Viel zu sehen am Tage vor der JHV – #FCSP gewinnt daheim gegen Duisburg

Schon seltsam, wenn man einen Heimspielerfolg nicht wirklich feiern kann – aber wenn am nächsten Tag eine JHV ansteht, dann muß man irgendwie und irgendwann mit den eigenen Kräften haushalten, zumal vor der JHV ja auch noch ein normaler Werktag ansteht. Natürlich hat sich niemand eine angemessene Feier nach dem 4-1 Heimsieg gegen den MSV Duisburg nehmen lassen, diese fiel eigentlich auch deutlich aus – aber zumindest bei uns glücklicherweise nicht so exzessiv, als daß wir zur JHV nur mit einem ordentlichen Kater antanzen müßten. Das mag bei anderen anders aussehen, aber ich hoffe doch, daß wir die JHV gut zustande bringen werden. Es stehen schließlich einige wichtige Punkte an. Aber nun erstmal zum Spiel gegen den MSV Duisburg.

Sonntag 13:30 Uhr ist keine Uhrzeit, bei der man einen Anpfiff im Stadion gerne erlebt – insbesondere mit dem ganzen Vorspiel, welches ja immer lange vor dem eigentlichen Spiel beginnt. So kam ein gefühlter Frühstückskick zustande, der nicht nur mich erst so langsam während der Halbzeit wirklich in den Wachzustand versetzte. Doch dafür schien vor dem Spiel die Sonne wenigstens wie verrückt und das Zusammentreffen mit der Bezugsgruppe war wie immer auch schön, wenngleich etwas kürzer als sonst für mich, da ich doch ein wenig verschlafen hatte…

Am AFM Container konnte zumindest das erste Bier getankt werden, welches quasi nahtlos an das Erreichen des Koffeeinlevels konsumiert wurde. Zusammen mit den vorbereiteten Tapeten dieses Spieltages kam dann in angehmer Runde durchaus die richtige Stimmung auf. Nur so richtig wach wurde ich zumindest noch nicht. Was noch zu einem etwas seltsamen Erlebnis führen sollte – aber erst ging es ins Stadion hinein.

Von unseren Plätzen, für drei Spiele diesmal auf H4, also umgewidmeten B-Sitzen, die ich zum ersten Mal während eines Punktspiels eingenommen habe, konnten wir zumindest gut sehen. Alle Tribünen sowie das Spielfeld waren so gut im Blick und fast direkt gegenüber fiel mir als erstes dieser Doppelhalter ins Auge. Streibrecher und ein Unternehmen, das den FCSP mit dem Bus transportiert, die passen nicht wirklich zusammen… http://www.jungewelt.de/2012/11-22/044.php zum Streik, zu der Busfirma in diesem Zusammenhang habe ich grad nichts finden können.

Die Gäste aus Duisburg fielen kurz vor dem Abspielen ihrer Hymne mit den ungemein innovativen „Sch…St.Pauli“-Rufen auf, welche freundlich bewunken und beklatscht wurden – mehr lohnt sich darauf auch nicht zu erwidern. Und ordnetlich laut waren sie auch wieder, also eigentlich alles wie schon beim letzten mal: http://kleinertod.wordpress.com/2011/08/24/flutlichtsieg-trotz-montagsspiel-fcsp-schlagt-msv-duisburg-2-1/.

Weitaus lohnender ist derzeit eh die Beschäftigung mit der Vorstadt. Nicht etwa, weil es immer so toll ist, sich mit dem Vorstadtverein auseinanderzusetzen, selbst wenn der gar nicht auf dem Platz steht – sondern weil dort gerade einiges so ordentlich in die Hose gegangen ist und auch sonst manches schief geht, was hier natürlich entsprechend Beachtung findet. Die Vorstadt-Ultras haben es doch glatt geschafft, sich mit Pyro ihr eigenes Auswärtsbanner abzufackeln. Das muß man erstmal bewerkstelligen. Und wer den Schaden hat… ^^ Wer das noch nicht gesehen hat, kann hier fündig werden (mit triggerwarnung – ein idiotischer, homophober Spruch ist zu hören – baldmöglichst also den Ton abschalten): http://www.youtube.com/watch?v=-mfA3ghcFiM.

