#FCSP Mauertaktik im Derby aufgegangen – Vorstadt verzweifeifelt. #HSVFCSP

Wenn der Herausforderer den Titelträger nicht bezwingt, bleibt der Titel einem erhalten. In diesem Sinne: STADTMEISTER verteidigt! Das Derby war zwar weitaus mehr als nur das bloße Spiel, dieses jedoch ging mit einer Nullnummer unspektakulär zuende und wird nicht wirklich in Erinnerung bleiben. Es war nichtsdestotrotz eine starke Leistung unserer BoysInBrown in der Vorstadt, die mit einem Quentchen Glück auch noch zu mehr gelangt hätte – andererseits wäre das dann doch vielleicht etwas zuviel gewesen. Aus Fansicht allerdings nicht, das hätten wir gerne mitgenommen. Gefühlt hat es sich trotzdem wie ein kleiner Sieg mit der Betonung auf klein, weitaus wichtiger war aber, in der Wie-auch-immer-sie-gerade-heißen-mag-Arena nicht verloren zu haben. Dort ist es nämlich wirklich Scheiße. Gut für uns, daß wir dort diese Saison nicht mehr hin müssen. Aber vielleicht ja doch nochmal in der nächsten…

Einen Tag vorher gab es bei der We’ll come United-Demo schon einmal einen guten Grund, sich warm zu laufen – nicht, daß am Derbytag nicht genügend Schritte hinzugekommen wären, aber es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, bei dieser großartigen Demo-Parade dabei gewesen zu sein. An die 35.000 Menschen machten mit, wobei Geflüchtete nicht nur das zentrale Thema waren, sondern eben, und das war wichtig, gewichtig zu Wort kamen in vielfachen, multiplen Redebeiträgen. Nicht nur zentral am Ausgangspunkt Rathausmarkt, sondern eben auch auf den vielen Wagen, wo neben Musik auch Redebeiträge gehalten wurden. Erschütternd, mitreißend, immens wichtig. Ein inspiriertes Danke an alle Beteiligten. Und ein deutliches Signal einer Gesellschaft, die eben nicht allein das rassistische Ausgrenzen kennt und propagiert. Es gibt viel mehr! Weiteres zu dieser Demo: https://www.welcome-united.org/de/well-come-united/.

Danach stand dann noch die Begrüßung für zum Derby weit angereister FCSPler und das Kartenverteilen für den folgenden Tag an. Gefühlt viel zu kurz ins Bett danach und schon wieder hoch zum Treffpunkt, 9 Uhr Millerntor war ausgemacht, individuell ging es dann noch einmal ein wenig früher los, aber so war ein gemeinsames Treffen garantiert.

Erst einmal hieß es dann herumstehen und Kaffee trinken. Oder anderes…

Das an diesem Tag gern getragene Fanladen-T-Shirt sollte allerdings eher hintergründig zum Vorschein kommen.

Für die Mission Hamburg bleibt Stadtmeister Braun-Weiß hatten sich USP (und co?) was ausgedacht.

Für ein gemeinsames Auftreten im Block wurden weiße T-Shirts ausgegeben – da war die Choreo-Spende vom letzten Heimspiel gut angelegt. Vor allem, weil die Spieler dies nach eigenen Angaben als entsprechend sichtbar geschlossen weiße Kurve auch wahrgenommen und eben als Unterstützung und Ansporn empfunden haben. Großartig!

Und großartig war auch zu sehen, wie viele FCSP Fans sich auf den Aufruf der Fanszene hin am Millerntor zu früher Stunde eingefunden hatten. Für manche war es ja nur ein kurzer Trip, also für die Einheimischen, aber es waren auch viele Auswärtige dabei, die teilweise am gleichen Tag noch von weitaus weiter weg gekommen waren. Und natürlich die, die schon während des Wochenendes anreisten.

Ausgestattet mit dem weißen Derby-T-Shirt gingen dann von den rund 6000 FCSP Fans, die Karten für den Gästeblock in der Vorstadt bekommen hatten, sicherlich mindestens 2/3 davon gemeinsam los.

Den Derby-Schal konnte man zur Finanzierung der Choreo auch noch mitnehmen. Klare Sache. Und so liefen wir entspannt und ruhig Richtung Landungsbrücken.

