#FCSP setzt ein Zeichen gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus – Soli-Demo für #LampedusaHH – Oh, und Sandhausen war auch noch da.

FCSP – Liebe pur. Was für ein wundervoller Spieltag! Also bis zum Anpfiff – und die Halbzeit sowie die Zeit nach dem Abpfiff war auch toll. Sprich: vom Spiel an sich abgesehen ein äußerst wichtiges Spiel. Ach, ich fange noch einmal anders an: Was den FCSP und, aber nicht nur, dessen Fanszene ausmacht, konnte man an diesem Spieltag deutlich auf das Schönste sehen. Danke an alle, die an diesem Aktionstag gegen Homophobie und Sexismus sowie der gigantischen Demo gegen Rassismus und Abschiebungswahn in Hamburg und für die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ mitgemacht haben! Das mit dem Sandhausen-Spiel war nur eine Randnotiz und nicht wirklich zum Erinnern. Doch alles andere umso mehr.

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Nach einem kurzen Abstecher in die Fanräume – einen passenderen Tag um mir den Schal „KEIN FUSSBALL DEN FASCHISTEN“ zu besorgen konnte ich mir kaum aussuchen – ging es schnell hinein, um den mittlerweile schon fest im Vorprogramm verankerten Gemüseburger zu ergattern. Bei der Gelegenheit muß sich der Verein aber doch mal die Frage gefallen lassen, wie lange diese absurde Konstruktion mit der Störfaktor Übergrößen-Theke noch beibehalten werden soll. Das ist weder für die Verkäufercrew noch für die Kunden wirklich angenehm und alles andere als sinnvoll. Naja, etwas Chaos muß man sich ja erhalten. Oder so.

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Dafür ist das Teil aber auch wirklich schmackhaft. Teilweise auch mit Vollkornbrotummantelung. Meiner hatte die leider nicht, doch knusprig getoastet war auch meine Außenhülle und trotz des Hass-Faktors wieder einmal nur gerade mal als scharf wahrnehmbar. Schade, daß in dieser Hinsicht so nachgelassen wurde. Aber vielleicht auch besser als zuvor. Zuviel der Schärfe verträgen ja auch nicht alle…

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Die Selbstversorgung mit Nahrung in fester und flüssiger Form dauerte leider einen Moment zu lange, um dieses geniale Bild noch photographisch gut einfangen zu können. Die Mannschaft lief mit bestem Beispiel heute voran und zwar mittels einer deutlichen Tapete über das Feld: „WIE KANN MAN NUR HASSEN DASS MENSCHEN SICH LIEBEN?“ – aus einem Songtext von Sookee, der hier zusammen mit ihren anderen Texten nachgelesen werden kann: http://www.sookee.de/material/lesen/rap-lyrics/. Daß diese Frau etwas zu sagen hat, konnte ja bereits auf der tollen Veranstaltung bei Fußball und Liebe festgestellt werden – siehe dazu http://kleinertod.wordpress.com/2013/09/30/fusball-und-liebe-drama-um-boll-und-der-fcsp-in-ingolstadt/. Und was für ein passender Spruch auch hier! Homophobie ist auch einfach ein unfaßbar dämlicher und kaltherziger Hass, den wir weder hier noch anderswo wollen. Großartig, daß die Mannschaft an diesem Tag diese Botschaft so deutlich gezeigt hat. Hier nochmal das Bild: http://www.fcstpauli.com/website/var/tmp/thumb_9989__galleryDetailImage.jpeg. Klasse!

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Eine traurige Gruppe verabschiedete einen der ihren. Mein Beileid, unbekannterweise.

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Im Gegensatz zu den schwarzen Luftballons gab es überall im Stadion bunte zu sehen. Zumindest auf der Gegengeraden waren die Sitze nur so übersäht mit dem gegenständlichen Angebot, sich an der großen Choreo gegen Homophobie und Sexismus zu beteiligen.

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Anlaß für die Chroreo war das 10 jährige Jubiläum des Aktionsbündnisses gegen Homophobie und Sexismus Sankt Pauli.