Mit viel Herz waren an diesem Tag die Tribünen sichtbar ausgestattet – hinzu kam eine Menge an Tapeten. Wirklich laut wurde es an diesem Tag im Stadion leider nur selten, aber um die Uhrzeit fällt das Wachwerden nicht nur mir immens schwer…

Die Sonne wurde kurz vor Spielbeginn von einem ordentlichen Regenschauer abgelöst, was zumindest zu einem in dieser Saison irgendwie kaum wegzudenkenden Regenbogen am Millerntor führte. Ob es schon mal eine Saison mit mehr Regenbögen während der FCSP Heimspiele gab als diese? Kommt mir zumindest nicht so vor.

Für die Nord dürfte der Anblick kaum zu erkennen gewesen sein – aber dafür wird sie nun auf jedem dieser Bilder zu sehen sein. Hat doch auch was.

Wenig kann man in der aktiven Fanszene hingegen dem Verhalten von Herrn Stenger abgewinnen, der es bis zu einem Abwahlantrag auf der JHV gebracht hat, was nun wirklich kein Normalzustand ist. Ob er die Zeichen der Zeit erkennen wird? Am Montag Abend werden wir mehr wissen. Beziehungsweise wohl eher in der Nacht, das wird eine lange Sitzung werden…

Daß die Frage, ob er nun die Wahrheit gesagt hat oder eben nicht, jetzt so relevant geworden ist, dürfte dem alles andere als geschicktem Verhalten auf den Antrag selbst geschuldet sein – siehe dazu auch http://kleinertod.wordpress.com/2012/11/21/wir-mussen-reden-fcsp-punktlos-in-berlin-und-daheim-mit-schaden-sowie-sicherheit-ist-kein-allheilmittel/.

Im Vorwort der BASCH Nr. 22 wird erwähnt, daß es „die Spatzen“ von „St. Paulis Dächern“ pfeifen würden, daß die Vorwürfe nun doch nicht so haltlos seien, sondern vielmehr bewiesen werden könnten. http://basch.blogsport.de/2012/11/25/archiv-basch-22-vorwort/. Ob da nun was dran ist oder nicht – auf der JHV können wir uns dazu eine eigene Meinung bilden.

Der Versuch, mit der MoPo vom Sonntag noch einen überaus Präsidiums-freundlichen Artikel herauszuhauen und Stenger als unzureichend gewürdigte Ikone der Fanszene sowie den Aufsichtsrat als machtversessen und medienscheu, die Fanszene zudem als kindisch und uneinsichtig darzustellen – das ist schon ganz harter Tobak, der in der aktiven Fanszene alles andere als gut ankommen wird. Keine Ahnung, inwieweit das Präsidium bei diesem Schundstück die Finger im Spiel hatte oder ob das im Wege des vorauseilenden Gehorsams vom sich beim Präsium einschmeichelnden Pressevertreter verfaßt wurde – ein journalistisches Glanzstück sieht ganz anders aus.

Und daß die Fanszene die absurden Vorwürfe gerne auch mal zurückgibt, das dürfte spätestens heute deutlich geworden sein. Gucken wir mal, wie sie auf der JHV darauf reagiert. Bei mir haben Stenger und das Präsidium damit alles andere als gepunktet.

Gepunktet hat auch die Vorstadt nicht – sie haben nicht nur verloren, auch auf ihren Heilsbringer müssen sie nun für eine Weile verzichten. Wie passend, daß deren Uhr kaputt gegangen ist. Ob sich da eine Reperatur noch lohnt? Das Zündelversagen von Chosen Few war jedenfalls noch nicht einmal zweitklassig. Sehr amüsantes Banner, welches die Figur von CFHH aufnimmt. ^^

Eine alles andere als positive Bezeichnung für den DFB und ein „Lob“ an Herrn Stenger – der für seine Mitwirkung am DFL Papier wahrlich nicht wie ein Vertreter des FCSP oder gar der Faninteressen und dem, wofür der FC St. Pauli nicht nur in der eigenen Fanszene steht, aufgetreten ist. Für mich der wichtigste Punkt bei der Frage, ob Herr Stenger beim FCSP im Präsidium noch tragbar ist oder nicht. Dieses schreckliche Papier der DFL hätte er niemals mittragen dürfen.

