Drei Punkte aus drei Spielen hört sich erst einmal gar nicht soo schlecht an, was sich dann aber relativiert, wenn fan berücksichtigt, daß wir gegen den Tabellenletzten mit einer äußerst schlechten Leistung verloren haben und die Hinrunde somit nur mit 14 Punkten und damit einen Punkteschnitt von 0,8 abgeschlossem haben, was gerade einmal 28 Punkte am Ende der Saison bei gleichbleibender Ausbeute bedeuten würde und aller Voraussicht nach zu wenig für die Mission Klassenerhalt wäre. Der Schnitt von einem Punkt im Kalenderjahr 2025 hingegen sieht zwar gut aus, würde am Ende dann aber auch nur 31 Punkte ergeben, was nur den Schluß zuläßt, daß wir uns unabhängig vom aktuellen Tabellenplatz steigern müssen, um zumindest auf ungefähr 35 Punkte zu kommen (die berühmten 40 sind in der Regel in der Bundesliga nicht notwendig). Die Gegentore sind nach wie vor im Rahmen, wir stellen die zwetbeste Verteidigung, was für einen Aufsteiger brilliant ist – nur Tore schießen wir nach wie vor zu wenig. Der Kurs ist gut, es muß aber insgesamt noch etwas effektiver werden.
Der Auswärtsdreier in Heidenheim war unfaßbar wichtig. Spielerisch vollkommen verdient, da sind wir wirklich gut aufgetreten und auch die Neuen waren vielversprechend. Vom Spielverlauf her war das großes Kino mit dem 0-1, welches bis kurz vor Schluß Bestand hatte, dann der 1-1 Ausgleich, der vom VAR wegen einer Abeitsstellung in der Entstehung zurück genommen wurde und dann sogleich darauf das 0-2. Da war wirklich das völlige zu Tode betrübt und Himmel hoch jauchzend im direkten Wechsel. Aber da es gut für uns ausging, haben wir das natürlich gerne durchlebt.
Die 5. Gelbe, die sich Smith in diesem Spiel eingehandelt hat, wird uns zu einer weiteren Umstellung zwingen. Glücklicherweise haben wir in der Winterpause Neuzugänge im Kader bekommen. Zuletzt wurde Marwin Schmitz mit einem Profivertrag ausgestattet, https://www.fcstpauli.com/news/marwin-schmitz-unterschreibt-profivertrag-beim-fc-st-pauli/, davor gab es drei „echte“ Neuzugänge, Noah Weißhaupt https://www.fcstpauli.com/news/fc-st-pauli-leiht-noah-weisshaupt-aus/ und James Sands https://www.fcstpauli.com/news/fc-st-pauli-leiht-james-sands-aus/ als Leihe sowie Abdoulie Ceesay https://www.fcstpauli.com/news/der-fc-st-pauli-verpflichtet-abdoulie-ceesay/ als feste Verpflichtung.
Diese drei Neuzugänge hatten schon alle ihre Einsatzzeiten, wobei Ceesay langsam heran geführt wird mit ein paar Minuten am Ende, wohingegen Weißhaupt und vor allem Sands bereits als Startelfspieler zeigen durften, was sie können. Von den ersten Eindrücken her haben wir da drei Spieler bekommen, die den Kader verstärkt haben, zumindest in der Tiefe, aber gerade bei Sands wurde bereits deutlich, daß dieser uns im Mittelfeld weiterhelfen kann. Inwiefern er Smith ersetzen wird und Boukhalfa wieder neben Irvine eingesetzt werden wird, werden wir bald erleben, womöglich wird auch wieder Ritzka in die Verteidigung rücken und Wahl mittig nach vorne gezogen als Ersatz für Smith, was ja schon mal gut geklappt hatte.
Deutlich ist nur geworden, daß wir weniger mit Notlösungen arbeiten müssen bei einem Ausfall, sondern Spieler haben, die die Qualität haben, dem team in der benötigten Spielweise auch zu helfen. Lediglich im Sturm sehe ich zu Guilavogui und Eggestein keine Alternativen. Beide haben sich zu unersetzlichen Stützen der Mannschaft entwickelt, wobei die Torausbeute leider nach wie vor hinter den Erwartungen im Sinne der xG Werte zurückbleibt. Guilavogui kommt aber so langsam in dieser Hinsicht an und Eggestein ist einfach DAS belebende Element im Angriff, auch wenn er selber nicht die Abschlüsse macht.
