Unruhige #FCSP Zeiten? Erste Pokalhürde knapp genommen, erstmals in der Liga gestolpert.

Nach dem Auftakt-Dreier daheim folgte ein Unentschieden auswärts, ein knappes Weiterkommen im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner und im dritten Auswärtsspiel hintereinander, den Pokal mitgerechnet, folgte nun eine 2-1 Auswärtsniederlage in Kaiserslautern. Das klingt auf den ersten Blick nach einer Abwärtstendenz, angesichts der ganzen Auswärtsspiele und auch der fehlenden Eingespieltheit der auf mehreren Positionen neu aufgestellten Mannschaft sollte dieses Faß jetzt nicht aufgemacht werden. Dafür wurde auf der Torhüterposition ein solches geöffnet und mit Sascha Burchert ein erfahrener keeper zusätzlich verpflichtet. Ruhige Zeiten sehen defnitiv anders aus.

Über das wilde Pokalspiel habe ich in meinem Live-Twitter-Thread schon berichtet, siehe https://threadreaderapp.com/thread/1553320276686999552.html. Auffällig an dem 3-4 Erfolg bei Straelen war zum einen, daß Smarsch sich mit einem Spekulieren auf die Flanke bei einem Freistoß unnötig quasi selbst einen (hat) einschenken (lassen), andererseits auch, daß Medic zwei Tore, insbesondere eben den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielte. Die vollkommen unverdiente Rote gegen Saliakas soll zwei Spiele Sperre nach sich ziehen, was der Verein nicht hinnehmen will – Ergebnis da noch offen. Smarsch und Medic sind aber die Themen aktuell, die uns nicht loslassen. Während Medic den Quellen, siehe https://twitter.com/rupertfabig/status/1556532942192578560, nach zu urteilen zum VfB Stuttgart will und zwar schnellstmöglich, der FCSP dem Transfer aber, zumindest noch, einen Riegel vorschiebt, hat unser Verein auf der Torhüter-Position nachgelegt. Willkommen am Millerntor, Sascha Burchert!

Der Umgang mit Smarsch wie mit unseren Torhütern zuvor ist schon auffällig, sogar der NDR hat jetzt einen Artikel dazu verfaßt: https://www.ndr.de/sport/fussball/Die-Angst-des-Tormanns-vor-dem-FC-St-Pauli,pauli7070.html. Sicherlich wiegt der Ausfall auf noch unbestimmte Zeit von Vasilj schwer – ebenso die nicht guten Leistungen von Smarsch in den ersten drei Spielen der Saison. Im vierten, also auf dem Betze, hat er hingegen eine tadellose, aber eben auch nicht überragende Partie geliefert, konnte also keinen Boden mehr gut machen. Schon vor diesem Spiel hieß es aus gut informierten Kreisen, daß es einen weiteren Torwart bei uns geben soll – inwieweit nun der Weg von Smarsch bei uns jetzt beendet ist oder nur erschwert, das werden die nächsten Wochen zeigen. Noch ist das Transferfenster ja offen, er könnte also theoretisch noch wechseln. Andererseits könnte er aber auch im Kasten bleiben und der Zugang von Burchert war nur als Ersatz auf der Bank gedacht, um im Fall der Fälle genügend Erfahrung dort aufweisen zu können. Es ist schwer zu sagen, was passieren wird – mit Ruhe hat dies aber, wie schon oben geschrieben, wenig zu tun.

Das 2-1 in Kaiserslautern war jetzt auch nicht dazu geeignet, Ruhe einkehren zu lassen. Das war unter dem Strich ein schwacher Auftritt der ganzen Mannschaft. Vorne fehlt uns definitiv die Durchschlagskraft, ausgerechnet Medic als Verteidiger erzielte kurz vor Ende noch den schmeichelhaften Anschlußtreffer. Wir könnten da vorne aber definitiv noch einen bulligen Stürmer Typ Burgstaller oder ähnliches gebrauchen. Und der Kurzeinsatz von Dzwigala endete leider mit einem mehrwöchigen Ausfall, er hatte sich wohl schnell verletzt und noch durchgehalten – unabhängig von einem Weggang von Medic und oder gar Paqarada, auch dies wird als Möglichkeit berichtet, müssen wir also überlegen, ob wir in diesem Transferfenster nochmal dahinten nachlegen. Wie wichtig Medic aktuell für unser Spiel ist, sieht mensch nicht nur an den drei Treffern in diesen zwei Spielen, weitaus gewichtiger ist ja sein Anteil am Spiel selbst – in der Positions- und Paßgrafik unseres Spiels in Lautern hat Medic sogar noch vor Paqarada die meisten Beteiligungen, siehe https://www.der-betze-brennt.de/artikel/3536-im-blickpunkt-die-dbb-analyse-kritisch-gluecklich-grueblerisch.php; ob nun einer oder gar beide uns noch verlassen werden, es wird uns in jedem Fall weiter schwächen, zumindest müßte unser Spiel von Grund auf neu aufgebaut werden.

Das gewollte Gegenteil von Ruhe gab es aber auch an diesem Wochenende und zwar rund um die Pride Week Demonstrationen. Gerade in einer Zeit, in welcher die Rechte von LGBTQ+ immer mehr in Frage gestellt werden, ja sogar deren bloße Existenz, wie beispielsweise durch Angriffe von TERFs auf trans Menschen, siehe dazu aktuell https://twitter.com/MayaMitKind/status/1556177558542389249, ist es einfach unglaublich wichtig, Flagge zu zeigen. Auf der CSD-Demo hat dies unser Verein auch wieder eindeutig gezeigt, eine deutlich sichtbare Gruppe mit einem eigenen Wagen des Vereins war wieder dabei und überall auf dem CSD war der Regebnbogen-Totenkopf in diversen Varianten zu sehen. Sehr wichtig und auch schön.

Auch der Austausch der Regenbogenflagge auf der Süd gegen die Progress-Pride-Flagg wurde auf der offiziellen Vereinsseite berichtet: https://www.fcstpauli.com/news/immer-weiter-voran-die-progess-flagge-weht-auf-dem-millerntor/. Bei aller Kritik, die mensch aktuell vielleicht rund um den FCSP vorschweben mag, dies ist einfach nur ein gutes wie wichtiges Zeichen. Und was den Rest angeht, die Saison hat ja gerade erst angefangen. Wir können uns wieder selbst in die Spur bringen. Und im DFB Pokal sind wir auch noch dabei. Geht doch.

Mehr zum Spiel in Lautern in meinem Twitter-Live-Thread https://threadreaderapp.com/thread/1555597208426348546.html sowie
https://www.magischerfc.de/2022/08/andere-haben-ein-schloss-oder-eine-burg/
https://millernton.de/2022/08/07/1-fc-kaiserslautern-fc-st-pauli-21-im-netz-der-spinne/
https://fcspsouthendscum.wordpress.com/2022/08/07/matchday-03-1-fc-kaiserslautern-vs-fc-sankt-pauli-2-1/