Punkteteilung am 19.10. – der #FCSP gegen Nürnberg vor weniger Fans

Eigentlich ist das Datum für uns ja perfekt. Ein Spieltag am 19.10. – klingt zumindest auf dem ersten Blick gut. Allerdings meine ich mich zu erinnern, daß wir da schon öfters gespielt und dabei nie wirklich gut ausgesehen haben – zumindest meint meine Erinnerung das, Statistiker_innen finden da vielleicht eine andere Antwort, zumindest eine fundierte.

Wie dem auch immer sei, bei diesem 19.10. gegen Nürnberg fehlte es in jedem Fall am Wichtigsten, und zwar an den Fans. Lediglich 1000 durften vor Ort dabei sein, das ist einfach schon einmal unabhängig vom Ergebnis oder Spielverlauf kein Spiel, an das sich positiv erinnen läßt. Und doch war das Spiel an sich tatsächlich sehr ansehnlich, so am Bildschirm, wie schön wäre es doch mit einem vollen Millerntor erst geworden!

Die Corona-Zahlen sind leider derart angewachsen, ausgerechnet am 19.10. auf über 50 pro Einhunderttausend Bewohner_innen, daß die nächste Stufe erforderlich wurde, siehe aktuell https://www.hamburg.de/corona-zahlen/. Heute sind gar über 200 Neuinfektionen dazugekommen, das sieht leider nicht nach einer absehbaren Verbesserung aus, ganz im Gegenteil. Und da stellt sich für mich als Fan die Frage, was die Teilöffnung in so einer Zeit soll. Natürlich können wir nicht von Geisterspiel auf ausverkauftes Stadion auf einmal springen, aber auf absehbare Zeit nur vor 1000 Fans spielen und nicht etwa mit immer weiter zunehmenden Menschen in den Kurven, das läßt das ganze Maßnahmenpaket doch leider sehr traurig erscheinen. Für mich zumindest aktuell kein Rahmen, der einen Stadionbesuch für reizvoll erscheinen läßt. So sehr mir das alles auch fehlt.

Vor allem anderen fehlt natürlich das ganze Miteinander, all die wunderbaren Menschen, die den FCSP ausmachen. Gerade eben auch am Spieltag. Und dann wäre auch das ganze Drumherum. So manche liebgewonnene Gewohnheit an einem Spieltag, von dem wir alle ja welche haben. Bei mir ist das beispielsweise auch der Besuch nach dem Spiel beim Bäristo-Stand mit dem leckeren veganen Essen…

Aber da auch in Corona-Zeiten zum Glück nicht auf alles verzichtet werden muß, haben wir am Tag vor dem Nürnberg-Spiel einfach mal den Brunch-Lieferservice ausprobiert: https://www.baeristo.com/shop/brunch-angebot/.

Ganz grob zusammengefaßt: wir waren absolut begeistert. Was für ein unglaubliches Paket, und wie lecker war all das! Den ganzen Tag konnten wir von dem Brunch für Zwei speisen. Ganz große Empfehlung!

Und da ich keine Bilder vom Millerntor habe, nehme ich halt diesmal die von diesem tollen Brunch…

Und alles vegan, wie gesagt. Würde definitiv auch Menschen schmecken, die sich nicht so ernähren. Probiert es doch mal aus! Zumal auch Soli-Essen mit dabei ist, siehe https://www.baeristo.com/trottwar-teller/. Ganz groß.

So gut gestärkt ging es am nächsten Tag dann zumindest mit einer guten Erinnerung in den Spieltag. Was sich Schulle ao für diesen Spieltag ausdachte, war schwer vorhersehbar, da wir so viele Möglichkeiten mit diesem Kader haben. Es spielten letztlich in der Startelf: Makienok, Burgstaller sowie etwas zurückgesetzt Kyereh, dahinter Dittgen, Becker, Zalazar und Ohlson, sowie Buballa, Ziereis und Avevor in einer Dreierkette vor Himmelmann. Quasi ein 3-4-3, sehr offensiv ausgerichtet.

Das Spiel ging gleich mit dem Anpfiff stürmisch los. Wir mit erster Chance vorn und dann schlugen die Gäste zu. Die erste Variante vom 0-1 wurde wegen knappem Abseits zurückgepfiffen. Zutreffend, aber mit Glück. Da war schon absehbar, daß Avevor als letzter Mann mit Geschwindigkeitsnachteilen behaftet war.

Kurz darauf, in der 7. Minute, fiel dann doch das 0-1. Ausgangspunkt war ein übler Fehlpaß von Avevor, der von außen schräg in die Mitte auf einen Nürnberger paßte, von wo aus der Ball sofort in die von ihm hinterlassene Lücke flog, wo dann hinten 2 gegen 1 spielten, da war dann keine Chance mehr das zu verteidigen. Wobei die Gäste das wirklich gut ausspielten.

