Vier Spiele und zwei Punkte – der #FCSP setzt sich erst einmal unten fest

Kaum Zeit zum Bloggen gefunden in letzter Zeit, aber bevor es heute am Millerntor gegen Osnabrück geht, leider wieder in einem Geisterspiel wie schon an den Spieltagen davor, noch ein kurzer Rückblick über die vergangenen vier Spiele. Keine Hochzeiten, jedenfalls nicht dort, kein Todesfall dabei, aber – nur – zwei Punkte. Das macht einen Punkteschnitt von einem halben Punkt und ist definitiv nicht die Ausbeute, die beruhigen könnte. Im Gegensatz zu den Auftritten, die insgesamt erfrischend und spielerisch vielbersprechend waren. Nur eben leider eben auch immer mit den entscheidenden Fehlern hinten und in den letzten beiden Spielen auch ohne eigenes Tor. Schulle wird also einiges verändern müssen, um aus dieser Misere herauszukommen, wobei es nur Kleinigkeiten sein mögen, aber die Ergebnisse müssen halt auch schnellstmöglich wieder stimmen.Noch beträgt der Abstand zum rettenden Ufer gerade mal einen Punkt bzw. zu einem einstelligen Tabellenplatz drei Punkte, doch es muß halt einfach wieder ein Sieg her.

Nachdem wir scheinbar das 2-2 Ergebnis für uns gepachtet hatten und auch nach Rückständen wieder in der Lage waren, zurück zu kommen – so gegen Darmstadt und auch in der Vorstadt (bei dem Spiel, das ich ohne Fans vor Ort einfach nicht Derby nennen mag, aber den Stadtmeistertitel haben wir zumindest damit verteidigt) – so haben wir mit 0-5 Toren in zwei Spielen zuletzt sehr schlecht ausgesehen gegen Karlsruhe und in Paderborn. Es ist, als ob unsere Stärken von den anderen Vereinen so langsam erkannt und entkräftet wurden, unsere Schwächen aber gnadenloser ausgenutzt würden.

Unser sehr ansehnliches Spiel unter Schulle in den ersten Spielen will ich mal als eine Art Hurra-Spiel nach vorn mit einer offensiven Dreierabwehrreihe beschreiben, von denen meist nur ein bis zwei Spieler tatsächlich hinten standen und das entsprechend konteranfällig war. Gerade Fehler im Aufbauspiel waren schnell eine Katastrophe und führten zu Gegentreffern. Hier hat die Umstellung auf eine Viererabwehrkette und ein defensiveres Auftreten geholfen, was uns aber im Spiel nach vorne regelrecht ineffektiv gemacht hat, zumindest haben wir seitdem keinen Treffer mehr erzielt, der auch gezählt hätte (schon wieder ein Tor für Tashchy, das aberkannt wurde, der Arme hat es echt schwer bei uns).

Und unser wohl bester Spieler der ersten Phase, die „Wundertüte“ Zalazar, zeichnete sich zuletzt leider eher durch Fehler aus, wie schlecht geschossene Elfmeter oder aber die Verursachung eines solchen durch völlig überflüssiges Einschreiten gegen den Mann im eigenen Sechzehner. In der Form der letzten Zeit sehe ich Zalazar, der uns davor so sehr bereicherte, eher als Problem an, was aber bei einem so jungen Spieler vollkommen normal ist – entweder schafft er es, sich hier wieder einzuspielen, oder aber eine kleine kreative Pause könnte allen weiterhelfen. Zusammen mit einer anderen Einteilung des Schützen für einen Elfer, da müßte Schulle doch noch andere Spieler auf dem Zettel haben bei uns.

Ja, wir haben eine junge Mannschaft, die auch mit Rückschlägen fertig werden muß und das auch sicherlich schafft. Gerade unter Schulle sehe ich hier große Chancen und nur tabellarisch aufgrund der aktuellen Lage Risiken. Den Kampf um den Klassenerhalt kennen wir ja, das ist nichts Neues. Neu hingegen ist unsere erfrischende Art, Fußball zu spielen und auch der Großteil der Spieler ist neu, da muß sich erst noch etwas formen und das braucht halt Zeit. Der Weg, auf dem wir uns befinden, ist definitiv gut. Wir brauchen nur wieder Tore vorne und weniger hinten.

