Kein Fussbreit. #HH1202, #nazisrausausdenstadien sowie #FCSP auswärts in Heidenheim und daheim gegen Nürnberg.

Überall und immer weiter versuchen Nazis Fuß zu fassen. Der gesellschaftliche Widerstand dagegen wird von Jahr zu Jahr wichtiger. Umso schwerer wiegt es, wenn, wie im Fall von Babelsberg 03 und dem NOFV, ein Verband sich mit fadenscheinigen Gründen gegen antifaschistische Äußerungen wendet und sich gleichzeitig nach Rechts blind und taub zeigt. Oder wenn, wie aktuell in Hamburg, durch mehrfache rechte Demos versucht wird, die Präsenz von Nazis auf den Straßen zu etablieren. Sich hier solidarisch zu zeigen bzw. dagegen aufzustehen ist letztendlich wichtiger als das eine oder andere Fußballspiel – auch wenn wir mit dem Auswärtskick in Heidenheim und daheim gegen den FCN zwei davon zuletzt auch zu bewältigen hatten. Daß hier lediglich gegen den Club ein Unentschieden ergattert werden konnte, macht die Ausgangslage für uns nicht besser, aber eben auch nicht schlechter. Es gibt einfach wichtigeres.

Vor dem Auswärtsspiel gegen den FCH gab es für die Daheimgebliebenen die Gegelgenheit zum Besuch der Hanse Spirit in den Fischauktionshallen im Hafen. Eine, die wir glücklicherweise wahrgenommen haben.

Lange nicht mehr hier gewesen. Dabei ist dies wirklich ein schöner Veranstaltungsort in St. Pauli.

Vor allem noch, wenn man so ausgezeichnete Tropfen genießen kann.

Viel angenehmer als die 3:1 Auswärtsniederlage in Heidenheim. Da fingen wir zwar sehr gut an, ließen aber noch viel krasser nach. Siehe dazu https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/02/05/matchday-21-1-fc-heidenheim-vs-fc-sankt-pauli-3-1/. Decken wir besser den Mantel des Schweigens über dieses Spiel.

Rückblickend ist die Hanse Spirit definitiv das Highlight an diesem Wochenende gewesen. Damit genug dazu.

Und nach einer Stärkung im Überquell ging der Blick dann eh nach vorn und über dieses Wochenende hinaus.

Schon das dritte mal innerhalb eines Monats versuchen schließlich Rechte, in Hamburg Demos zu organisieren und stießen bislang noch auf recht wenig Gegenwehr. Bei der Neuauflage der als „Merkel muß weg“ sich harmlos gebenden Demo wird sowohl mit dem Veranstaltungstag Montag als eben auch mit den dort auflaufenden Personen nicht nur Bezug zu Pegida, sondern eben zur rechtsextremen Szene im Norden genommen.

https://twitter.com/Antifa309/status/963184143084478465

Da schon die erste Demo dieser Art ein ähnliches personales Aufgebot hatte, war deutlich genug geworden, daß die antifaschistischen Kräfte in dieser Stadt dies nicht hinnehmen würden. Gegenproteste waren angesagt und damit war auch Team Sicherheit mit vielen Kräften vor Ort.

Eine Demo lief um den Jungfernstieg herum, andere FCSP Fans sahen vor dem Nürnberg-Spiel nochmal nach den Rechten. Nah ging es nicht heran, mehrere Absperrketten verhinderten ein Versammeln in der Nähe der Nazis. Als durch diese Reihen einige wenige Rechte liefen, wurden die entsprechenden Rufe laut. Was dann zu aufgesetzten Helmen, Wasserwerfer in Position und einigem Gerenne führte.

Nur einige Nazis und Sympathisanten schafften es zum Versammlungsbereich, andere jammerten derweil herum.

https://twitter.com/KleineMaulwurf/status/963176065723183105

Danke, Antifa!

Was hier weg muß sind die Nazis und ihre menschenverachtenden Vorstellungen.

Was leider leichter sich schreiben als umsetzen läßt – denn viele gehen gar nicht erst auf die Straße, sondern versuchen im Netz Wirkung zu erzielen. http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/organisierte-trolle-101.html faßt deren Mittel und Strategien gut zusammen. Und zeigt deutlich, warum mit Rechten nicht zu reden ist.

In letzter Minute ging es ans Millerntor. Viel los für einen Montag. Beides mußte echt nicht sein und doch zwei Pflichttermine.

Daß dann die Gäste aus Nürnberg ausgerechnet an diesem Tag ihren Südstaatendoppelhalter wieder dabei hatten, machte das Ganze auch nicht besser.

https://twitter.com/1_fc_nuernberg/status/963114771682820097

Deren Verein machte zum Glück vor dem Spiel ein anderes statement. Sehr schön.

Nicht nur aus Nürnberg waren wieder trotz des Montagstermins viele Auswärtige dabei, auch in unseren Reihen war die internationale Beteiligung wieder deutlich zu erkennen. Immer wieder großartig.

Auch, daß Schnecke nach längerer Durststrecke wieder einmal im Kader stand und später auch eingesetzt wurde. Bitte mehr davon!

