine ganz starke Teamleistung. Eigentlich von allen. Nicht nur die Mannschaft bekam den Applaus an diesem Tag, auch die Spieler bedankten sich nocheinmal ausdrücklich bei den Fans. Alle zusammen gelebt. Schön.

Was folgte, war eine spontane Party und eine unglaubliche Erleichterung. Nicht, daß wir es schon geschafft hätten. Aber das war so unfaßbar wichtig!

Weiter so! Noch zweimal!

Weiter ging es dann auch nach dem Spiel mit dem Alt. Den Fortunen auf sein Pech, wegen des Aufstiegs nächste Saison nicht mehr mit seiner Mannschaft hier antreten zu dürfen, deutlich verweisend…

Und irgendwie ging es dann immer weiter. Später auch im Jolly. Und noch mehr.

Einer dieser Tage, wo man sich im Viertel und später noch woanders mit lieben Menschen verirrt. Und einfach nur glücklich ist. DANKE!

Und am Sonntag weiter! Da paßt dieser tolle Text vom Magischen FC nach wie vor: http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=9047

Mehr zum Spiel:
https://www.stefangroenveld.de/2018/millernroar-2/
http://beebleblox.blogspot.de/2018/04/stein-vom-herzen.html
http://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=455
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/04/29/matchday-32-fc-sankt-pauli-vs-spvgg-greuther-furth-3-0/