Gegen Frankfurt konnten wir daheim zeigen, wie viele Gelegenheiten wir uns herausspielen können – aber eben leider auch, wie selten wir dann daraus am Ende auch ein Tor machen. Im folgenden Spiel in Bochum war es hingegen eher ein Offenbarungseid nach vorn, was sicherlich auch am Fehlen von Eggestein lag. Wir brauchen dessen Ideen genauso wie die Geschwindigkeit von Spielern wie Guilavogui, Dapo oder Saad, wobei letzterer immer noch verletzt fehlt und Afolayan sich zu oft abdrängen läßt. Da bringt Guilavogui doch eine ganz andere Körperlichkeit im Spiel mit.
Daß es aber Dapo war, der auf Guilavogui auflegte und somit dessen Treffer in einem Konter ermöglichte, zeigt aber auch die Wichtigkeit dieses Spielers, der von Weißhaupt nicht wirklich ersetzt werden konnte. Gleichwohl wirkte dieser Wechsel in der Startelf folgerichtig und brachte bei Afolayan auch eine Art Leistungssteigerung nach seiner Einwechslung im Vergleich zu seinen Auftritten davor. Es ist jedenfalls gut, daß wir für die anderen Vereine nicht so leicht ausrechenbar sind, denn jeder Wechsel läßt bei unserer Mannschaft andere Vorteile auf dem Platz entstehen, die wir nur zu nutzen wissen müssen. Wie in Heidenheim halt.
Gegen die Eintracht fehlte uns leider die letzte Konsequenz, ausgerechnet Marmoush war der die Partie entscheidende Spieler, dessen Abgang bei der SGE bevorsteht, doch leider am Millerntor noch für die Gäste dabei war. Sonst wäre es vielleicht anstelle des 0-1 bei einem torlosen Unentschieden geblieben. Aber es ist halt so, wie es ist und wir müssen die fehlenden Punkte anderswo holen.
Im Vergleich zur Hinrunde haben wir drei Punkte mehr, die beiden folgenden Spiele gegen Union und Augsburg geben uns die Möglichkeit, in dieser Hinsicht noch weiter nach zu leben, hatten wir doch alle drei Partien verloren, befinden uns also diesbezüglich im Plus, können da aber sehr gerne noch weiter nachlegen. Auch wenn beide Vereine in Schlagdistanz zu sein schein, haben sie sich zuletzt doch gefangen und wirken definitiv wie die schweren Gegner, als die wir sie in der Hinrunde schon wahrgenommen hatten. Laßt uns einfach mitnehmen, was immer möglich sein wird.
Politisch wäre ja ein Verbotsantrag gegen die Faschisten so überfällig wie notwendig, um die fortdauernden Angriffe auf unsere Demokratie einzudämmen. Aber auch von der Straße muß der Druck weiter kommen. Und wird auch erbracht, Danke an alle bei dieser Gelegenheit, die gegen die Faschisten auf die Straße gegangen sind.
Rassismus, Antisemitismus und das Hass auf nicht-hetero-cis-Menschen wird immer krasser. Solidarität bleibt wichtig, aber es muß mehr kommen. Der Angriff auf die Menschenrechte und die Demokratie geht weit über die Faschisten hierzulande hinaus, auch in anderen Ländern ist das deutlich zu erkennen. „Der Ton gegen queere Menschen und andere gesellschaftliche Minderheiten wird rauer und die liberale Demokratie steht unter Druck“, treffendes Zitat, womit eine deutliche Stellungnahme auf der Straße vor der Wahl Pflicht bleibt: https://www.hamburg-pride.de/pride-2025/waehl-liebe – HIN DA!
Es gibt sehr viele Kämpfe derzeit. Die alle wichtig sind. Am Wichtigsten ist es gerade deswegen aktuell aber, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, den Mut nicht zu verlieren. Bleiben wir dran. Gemeinsam und solidarisch für eine bessere Welt. Oh, und natürlich für den FC St. Pauli, für den Klassenerhalt. Geht halt alles auch gemeinsam. Forza!