Ein guter Auftritt in Stuttgart und doch bleibt der #FCSP dort ohne Punkte

Nur Optimisten rechneten sich in Stuttgart auch nur einen Punkt aus, daß es bis zur 90 Minute zu einem gereicht hätte, für eine ganze Weile sogar zu dreien, das zeigt nur, wie gut wir an diesem Tag gespielt haben. Leider nicht gut genug, um etwas Zählbares mitzunehmen, aber ein kleiner Achtungserfolg war es bei aller Enttäuschung über den Ausgang nach diesem guten Kampf am Ende schon, der über diesen Spieltag hinaus Hoffnung machen sollte. Und wenn schon keine neuen Spieler in Sicht sind, so kommen doch zumindestens bislang Verschmähte wie Carstens bzw. demnächst Verletzte wieder zurück. Auch wenn wir nun auf einem direkten Abstiegsplatz stehen, so besteht nach wie vor kein Grund in Panik zu verfallen. Es ist ja auch gerade einmal der dritte Spieltag ausgetragen worden. Gut fühlt es sich da unten trotzdem nicht an und es wird einiges an Anstrengung kosten, dort wieder herauszukommen.

Diese Saison ist jedenfalls ideal für ein paar ältere T-Shirts wie dieses Auswärtsteil, welches wunderbar zu dem paßte, was sich alle bei uns unter diesem Spieltag vorgestellt hatten.

Bei der Gelegnheit wieder einmal ein Dankeschön an fiat_morales für die Bilder von vor Ort!

Ein ungleicheres Duell als dieses ist eigentlich kaum vorstellbar gewesen in dieser Saison. Während die Gastgeber einen durchschnittlichen Marktwert von vier Millionen Euro pro Spieler in der Startelf (insgesamt fast 44 Millionen Euro) vorweisen konnten, hatte unsere ganze Startelf gerade mal einen von unter sieben Millionen Euro, also,insgesamt, siehe https://www.transfermarkt.de/vfb-stuttgart_fc-st-pauli/aufstellung/spielbericht/3203748.

Allein die eingewechselten Spieler der Gastgeber hatten einen Marktwert von zusammen 8,5 Millionen Euro und damit mehr als das, was bei uns maximal auf dem Platz stand (Markwertspitze war rund 7.5 Millionen Euro, bei den Gastgebern war es es nach wie vor runs 44,5 Millionen Euro). Nun sagt ein Marktwert nicht alles aus über die Stärke eines Spielers oder einer Mannschaft, aber es ist und bleibt ein deutlicher Fingerzeig.

Zu dem Marktwertunterschied kam dann auch noch ein Heimspiel für den VfB, da war eigentlich alles andere als ein klarer Heimsieg in deren Autofinanz-Arena eine Überraschung. Und in gewisser Hinsicht sollte es ja zumindest ein klein wenig so kommen mit dem knappen 2-1 am Ende…

Nun sind wir wahrlich keine Erfolgsfans hier beim FCSP, der auch in dieser Saison vor einer sehr schweren Aufgabe stehen wird, die Liga zu halten – mehr noch wohl als in den Jahren zuvor mit all den Ausfällen, die nicht weniger zu werden scheinen oder vom Sportchef zumindest bislang ausgeglichen wurden. Daß dann tatsächlich noch Verstärkungen kommen werden vermag ich mittlerweile kaum mehr zu glauben, aber warten wir es ab.

Was hingegen nicht verhandelbar ist, das ist die politische Seite. Und hier ist unabhängig vom sportlichen Erfolg zum Glück alles im Reinen bei uns. Zumindest daran können wir als Fans auch weiterhin arbeiten. Den Rest müssen wir, Anfeuerungen einmal abgesehen, den entsprechend verantwortlichen Personen im Verein überlassen.

Schnecke war übrigens daheim geblieben, Nachwuchs kam, manches ist einfach wichtiger als Fußball. Alles Gute!

