Keep on fighting. Together. – #FCSP übersteht am CSD 2021 HH Aktionstag die erste Runde in Magdeburg

Nichts paßt besser als das Motto des Hamburg Pride 2021 „Keep on fighting. Together.“ um all das zusammenzufassen, worum es gerade jetzt geht. Gemeinsam zusammenstehen, gemeinsam den Kampf anzunehmen um die Ziele zu erreichen. Und nicht nur eines. Wir alle kämpfen zusammen für alle Ziele und stellen nicht hinter einem vorgeblich größeren alle anderen Interessen zurück. Das ist in der Fanszene des FCSP genauso vertraut wie daß längst nicht alle Ziele erreicht werden können, gleichwohl wir immer wieder aufs Neue darum ringen müssen. Und manchmal gibt es eben auch die kleinen Erfolge auf dem Weg wie das mit dem Auswärtserfolg im Pokal an diesem Tag. Aber damit ist das Ende nicht erreicht und wir alle haben weiter viele Ziele, wie immer eben auch über das Sportliche hinaus. Weil es wichtig ist.

So, wie nur einige Fans live vor Ort aktuell dabei sein können, so ist auch der CSD in Hamburg nicht wie gewohnt abgehalten worden. In diesen Pandemiezeiten sind stetige Anpassungen an die aktuelle Lage wie auch Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze aller wichtig. Und werden an manchen Orten mal, positiv ausgedrückt, freizügiger – negativ ausgedrückt jedoch weniger um den Schutz aller bedacht, mal vorsichtiger umgesetzt. So, wie es bei der Durchführung der CSD Proteste an verschiedenen Orten verschiedene Konzepte gab und gibt, so ist auch in Magdeburg die Durchführung des Spieltags anders gehandhabt worden als am Millerntor oder anderswo.

Persönlich finde ich es ja weitaus besser, wenn nicht aus anderen Erwägungen der Schutz aller weniger wichtig bedacht wird, sondern eben wie beim CSD in Hamburg im letzten Jahr wie auch in 2021 eine Protestform gewählt wird, die den Protest nicht nur deutlich sichtbar nach außen trägt, sondern auch den inneren Zusammenhalt durch das gemeinsame Kämpfen stärkt – und dabei den größtmöglichen Schutz bietet. Die Pride 2021 in Hamburg fand darum wieder als Fahrraddemo statt und das war in vielfacher Hinsicht ein gelungener Tag.

Am Jungfernstieg kamen viele per Fahrrad zur Großdemo zusammen, unter freiem Himmel und aufgrund der Gefährte eben auch mit dem nötigen Abstand. Und dank der Bewegung auch mit der bestmöglichen Verteilung der Aerosole, so daß das Infektionsrisiko gering gehalten wurde. Auch weil es viele Masken gerade am Abfahrsort gab, die für weiteren Schutz sorgten.

Hierdurch wurde gleich von vornherein verhindert, daß das wichtige Anliegen durch irgendwelche Vorwürfe in Bezug auf Corona verwässert hätte werden können. Wie es eben in anderen Städten geschah. Daß es vielen Kritisierenden dabei um anderes geht, sieht mensch dann halt daran, daß die Kritik bei anderen Demos dann bei weitem nicht auf diesem Level erhoben wird. Aber es geht eben auch und noch viel mehr um den Schutz der eigenen Community und hier wurde in Hamburg auf wunderbare Art und Weise mitgedacht.

Und auch auf herrlich bunte und zauberhaft schöne Weise. Der Demonstrationszug war wieder einmal ein faszinierendes Miteinander verschiedenster und wunderbarer Menschen. Die alle aus gutem Grund wieder an diesem Tag zusammenfanden. Die auf https://www.hamburg.de/csd/ angeführten Forderungen zeigen nichts weiter als den Kampf um Gleichberechtigung, der auf multiple Art und Weise immer noch verwehrt wird. Nicht nur die weltweite Einhaltung der Menschenrechte für Homosexuelle, Trans*, Bisexuelle und intergeschlechtliche Menschen ist ein Punkt, an dem dringender Handlungsbedarf besteht, auch eben hierzulande liegt noch vieles im Argen.