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Wobei es immer Gründe genug gibt, in dieser Hinsicht ein Zeichen zu setzen.

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Und großartig, wie viele hier aus eigenem Antrieb mitgemacht haben.

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Sehr schön fand ich die Geschichte über twitter, wie zwei sich liebende Frauen, die frisch nach Hamburg gezogen waren, über die Choreo gefreut haben und sich in der Entscheidung, zum FCSP zu gehen, bestätigt gesehen haben. Allein dafür hätte sich all das schon gelohnt.

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Wobei das Zeichen setzen als solches nur eine Sache ist. Das darf nicht inhaltsleer bleiben. Und das betrifft uns alle, immer und immer wieder. Wir sind, und zwar alle einzeln sowie alle zusammen, in der Pflicht, dies auch fortwährend mit Leben zu erfüllen, uns Homophobie und Sexismus entgegenzustellen, wo dies auch auftritt.

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Sei es im Stadion, an einem anderen Ort oder auch in uns selbst. Denn im Laufe der Sozialisation haben wir alle auch gesellschaftliche Elemente übernommen, welche mit sexistischen und homophoben Teilen versehen sind – manches davon haben viele vielleicht schon abgelegt, anderes kann aber immer auftauchen, so daß es für alle stetig gilt, hier nicht selbst nachzulassen.

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Daß es daneben auch andere, wichtige Themen im Fußball und in dieser Gesellschaft gibt, wird durch das VERGOGNATI – „schäm dich“ – Plakat in zebra-blau-weißer Machart an dieser Stelle verdeutlicht. Es ist furchtbar, was derzeit im Fußball und damit in unserer Gesellschaft geschieht – rechte Hooligans prügeln antifaschistische Ultras aus den Stadien und die Vereine decken dies zusammen mit diversen Medien, wie beispielsweise der Sportschau, und den Verbänden, die für dieses Thema kein Wort übrig haben. Gleiches erlebten wir schon in Aachen und Braunschweig. Wenn allein das Positionieren gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie als mit allen Mitteln anzugreifende „Politik“ gehört, hingegen Hitlergrüße als nicht so gemeinte Dummheit, wie aktuell auch in Duisburg, angesehen werden, dann wird mehr als deutlich, daß etwas ganz und gar nicht stimmt. Siehe dazu auch http://www.neues-deutschland.de/artikel/837325.gegen-das-faustrecht-im-fanblock.html.

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Wie richtig wir hier alle sind, ist hingegen gerade wieder einmal an diesem Tag deutlich geworden.

Großartig, wie die Nord sich hier eingebracht hat. Auch die Herzfahne in Regenbogen-Farben gehalten, einfach wunderbar.

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Das Engagement gegen Homophobie, Sexismus und auch Rassismus gehört zwingend auch zum Fußball dazu, wenn man den Homophoben, Sexisten und Rassisten dieses Feld nicht überlassen will. Allein dem etwas entgegenzusetzen ist bereits ein Mindeststandard, der für alle nicht menschenverachtend denkenden Menschen auch in einem Fußballstadion gelten muß.

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Aber auch alles andere an politischen Themen gehört zur menschlichen Gesellschaft und Zusammenkunft wie hier beim Fußball und damit natürlich auch hierher. Das einzige, was nicht in die Stadien, insbesondere nicht ans Millerntor, aber eben auch nicht nur dort, gehört, das sind menschenverachtende Haltungen, wie eben jene drei genannten.

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Ein Stadion kann gar nicht bunt genug sein – wir profitieren alle von dieser Vielfalt. Und es liegt an uns allen, diese Vielfalt nicht durch blinden Hass zu gefährden.

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Sehr schön fand ich die hohe Beteiligungsquote, die man auch neben den verschiedenen Tribünen und unterschiedlichen Tapeten auch an den ganzen Ballons überall sehen konnte.