Deren Plan ging besser auf. Nürnberg packten wir in der Anfangszeit überhaupt nicht. Unsere Dreierkette sah immer wieder schlecht aus, da kam schnell die Befürchtung auf, daß das noch öfters hinten scheppern würde, wenn wir nicht irgendwie umstellen. Aber Schulle dachte zum Glück nicht daran, sondern vertraute auf seine Formation und die ausgewählten Spieler. Und, siehe da, nach dem Gegentreffer fingen wir erst richtig an und zogen unser Spiel auf, es ging mit großem Elan nach vorn.

Chancen hatten wir auch. Nach einer tollen Einzelaktion zirkelte Becker den Ball an den Pfosten. Viele Tore vorn wären auch eine Methode gegen viele Gegentore – es ist jedenfalls ein sehr ansehnlicher Fußball, den Schulle da spielen läßt. Und ein Spieler war dabei ganz besonders im Vorderung an diesem Tag: Zalazar, ganz klar der Mann des Spiels. Was für ein bärenstarker Auftritt!

Einen Tag zum vergessen hatte leider Avevor, der an beiden Gegentoren unglücklich beteiligt war – dem aber auch gute Aktionen glückten. Eine Chance leitete er beispielsweise mit einem tollen Kopfball als Flanke nach vorn erst ein. Er war definitiv kein Totalausfall, nur eben unglücklich. Solche Tage gibt es leider.

Zalazar hingegen hatte einen nahezu perfekten Tag, gute Freistöße und als es einen Elfer nach VAR für uns gab, als Kyereh eindeutig am Fuß im Strafaum getroffen und zu Fall gebracht wurde, da nahm er voller Selbstbewußtsein die Aufgabe an und vollendete sicher zum 1-1 Ausgleich, der dann auch das Halbzeitergebnis sein sollte. Nahezu perfekt, wie gesagt, denn die Ecken schoß er auch, nur die waren eine Katastrophe, da kam kaum eine an, da sie alle nur flach bis halbhoch geschossen wurden – was vielleicht der Plan war, auch wenn ich diesen dann nicht verstehe, die Erklärung wäre zumindest auch noch möglich.

So viel spielerisch nach dem 0-1 auch ging, die zweite Halbzeit fing katastrophal an, wieder VAR, wieder Avevor, dem ein Schuß beim Wegdrehen irgendwie an die Hand sprang, ohne jede Absicht oder Chance, dem Auszuweichen. Absurde Handregel derzeit, aber so ist sie halt aktuell. Da konnte er nichts für und das 1-2 war das Resultat. Leider auch eine große Verunsicherung bei uns, die auch mit einer Umstellung bei den Gästen zu tun hatte, die unser Spiel gut analysiert hatten.

Erst eine erneute Umstellung bei uns auf eine Viererkette brachte Abhilfe, dafür gingen Ziereis, der angeschlagen war, und Avevor, der nur mit viel Glück kurz davor noch um eine Gelb-Rote herumgekommen war, aus dem Spiel und Knoll und Zander kamen und bildeten mit die Viererkette, die Stabilität hinten aber nach vorne weniger Elan brachte. Daschner und Tashchy kamen für Daschner und Burgstaller, aber den Ausgleich machte ein ganz andere und nicht vorgehgesehener Spieler: Buballa! Und was für ein wunderschönes Tor, angenommen und mit Span ins Eck geschlänzt! Die Verteidiger waren eh oft vorn mit dabei, aber so offensiv im anderen Strafraum aus dem Spiel heraus, das war schon ungewöhnlich, was Schulle da sich ausgedacht hatte. Aber es ging auf!

Auch wenn wir noch anrannten, so sollte es an diesem Tag nicht mehr als das 2-2 geben. Außer noch viele Karten. Der Schiri zückte die sehr schnell. Manchmal aber auch aus gutem Grund, wie alle 3 Gelben für die Gäste wegen harten Fouls gegen Zalazar. Unfaßbar, wie die gegen unseren besten Spieler an diesem Tag austeilten. Am Ende kam noch Benatelli für eben jenen Zalazar, der irgendwas zwischen angeschlagen und ausgepowert raus mußte. Aber es verdient neben Buballa in die Kicker-Elf des Spieltags schaffte, Gratulation!

Und ein wichtiger Punkt mit einer Spielweise, die einfach Lust auf mehr macht. Jetzt noch den Virus irgendwie eingedämmt bekommen und wieder im Stadion mit dabei sein können, das wäre es… Nun, einen Schritt nach dem anderen. So schnell wird das leider nicht gehen…

Aber was zu sehen war, das hat sich gelohnt!

Mehr zum Spiel:
https://millernton.de/2020/10/20/offenes-visier-fast-belohnt-fc-st-pauli-1-fc-nuernberg-22/