Natürlich kann man sich mal irren und Fehler passieren, das ist menschlich (gerade an diesem Tag habe ich das selber wieder erleben dürfen). Aber dann sollte man dazu auch stehen und sich nicht herauszueiern versuchen wie im Vorfeld geschehen bzw. der Eindruck diesbezüglich erweckt wurde. Doch da die JHV zählt, will ich diesen Punkt noch nicht endgültig bewerten. Dort ist der entscheidende Platz.

Mit dem Höllengeläut brach dann auch mal wieder etwas los am Millerntor, wenn auch etwas anders als sonst. Eine wahre Flut an Pilsdeckchen, auch Tropfenfänger genannt, flutete mit dem Einlaufen der Spieler den Rasen und wurde zu einem echten Hingucker.

Die Spieler kamen in Braun und in Weiß auf den Rasen und die ganzen Tropfenfänger wurden vom Wind durch das ganze Stadion gespielt. Sah wunderbar aus.

Tolle Stimmung schon vor dem Anpfiff. Und eine schöne Alternative zu dem ganzen Geschnipselten, was es sonst zu sehen gibt – und auch toll auf der Gegengeraden ausschaut.

Und während die Mannschaften sich zur üblichen Bergüßung aufstellten, wurde bereits klar, daß der FCSP sich an der 12:12 Aktion nicht beteiligen würde (die 12:12 Aktion ohne organisiertem Support soll aber erst ab dem nächsten Spieltag beginnen – da hab ich wohl was falsch verstanden, siehe Kommentarspalte – mit Dank an den Hinweis – warten wir also die nächsten Spiele ab!). Nach dem Fiasko der Vorstadt dabei auch kein wirkliches Wunder. Es war die ganze Zeit durchgehend gleich laut auf den Rängen. Oder leise, je nach „Sicht“weise.

Mit den Gedanken schienen nicht alle bei der Sache. Weitere Tapeten machten auch jetzt noch deutlich, daß vor dem Spiel schon an das danach gedacht wurde…

Dann ging es schon los und ich bekam schnell Gelegenheit, über mich selbst gehörig den Kopf zu schütteln – denn ich brauchte eine ganze Weile, bis mir auffiel, wer nun der FCSP und wer der Gast war – irgendwie sahen die Gästeauswärtstrikots unseren Heimtrikots so ähnlich, daß ich unsere in Auswärtsweiß spielende Mannschaft zuerst gar für die Gäste (die ja sonst in Blau-Weiß spielen) gehalten hatte. So ähnlich muß es sich wohl anfühlen, wenn man das erste mal ans Millerntro kommt… Lange her bei mir. Kann mich nicht erinnern, wie es mir damals ging, aber sowas ist mir zumindest seitdem nicht mehr passiert – und zeigt nicht nur, wie früh es war, sondern auch wunderbar, daß man sich schnell mal so gründlich irren kann.

Ich wunderte mich zuerst nur, daß ich „von unseren Spielern“ irgendwie keinen erkennen konnte – bis ich dann verwundert mal auf einen der „Gäste“ blickte und mich dann über meinen Irrtum minutenlang nicht einkriegen konnte. Okay, das war ein Eigentor meinerseits und was für eines – aber darum gehört es hier auch erwähnt, auch der Vollständigkeit halber. Mea culpa. Man sollte echt mal richtig Hingucken auf den Rasen und nicht nur des Tapeteneinfangens wegen auf die Ränge…