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Es wären sicherlich noch weitaus mehr Ballons geworden, wenn die verteilten Teile nicht so schnell geplatzt wären – mir passierte das ebenso wie auch sonst mindestens im Halbminutentakt das Knallen zu hören war. Die Unterstützung hätte also durchaus noch größer im sichtbaren Bereich ausfallen können. Aber sie war auch so sehr überzeugend! Und Danke an die fleissigen Hände, die die ganzen Ballons überall verteilt haben sowie an all jene, die diese organisiert haben, damit sich auch alle beteiligen konnten!

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Zum Einlaufen der Mannschaften setzte auch wieder eine gehörige Pyroshow ein.

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Wir erinnern uns: wegen Pyrotechnik gibt es schnell einen medialen Riesen-Aufschrei, auch wenn niemand verletzt wurde. Werden hingegen beim Fußball Menschen wegen nicht genehmer Meinung von Nazis angegriffen, dann wird der Teppich des Schweigens ausgebreitet…

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Mal ganz abgesehen davon, daß Wunderkerzen nun wirklich keine relevante Gefahr darstellen. Nicht mehr als Luftballons. Die könnten ja platzen und dabei Hörschäden verursachen… Alles Hooligans!

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Aber zurück zum Thema. Passend zur Hintertortribüne noch diese Meldung über Tschauner und seine Handschuhe bei diesem Spiel: http://www.queer.de/bild-des-tages.php?einzel=554.

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Die „Berliner Erklärung“ gegen Homophobie im Fußball – http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Aktuelles/DE/2013/Berliner-Erklaerung-gegen-Homophobie-im-Fussball-20130717.html – kann nur ein Schritt sein.

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Wir sind noch lange nicht so weit, daß in der Gesellschaft und auch im Fußball ein Klima herrscht, das frei davon wäre – siehe auch http://www.fussball-fuer-vielfalt.de/.

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Umso wichtiger war auch diese deutliche Aktion, die einfach nur überwältigend war.

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Ganz wunderbar auch diese beiden Regenbogen-Herzen, die die in diesem Zusammenhang gern unterschlagene Liebe zwischen Frauen ebenfalls gleichberechtigt mit aufzeigt.

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Kurz vor Anpfiff gab es noch ein YNWA für den verstorbenen Fan, welches auch von anderen mit aufgenommen wurde.

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Und auch die Haupt ließ eine Tapete gegen Sexismus herumlaufen. Im Sitzen immer ein wenig schwer so hochzuhalten, daß andere das lesen können, aber ein netter Versuch. Und, nur nebenbei zur Erläuterung, falls Dritte hier mitlesen, das mit der Vorstadt ist als abschreckendes Beispiel für FCSP Anhänger zu verbuchen…

Sehr schön auch hier die Regenbogenfahne.

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Sollte dieser Gruß nicht persönlich gemeint sein, so stehe ich auf dem Schlauch…

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Ein weiteres, wichtiges Thema, das schon zu Beginn im Stadion zu erkennen war, ist das Thema Rassismus in unserer Stadt, ausgehend vom Senat und gerichtet gegen die Lampedusa Gruppe – siehe dazu meine ausführlichen Worte bei http://kleinertod.wordpress.com/2013/10/20/lampedusa-geht-uns-alle-an-lampedusahh-demos-rund-um-afm-versammlung-und-fcsp-in-furth/.

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Ein Liebesgruß in Richtung Nord, dessen Anfang ich nicht so ganz entziffern konnte – aber sehr schön geworden.

Nachtrag: AUGURI – also Glückwünsche in Richtung NordSupport zum 5. steht da drauf. Danke an die Aufklärenden!

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Battyman Tunes, also homophobe Lieder, werden hier thematisiert. Kenne die einschlägige Musikszene nicht, aber vom Zusammenhang her würde ich nach einer Suchmaschinenbefragung vermuten, daß etwas damit zu tun hat: (EDIT: link entfernt – siehe dazu die Kommentarspalte mit einer guten Erklärung).

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Die reichlich unansehnliche erste Halbzeit war nach einer gefühlten Ewigkeit vorbei, wohingegen die Halbzeit die vorangegangenen 45 Minuten mehr als in den Schatten stellen konnte. Hier wurde wieder so viel gezeigt, daß ich kaum aus dem Knipsen herausgekommen bin. Beispielsweise diese deutliche Fürsprache für Lampedusa HH.

