Dieses „Alex Meier Fußballgott“-Abfeiern muß mensch ja nicht mitmachen (so einen Ehrentitel muß sich nach blogseitiger Auffassung ein Spieler bei uns ja erst erarbeiten und kann diesen nicht einfach von einem anderen Verein mitnehmen), aber daß Meier einen erstklassigen Henk Veerman-Ersatz in Sachen Torjäger abgeben wird, die Hoffnung hat sich jetzt schon mehr als erfüllt. Sechs Treffer hat Henk in 15 Spielen erzielt, Alex Meier liegt bei vier in nur fünf Spielen – wenn er so weiter macht, dann wird die interne Torjägerkrone bald wechseln. Und da hätte sicher niemand bei uns etwas dagegen, ganz egal, wie mensch zu dem obigen Abfeiern steht. Geklappt hat es ja beim Heimsieg gegen Ingolstadt erneut, aber natürlich darf nicht vergessen werden, daß auch dieser Treffer wie auch der ganze Sieg das Ergebnis eines Kollektivs war. Verdient hat sich die ganze Mannschaft diesen Erfolg!
Um das Stadion herum bei bestem Wetter wie immer auch politisches – nicht nur das Millerntor beugt sich der rechten Hetze nicht.
https://twitter.com/AntifaPinneberg/status/1094995211313471488
Menschenrechte achten wäre eigentlich grundlegend für eine aktuelle Gesellschaft. Leider ist dem nicht so, wie in Europa und auch anderswo auf der Welt anhand des Umgangs mit Geflüchteten immer wieder deutlich wird.
Die Baustelle am Millerntor steht stellvertretend für die durchwachsenden Ergebnisse der letzten Zeit. Verglichen mit der Hinrunde wird aber deutlich, da wir eigentlich gar nicht unterperformen aktuell sondern uns eigentlich ziemlich genau an den Fahrplan der Hinrunde halten. 9 Punkte aus 6 Spielen wie zum Anfang der Saison haben wir auch in der Rückrunde gesammelt, statt 10:13 Toren haben wir mit 11:11 sogar ein ausgeglichenes Torverhältnis und stehen auf der Rückrundentabelle auf Platz 9 und nicht zwei Plätze tiefer wie in der Hinrunde (dem Torverhältnis sei dank).
Leider bedeutet das auch, daß wir, um weiter im Soll zu bleiben, gegen Paderborn und die Vorstadt in den nächsten beiden Spielen vier Punkte holen müssen. Alles andere als eine leichte oder gar selbstverständliche Angelegenheit, nüchtern betrachtet…
Auch der FC Ingolstadt war an diesem Tag alles andere als Fallobst. Nur, weil wir gegen die in der Hinrunde einen Dreier geholt haben, sie unten und wir oben in der Tabelle stehen, heißt das ja alles noch lange nichts. Die Schanzer haben sich zuletzt gut entwickelt und bei uns, nun, es lief nicht alles so, wie die Tabelle es versprochen hätte. Veränderungen gab es bei den Gästen zudem, was sich vor allem in Sachen Torhüter zeigt – nachdem Heerwagen in der Sommerpause dorthin gewechselt war, zog es in der Winterpause einen anderen Ehemaligen zu den Schanzern: kein Geringerer als Philip Tschauner. Und der stand dann auch im Kasten und nicht Heerwagen, was dessen Abgang doppelt traurig macht – als Nummer drei sich nach vorne kämpfen hätte er gerne auch weiterhin bei uns machen können, nicht nur menschlich ein echter Verlust.
Zum Glück sind wir ja mit Himmelmann und Brodersen (und dahinter Müller, zu dem ich nicht wirklich was sagen kann) zumindest auf den ersten beiden Positionen im Kasten gut aufgestellt. Ersterer stand wieder einmal im Kasten, in der Viererkette waren Zander, Hoogma (erstmals von Beginn an und sehr überzeugend), Avevor und Buballa an der Reihe, davor Zehir (aufgrund des Ausfalls von Allagui rückte Buchtmann auf dessen Position vor und machte diesen Platz frei) und Knoll, vorne richteten es Mats, Buchtmann, Sobota und eben Alex Meier.
Warum Carstens hinaus mußte, kann ich nach nur einem schlechten Spiel nicht wirklich sagen, aber wenn mit Hoogma ein derart guter Spieler als Alternative bereit steht, dann läßt sich dieser Wechsel wohl mit der verstärkten Konkurrenz und nicht mit einer Abwertung erklären. Für die letzten 10 Minuten sollte Carstens zum Glück für den völlig verausgabten Zehir nochmal ins Spiel kommen, so daß er um seine Einsatzzeiten zum Glück nicht vollkommen bangen muß. Hat er nicht verdient und wir können so einen Guten hier nicht nur diese Saison wirklich gebrauchen.
Mit dem Einlaufen gab es dann neben der gewohnten Konfetti-Schlacht auch eine Choreo auf der Haupt.
https://twitter.com/kleinertod/status/1099277828925911040
Der Gruß an Heerwagen wurde langfristig vorbereitet, daß er an diesem Spiel nicht zur Verfügung stehen sollte, ist natürlich schade.
Es wurden auch weiße DIY T-Shirts auf der Haupt verteilt für diese Choreo. Kompliment an dieser Stelle für die Organisation, so etwas macht sich ja nicht auf die Schnelle und nebenbei!