Die Abwehr wurde durch die Umstellung auf die Viererkette ja entscheidend gefestigt, es passieren trotzdem noch wie immer vermeidbare Fehler, die zu Gegentoren führen. Aber hier haben wir meines Erachtens die richtigen Maßnahmen schon ergriffen, was sich auf Dauer positiv zeigen wird. Ein Spiel zu Null wäre nicht nur ein großer Erfolg, es wäre auch ein schönes Nebenziel nicht nur für die Hintermannschaft sondern eben alle Mannschaftsteile. Das Hauptziel muß aber weiterhin heißen, vorne Treffer zu erzielen, am besten eben mindestens einen mehr als wir hinten kassieren.

Dafür müßten wir neben der defensiven Seite eben auch die offensive wieder besser auf den Rasen bekommen. Die Spieler dafür haben wir ja. Gerade Tashchy würde ich gerne mit mehr Spielzeit sehen, denn er bringt hier noch eine ganz andere Seite mit in die Partie, die uns weiterhelfen könnte. Nicht, daß ich dafür die anderen Stürmer weniger sehen möchte, nur eben gern auch mal mehr Wechsel vorne, auch gern in der Startelf. Wir haben da vorne ja mehrere Varianten, die wir auch gern mal durchprobieren könnten.

Und auch im Mittelfeld sehe ich mit Aremu noch weiteres Potential, das uns weiterhelfen könnte. Wenngleich Zalazar defintiv derart gute Auftritte hingelegt hat, daß er die Nase weit vorn hat – aber eben vielleicht mit dem Bedarf einer kleinen Pause im nächsten Spiel? Wir werden sehen, was Schulle sich da ausdenken wird. Oder auch Benatelli, der ja für mehr Stabilität sorgt, wobei ein Nebenmann wie Becker für das Spiel nach vorn ja schon ausreichen könnte.

Ein großes Fragezeichen bleibt natürlich, ob Avevor aus seinen schwächeren Auftritten, inklusive dem Bock, der zum letzten Gegentreffer führte, gelernt hat oder ob wir neben dem wiedergekehrten Lawrence einen anderen IVer aufstellen werden – Ziereis oder Buballa wären ja eine Alternative, bei letzterem wäre Paqarada auf Außen ja möglich.

All diese Gedankengänge zeigen, wie viel Potential in dieser Mannschaft steckt. Wir haben viele verschiedene Spieler, die in einer Aufstellung denkbar wären, ohne daß wir uns Sorgen darüber machen müßten, ob die Qualität auf dem Platz insgesamt gehalten werden könnte. Die Probleme, die ich genannt habe, sind damit noch nicht verschwunden, aber daß wir diese in den Griff bekommen, darauf gilt es sportlich hinzuarbeiten.

Eine Unterstützung von den Rängen ist ja leider auf absehbare Zeit nicht möglich. Ebensowenig wie ich von Heimspielen Bilder beitragen kann. Danke jedenfalls für die wunderschönen Bilder vom Spiel in Darmstadt, die ich hier im Blog verwenden darf.

Die aufgezwungene Distanz geht mir trotzdem langsam aufs Gemüt. Ich will wieder den FCSP anfeuern und mit allen zusammen sein… Aber wem geht es nicht so. Wir müssen weiter durchhalten.

Und wieder punkten. Am besten dreifach. Und nicht nur beim nächsten Spiel. In diesem Sinne – auf in den Kampf! Und sei es für uns nur von daheim aus am Bildschirm gegen die Frustration, vor Ort nicht dabei sein zu können…

Es werden andere Zeiten kommen.

Ein weiterer Vorbericht zum nächsten Spiel:
https://millernton.de/2020/11/27/vorbericht-fc-st-pauli-vfl-osnabrueck-9-spieltag-20-21/