Angekommen, um zu bleiben? Erster #FCSP Bundesligasieg seit 13 Jahren.

Das war ein schwerer Start. Drei Niederlagen in Folge ließen regelrecht erste Anzeichen von Verzweiflung aufkommen, zwar fehlte oft gar nicht so viel, gleichzeitig wirkte das neue System, was der neue Trainer sich da ausgedacht hatte, wie eine pure Verschwendung der Möglichkeiten im guten Kader des FC St. Pauli. Im vierten Spiel hatte Blessin dann endlich ein Einsehen, auch wenn das eher notgedrungen aufgrund der Verletzung des zweiten Stürmers zu sein schien – und daheim gegen das Konstrukt aus Leipzig ließ er im alten System mit zwei Außen und einem Stürmer vorne spielen. Und sofort wirkte die Mannschaft gefestigt und mindestens eine Klasse besser.

Daheim gegen die Dosen sollte es trotz Überlegenheit – des Aufsteigers gegen den CL Teilnehmer, wohlgemerkt – nur zu einem Punkt reichen, weil wir zwar hinten dicht machen konnten, vorne leider nicht trafen, woran der bärenstarke Rückhalt der Gäste im Tor einen entscheidenden Anteil hatte.

Der Auftritt auswärts in Freiburg sollte dann aber endlich den Durchbruch bringen, auf einmal machten wir aus unseren Chancen auch Tore, liefen dem xG Wert nicht mehr hinterher, sondern überboten ihn auf einmal, holten also statt weniger Tore als erwartet mehr als aus den Chancen statistisch betrachtet herausgekommen wären. Und das im alten System und vor allem mit unseren extrem schnellen und spielstarken Außen, Saad und Afolayan.

Sowohl Eggestein als auch unser Kapitän wirkten auf einmal wieder so stark im Spiel mit, wie wir es aus der letzten Spielzeit kannten. Das neue System hatte uns ihrer Stärken doch weitgehend beraubt.

Also, alles falsch gelaufen unter Blessin in den ersten Spielen und erst ein Umschwenken auf Hürzeler brachte den Erfolg? Jein. Die neue Ausrichtung von Blessin hat viele Ähnlichkeiten mit dem, was wir aus der Aufstiegssaison unter unserem alten Trainer zu sehen bekamen – eine starke Betonung der Defensivarbeit vor allem anderen. Nach vorne war der Ansatz ein anderer funktionierte aber mit dem neuen System so gut wie gar nicht, aus mehreren Gründen.

Daß wir weniger Ballbesitz in dieser Liga bekommen werden, war eine richtige Grundannahme, auch wenn unsere ersten drei Gegner dies gleich ad absurdum führten. Doch es war nicht allein der höhere Ballbesitz, wir waren nach vorn dabei zu wenig effektiv und hinten zu anfällig. Die Umstellung auf das alte System brachte die richtigen Spieler an den rechten Ort.

Die ersten drei Saisonspiele waren dann tatsächlich wie angekündigt auch noch mehr auf das Einüben der neuen Spielweise des Trainers ausgelegt, so auch das 3:1 in Augsburg. Eine Auswärtsniederlage, aber mit unserem ersten Tor in dieser Bundesligasaison.

Aber erst mit der Systemumstellung konnte sich die Stärke dieser Mannschaft erst so richtig zeigen. Vorher vergaben wir zu viele Chancen, nun haben wir scheinbar die Balance gefunden. Das 0:3 in Freiburg war einfach schier perfekt. Wobei es sich erst noch zeigen muß, ob wir das auch in Zukunft beibehalten können.

Gegen Mainz wird sich an diesem Wochenende dann auch daheim eben dieses zeigen müssen. Saad scheint wieder fit zu sein, so daß wir hoffnungsvoll auf eine weitere Partie in der Bundesliga schauen können. Auf St. Pauli!