Keine AHnung, ob außer mir noch jemand so wenig geistige Beweglichkeit zu Anfang des Spiels bewiesen hatte, aber diese Gästeauswärtstrikots haben wirklich ein wenig Ähnlichkeit mit unseren Heimtrikots – ganz unabhängig davon, ob das wirklich ein dunkles Braun oder gar ein Schwarz sein sollte. Wenn man nicht genau hinguckt und auch noch mit anderen Dingen beschäftigt ist…

Aber ein Herr Stenger war kaum von Nebensächlichkeiten abgelenkt bei seinem Zutun an dem unerträglichen DFL Arbeitspapier und auch bei seinem Verhalten danach. Heute ist aber die Stunde der Wahrheit. Warten wir seine Stellungnahme auf der JHV ab – vielleicht hat er den Warnschuß jetzt ja endlich verstanden.

Keine Ahnung, wer ihm was jetzt noch abnehmen wird in der aktiven Fanszene – die BASCH empfiehlt in ja, zumindest nicht mehr für Fanbelange sich verantwortlich zu zeichnen, siehe obigen link. Doch all das ist noch JHV Vorgeplänkel, aber vielleicht ja ein gangbarer Weg. Wir werden es sehen.

Die erste Halbzeit verlief auch sonst etwas sonderbar – war der Gast überraschend besser im Spiel in den ersten Minuten, übernahmen wir erst langsam die Kontrolle und konnten schon mit dem zweiten Torschuß die Führung erzielen – Ginzek mal wieder, der aufgrund einer Unbeherrschtheit seine 5. Gelbe Karte bekam und uns leider in Braunschweig fehlen wird. Aber mit Saglik und Ebbers haben wir ja auch noch zwei Stürmer, die uns jederzeit weiterhelfen können, wenngleich Ginzek echt einen Lauf und die Nase im internen Dreikampf klar vorn hat. Ohne einen echten Torschuß der Gäste fiel dann auch noch das 1-1, als Kringe, der nicht wirklich einen guten Tag erwischt hatte, auf eine Flanke hin Anstalten machte, zum Ball zu gehen – und auf einen Zuruf von Tschauner, hochzuspringen, überrascht innehielt – so daß der sich auf seinen Vordermann verlassene Tschauner den Ball nur noch ins Tor segeln sehen konnte. Da war ja eigentlich überhaupt keine Torgefahr und schon war das Ding im Netz. Sachen gibts. Und das in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, was den Gästeanhang natürlich besonders laut in die Pause gingen ließ.

So ein paar Minuten freie Zeit läßt sich natürlich auch gut nutzen – und während ein Großteil der Haupttribüne sich zu leeren schien und auch zum Anpfiff nicht rechtzeitig zurückkam – siehe http://www.flickr.com/photos/spanier/8217187981/ – wobei um uns herum aber fast alle sitzen blieben, obwohl wir mit H4 in einem BS-Bereich uns aufhielten, der Vollständigkeit halber auch angemerkt – nutzten viele die Gelegenheit, um ihre Tapeten zu zeigen. So auch wir. Etwas spät dieser Gruß, aber zum letzten Heimspiel klappte es leider nicht – egal: alles Gute. ^^ http://sanktpaulimafia.blogsport.de/2012/11/09/und-morgen-wird-gefeiert/ (das Bild hatten wir dann nach Abpfiff gemacht, wenn man das Teil selber hält, geht das immer etwas schlecht…)

Die meisten Sprüche gingen aber klar ganz tagesaktuell in eine andere Richtung… Hier wird auch gerade der Punkt wieder benannt, der mich am meisten stört – die Mitwirkung an diesem untragbaren Papier der DFL.

Auch auf dem Rasen gab es etwas zu lesen – http://www.stpauli-fanladen.de/projekte/kiezkick/, http://www.bundesliga.de/de/liga2/news/2011/0000222384.php und http://www.kiezkick.net/ sagen mehr aus über das tolle Projekt als ich dazu zu sagen hätte.