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Oder auch jene deutlichen Worte, bei denen ich keine Lust habe, nach Widerworten zu suchen.

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Bezeichnend ist ja, daß Scholz in seinem Abschiebewunsch, ebenso wie Neumann, immer wieder den Rechtsstaat als Begründung anbringt. Nur ein Beispiel von vielen Äußerungen dieser Art von Neumann im Abendblatt vom 26.10.2013 (verlinken werde ich das nicht), wonach dieser doch die Unverfrorenheit hat, als Argument gegen eine Möglichkeit, den Geflüchteten ein Bleiberecht zu ermöglichen anführt, man könne den Rechtsstaat nicht aufgeben auf Druck von einer so kleinen Gruppe.

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Immer wieder wurde an die Gruppe Lampedusa aus Hamburg die Aufforderung von Seiten der SPD Hamburg herausgegeben, sie müssen sich dem Rechtsstaat unterwerfen – wobei dabei vollkommen der Begriff als solches mißbraucht wird. Der Begriff Rechtsstaat ist als Gegensatz zu einem Polizeistaat, wo der Bürger schutzlos den Behörden ausgeliefert ist, konstruiert und richtet sich allein an den Staat und dessen Organe. Nicht die Bürger sind verpflichtet, sich dem Rechtstaatsprinzip zu unterwerfen, es ist der Anspruch der vom staatlichen Handeln Betroffenen an den Staat, daß dieser den Rechtsstaat beachtet.

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Nicht die Gruppe Lampedusa aus Hamburg oder ihre Unterstützer greifen den Rechtstaat an, es sind die staatlichen Stellen, die gegen rechtstaatliche Grundsätze verstoßen können. Niemals die Menschen an sich.

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Unser Grundgesetz kennt nur wenig Worte zum Rechtstaat direkt, wobei die deutlichsten in Artikel 20 Absatz III GG formuliert sind: „Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.“ Dahinter steckt, vereinfacht übersetzt, letztlich die Gewaltenteilung und die Bindung der Gesetzgebung an das Grundgesetz sowie die Bindung der ausführenden Behörden sowie der Gerichte an die Gesetze und auch an das Grundgesetz. Nicht aber die Verpflichtung der Bürger, das Gesetz zu achten. Das hat mit einem Rechtstaat in diesem Sinne nämlich nichts zu tun.

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Aus dem Rechtstaatsprinzip läßt sich nur die Verpflichtung der Verwaltung herleiten, sich an das Gesetz zu halten sowie in dessen Rahmen und im Rahmen des Grundgesetzes zu handeln. Dazu gehört eben auch, die Verhältnismäßigkeit zu beachten, was von Neumann ja schon beim geplanten Sturm der Kirche von der Polizei kritisiert wurde, sowie keine rechtswidrigen Kontrollen wie das racial Profiling durchzuführen.

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Es gibt keinen allgemeinen Anspruch auf Durchsetzung von gesetzlichen Anspruch, denn auch hier ist die Verhältnismäßigkeit zu beachten – und genau hier hat die Hamburger Polizei gegen rechtstaatliche Prinzipien verstoßen. Racial Profiling ist eben nicht in einer Stadt bzw. in einem Stadtteil durchzuführen, nur um die Identität von ein paar Geflüchteten festzustellen – diese Maßnahmen betreffen so viele andere Menschen im starken Maße negativ und zwar allein aufgrund ihrer Hautfarbe, wobei das verfolgte Ziel dazu in keinem Verhältnis steht.

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Wie extrem diese Auswirkungen sind, kann man an folgendem tweet eines ehemaligen FCSP Spielers erkennen, der auch zur Jahrhundert-Elf gehört:

Rassistische Kontrollen sind nicht hinnehmbar und auch nicht zu rechtfertigen. Sie sind rechtswidrig.

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Riesengroße Unterstützung für die Lampedusa in Hamburg Gruppe gab es im Stadion überall zu sehen.