Solidarität gibt es ohne Ende am Millerntor für Babelsberg 03 im Kampf gegen Nazis im Stadion und einem mehr als einseitig zugunsten Vereine mit Fans der letzteren Art agierendem Verband, siehe https://babelsberg03.de/blog/2018/02/05/stellungnahme-zur-heutigen-veroeffentlichung-des-nofv/ und

https://twitter.com/LeftvisionClips/status/963143111919783936

Wer hierbei nicht einfach nur zusehen sondern auch etwas tun möchte, kann dies durch die dringend benötigte finanzielle Unterstützung tun: https://babelsberg03.de/blog/2018/02/12/der-nofv-bleibt-hart-wir-auch/.

Was passiert, wenn man den Nazis das Feld überläßt, sollte hierzulande eigentlich bekannt genug sein. Trotzdem gibt es immer wieder Stimmen, die dies zu ignorieren zu versuchen. Als ob Nazis nicht genau das machen würden, was sie schon zuvor getan haben – und wer es noch immer nicht verstanden hat, kann ja noch Österreich gucken: https://www.vorwaerts.de/artikel/rechtsruck-oesterreich-land-braunen-einzelfaelle.

Präsenter als diese Tapete kann man wohl beim Einlaufen der Mannschaft kaum sein. Keine Ahnung, was die Bewegtbilder gezeigt haben, aber wahrgenommen wurde die Botschaft in jedem Fall.

Und den Ernst der Lage in sportlicher Hinsicht hatte auch unsere Fanszene nur zu deutlich begriffen. Volle Unterstützung von den Rängen, wieder einmal.

So ein Flutlichtspiel ist aber auch immer noch einmal eine Nummer lauter als zu Tageslichtanstoßzeiten – Montag hin oder her.

Auch bei dem montäglichen Fahnenboykott kann die Süd optisch – akustisch sowieso – vollen support abliefern.

Der Gästeanhang war ab und an auch zu hören, was der Stimmung bekanntlich ja keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Gegenseitiges Anstacheln macht einfach mehr Laune.

Auf dem Platz war ein äußerst ansehnliches Spiel zu sehen. Taktisch geschickt auf Konter lauernd trotz des Heimspiels gingen wir gegen den Tabellenzweiten, der bei einem Erfolg an diesem Tag sogar auf den ersten Rang gerückt wäre, mit einer guten Verteidigung und wenig Ballbesitz (30:70 spricht Bände) in die Partie. Auch wenn wir etwas mehr Torchancen verbuchen konnten, darunter auch einige erstklassige, so waren die Gäste hier auch nicht untätig. Eigentlich hätten beide Seiten treffen können, es blieb aber bei der Nullnummer zur Halbzeit.

Zeit, mal wieder eine Tapete zu desorganisieren. Der SV Babelsberg 03 hat es ja in der Hand, in der Auseinandersetzung mit dem NOFV nicht kleinzugeben und hinsichtlich der verhängten Sanktionen auch über die sportgerichtliche Ebene hinaus einen Präzedenzfall zu schaffen. Durchhalten und viel Glück dabei! Wir stehen hinter Euch!

Es ist aber auch ein Kampf, der auf vielen Ebenen lohnt, ausgetragen zu werden.

Großartig gekämpft bis zum Schluß hatten auch die BoysInBrown, auch wenn der lucky punch bis zu letzt zwar in der Luft lag, aber leider nicht kam. Zum Glück blieb aber auch der unlucky punch aus. Ein Spiel, welches in jede Richtung hin hätte ausgehen können und sich unter dem Strich eher wie ein für beide Seiten gewonnener Punkt anfühlte. Definitiv ein 0:0 der besseren Art.

Wir haben nun noch 12 Spiele vor uns um die 12 Punkte zu erreichen, die bei Geltung der 40 Punkte Faustregel für den Klassenerhalt reichen könnte. Ob dem auch in dieser Saison so sein wird, bleibt abzuwarten. Wir stehen jedenfalls nach wie vor mitten im Kampf um den Klassenerhalt ohne dabei unter den Druck zu stehen, den wir in vergangenen Spielzeiten nur zu gut kannten. Vieles ist diese Spielzeit noch machbar, auch eine bessere Platzierung – nur selbst im besten Falle kaum mehr als das. Und andere Fälle thematisiere ich jetzt hier auch nicht. Wir sind auf einem guten Weg und haben noch einiges vor uns.

Diese Mannschaft jedenfalls hat gekämpft und Spaß gemacht und sich den Beifall redlich verdient. Die anstehenden Spiele gegen weitere Topteams der Liga werden hart, aber dieser Spieltag hat gezeigt, daß sie machbar sein werden. Forza St. Pauli!

Mehr zum Spiel:
https://metalust.wordpress.com/2018/02/13/spiel-musik-und-zeit-fc-st-pauli-1-fc-nuernberg-00/
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=8953
http://niceguys.blogsport.de/2018/02/13/senfdazu49/
https://www.stefangroenveld.de/2018/eine-nullnummer-der-besseren-sorte/
https://www.konbon.de/sportlich/fc-st-pauli-herrenfussball/fc-st-pauli-holt-am-millerntor-punkt-gegen-den-club/
https://beebleblox.blogspot.de/2018/02/2840.html
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/02/13/matchday-22-fc-sankt-pauli-vs-fc-nurnberg-0-0/