Wenn man das obige Video sich angesehen hat, dürfte man auch diesen Spruch verstehen – ging über dem CFHH Banner ja auch das „laßt uns ein Spiel spielen“ in Flammen auf. Messer, Gabel, Schere, Licht…

Ob das nun ein DAZKE geworden ist oder aber eine geheime Botschaft hinter der Buchstabenverdopplung steht, erschließt sich mir zwar bis heute nicht, aber auch sonst fand ich DEN Spruch nicht sonderlich gelungen. Vielleicht habe ich aber auch einfach nicht verstanden, worauf das anspielen sollte.

Naja, alles kann nicht gelingen. -.-

DAS (die Verbannten mit uns) hingegen ist eindeutig und mittlerweile leider nur zu geläufig. http://usp.stpaulifans.de/2012/10/diffidati-marsch/

Deutliche Worte zu Stenger, aber diesbezüglich gilt ja auch: Plakate sind plakativ. Verstanden hat jede_r die Botschaft und das ist ja der Zweck einer solchen Aussage.

Die bislang größte DSP-Tapete sollte auch deutlich genug gewesen sein, auch wenn ich sie beim Halten natürlich nicht wirklich gut einfangen konnte – und auch sonst etwaige weitere Tapeten zu dieser Zeit verpaßt haben mag. Sollte also eine untergangen sein in meinem Blog an diesem Tag, dies ist die Erklärung… 😉

Schön war, daß es auf der Haupt immer wieder zu Nachfragen kommt, was denn auf der Tapete gestanden hat – was das Interesse an so etwas auch hier deutlich aufzeigt. Das ebenfalls nach Abpfiff entstandene Photo zeigt dann auch, was drauf stand. Die rechtswidrigen Maßnahmen des DFL Arbeitspapieres sind eindeutig abzulehnen, auch in der geänderten Fassung – siehe http://kleinertod.wordpress.com/2012/11/16/noch-sichereres-stadionerlebnis-betrachtung-der-uberarbeitung-des-dfl-arbeitspapiers/ mit den dort weiterführenden links. Auch auf der JHV.

Diesbezüglich darf gerne wieder Aufklärung in den Kommentaren gemacht werden – offensichtlich ein Gruß, aber der Sprache bin ich einfach nicht mächtig.

Keine Politik, sondern einfach etwas ganz Grundsätzliches. Oder vielleicht doch nicht? Denn die Stehplätze sind nach dem deutlich werdenden Willen der DFL, des DFB und Teilen der populistischen Politik ja eindeutig gefährdet – und ohne diese würde etwas ganz Entscheidendes fehlen, nicht nur im Fußball. Fußball hat nunmal eine wichtige gesellschaftliche Komponente, was leider von der Profitgier und den Profilneurosen gerne vergessen wird.

Wenn ich die BS auch alles andere als erhaltenswert finde, so war an diesem Tag ein spendabler BS-Inhaber aber auch der freundliche, mehr als einmal einen Becher zu uns nach hinten reichender FCSP Fan, dafür verantwortlich, daß wir das Spiel sehr entspannt genießen konnten. Und die alten Einwegbecher sind einfach viel schöner als die neuen Mehrwegteile. Danke nochmal!

In wenigen Stunden wird diese Frage vielleicht schon beantwortet sein – auch wenn es sicherlich einen langen Abend geben wird…

Solche JHV Sitzungen bis spät in die Nacht sind aber auch nicht wirklich kindgerecht…

Die MoPo machte daraus in ihrer Printausgabe übrigens eine Drohung gegen Stenger mit einer veränderten Fassung – wer da wohl an den Versuch einer Einflußnahme auf die JHV denkt, ist sicher ein Schuft… Siehe dazu auch http://ostblocksanktpauli.wordpress.com/2012/11/26/statt-twist-eher-blues-zuhause-gegen-den-msv/