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Dabei war dies weder angekündigt noch in diesem Sinne abgesprochen – eben einfach so vielen hier ein dringendes Anliegen, daß viele Tapeten gemalt wurden und Zettel, die verteilt wurden, bereitwillig hochgehalten wurden. Kein Mensch ist illegal. Bleiberecht für alle.

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Wie gut, daß wir hier mit vollem politischen Bewußtsein agieren und im Stadion auftreten. Auch im Fußball gehört Politik eben dazu.

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Ein deutliches Zeichen gegen die verfehlte Un-Politik des Hamburger Senats, der nur über Verwaltungshandeln, welcher nur formal dem Recht entspricht, in Wirklichkeit aber gegen Rechtsgrundsätze verstößt, die Situation anzugehen versucht. Dabei werden weder die Möglichkeiten im Gesetz noch die politischen Gestaltungsmöglichkeiten genutzt.

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Die Schande von Hamburg wird dadurch noch größer, daß mit Verleumdungen das eigene Fehlverhalten propagandamäßig versucht wird zu verschleiern. So wird wahrheitswidrig der über Lampedusa nach Hamburg gekommenen Gruppe unterstellt, nichts mit Lampedusa zu tun zu haben und den Namen quasi aus dem Grunde gewählt zu haben, um indirekt von der aktuellen Katastrophe dort zu „profitieren“ – dabei haben die Geflüchteten sehr wohl schlimme Erlebnisse bei ihrer Flucht nach Lampedusa erlebt und davon, auch vom Tod von Bekannten und Verwandten, lange vor diesem Unglück vor wenigen Wochen berichtet. Einen solchen Vorwurf zu erheben ist einfach nur noch zutiefst verachtenswert und paßt in das gesamte Verhalten der Hamburger SPD und des Senats in dieser Angelegenheit.

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Die Grenze zur EU ist die Grenze, an der am meisten Menschen weltweit sterben. Und statt hier endlich die dringend nötigen Veränderungen vorzunehmen, wird nur versucht, diese Grenze weiter undurchdringbar zu machen, so daß immer größere Risiken auf sich genommen werden müssen, um hineinzugelangen – und immer mehr Menschen werden sterben deswegen.

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Die Lehren aus der Nazizeit, wonach politisch Verfolgten Asyl zu gewähren ist, wurden schon im sogenannten Asylkompromiß vor vielen Jahren aufgegeben – es ist an der Zeit, diesen Schandfleck im Nachkriegsdeutschland endlich zu beseitigen, nicht aber, diesen noch weiter zu vertiefen und aufrechtzuerhalten. Hier ist die Politik gefragt, auch in Hamburg.

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Auch UN-Flüchtlingskommissar António Guterres fordert hier eine Veränderung, weg von der aktuellen rechtlichen Lage und verweist auf die unzumutbaren Zustände beispielsweise in Italien. Nur in Hamburg hört die SPD nicht hin und meint immer noch, dorthin wegen der Dublin II Verordnung Menschen abschieben zu können, obwohl bereits unzählige Gerichtsentscheidungen dies untersagt haben. Das ist weder rechtsstaatlich noch politisch tragbar.

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Trotzdem soll in Hamburg nach Willen der SPD hier weiterhin wie bisher verfahren werden. Das gilt auch für die rassistischen Kontrollen sowie die Eingriffe in die Versammlungsfreiheit: http://www.grundrechte-kampagne.de/aktuelles/polizeieins%C3%A4tze-gegen-%E2%80%9Elampedusa-hamburg%E2%80%9C-fl%C3%BCchtlinge-und-protestaktionen. Eine entsprechende rechtliche Klärung dieser Fragen vor Gericht wird sicherlich erfolgen. Meine Meinung dazu habe ich ja bereits ausführlichst erläutert.