Ganz anders als erwartet verlief die erste Halbzeit, in der wir wohl unser bestes Spiel nicht nur in dieser Saison, sondern vermutlich auch insgesamt unter Luhukay machen konnten. Eine herausragende Verteidigung mit Knoll und dem aus unerfindlichen Gründen in dieser Spielzeit bislang verschmähten, extrem guten Carstens innen sowie Buballa und Miyaichi außen, die beide dort bärenstark auftraten, machte es den Gastgebern fast unmöglich zu nennenswerten Chancen zu kommen, während wir hochverdient zum Ende der Halbzeit mit 0-1 in Führung lagen.

Unser leider einziges Tor an diesem Tag fiel durch unseren Besten, Mats, durch Vorarbeit von Conteh, in der 18 Minute. Danach hätten wir durchaus noch weitere Treffer erzielen können bzw. müssen, aber leider sollte es nicht mehr für mehr reichen.

Dass die Stuttgarter die zweite Halbzeit anders gestalten würden, war vorherzusehen. Als dann in der zweiten Hälfte nach etwas mehr als einer Stunde Mats und Diamantakos durch Buchtmann und Gyökeres ersetzt wurden, kippte leider endgültig das Spiel. Kurz zuvor war durch eine flache Ecke überraschend das 1-1 erzielt worden, was wie aus dem Nichts kam, aber eben auch clever reagiert war auf unsere gute Einstellung auf die kopfballstarken Stürmer der Gastgeber.

Daß wir dann in der 90. Minute den 2-1 Gegentreffer hinnehmen mußten, paßte zwar zum Spielverlauf, wir waren wirklich konditionell am Ende, je länger das Spiel ging, aber in der Nachspielzeit hätten wir trotzdem fast noch den Ausgleich erzielen können. Jeweils 12 Torschüsse, davon jeweils 5 auf den Kasten von jeder Seite laut https://www.transfermarkt.de/vfb-stuttgart_fc-st-pauli/statistik/spielbericht/3203748, ein Unentschieden wäre wahrlich verdient gewesen.

So aber sind wir mit wehenden Fahnen untergegangen, wo wir angesichts aller Umstände, insbesondere der oben genannten Marktwertunterschiede und der gezeigten Leistung, wirklich mehr verdient gehabt hätten. Die Enttäuschung überwog dann auch gegenüber der großartigen gezeigten Leistung. Trotzdem, aus Fansicht kein Weltuntergang, nur eine Niederlage, bei der ganz viel braun-weißes Herz gezeigt wurde und das Mut für die nächsten Spiele macht.

Am Montag kommt mit Kiel ein brutal schwerer Gegner ans Millerntor, die tabellarische Situation macht es da nicht einfacher für uns. Aber mit der gezeigten Aufstellung, vor allem die der Verteidigung, einem hoffentlich fitteren Mats, den wir über die ganzen 90 Minuten brauchen, und vielleicht noch dem einen oder anderen Rückkehrern zumindest auf der Bank ist zumindest etwas möglich, ausgegangen von der Leistung gegen den VfB.

Es wird zumindest mehr möglich sein als gegen den nächsten Gast daheim, die Vorstadt, die einfach optimal derzeit aufspielt und auch bei Jatta politisch alles richtig macht – was ja auch mal lobend erwähnt gehört. Mögen müssen wir uns deswegen noch lange nicht, was ja weiterhin auch auf Gegenseitigkeit beruht. Es wird aber für uns ein extrem schweres Heimspiel dann, wie auch das im Pokal, wo wir, Überraschung, ja die zweite Runde erreicht haben und jetzt daheim gegen Eintracht Frankfurt ran dürfen. Besonders viel rechne ich mir in beiden Partien nicht aus, aber nehmen wir die Spiele einfach an und geben alles, dann ist auch etwas möglich. Wie auch gegen Kiel. Und sowieso in dieser Saison, auch ohne weitere Verstärkungen. Die natürlich trotzdem gerne kommen dürfen. Forza!

Mehr zum Spiel in Stuttgart:
https://www.magischerfc.de/2019/08/raus-aus-der-komfortzone-rein-in-den-oepnv/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2019/08/19/matchday-03-vfb-stuttgart-vs-fc-sankt-pauli-2-1/