Es lohnt sich, den ganzen Forderungskatalog nachzulesen: https://www.hamburg-pride.de/pride-2021/unsere-forderungen. Eigentlich sollten alle diese Punkte keine Forderungen sein, da es doch ein gesellschaftliches Anliegen sein müßte, diese alle umzusetzen. Aber die Welt ist nunmal weit davon entfernt, so zu sein, wie sie sein müßte. Und darum geht es immer im ewigen Ringen um die Rechte aller.

Auch der FCSP zeigt sich hier wieder präsent mit einer eigenen Gruppe in der Fahrraddemo, siehe https://twitter.com/fcstpauli/status/1423597845668638722. Wir sind in vielfacher Hinsicht Teil des Ganzen. Und kämpfen auch hier gemeinsam.

Daß der Kampf um Gleichheit auf vielen Ebenen geführt wird, zeigt nicht nur die Forderung, die in Bezug auf Geflüchete formuliert wurde. Wenn mensch sich immer wieder die staatlichen Übergriffe anschauen muß, siehe nur https://www.queer.de/detail.php?article_id=39585, dann ist es umso wichtiger, hier nicht still zu sein, sondern den Kampf gegen diese Ungerechtigkeit gemeinsam zu führen.

Es gibt viele Ebenen, auf denen dieser Kampf zu führen ist. Und es gibt auch immer wieder Lichtblicke, siehe https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/huerden-im-personenstandsrecht-gericht-haelt-gesetz-zur-dritten-geschlechtsoption-fuer-verfassungswidrig/27458052.html. Warum es eben immer wichtig ist, die schrecklichen Gegebenheiten nicht einfach hinzunehmen. Der Kampf geht immer weiter.

Da wir nicht per Rad an der Demo teilnahmen, unterstützen wir diesmal am Starpunkt von der Seite aus die Demo. Natürlich mit Abstand und Maske. Und als alle durchgefahren waren, war es dann auch Zeit für eine Erfrischung…

Und eine Stärkung vor dem Spiel. Auch hier wieder eine Erinnerung daran, daß der diesjährige Wahlkampf auf vielen Ebenen wichtig ist. Denn ist geht nicht nur gegen die ganze rechte kirchliche Seite der Union oder die Faschisten anderswo, es ist und bleibt auch eine Klimawahl. Und hier läuft uns leider allen die Zeit davon.

Ein Blick zurück in die Vergangenheit ist trotzdem erlaubt, wie hier bei den Gastgebern des Pokalspiels an diesem Tag. Die Magdeburger haben ja sehr wohl ein besonderes Highlight in ihrer Historie zu bieten. Aber der Blick zurück hilft im hier und heute halt nie.

Und so traten die Gastgeber auch auf, extrem stark und gefährlich machten sie und das Spiel nach vorn fast unmöglich. Doch bevor sie richtig Zugriff bekamen, hatte Burgstaller schon einnetzen können. Es sollte sich dennoch zu einem Spiel eher auf unser Tor entwickeln, wenngleich wir die gefährlicheren Chancen hatten. Die Überzahl gehörte aber den Magdeburgern. Und da sie einen extrem schnellen und gefährlichen ehamilgen FCSP Spieler in ihren Reihen hatten, eben Sirloh Conteh, klingelte es auch bei uns im Kasten.

Daß wir kurz davor das 0-2 hätten machen können – geschenkt. Wir hatten dem Ausgleich aber zum Glück trotzdem unsere Torgefahr entgegenzusetzen und so stand es nach einem Kopfballtor von Medic nach einem Freistoß 1-2 zur Pause. Smith zeigte dabei, daß er nicht nur hinten wertvoll war.