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Das Angebot des Senats an die Geflüchtetengruppe, an der eigenen Abschiebung nach Italien mitzurwirken und im Gegenzug dafür bei aufschiebenden Rechtsmitteln in der Stadt solange in der Stadt bleiben zu können, ist so durchsichtig wie gnadenlos. Es ist auch kein Angebot, da die Stadt nichts gibt, was sich nichts bereits aus dem Abschiebeverfahrensrecht ergibt. Mit einem möglichen Bleiberecht hat dies überhaupt nichts zu tun. Und auch nicht mit einer Beachtung der bereits genannten Gerichtsentscheidungen hinsichtlich Abschiebungen nach Italien.

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Der Widerstand gegen die erschreckende Haltung der SPD Hamburg ist riesengroß, wie an diesem Tag sehr deutlich zu sehen war. Bereits im Stadion und auch danach. Aber auch schon zu anderen Gelegenheiten.

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Es wäre eine schöne Sache, wenn diese Partei bei der nächsten Wahl unter die 5% Hürde fallen würde. Der Jubel im Stadion wäre jedenfalls groß. Und diese Entwicklung verdient. Unfähigkeit gehört abgewählt und schlimme Verstöße gegen den Rechtsstaat verdienen (nichts anderes als verfassungsmäßigen) Widerstand.

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Das Spiel selber, eine nicht wirklich prickelnde Nullnummer, war gut besucht. Auch aus dem Ausland waren wieder viele dabei, um den FCSP zu unterstützen. Sandhausen hat sich dabei nicht so versteckt, wie viele es angenommen haben und von den bisherigen Gästen dieser Saison hier am Millerntor praktiziert wurde – statt mit 8 Mann vor dem eigenen Strafraum gestaffelt zu stehen in zwei engen Viererreihen suchte Sandhausen eine offensivere vier-drei-drei Verteidigung und agierte aggressiv im Mittelfeld. Wir fanden nur selten die Mittel, uns zu Chancen nach vorne durchzukombinieren, während der gast selbst kaum zu einem Abschluß kam. In der ersten Halbzeit kann ich mich sogar an keinen einzigen erinnern. Aber das hat jetzt auch nicht viel zu sagen, da ich vieles vom Spiel bereits verdrängt habe…

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Der beim Auswärtssieg in Fürth so stark spielende Kalla hatte diesmal wie schon beim ersten Versuch im Mittelfeld gegen Paderborn einen schlechten Tag. Verteidigen konnte er gut, aber im Aufbau ging das meiste daneben. Doch das ging fast allen anderen ebenso, womit ich den Vorwurf nicht an ihn persönlich richten möchte.

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Wobei diese Kritik so allgemein auch nicht ganz zutreffend ist, denn wir haben uns eigentlich genügend Chancen herausspielen können, wenngleich viel zu oft im Mittelfeld bereits der Ball verschenkt und dann wieder zurückerobert wurde. Es wurde nur weder vorne vollstreckt noch war das ein insgesamt ansehnliches Spiel. Die bessere Mannschaft waren in jedem Fall wir, auch wenn wir nichts darauf gemacht haben.

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Der schönste Moment auf dem Rasen an diesem Tag war der von irgendwoher aufgetauchte Helium-Ballon, der offensichtlich nicht zu denen von der Aktion vorher gehörte. Als einer der Gäste diesen zerstörte, erklangen dann die einzigen lautstraken Pfiffe an diesen Abend gegen die Gäste.

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Der Schiri holte sich mit einer vollkommen unverständlichen Fehlentscheidung kurz vor Schluß, als er ein Offensivfoul der Gäste gegen den Gefallenen Spieler von uns entschied und der schnell überraschend ausgeführte Freistoß, den alle im Stadion für den FCSP gesehen hatten, auch unsere BoysInBrown auf dem Rasen, fast zum unverdienten 0-1 geführt hätte. Zum Glück hielt Tschauner dieses Ei und das Spiel war dann auch schon vorbei.

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Nicht vorbei waren die politischen Äußerungen auf den Tribünen. Weiter wurde deutlich gezeigt, was von der rassistischen Politik in dieser Stadt gehalten wird.

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Wer hat uns verraten…

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Großartig, wie an diesem Tag zwischen den Pfiffen des Schiedsrichters Stellung bezogen wurden auf den Rängen!