Wenigstens ein schönes Fußballstadium am Tag sehen zu können hat ja auch etwas…

Die ganzen Public Viewing Schauende später an dieser Stätte hatten sicherlich auch ihren Spaß, ausverkauft war es ja.

Nicht nur ein Hubschrauber kreiste die ganze Zeit über dem Marsch, auch der Mond war noch zu sehen. Auf eines davon am Himmel hätten wir gerne verzichten können, nebenbei gesagt.

Dieser ganze Aufmarsch an Sicherheitskräften war eh absurd. Nichts gegen Fantrennung bei so einem Derby, wenn es denn sein muß… Auch wenn das gänzlich nie funktioniert, immer wieder war der direkte Kontakt zu Vorstädtern im Laufe des Tages gegeben, manche liefen auch unbehelligt durch den Marsch, kümmerte niemanden. Sicherheitskräfte überall, meinetwegen halt, doch diese G20-ähnliche Panikmache im Vorfeld und das Einrichten einer Überwachungs- und Meldeseite für ein Fußballspiel, also echt, hier wurde mal wieder weit über das Ziel hinausgeschossen.

Wir waren nicht auf Hiebe aus, sondern auf Liebe!

Nicht für die Vorstädter, soweit muß ja niemand gehen…

Aber für Braun-Weiß. We love you!

Glücksbringer. Mit Liebe läuft es immer besser.

Landungsbrücken dann der langsame Einstieg in eine der drei bereitgestellten Sonderzugs-S-Bahnen. Lief nicht optimal, aber im Vergleich zu dem, was da noch folgen sollte, nahezu perfekt.

Aufkleber tauchten während der Fahrt überraschenderweise überall auf.

Auch an der Endhaltestelle. Wo dann ersteinmal Kinderkacke, sorry, Buttersäure, auf uns wartete. Da mußten wir durch. Die Vorstadt stinkt halt auf unterstem Niveau so schlecht, wie sie es kann. Daß dabei Menschen wie die Kiosk-Besitzer und andere Verkehrsteilnehmer davon übelst betroffen werden, kümmert solche Mikrohirne natürlich nicht. Aber Mitdenken oder Mitgefühl gibt es bei solchen geistigen Tieffliegern wohl eh nicht.

Genügend Zeit zum Frischlufttanken hatten wir dann ja auf dem langen Weg in die Vorstadt – wer da glaubt, daß diese häßliche Arena in Hamburg liegt, war wohl noch nie dort. Am A… der Welt.

Sorry für die, die dort draußen wohnen. Manche sind ja auch beim richtigen Verein, wie der entspannte und ruhige Fanmarsch zeigte. Immer wieder wurden eigene FCSP Fanutensilien stolz gezeigt und entsprechende Grüßende aus den Fenstern wurden auch mal laut Fangesänge entgegengerufen. Sonst war es eher ein Schweigemarsch. Genügend Zeit für nette Gespräche. Und zum Schonen der Stimmen. Die wurden ja noch gebraucht.

Für dieses Dinodesaster. Der untote Dino. Vorstadt halt. Da heißt das Leichenfleddern dann ganz verzweifeifelt „Tradition“.

Wenigstens wissen sie, wie man gesichtslos-häßliche Arenen in die Pampa baut. Die armen Vorstädter, die sich das jede zweite Woche hier draußen antun. Kein Wunder, wenn der Frust so dicht an der Oberfläche dann sitzt.

Das ist dann so Scheiße wie die Säckchen vor dem EInlaß. Kinderkacke hoch tausendachthundertundinteressiertniemanden.

Alles mies und schlecht hier (und nur alkoholfrei). Zumal es rundherum so gut wie keine Versorgung mit Essen oder Getränken gibt. Es wirkt fast so, als wäre das hier das erste Fußballspiel überhaupt und sie hätten sich noch nie auf die ganzen Gästemassen eingestellt. Absurd. Noch absurder aber die Methode beim Einlaß, ersteinmal nur drei Tore aufzumachen, während draußen rund fünftausend Fans auf den Einlaß warten. Es dauerte ewig. Und wirkte wie bewußte Schikane. Die Kontrollen von krass bis nahezu durchgewunken. Effektiv hoch hundert, wie die späteren Pyros zeigen sollten. Aber die verhindert keine Kontrolle, das ist einfach so – wie auch immer mensch zu Pyro stehen mag. Solange sie nicht fallen gelassen werden…