So viel Liebe von Fanseite muß sich ein Spieler erst einmal erarbeiten. Heerwagen hatte dies geschafft. Und sich zumindest auf diese Weise eine verdiente Verabschiedung abgeholt. Irgendwie mitbekommen wird er es ja schon haben.
Die Vorfreude auf diesen Tag war jedenfalls groß. So eine Heimniederlage gleich am nächsten Spieltag wieder ausgleichen zu können ist doch für alle ein Ansporn, auf den Rasen wie auf den Rängen.
Die Stimmung war auch das ganze Spiel über gut – kein Vergleich zu der verhaltenen im Spiel gegen Aue. Aber das mag auch an meinem Ortswechsel zurück auf meinen Standardplatz gelegen haben.
Zum Jubeln gab es gerade in der ersten Hälfte eigentlich gar nichts, das Spiel gab da nichts her, weder Tore noch viele Torchancen, nur ein paar kämpferische Aktionen, aber da die Zweikampfquote bei den Gästen besser war als die bei uns und der unglaublich schlechte Schiri zumindest in der ersten Hälfte nahezu alles gegen uns auslegte und das auch noch auf absurde Weise, wurde seine Verabschiedung in die Pause mit lauten Mißgunstbekundungen begleitet. Die andere Zeit aber gab es Anfeuerungen, die die Mannschaft auch wirklich brauchte und nach einer sehr schwachen Hälfte gegen Ende endlich in die Spur fand. Ein echter Kampf bzw. Krampf, aber es war ein Aufwärtstrend zu erkennen.
In Halbzeit 2 traten wir viel stärker auf, im Gegenssatz zum Schiri, dessen nicht wirklich nachvollziehbaren Pfiffe meines Erachtens nun aber immer gleichmäßiger ungerecht verteilt wurden. Daß er unseren klasse schnell ausgeführten Freistoß nicht zurückpfiff, war zwar regelkonform, da der Ball ruhig lag, aber es wäre ihm absolut zuzutrauen gewesen. Zum Glück unterließ er dies, ließ weiterspielen, und wir zeigten mit dem Freistoß Knoll auf Buballa, der sich über links frei laufen und hinter den Rücken der Verteidigung flach in die Mitte auf Alex Meier passen konnte, um den Ball gegen die Laufrichtung von Tschauner in echter Torjägermanier versenken konnte, die einzige Aktion des Tages, die von einem Torerfolg gekrönt werden sollte. Jubel!
Direkt danach verloren wir das Spiel leider kurzfristig wieder aus den Händen, die Gäste drehten stark auf und wir hatten hinten gut zu tun. Die erste Drangphase überstanden wir aber, auch die Einwechslung unseres an die Schanzer ausgeliehenen Cenk Sahins brachte keine weitere Bedrängnis für uns. Wir bekamen das Spiel vielmehr wieder unter Kontrolle. Vor allem, nachdem Schneider für den Gelb-Rot bedrohten Buchtmann in die Partie kam, holten wir uns mit der Schnelligkeit wieder das Spiel zurück. Sein toller Schuß kurz vor Ende des Spiels hätte auch gut und gerne ins Tor gehen können, ging aber leider knapp vorbei – es wäre ihm zu gönnen gewesen.
Der Mann des Spiels war aber eindeutig Mats, der überall gleichzeitig zu sein schien und immer glänzen konnte – seine Auswechslung fünf Minuten vor Schluß brachte alle, auch die Sitzer, sofort zu lauten standing ovations. Miyaichi konnte nicht wirklich etwas ausrichten, holte sich nur eine von fünf Gelben auf unserer Seite. Auch die Gäste kamen am Ende auf ein paar Karten, die schnelle gelb-rote für einen Einwechselspieler sollte dann endgültig dafür sorgen, daß wir dieses Spiel nach Hause bringen konnten.
Bei der anschließenden Ehrenrunde wurde diese Fahne für Mats hochgehalten, der sich vor Freude sichtlich gar nicht einkriegen konnte. Das Thema Nationalfahnen und so mal beiseite gelassen, die glänzenden Augen von Mats waren die Aktion an diesem Tag das mal wert.
https://twitter.com/kleinertod/status/1099307595586854915
Aber die ganze Mannschaft hatte sich den Applaus verdient und bekam ihn auch. Die perfekte Ausgangslage vor dem nächsten Heimspiel gegen die Vorstädter.
Die im Gegensatz zu uns diesen Spieltag ja verloren haben. Nun, am übernächsten Spieltag kann das gerne wieder so ausgehen. Den Stadtmeistertitel verteidigen wäre ganz großes Kino.
Aber erst kommt ja das schwere Auswärtsspiel in Paderborn. Nach dem Gesetz der Hinserie wäre ja ein Auswärtsdreier an der Reihe… Wie auch immer, laßt es uns angehen!
Mehr zum Spiel:
http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=9483
http://millernton.de/2019/02/25/siege-sind-durch-nichts-zu-ersetzen-ewald-lienen/
https://www.stefangroenveld.de/2019/um-10-zu-verlieren-haette-auch-philipp-heerwagen-spielen-duerfen/
https://beebleblox.blogspot.com/2019/02/wenn-der-schiri-aus-der-kneipe-kommt.html