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Auch auf die gleich im Anschluß geplante Demo vor der Süd wurde hingewiesen.

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So breit, wie der Aufruf zu dieser Demo war, so breit war auch die Aufforderung, sich dieser Demo anzuschließen.

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Kein Mensch ist illegal.

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Illegal ist es, die Rechte der Geflüchteten zu mißachten.

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Und untragbar ist dies auch.

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So ungemein viele Bilder aus dem Stadion an diesem Abend, die unvergessen bleiben werden. Wozu auch die tollen Aktionen gegen Homophobie und Sexismus gehören. Danke an alle!

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Das Spiel hingegen war nicht so zum Erinnern. Eher zum Vergessen. Keine Ahnung, ob der Alk da geholfen hat… Die solidarische Komponente, die an diesem Tag so deutlich ausgedrückt wurde, konnte man jedenfalls auch an den Pfandspendebehältern nach dem Spiel sehen, die so sehr am Überquillen waren, wie ich es noch nicht zuvor in dieser Deutlichkeit bemerkt habe.

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Nach dem Spiel desorganisierten wir uns zu der angekündigten Demo auf dem Harald-Stender-Platz vor der Süd.

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Brechmittel Scholz und seine Gesellen ließen sich hier zum Glück nicht blicken. Auch weil nicht mit so einem großen Protest seitens der Polizei gerechnet wurde.

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Rund 10.000 Demonstrierende haben sich versammelt und nicht die gerade mal 1000 Menschen, mit denen von Seiten der Sicherheitsbehörden gerechnet worden waren. Dabei waren die Anzeichen schon im Stadion deutlich und auch in der Anzahl der Unterstützer, daß viele hier etwas gegen die Maßnahmen der Hamburger SPD haben.

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Auf dem Platz vor der Süd wurden erst einige Reden gehalten, die angesichts der Massen leider vielfach untergingen. Hier wären stärkere Lautsprecheranlagen hilfreich gewesen. Aber die Masse wartete geduldig, auch wenn die meisten nichts hören konnten.

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Zeit für uns an der Demo teilnehmende Desorganisierte, nochmal das Banner gegen Racial Profiling auszurollen…

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Und los ging es dann – wenngleich aufgrund der schieren Masse an Menschen erst sehr, sehr langsam. Kilometerlang erstreckte sich die breite Protestfront für Lampedusa in HH.

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Und die Proteste werden weitergehen, solange der Senat keine Einsicht zeigt. Für ein Bleiberecht der Geflüchteten! Und für ein Ende der unerträglichen rassistischen Kontrollen.

Mehr zum Spiel gibt es hier:
http://www.flickr.com/photos/auxarmes/sets/72157636965051225/
http://www.carpediemsandhausen.de/alle-berichte-2013-2014.html#St.Pauli_Aus
https://plus.google.com/photos/108432653069542922993/albums/5939086495481940113
http://www.sitzblogade.com/heimspiel-lethargie-refugees-welcome-und-glueckliche-kinderherzen/
http://www.blocknachbarn-sanktpauli.de/allgemein/welcome-refugees-634.html
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=7290
http://ostblocksanktpauli.wordpress.com/2013/10/27/sandhausen-zu-hause/
http://metalust.wordpress.com/2013/10/27/eine-hauch-von-utopie-im-fussballstadion/
http://www.flickr.com/photos/91477558@N00/sets/72157636998070853/
http://www.breitseite-stpauli.de/13-14-12.htm
http://blog.uebersteiger.de/2013/10/27/verein-am-wochenende-432013-inkl-sv-sandhausen/
http://beebleblox.blogspot.de/2013/10/zu-hause-ist-es-nicht-immer-am-schonsten.html
http://www.stefangroenveld.de/2013/demos-am-millerntor/
http://sanktpaulimafia.blogsport.de/2013/10/28/spruchbanderklaerung-fcsp-sv-sandhausen/
http://derkiesel.wordpress.com/2013/10/28/erwartungen/
http://fcumad.tumblr.com/post/65331491437/fc-sankt-pauli-0-0-sv-sandhausen-sandhausen#