Von diesem glücklicherweise noch einmal gut gegangenen Mißgeschick einmal abgesehen war der Gästeblock mit seiner Choreo ganz groß. Im Gegensatz zu den verzweifeifelten Gastgebern. Die schlechtere Gastgeber nicht mehr hätten sein können. Aber wir waren ja auch nicht wegen denen da, bzw. nur um hier den Stadtmeistertitel mitzunehmen…

Die Aufstellung war etwas überraschend wieder ohne Veerman vorne in der Startelf, aber andererseits hatte diese auch schon davor gut funktioniert (der unklare Teil der Startaufstellung war Diamantakos – bei dem Netz vor Augen leider schwer scharf zu stellen, von einem nicht wirklich gelungenen Bild reinkopiert…).

Ganz viel Liebe für die tolle Choreo. Das mit dem Pyro hatte ich ja schon erwähnt, das war aber auch nur ein Teil. Insgesamt war der Auftritt sehr fein. Und auch laut, wo ich mich aufhielt. Also ganz unten. Gesungen und angefeuert wurde fast die ganzen 90 Minuten über und machte dabei mehr her als die Leistung der Vorstädter auf dem Rasen.

Unsere Boys In Brown hingegen spielten sicher ihr Ding, hielten die Null und zeigten in den zaghaften Vorstößen, daß sie es auch wollten. Aber eben nicht gut genug hinbekamen. Besser zwar als die Vorstadt, die sowohl weniger Torschüße als auch -chancen hatten, da half deren Ballbesitz gar nichts, doch wirklich Feuer kam kaum auf während der 90 Minuten. Von dem einen oder anderen Zweikampf, der absurden Bewertung des Schiris sowie der Schlußphase einmal abgesehen, wo Sahin mit einem großartigen Abschluß fast noch aus rund 40 Metern den Siegtreffer erzielt hätte. Sicherlich hätte er auch einen Paß durch zwei Vorstädter auf Buchtmann versuchen können, der dann frei vor dem Kasten der Gastgeber gestanden hätte, doch bei der Paßquote an diesem Tag wäre der kaum angekommen. Und ob dann letztlich mehr dabei herausgekommen wäre, darüber kann mensch ja eh nur phantasieren. Es war ein toller Schuß, der ein großer Treffer hätte werden können. Also keinen Vorwurf an ihn. Den Applaus am Ende haben sich alle verdient. „Die Nummer 1! Die Nummer 1! Die Nummer 1 der Stadt sind wir!“ aus allen Kehlen. Schön. Und tat gut.

Die Abreise war dann mal wieder weniger gut. Bus Shuttle? Funktionierte eher nicht. Warten und dann losgehen, alle zusammen, wieder die ganze Strecke. Fast mehr Bewegung am Ende als das, was da auf dem Rasen gezeigt wurde. Egal. Frische Luft nach der ganzen Vorstadt, die echt zum Himmel stinkt.

Landungsbrücken dann ENDLICH wieder Stadt. Überquell ist ja zum Glück gleich um die Ecke.

Und ein Vollbier!! So lange herbeigesehnt. Auf St. Pauli!

Keine Ahnung, wie lange noch, aber die 2. Liga und die Vorstadt, das könnte noch eine Weile dauern. Wir wollen sie zwar hier nicht haben, aber genießen wir den Moment noch etwas… ^^

Und so ging mit einer leckeren Pizza und einigem guten CraftBeer der Derbytag zu Ende.

Überquell hat spätestens seit dieser Ausgabe eh einen FCSP Bonus und lohnt sich sowieso. 😉

Im Jolly wurde es dann noch etwas mehr und auch schön, aber darüber dann der Mantel des Schweigens…

Sieben Punkte aus den drei Spielen der Englischen Woche. Und weiter Stadtmeister. Einfach gigantisch. Forza St. Pauli!

Mehr zum Spiel:
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=9243
http://blog.uebersteiger.de/2018/10/01/this-is-the-beginning-sportliches-zum-derby/
http://millernton.de/2018/10/01/der-hsv-riecht-scheisse/
https://www.kiezkieker-fanzine.net/2018/10/01/altersgeilheit/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2018/10/01/matchday-08-hv-vs-fc-sankt-pauli-0-0/