Die zweite Halbzeit verlangte Tschauner erneut keine echte Arbeitsleistung ab, auf der anderen Seite hingegen ging es heiß her. Die sehenswerteste Kombination des Tages schloß Bartels zum 2:1 auch noch wunderbar per Seitfallzieher ab. Nach der verdienten Gelb-Roten Karte für einen MSV Spieler gelang das Aufspielen in Überzahl deutlich leichter und Bartels konnte auch das 3:1 erzielen. Zum Abschluß traf sogar der eingewechselte Saglik zum 4:1 und die Stimmung war vollends am Überkochen. Während um mich herum in dem für ein Spiel zu normalen Plätzen umgewandelten H4 Block die Stimmung für die Haupt wirklich gut war, es standen auch immer mal wieder Dutzende auf, um die Mannschaft nach vorne zu peitschen, obwohl das Stadion sonst eher ruhig war, das also nicht auf äußeren Einfluß geschah, vermag ich zur Stimmung am Millerntor insgesamt wenig zu sagen – es wirkte aber teilweise erstaunlich leise. Gerade in den Phasen, wo die Mannschaft die Unterstützung gut gebrauchen konnte. Das war defintiv verbesserungsfähig.

Es war aber auch eine seltsame Uhrzeit und so richtig wach wurden nicht nur die Fans eher spät. Auch die Mannschaft kam in der zweiten Halbzeit erst so richtig in Fahrt, auch wenn das Ergebnis irgendwie höher ausgefallen ist, als der Spielverlauf das abseits der Strafräume hätte vermuten lassen. Oder anders formuliert: ich habe hier schon bessere Spiele mitbekommen. Aber egal, ein 4:1 ist großartig und die Mannschaft hat das toll gelöst – da gab es natürlich uneingeschränkten Jubel und den verdienten Beifall.

Das nächste Auswärtsspiel kommt ja schon am Mittwoch – Englische Woche halt – und ausgerechnet nach Braunschweig geht es, wo es ja nun wahrlich nicht oft irgendwas für uns zu holen gab in der Vergangenheit. Daß es sich um ein ätzendes Auswärtsspiel handeln werden wird, liegt aber noch viel mehr am dortigen Publikum, aber auch am Verein selbst: http://www.publikative.org/2012/10/14/braunschweigen-kein-mittel-gegen-nazis/.

Die drei Punkte an diesem Tag waren ungemein wichtig, denn auch der 1. FCK am Samstag wird extrem schwer zu spielen sein. Drei Punkte aus drei Spielen sind uns jetzt schon mal sicher, alles andere kann gerne noch dazukommen.

Zumal der MSV ja unter uns steht und wir nach wie vor dringend Punkte für den Klassenerhalt sowie eine Distanzierung von den Mannschaften in dieser Tabellenregion benötigen, damit wir dort nicht wieder hineinrutschen. Etwas anderes als diesen Kampf sehe ich in dieser Saison nach wie vor nicht – aber egal. Der FCSP zählt und nichts anderes. Liebe kennt keine Liga. Nur das mit der Stadionfinanzierung geht in Liga zwei+ definitiv leichter… Hat man ja in Aachen gesehen – http://www.ftd.de/sport/:tivoli-stadion-alemannia-geht-in-die-insolvenz/70118811.html – doch in diesem Punkt habe ich bei uns gute Hoffnung. Wir bauen ja auch nur eine Tribüne nach der anderen und nicht alles auf einen Schlag.

Nach dem Spiel ging es dann auch wieder nach draußen – diesmal nicht über den vollen Südvorplatz, sondern lieber außen rum, das geht wirklich eindeutig schneller. Aber Zeit genug war trotzdem, um die Frage auf befriedigende Weise zu klären, ob unser Fanclub es auf den Becher geschafft hatte. Viva DSP! ^^

Vor der Domschänke kam es nicht nur zu einem leider erneut kurzem Wiedersehen mit der restlichen Bezugsgruppe, sondern auch mit dem Team Green, welches wieder eine total unnötige Präsenz zeigte. Das war beim letzten Spiel daheim lächerlich und auch an diesem Tage.

Wenigstens haben sie uns diesmal nicht die Garageneinfahrt versperrt, vor der wir uns so gerne aufhalten.