Nach hinten mußte er aber mehr arbeiten, als uns lieb war – die Gastgeber wirbelten nur so durch unsere Formation und zwangen uns immer weiter hinten rein. Zur Halbzeit kamen dann Aremu und Larence für Becker und Benatelli, also Wechsel in der halboffeniven Mittelfeldraute und nicht hinten, was deutlich machte, daß mit eine weitere Ausrichtung in Hinsicht auf ein verstärktes Verteidigen gelegt werden sollte.

Mehr Zugriff aufs Spiel bekamen wir so aber nicht, eher im Gegenteil, daß 2-2, wieder durch Conteh, machte das Spiel für einen Moment wieder ausgeglichen, doch Burgsteller schlug erneut kurze Zeit später wieder zu, ein Gestochere nach einem Abpraller nutzend. Egal, 2-3. Und die Abwehrschlacht ging weiter.

Hier wurde es dann wirklich zu einem Spiel auf ein Tor, unfaßbar viele Chancen durch die Gastgeber und ein Schiri, der alles dafür zu tun wollen schien, daß diese bevorteilt wurden. Hier hätten durchaus zwei Madgeburger vom Platz gehört, eine klare Rote wurde nicht einmal mit einem Freistoß geahndet und die zweite Gelbe wurde an anderer Stelle auch stecken gelassen.

Aber so ist es manchmal im Fußball und da muß eine Mannschaft durch. Wie an diesem Tag wir es geschafft hatten. Was enorme Kraft gekostet haben müßte, so kurz vorm Derby am Freitag – aber da wqir die Partie gewonnen haben, dürfte dieser Preis durch die positive Energie ausgeglichen worden sein.

Etwas erstaunt war ich, daß wir nicht mit dem so lange zurückgehaltenen dritten Trikot, allgemein als Pokaltrikot bekannt, ins Spiel gegangen waren, sondern mit dem Auswärtsweiß. Das sich farblich auch nicht von dem Trikot der Gastgeber mehr abhob als das dritte Trikot. Nun, was auch immer der Grund dafür war, es ist zumindest tatsächlich so, daß wir dieses dritte Trikot noch bekommen haben: https://www.fcstpauli.com/news/der-fc-st-pauli-prasentiert-sein-drittes-trikot-fur-die-saison-2021-22/.

Für Vielfalt ist schonmal eine gute Nachricht, auch daß der Regenbogen wieder dabei ist in unserer ersten eigenen Trikotkollektion ist in meinen AUgen sehr wichtig. Hier sogar im Vereinsemblem integriert, was schon eine tolle Aussage ist. Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten, aber etwas mehr modischer Schick anstelle eines grauen Trikots wäre dann doch angemessener gewesen. Nunja. Es ist zumindest da. Und wird hoffentlich auch mal eingesetzt.

Feiern wir einfach, was wir erreicht haben. Auf St. Pauli!

Und darauf, daß wir trotz immer weiter steigender Zahlen einen weiteren Lösungsschritt für diese Pandemie hinbekommen. Mehr Impfungen beispielsweise. Die Quote ist immer noch zu niedrig. Holt Euch den Piks!

Und möglichst doppelt geimpft dann wieder ins Stadion. Zum Beispiel am Freitag. Das Stadtderby steht ja wieder an. Diesmal werde ich auch wieder mit vor Ort dabei sein können. Das erste mal nach über einem Jahr am Millerntor live im Stadion bei einem Spiel dabei. Das ist aufregender als das Spiel selbst und das allein hat ja nunwahrlich viel zu bieten. Laßt uns die Stadtmeisterschaft verteidigen – vor Fans, Heim wie Gast, wie es bei einem Derby besonders sein sollte. Leider noch längst nicht vor vollem Haus, aber ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Auf St. Pauli!

Mehr zum Spiel im meinem Twitter-Liveticker https://threader.app/thread/1423253186870120452
sowie
https://millernton.de/2021/08/09/1-fc-magdeburg-fc-st-pauli-23-rautendaemmerung/