Die Polizei sollte uns allen einfach mehr Platz einräumen. Wir sind doch friedlich. Sieht man doch!

Kaum startete der Diffidati-Marsch, ging Team Green auch auf die Straße. Mehr als das hatten sie ja wieder nicht zu tun. Nur hatte es ebenfalls keinen Zweck. FCSP Fans vor FCSP Fans schützen und den Marsch davon abhalten, eine andere Route einzuschlagen, als die, die eh gegangen wird? Sorry, das ist so erbärmlich und sinnlos. Scheinbar braucht die Polizei das, um sich als energischer Aufpasser aufzuspielen, ohne daß dafür ein Grund vorliegt. Einfach nur dämlich.

Ein paar höfliche Worte gab in in deren Richtung – naja, so ähnlich – mehr aber auch nicht und der Marsch ging seinen gewohnten Gang. Und wir schlossen uns an diesem Punkt auch wieder an. Lautstark.

Ein Vorstadtfan hatte die dumme Idee, nach einem FCSP Spiel ausgerechnet auf der Route des Diffidatimarsches mit einem deutlich seine Vorstadtliebe zeigendem Auto zu nehmen. Aber bis auf ein paar Rufe hatte weder der Wagen noch der Insasse etwas abbekommen – wäre sonst auch schrecklich gewesen, aber im Gegensatz zur Vorstellung, die manch einer aus den Medien übernimmt, sind Ultras und co keine bösen Leute – es wäre schön, wenn die Medien das endlich mal begreifen würden. An dieser Stelle möchte ich einfügen, daß in der wie immer lesenswerten BASCH ein Artikel über Öffentlichkeitsarbeit von USP angesichts der immer wiederkehrenden Verleumdnungen von Polizeigewerkschaftsseite und anderer an Eskalation interessierter Kreise steht – http://basch.blogsport.de/2012/11/25/archiv-basch-22-gastkommentar-usp-statt-gdp/ – es braucht wirklich mal eine Stimme der Vernunft, die aufzeigt, was wirklich in Fankreisen abgeht, so daß nicht immer nur die Polizeiseite davon berichtet, die ja nicht gerade für Objektivität steht – wenngleich das gerne von vielen angenommen wird. Und nicht nur die Ultras vom FCSP sollten einen solchen Schritt unternehmen, das betrifft alle Vereine. Würde ich sehr begrüßen, auch wenn es für einen Fan enorme und echte Arbeit bedeuten würde, so etwas zu tun. Es handelt sich hier schließlich nicht um Angestellte eines Wirtschaftsunternehmens, sondern um Menschen, die ihre Freizeit dafür opfern müßten.

Nach dem Marsch ging es für uns noch in den Fanladen, wo zwar wieder Speis und Trank auf uns warteten, aber nicht alle getroffen werden konnten, die wir gern gesehen hätten. Egal, ein anderes mal dann. Und auf der JHV ist ja auch noch eine Gelegenheit, sich über den Weg zu laufen. ^^

Im Gegensatz zum an diesem Tag sehr ruhigen Fanladen hatte das Jolly wieder lauten und deutlichen Hochbetrieb. Hier ließen wir den Tag sich verdunkeln, aber auch nicht wirklich in den Abend übergehen – schließlich steht die JHV vor der Tür. Hin da! Bis dahin!

P.S.: Ebenfalls H4, leider nicht gesehen, aber dafür jetzt zum Angucken über das Spiel: http://beebleblox.blogspot.de/2012/11/kinder-die-macht-fcsp.html. Und, sowieso lohnend: http://www.stefangroenveld.de/2012/drei-punkte-in-10-minuten/. Noch zum Spiel: http://www.breitseite-stpauli.de/12-13-15.htm, http://gastspiel.wordpress.com/2012/11/25/von-harten-mannern-und-filterlosen-zigaretten/, http://usp.stpaulifans.de/2012/11/duisburg-bilder-und-basch-artikel-online/.